Mit unfairen Gesprächsmethoden umgehen

  • Ich kam beruflich immer sehr oft in Situationen, in denen man mir mit unfairen Gesprächsmethoden begegnet ist, was mich vollkommen aus der Bahn warf. Ich habe einen für mich nützlichen, da halbwegs strukturiert und logisch aufgebauten Artikel mit Strategien gefunden, mit solchen Menschen umzugehen.
    Vielleicht interessiert sich noch jemand für das Thema, wie man sich gegen unfaire Gesprächsmethoden wehren kann.

    Das Dokument heißt
    "Wehren mit Niveau: So durchschauen Sie die unfairen Tricks in Verhandlungen und Verkaufsgesprächen" (lässt sich auch teils auf andere Bereiche übertragen).

    Das Dokument ist hier zu finden
    https://www.google.de/url?sa=t&rct=j…Vc1Ty1Je67CQZfy

    Eine Sache, die mir auffiel: Ich lasse mich durch die Taktik "zwei Alternativen vorschlagen" sehr schnell in die Enge treiben. Wenn mich jemand fragt: "wollen wir uns am Mo oder Mi treffen?" fällt es mir unglaublich schwer, dann von dieser Frage wegzugehen und mir erstmal zu überlegen, ob ich mich überhaupt treffen will. Das Problem liegt bei mir darin, dass ich dann mit der Reihenfolge durcheinanderkäme bzw. ich glaube, auf eine Frage, muss man auch antworten. Ich erkenne wohl öfters nicht, dass das manupulativ ist, und man in so einem Fall dann wirklich 'eine Stufe zurück springen dürfte' und sagen dürfte: "hey, es ist doch überhaupt nicht klar, ob wir uns treffen. wieso versuchst du, mich so festzulegen? Formuliere deine Frage doch bitte offen."
    Ist es bei euch auch so, dass euch solche 'einschränkenden Fragen' auf die Palme bringen, weil ihr da unter Stress geratet, aber nie genau wusstet, warum?

    Ich hoffe, dass ich in solchen Situationen jetzt ruhiger bleiben kann.

    Mir haben auch die Gesprächsbeispiele Anregungen gegeben, wie man mit persönlichen Angriffen umgehen kann, also, dass man Sachlichkeit einfordert oder sagt "dieser Aspekt hat nichts mit unserem Thema zu tun. Kommen wir zurück..."
    Leider habe ich momentan nicht so viele Übungsmöglichkeiten, da ich nicht mehr arbeite. Mir hätte mal jemand diese ganzen Sachen 'vor' Eintritt ins Berufsleben beibringen sollen. :(

  • wollen wir uns am Mo oder Mi treffen?"

    Ja klar, Mo oder Mi oder gar nicht. :lol:

    Eine Sache, die mir auffiel: Ich lasse mich durch die Taktik "zwei Alternativen vorschlagen" sehr schnell in die Enge treiben. Wenn mich jemand fragt: "wollen wir uns am Mo oder Mi treffen?" fällt es mir unglaublich schwer, dann von dieser Frage wegzugehen und mir erstmal zu überlegen, ob ich mich überhaupt treffen will.

    Und genau deshalb machen die Leute das. Das ist das Manipulative an diesem Verhalten, ich mag es nicht. Es ist dreist und grenzüberschreitend, zuerst müsste man sich einigen dass man sich treffen will und dann erst käme die Frage nach dem Tag.

    So ein Kommunikationsverhalten wird Leuten antrainiert damit sie in der Lage sind andere nach ihrem Willen zu lenken und ihre Ziele durchzusetzen. So etwas lernt man auch in Verkauftrainings.
    Es ist unangenehm, ich empfinde es als respektlos und aufdringlich.
    Da wird eine Entscheidung vorweggenommen damit Du nicht Nein sagen kannst.

    Offene Fragen werden mit Absicht vermieden um eben das "Nein" zu vermeiden bzw. dem anderen keine Chance zu geben es zu sagen. :evil:

    Einmal editiert, zuletzt von Kraehe (15. März 2018 um 21:25)

  • Auf solche Fragen lass ich mich nicht ein. Auf die Frage, ob wir uns Mo. oder Mi. treffen wollen, würde ich klar sagen, dass ich noch gar nicht weiß, ob ich mich überhaupt treffen möchte. So eine Frage kann bei mir sogar dazu führen, dass ich ein Treffen komplett ablehne, weil ich gefälligst erst mal gefragt werden möchte, ob ich mich überhaupt treffen möchte. Diese Tricks mit den Alternativen kenn ich aber auch schon von einer Verkaufsschulung, an der ich vor etlichen Jahren teilgenommen habe. Hat mir beruflich zwar keinen Deut geholfen, aber privat schon, da ich die Tricks und Methoden der Verkäufer jetzt kenne und nicht mehr drauf reinfalle. :d

  • Ich kannte mal jemanden mit einer überhöflichen Rhetorik. Aber mit diesem höflichen Duktus hat er irgendwie immer nur rhetorische Fragen gestellt, die quasi kein „nein“ meinerseits ermöglicht haben, ich kann es schwer beschreiben, vielleicht, weil ich damit seinen Höflichkeitsmodus scheinbar unheimlich respektlos hätte durchbrechen müssen, dazu bin ich zu lieb und wurde auch regelmäßig von dieser Masche überrumpelt, bin auf seine "Forderungen" eingegangen.

    Dadurch konnte ich mich extrem schwer von ihm abgrenzen. Seine Fragen/Forderungen hat er immer mit der Floskel eingeleitet „könntest du dir vorstellen...“

    Dieser Typ, den viele die nicht näher mit ihm zu tun hatten als den allerliebsten Menschen eingeschätzt haben, war mit Abstand der ekelhafteste Typ, den ich je kennengelernt habe.

    Der einzige Rat, wie ich mit so etwas (in der Kategorie) umgehen kann ist vermeiden. Das war aber auch ein Spezialfall.

  • Da ich Mimik/Gestik etc. von Menschen häufig nicht genau zuordnen kann, analysiere ich deren Sprech- bzw. Schreibverhalten stets sehr genau. Machmal vielleicht zu genau. Dann kann es passieren, dass ich sehr lange über manche Aussagen nachdenke, um deren Sinn zu erfassen oder Dinge in Aussagen hineininterpretiere, die so vom Sprecher nicht gedacht waren.

    Manipulative Aussagen oder verbale Aggression kann ich nicht ausstehen. :x
    In schriftlicher Form erkenne ich diese sehr leicht. Mündlich geäußert zwar auch, allerdings nur in der Retrospektive. In der eigentlichen Situation geht mir das häufig zu schnell, so dass ich auch nicht immer angemessen darauf reagieren kann.
    Daher erbitte ich mir inzwischen auch häufig erst einmal Bedenkzeit, um etwaige Manipulationen rechtzeitig zu erkennen.

    Der Umgang mit solchen Situationen hängt für mich immer ein wenig vom Kontext ab.
    Zunächst spreche ich das Thema an und versuche zu ergründen, ob der andere sich seines Verhaltens überhaupt bewusst ist bzw. es absichtlich getan hat.
    Wenn derjenige sein Verhalten erkennt und mir zu verstehen gibt, dass es ihm Leid tut, kann ich damit erst einmal umgehen.
    Tritt so etwas häufiger auf, kann es allerdings sein, dass ich den Kontakt drastisch reduiziere oder sogar ganz abbreche.

    Schwierig wird es, wenn man zu Menschen, die ein solches Verhalten zeigen, in einem Abhängigkeitsverhältnis steht (z.B. in der Schule oder beim Arbeitgeber).

    Dann ist es aufgrund der Hierarchie häufig nicht so einfach derartige Probleme anzusprechen bzw. zu klären.
    Früher habe ich verbal manipulatives oder aggressives Verhalten gleich themasiert. Das gab dann aber meistens Ärger, weil der Betreffende keine Kritik ertragen konnte. Häufig kam dann der Tipp von außen: "Da musst Du einfach drüberstehen."
    Für mich ist es allerdings sehr schwer offensichtliche Manipulation oder Aggression eines Menschen gegenüber einem anderen einfach zu ignorieren.
    Ich verhalte mich anderen gegenüber auch nicht so und ich wünsche mir, dass Leute aufhören andere Menschen für ihre Zwecke zu manipulieren oder ihre Aggressionen an ihnen auszulassen.

    Sofern es geht, versuche ich Leuten, die ich als manipulativ oder aggressiv einschätze aber aus dem Weg zu gehen, weil mir der Aufwand der Konfrontation zu hoch ist.

    Insgesamt habe ich aber schon den Eindruck, dass faire und gewaltfreie Kommunikationen innerhalb der Gesellschaft viel stärker reflektiert und thematisiert werden müsste.

  • Man sollte bei Manipulation aber auch immer bedenken, dass dazu zwei gehören. Einer, der manipuliert und einer, der sich manipulieren lässt. Wenn mich z.B. jemand fragt, ob ich mir dieses oder jenes vorstellen könnte, würde ich sehr deutlich (aber auch "höflich") sagen, wenn ich mir irgendwas nicht vorstellen könnte oder gegebenenfalls auch, dass es von den Umständen abhängt. Da es mir auch egal, wenn derjenige sehr höflich wirkt. Es ist nämlich leider oft (aber natürlich nicht immer) so, dass diejenigen, die am meisten manipulieren, gleichzeitig auch die sind, die im ersten Moment sehr nett und höflich wirken. Schaut man jedoch genauer hin, merkt man meistens doch recht schnell, wie solche Leute wirklich drauf sind. Und dann sollte man zum eigenen Schutz klare Grenzen ziehen und demjenigen deutlich aufzeigen, dass man sich nicht manipulieren lässt.

    Mir hat übrigens mein Onkel vor etlichen Jahren mal einen Vortrag darüber gehalten, wie man Menschen zum eigenen Vorteil manipulieren kann. Anschließend hat er sich dann gewundert, dass ich ihm gegenüber plötzlich sehr vorsichtig war. Kein Wunder, schließlich musste ich ja davon ausgehen, dass er das, was er mir da erzählt, auch anwendet. Er hat das zwar immer wieder versucht, aber ich kannte seine Tricks dann ja und habe mich nicht manipulieren lassen. Er war auch einer dieser höflichen und nett wirkenden Menschen, die andere gern zu ihrem Vorteil manipuliert haben und es hat erschreckend oft funktioniert. Immerhin war er andererseits aber selbst auch sehr leicht manipulierbar und ist dadurch oft auf Leute reingefallen, die es nicht gut mit ihm meinten. Besonders dann, wenn solche Leute sich hilflos/unsicher gaben, denn obwohl er die Leute gern manipuliert hat, war er aber auch ein sehr hilfsbereiter Mensch, der sein letztes Hemd mit einem geteilt hätte.

  • "wollen wir uns am Mo oder Mi treffen?"

    Das muss nicht immer zwingend und mit Absicht geschehen, sprich eine unfaire Gesprächsmethode sein.

    Die Frage könnte auch daraus entstehen, dass es der Person in der Woche nur montags oder mittwochs möglich wäre, Dich zu treffen und sie die Frage dann dementsprechend formuliert "Wollen wir uns am Montag oder Mittwoch treffen?"
    Besser wäre es natürlich so zu fragen "Mir würde es nächste Woche nur am Montag oder Mittwoch gehen. Hättest Du Zeit und Lust oder wollen wir uns später treffen?"

    Aber dann wäre ja Herausforderung eine Antwort zu geben ja ungleich grösser... Montag oder Mittwoch treffen? Oder später? Habe ich Zeit? Habe ich Lust?

    Eine andere Möglichkeit wäre es, Dir die Entscheidung über das Treffdatum komplett zu überlassen... So im Sinne von "Ich richte mich nach Dir... Wir treffen uns, wenn Du Zeit (und Lust) hast". Was dann zumindest bei mir immer wieder zu einer Mammutaufgabe (RW) wird und ich natürlich treffsicher Termine nenne, an denen die Person nicht kann.

    Wer mit der Herde geht
    kann nur Ärschen folgen :d

  • Daher erbitte ich mir inzwischen auch häufig erst einmal Bedenkzeit, um etwaige Manipulationen rechtzeitig zu erkennen.

    Ich halte das inzwischen auch so. Meine "antrainierten" Antworten lauten, je nach Situation:

    "Ich möchte das prüfen, und komme darauf zurück." resp. "Ich möchte das prüfen, und komme auf Sie/Dich zurück."
    oder
    "Ich denke darüber nach."

    So gewinne ich Zeit, um mich mit der Situation/Fragestellung in Ruhe zu beschäftigen, und herauszufinden, was mich irritiert, beunruhigt oder abgelenkt.
    Zumeist ist es Unklarheit, Unsicherheit oder eine nicht ausgesprochene Absicht/Erwartung (zumeist allerdings nicht manipulativer Natur) beim Gegenüber.

  • Hmm. Evtl. überschätze ich mich, aber ich bin der Meinung, dass mir bei solchen Floskeln immer die Alarmglocken klingeln. Wenn ein Verkäufer so etwas nötig hat, dann gehe ich - oder je nach Laune: pflaume ihn an.

    Ich hätte gerne Tipps, wie ich mit Totschlagargumenten umgehen kann. So nach dem Motto: "Willst Du, dass ich mich schlecht fühle?" (wenn ich eine Verbesserung eines Arbeitsablaufes vorschlagen will). Bei solchen (und weiteren Antworten) bleibt mir immer die Spucke weg (RW).

  • Wenn mich jemand fragt: "wollen wir uns am Mo oder Mi treffen?" fällt es mir unglaublich schwer, dann von dieser Frage wegzugehen und mir erstmal zu überlegen, ob ich mich überhaupt treffen will.

    Ich würde sagen du denkst zuviel und zerdenkst die Situation. Wenn du nicht weißt ob du auf ein Treffen überhaupt Lust hast dann sag doch "Kann ich jetzt noch nicht beantworten, ich weiß es noch nicht ob ich Zeit habe".

    Ich erkenne wohl öfters nicht, dass das manupulativ ist, und man in so einem Fall dann wirklich 'eine Stufe zurück springen dürfte' und sagen dürfte: "hey, es ist doch überhaupt nicht klar, ob wir uns treffen. wieso versuchst du, mich so festzulegen?

    Ich sehe hier nichts manipulatives und ich würde auch nie sagen "hey, es ist doch überhaupt nicht klar, ob wir uns treffen. wieso versuchst du, mich so festzulegen?". Das fände ich zb. recht patzig und unhöflich. Die Frage bezieht sich darauf ob man sich treffen möchte, damit legt dich niemand auf irgendwas fest oder sieht das als Pflichttermin.

    Ist es bei euch auch so, dass euch solche 'einschränkenden Fragen' auf die Palme bringen, weil ihr da unter Stress geratet, aber nie genau wusstet, warum?

    Nein, damit hatte ich jetzt eher weniger Probleme. Wenn ich nicht will, will ich nicht und sage das auch so. Es gab auch schon Leute die recht hartnäckig waren und immer wieder nachhakten bis ich sagte, dass ich den nahen Kontakt nicht haben möchte oder schlängel mich notfalls mit Ausreden raus.

  • Seine Fragen/Forderungen hat er immer mit der Floskel eingeleitet „könntest du dir vorstellen...“

    Nun, wenn ich es mir in meiner Phantasie vorstellen kann (und davon habe ich eine ganze Menge), dann würde ich auch ja sagen. Ich kann es mir ja vorstellen. Wenn der andere dann meint, das sei eine Zusage, ist das sein Problem. Er hat ja nicht gefragt, ob ich es machen würde, sondern nur, ob ich es mir vorstellen kann :-p . Ob ich das, was ich mir vorstellen kann, auch machen würde/möchte, erfordert genau genommen eine zweite Frage. Und bei solchen Leuten würde ich es irgendwann ganz genau nehmen.

    Diese Signatur wurde autistomatisch erstellt und ist ohne Unterschrift gültig :m(:

  • Ja genau, du hast besser als ich es beschrieben habe herausgearbeitet, was das Problem war. korrekterweise (und höflicherweise) habe ich die Frage „könntest du dir vorstellen...“ zu oft nicht mit nein beantwortet, vorstellbar war es ja. Die Kommunikationsform der Person war aber so, dass damit die Sache schon entschieden war und nur noch über das wann und wie gesprochen wurde. Mit so etwas umzugehen muss man auch erst lernen, ich habe solche Erfahrungen vorher nicht gemacht. Ich möchte lieber gar nicht mit solchen Fragen behelligt werden und habe für mich gelernt, solche Leute zu vermeiden. Gelernt habe ich es allerdings leider um den Preis viel Vertrauen eingebüßt zu haben.

  • Wenn mich jemand fragt: "wollen wir uns am Mo oder Mi treffen?" fällt es mir unglaublich schwer, dann von dieser Frage wegzugehen und mir erstmal zu überlegen, ob ich mich überhaupt treffen will.

    Ich würde da unmittelbar, d.h. ohne groß darüber nachdenken zu müssen, zurückfragen, warum die Person überhaupt meint, dass wir uns treffen wollen. Also, wenn das vorher nicht schon so abgemacht worden wäre. Insgesamt bin ich für solche Manipulationen wohl nicht besonders anfällig, gerade weil ich das Gesagte doch eher wörtlich nehme. Einiges davon wird mir wohl einfach entgehen und dort, wo ich verunsichert werde, frage ich direkt nach, etwa bei deiner Beispielsituation.

  • Ich hätte gerne Tipps, wie ich mit Totschlagargumenten umgehen kann. So nach dem Motto: "Willst Du, dass ich mich schlecht fühle?" (wenn ich eine Verbesserung eines Arbeitsablaufes vorschlagen will). Bei solchen (und weiteren Antworten) bleibt mir immer die Spucke weg (RW).

    Die von Dir beschriebene Kommunikationsstrategie kenne ich und ich halte sie für äußerst unfair.
    Schließlich ist man per se erst mal nur dafür verantwortlich, was man sagt, nicht aber dafür, wie sich ein anderer wegen des Gesagten fühlt.

    Aussagen wie die oben angesprochene, sollen aber dem Gegenüber suggerieren, es sei verantwortlich für die bei einem selbst ausgelösten Gefühle. Die Formulierung soll das Gegenüber also durch Erzeugung von Schuldgefühlen dazu manipulieren, das zu tun, was man selbst möchte. Das nennt man auch emotionale Erpressung.

    Im oben genannten Fall wird es vom Sprecher so dargestellt, als ob Dein Verbesserungsvorschlag zwangsläufig zu einer Situation führen würde, die dafür sorgt, dass er sich schlecht fühlt.
    Dir wird dann quasi ein moralisches Ultimatum gestellt, das noch in der Zukunft liegende Ereignis, durch die "richtige" Handlunsgweise zu verhindern.

    Fairer wäre es, anstatt Vorwürfe auszusprechen, eine Ich-Botschaft zu senden. Etwa so:

    "Wenn die Abläufe sich dahingehend ändern, dass........würde ich mich damit emotional nicht wohlfühlen. Können wir vielleicht eine andere Lösung finden?"

    Die Frage ist dabei auch, ob Deine Verbesserungsvorschläge wirklich in irgendeiner Form eine Zumutung für den anderen sind, oder ob die Aussage nur vorgeschoben wird, weil dem Sprecher bewusst ist, dass der andere darauf nicht mehr reagieren kann.

    Vermutlich würde ich in so einer Situation dem anderen erstmal rückmelden, dass ich verstanden habe, dass er sich durch meinen Vorschlag bedroht oder gekränkt fühlt (so hat der andere schonmal das Gefühl in seinem Anliegen ernst genommen worde zu sein), dass das jedoch nicht meine Absicht war, sondern ich nur die Arbeitsabläufe verbessern möchte.
    Zusätzlich würde ich noch darum bitten, dass mir der andere genau erklärt, was er an diesen Vorschlägen als bedrohlich oder kränkend empfindet.
    Dann kann man schon besser erkennen, ob der andere tatsächlich ein Problem hat, dass er auch begründen kann, oder einfach nur seinen Willen durchsetzen möchte.

    Einmal editiert, zuletzt von Thajanu (16. März 2018 um 16:15)

  • Aussagen wie die oben angesprochene, sollen aber dem Gegenüber suggerieren, es sei verantwortlich für die bei einem selbst ausgelösten Gefühle. Die Formulierung soll das Gegenüber also durch Erzeugung von Schuldgefühlen dazu manipulieren, das zu tun, was man selbst möchte. Das nennt man auch emotionale Erpressung.

    Ja.

    Ich habe wenig Geduld mit solchen Leuten.

    So nach dem Motto: "Willst Du, dass ich mich schlecht fühle?"

    Nein, will ich nicht aber es steht Dir jederzeit frei das zu tun wenn Du es willst. :-p

  • Ist es bei euch auch so, dass euch solche 'einschränkenden Fragen' auf die Palme bringen, weil ihr da unter Stress geratet, aber nie genau wusstet, warum?

    Ja das kenne ich gut. Eine Bekannte aus der damaligen Schulzeit und ich haben uns ca. einmal im Jahr getroffen, die Initiative kam immer von ihr. Ich hatte auf diese Treffen nie wirklich Lust, aber meine Mutter sagte mir immer dass Freunde wichtig seien, man Freundschaften pflegen soll und ich mich deshalb gefälligst regelmäßig mit ihr treffen soll, habe ich es gemacht (dass ich sie zwar mag aber eher weniger als Freundin gesehen habe verstand meine Mutter nicht). Irgendwann meinte die Bekannte, dass wir uns ja viel zu selten sehen und wir uns von nun an monatlich treffen sollten. Es war eher eine Feststellung ihrerseits als eine Frage, ob ich es auch so sehe. Ich habe mich so dermaßen überrumpelt gefühlt, dass ich mich tatsächlich ein halbes Jahr lang jeden Monat mit ihr traf. Erst dann habe ich langsam verstanden, dass mir das alles zu viel ist und ich eigentlich gar keine Lust auf diese Frau habe, dass ich die Treffen mit ihr abgesagt habe. Wie gesagt, ich mag sie, aber ich habe eben keine Gemeinsamkeiten oder gemeinsame Interessen mit ihr und sehe daher keinen Grund für Gespräche. Außerdem ist sie generell sehr gut darin ihre Bedürfnisse durch solche manipulativen Aussagen durchzusetzen, wobei ich ihr einfach mal unterstelle, dass sie keine bösen Absichten hat, sondern nur unbewusst meine Arglosigkeit ausnutzt :roll: Jedenfalls habe ich ihr im letzten Herbst das letzte Treffen ohne Nennung genauer Gründe abgesagt und eine genaue Aufklärung steht noch bevor. Ich befürchte nur, dass sie es nicht versteht wenn ich ihr sage dass ich keinen Sinn in unseren Treffen sehe, ich arbeite noch an der Formulierung (ich bin wirklich schlecht in diesen Dingen, ich will sie ja nicht verletzen).

    Einmal editiert, zuletzt von Ginkgo (16. März 2018 um 22:09)

  • Zitat von FrauGrün

    "Ich möchte das prüfen, und komme darauf zurück." resp. "Ich möchte das prüfen, und komme auf Sie/Dich zurück."
    oder
    "Ich denke darüber nach."

    Danke für den konkreten Formulierungstipp!
    Im privaten Kontext ziehe ich in Erwägung, das "Ich denke darüber nach." auszuprobieren.

    Leider überfordert mich die Menge der Antworten, so dass ich nicht direkt auf einzelne Punkte eingehen will (ist nicht böse gemeint).


    Zitat von Thajanu

    Daher erbitte ich mir inzwischen auch häufig erst einmal Bedenkzeit, um etwaige Manipulationen rechtzeitig zu erkennen.

    Wie genau erbittest du das, also mit welcher Formulierung?


    Zitat von Thajanu

    Zunächst spreche ich das Thema an und versuche zu ergründen, ob der andere sich seines Verhaltens überhaupt bewusst ist bzw. es absichtlich getan hat.
    Wenn derjenige sein Verhalten erkennt und mir zu verstehen gibt, dass es ihm Leid tut, kann ich damit erst einmal umgehen.

    Darf ich auch hier fragen, wie du das genau formulierst?


    Zitat von FrauGrün

    Zumeist ist es Unklarheit, Unsicherheit oder eine nicht ausgesprochene Absicht/Erwartung (zumeist allerdings nicht manipulativer Natur) beim Gegenüber.

    JA! Diese Erfahrung habe ich auch schon gemacht. Ich finde es aber sehr kräftezehrend, gerade im privaten Kontext mein Gegenüber auf seine psychischen Verstrickungen (Unsicherheiten, Ängste etc.) hinzuweisen, vor allem wollen das auch nicht alle einsehen und behaupten dann z. B., das wäre gar nicht manipulativ. :( Im beruflichen Kontext finde ich es ausgesprochen schwierig, Manipulationen aufzudecken, weil ich nicht weiß, wie ich das diplomatisch formulieren soll. Ich bin dann meistens so entsetzt, dass es mir einfach nur die Sprache verschlägt (RW).


    Zitat von Geist

    Ich hätte gerne Tipps, wie ich mit Totschlagargumenten umgehen kann. So nach dem Motto: "Willst Du, dass ich mich schlecht fühle?" (wenn ich eine Verbesserung eines Arbeitsablaufes vorschlagen will).


    Darauf würde ich antworten: "Nein, ich will nicht, dass du dich schlecht fühlst. Ich will lediglich eine Verbesserung der Arbeitsabläufe vorschlagen, die meiner Meinung nach dazu führt, dass wir hier alle angenehmer zusammenarbeiten können."


    Ich würde da unmittelbar, d.h. ohne groß darüber nachdenken zu müssen, zurückfragen, warum die Person überhaupt meint, dass wir uns treffen wollen.

    Ja, das würde ich auch gerne so zurückfragen. Ich fühle mich aber oft so konfus und überrumpelt (bzw. durcheinander, weil die Reihenfolge des Gesprächs nicht so verläuft, wie ich die Reihenfolge für richtig halten würde, also erst fragen "wollen wir uns treffen", dann fragen "wann wollen wir uns treffen?" ), dass ich dann nicht mehr reagieren kann.

    Einmal editiert, zuletzt von FruchtigBunt (19. März 2018 um 19:22)

  • Wie genau erbittest du das, also mit welcher Formulierung?

    Das kommt ein wenig auf die Situation an.
    Angenommen, jemand bittet mich um einen Gefallen oder fordert mich auf spontan eine Entscheidung zu treffen. Ich bin aber nicht sicher, wie ich mich damit fühle oder was ich will. Dann würden ich vielleicht so antworten:
    "Entschuldige(n) (Sie), aber darüber muss ich erst nachdenken."

    Wenn der andere fair ist, gibt er einem diese Bedenkzeit auch.
    Leider gibt es aber auch Menschen, die auf solche Aussagen ungeduldig oder aggressiv reagieren und einen in eine schnelle Entscheidung drängen wollen.

    In einem solchen Fall würde ich vermutlich, um Ärger zu vermeiden, so antworten:
    "Ich verstehe, dass Dir/Ihnen die Angelegenheit wichtig ist, aber ich kann jetzt so spontan keine Entscheidung treffen. Bitte respektiere(n) (Sie) das." Eventuell noch: "Ich werde auf Dich/Sie zukommen, wenn ich darüber nachgedacht habe."

    Darf ich auch hier fragen, wie du das genau formulierst?

    Vermutlich würde ich die Gesprächssituation folgendermaßen einleiten:

    "Ich würde gerne etwas mit Dir/Ihnen besprechen, was mir in unseren bisherigen Gesprächen aufgefallen ist."

    Generell versuche ich darauf zu achten, anderen keine Vorwürfe zu machen. Also keine Dinge zu sagen wie:
    "Du versuchst mich gerade zu manipulieren" oder "Du bist gerade sehr aggressiv."

    Ich spreche lieber von meiner persönlichen Wahrnehmung bzw. meinem Empfinden. Also z.B.:
    "Ich fühle mich durch Deine/Ihre Aussagen in eine Entscheidung gedrängt." oder "Ich fühle mich durch Deine/Ihre Worte verletzt."

    Wenn der andere daraufhin sagt, dass das manipulative oder aggresive Verhalten nicht seine Absicht war, würde ich freundlich nachfragen, was er denn genau gemeint hat. Sollte es sich nur um ein Missverständnis oder ein unbewusstes Fehlverhalten der anderen Person handeln, wird diese auch gerne zu Erklärungen bereit sein und sich im Idealfall für ihr Verhalten entschuldigen.

    Einmal editiert, zuletzt von Thajanu (20. März 2018 um 00:24)

  • Im Umgang mit NTs habe ich mir angewöhnt, die von ihnen genutzte Vorschlagsweise auch zu nutzen.
    Wenn ich also meine beste Freundin frage, ob wir was machen wollen, dann nervt sie etwas, wenn ich nichts konkretes vorschlage oder sage, worauf ich Lust habe (selbst wenn mir vieles Recht wäre). In meinem Freundeskreis bedarf es also konkreten Vorschlägen, damit sich Leute finden. "Wer hat Lust auf Samstag Spieleabend bei mir" statt "wollen wir mal wieder etwas machen".

    Worauf will ich damit hinaus? Wie andere auch schon sagen, empfinden die meisten NTs das Vorschlagen von zwei Möglichkeiten nicht als abgeschloßene Liste oder wollen damit manipulieren. Sie sind es meist gewöhnt akut und konkret etwas zu sagen, ohne sich auf die Auswahl einschränken zu lassen.

    Falls sich jemand für formalere Diskussionen interessiert, so gibt es (im Englischen) den Begriff der fallacies, also des Truges:
    https://informationisbeautiful.net/visualizations…ical-fallacies/ (im Menü auch auf deutsch umstellbar)
    Gerade der Strohmann (straw man), ad hominem (persönliche Angriffe), Minus x Minus ergibt Plus und auch gerade die Lüge sind Beispiele für Strategien, die so manche im Berufsleben zu deren Vorteil nutzen.

  • Heute war ich in einem Geschäft und mir ist ein unfaires Verhalten des Verkäufers aufgefallen. Dieses Mal hat mich das Verhalten nicht so sehr auf die Palme gebracht. Ich vermute, dass ich durch die Beiträge hier mit der Zeit erkannt habe, dass es wohl bei vielen Menschen an der Tagesordnung ist, unfair, manipulativ, unlogisch etc. zu denken und sich dementsprechend zu verhalten. :( Sozusagen ist es jetzt für mich nichts Neues mehr, wenn das passiert, sondern ich erinnere mich dann daran, was ich hier im Forum dazu gelernt habe und denke mir eher "ach, so einer wieder..."

    Trotzdem will ich das loswerden, weil ich es schon ziemlich dreist finde, wie der Verkäufer mit mir als Kundin umgegangen ist.

    Ich brauchte einen technischen Artikel, um ein Gerät zu reparieren. Diesen Artikel habe ich im Internet recherchiert und bin bei einer Firma fündig geworden, die hier in der Stadt auch eine Filiale hat. Im Internet gab es einen online-Shop, in dem der Artikel in diversen Ausführungen gelistet war. Im Geschäft selbst sind die Artikel oft teurer als im Online-Shop (der online-Shop verlangt zusätzlich 4 EUR Porto, was bei einem Artikel unter 5 EUR sich für mich nicht lohnt, online zu bestellen und liefern zu lassen).
    Ich rief in der Filiale an und fragte, ob die Artikel im Laden vorrätig sind und was diese kosten. Tatsächlich sollten sie mehr kosten als im online-Shop. Als ich verwundert darauf hinwies, meinte der Verkäufer am Telefon, dass ich den online-Preis bekäme, wenn ich ein Foto vom Artikel im online-Shop mitbringen würde. Ein Glück habe ich ja seit einer Weile das Smartphone, so dass das möglich war (ohne Smartphone wäre es ein riesen Aufwand extra ein Foto dafür entwickeln zu lassen, aber ich finde es auch so schon merkwürdig, dass die Kunden nachweisen müssen, wie viel der Artikel im online-Shop kostet um dann den günstigen Preis auch in der Filiale zu bekommen. Die Kunden,die die online-Preise nicht kennen, bezahlen dann also mehr als nötig. :nerved: )

    Als ich dann im Laden angekommen war, kam ein Berater auf mich zu (ich hatte mir alle Artikelnummern und Preise extra auf einem Zettel notiert und den auch schon rausgepackt.). Der Berater verwickelte mich in ein Gespräch und fragte z. B. nach total unsinnigen Dingen, die überhaupt keine Rückschlüsse darauf zulassen, welche Ausführung des Artikels ich brauchen könnte (ich vermute, es war der Trick, eine persönliche Bindung zum Kunden aufzubauen, in dem man etwas fragt, weil der Kunde dann mehr Scheu hat, etwas abzulehnen, wenn erst eine Bindung aufgebaut wurde. Das las ich mal in einem Buch über Verkaufsstrategien). Das hat mich schon gestört.
    Als ich dann nähere Fragen zu den Artikeln stellte (unter anderem zum Durchmesser) sagte der Verkäufer plötzlich: "Ach, ich hab in der Werkstatt einen XY, den kann ich Ihnen für X Euro mitgeben".
    Ich meinte daraufhin, dass ein Artikel, den ich im Internet recherchiert habe, aber nur halb so viel kostet (eigentlich nur 40% des Preises, der mir als "günstige Werkstattware" genannt wurde).

    Ich hielt dem Verkäufer den Zettel mit der Artikelnummer hin. Er tippte dann die Artikelnummer am PC ein (man merkte aufgrund seiner Reaktion deutlich, dass er den Artikel in seinem PC zu dem Preis gefunden hatte) und dann sagte er "ja, ich weiß nicht was das soll. Ne, tut mir leid." und wandte sich vom PC ab und wieder mir zu.
    Ich sagte dann ganz konkret, dass ich den Artikel zu dem Preis aber online gesehen hätte und dass ich den nicht für 4 Euro Versandkosten online kaufen möchte, sondern ob er mir den denn bitte bestellen kann, wenn er momentan im Laden nicht vorrätig ist.
    Er guckte erst etwas leidig (ist halt wirklich ein günstiger Artikel gewesen), meinte dann, dass das aber mehrere Tage dauern würde. Weil mir das egal war, habe ich das gesagt. Dann hat er den Artikel für mich bestellt.

    Ich frage mich, was das soll. Also wieso wird versucht, einem Kunden erst eine Werkstattware als "besonders günstig" anzubieten, die überhaupt nicht günstiger war als das was im Regal hing und wieso wird der Kunde fast schon belogen bzw. wieso stellt sich der Verkäufer auf dumm und tut so, als wüsste er nicht, was mit dem günstigen Artikel ist, wenn man konkret nach einem Artikel fragt. Wieso muss man dazu erst nachhaken und sagen, dass man den Artikel aber im Internet gesehen hat und man den gerne hätte (und nicht den Artikel, der zweieinhalb Mal so teuer ist).

    Der Verkäufer hatte nach dem Blick in den PC ja auch nichts gesagt wie "es tut mir leid, der Artikel ist hier in der Filiale nicht vorrätig, ich kann ihn denen aber bestellen" oder "den Artikel haben wir in der Filiale nicht vorrätig", sondern es folgte ja so eine ausweichende Antwort, die suggerierte, dass der Artikel im PC nicht auffindbar sei.

    Wieso machen das Verkäufer? Bekommen die Provision dafür? Was haben die davon, wenn sie etwas für 3 Euro mehr verkaufen? Haben die kein schlechtes Gewissen, wenn sie einem Kunden einen Artikel aufschwatzen, der unnötig teurer ist bzw. wenn sie den Kunden bewusst in die Irre führen?
    Wahrscheinlich schaut sich kein Kunde vorher das komplette online-Sortiment durch und vergleicht die Preise auf den Cent. Aber wenn nun schon ein Kunde daher kommt und sagt, er will lieber den günstigen Artikel (da gibts wirklich keine Qualitätsunterschiede, man zahlt allein für den Namen) und sogar die Artikelnummer nennt, wieso versuchen die dann trotzdem noch solche Dreistigkeiten und stellen sich auf blöd und so, als wäre der günstige Artikel für mich nicht zu haben?

    Dieses Mal war ich hartnäckig, denn ich hatte ja die Artikelnummer und den Preis und vorher hatte mir ein anderer Mitarbeiter telefonisch gesagt, dass man auch im Laden die online-Preise bekommt, wenn man die nachweist (hatte ja die Fotos auf dem Handy dabei) und mir war bewusst, dass ein Geschäft Standardartikel, die immer im Sortiment sind (bei dieser Art des Ladens) nachbestellen kann. Ich wusste also, dass ich "gute Karten" habe. Dementsprechend zäh (na ja, ich habe mich dabei trotzdem wieder kleiner gemacht als ich bin und über ich gelacht und mich über mich selbst lustig gemacht, dass ich ein paar Euro sparen will :m(: :thumbdown: ) bin ich aufgetreten.

    Am Ende hat es ja geklappt, dass ich mir nicht den 2,5 Mal teureren Artikel habe aufschwatzen lassen, sondern den Günstigen bestellt bekam. Ich finde es trotzdem immer wieder erstaunlich, was die Verkäufer sich trauen. Es macht mich jetzt nicht wütend, sondern ich finde es eher beschämend, wie dieser Verkäufer vorging.

    Meine Frage ist: Ich hätte ihn sehr gerne damit konfrontiert, wieso er erst so tat, als hätte er keinen Zugriff auf diesen Artikel oder als würde er sein ganzes PC-System samt Datenbankrecherche nicht verstehen (fünf Minuten vorher hatte er es ja noch verstanden, als er anderer Artikel suchte). Damit würde ich gerne zeigen, dass ich nicht blöd bin und gemerkt habe, was er mit mir machen wollte und dass ich das nicht in Ordnung fand.
    Habt ihr eine Idee, was man da hätte sagen können?

    Ich dachte im Nachhinein, dass ich ihn ja ganz frech hätte fragen können, ob er neu ist und noch nicht so oft Umgang mit der Artikelrecherche hatte. :d Das wäre aber beleidigend gewesen und ich weiß nicht, ob das angemessen wäre, weil er mich ja nicht beleidigt hat, sondern nur für blöd verkaufen wollte. Aber sozusagen hätte ich ihn dann auch ein bisschen als blöd erklärt. :-p

    Habt ihr noch andere Ideen, wie ich hätte reagieren können? Ich denke, es ist nicht so schlau, jemanden dann mit den Fakten zu konfrontieren und wirklich zu sagen "war Ihnen nicht bekannt, dass Sie auch Artikel bestellen können? Ich habe den Eindruck, Sie wollten mir den günstigen Artikel erst nicht bestellen und mir stattdessen lieber einen teureren Artikel verkaufen.", oder? Erstens ist das unnötig lang zum aussprechen und bis ich den Satz zusammengebastelt habe, ist die Situation längst vorüber. Vermutlich wird das auch niemand zugeben (selbst wenn das der Grund war), sondern das von sich weisen und mich als Lügner oder Spinner hinstellen. Ich denke mal, kein Verkäufer wird seine Verkaufsstrategien zugeben.
    Was soll man in so einem Moment machen, wenn man etwas "aufgedeckt hat", was man nicht in Ordnung findet? Zu meiner eigenen Selbstachtung würde ich wie gesagt mittlerweile gerne auf so etwas auch etwas entgegnen, um zu zeigen, dass ich gemerkt habe, was gerade vesucht würde (ich finde es nicht mehr so wichtig, zu zeigen, dass ich mich verletzt fühle deswegen oder geärgert habe, weil das beides nicht der Fall war). Wie kann man das angemessen äußern? Mit angemessen meine ich, dass man die Person nicht unnötig beleidigt, keine Vorwürfe formuliert und dass es wenn möglich locker klingt und man trotzdem damit ernst genommen wird und sich hinterher nicht noch schlechter fühlt, weil die Person einen entweder daraufhin angreift oder als verrückt hinstellt. :|

    Einmal editiert, zuletzt von FruchtigBunt (5. März 2019 um 14:37)

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