Autisten mit Fähigkeiten

  • Warum sollte es keine aussersinnlichen Wahrnehmungen geben?

    Meiner Ansicht nach ist es ein riesengroßer Unterschied, ob ein Arzt (der in seiner Funktion als Arzt im weiteren Sinne ein Mann der Wissenschaft sein sollte) die Möglichkeit außersinnlicher Wahrnehmung nicht gänzlich ausschließt (etwa im Sinne von "Wahrnehmung, für die bisher noch nicht klar ist, über welche Sinne sie stattfindet"), oder ob er so etwas "raushaut" wie von Tuvok zitiert, womit er ausdrückt, dass es festehe, dass es sich um außersinnliche Wahrnehmung handelt (im Sinne von "Phänomen, dass sich nicht durch beobachtbare Prozesse, z.B. biologischer, chemischer oder physikalischer Natur erklären lässt, sondern nur durch irgendetwas Übernatürliches").

    Privat mag er an so etwas glauben oder nicht, aber in einer Fortbildung sollte es doch etwas seriöser zugehen. Stell dir das gleiche mal mit dem Glauben an Gott vor: Auch wenn ein Arzt privat an göttliche Eingriffe glauben mag, fände ich es ein Unding, wenn in Fortbildungen darüber schwadroniert würde.

    “The amount of energy needed to refute bullshit is an order of magnitude bigger than to produce it.”
    ― Alberto Brandolini

    2 Mal editiert, zuletzt von Turtle (26. Februar 2018 um 09:51)

  • Yep. Denn "außersinnlich" hieße ja, dass es überhaupt keine Sinne dafür gibt, was schon mal nicht besonders logisch wäre - dann kann man es ja überhaupt nicht wahrnehmen. Dass wir noch nicht alle Sinne gefunden haben - geschenkt, auch dass wir Pheromone "riechen" ohne es bewußt wahrzunehmen war ja lange unbekannt. Aber Hellsehen z.B.? Spätestens da verstößt es gegen die Gesetze der Physik, und die ändert auch ein "Déja-vu-Gefühl" nicht.

  • Ich denke, dass eine solche Frage hier nur unbefriedigend beantwortet werden kann.
    Die allermeisten werden Deine Gedanken wohl als Humbug verstehen. Ich auch.

    Ich kann Dir aber folgendes raten:
    Wenn Du tatsächlich an sowas glaubst dann mache es doch zu Deinem Beruf. Es gibt mehr als genug Menschen, die sich mit sowas das Geld leicht aus der Tasche ziehen lassen.
    Das hätte noch den Vorteil, dass Du selbstständig wärst und niemals mehr als einen Kunden gleichtzeitig bedienen musst.
    Einen solchen "Beruf" kann man auch in einer einsamen Waldhütte praktizieren. Die Kunden kommen ohnehin zu Dir.
    Ein weiterer Vorteil ist, dass Du dafür keinerlei Ausbildung benötigst. Der Rubel kann also direkt rollen.

    @alle_anderen Mein Beitrag mag sich vielleicht trollig lesen, aber ich meine das tatsächlich ernst. Den Glauben daran kann man ihm sowieso nicht nehmen - auch wenn es Schwachsinn³ ist.

    Hohe Zahlen bei der Editierungsanzeige zeigen nicht, dass ich permanent meine Meinung ändern würde. Ich habe nur Probleme Rechtschreib- und Grammatikfehler zu tolerieren und korrigiere diese daher, wenn ich sie sehe.
    Dennoch kann auch ich Tippfehler übersehen. In diesem Fall bitte ich um Nachsicht.

  • Mein Beitrag mag sich vielleicht trollig lesen, aber ich meine das tatsächlich ernst.

    Überhaupt nicht - ich hatte auch schon so Anwandlungen, wo ich sehr bedauert habe, nicht Guru-tauglich zu sein. Irgendjemand zieht den Leichtgläubigen das Geld sowieso aus der Tasche, warum also nicht @Gregor?

  • Denn "außersinnlich" hieße ja, dass es überhaupt keine Sinne dafür gibt, was schon mal nicht besonders logisch wäre

    Deshalb mein Kommentar, "außersinnlich" kann nicht stattfinden, weil "außersinnlich" bedeutet, dass es keine Sinne dafür gibt. Kleines Wortspiel.

    Doch ich habe sie. wir alle haben..wie Tiere..solche Antennen, sag ich mal..aber verlernt, wo sie sind und wie zu gebrauchen.

    "Antennen"? Mir wäre eine logische Argumentation lieber, wie genau diese Antennen funktionieren könnten.
    Auch Tiere nehmen meiner Meinung nach über ihre Sinne wahr, die aber womöglich feiner als unsere sein mögen. Sie könnten z.B. feine Vibrationen in der Erde spüren und dadurch unruhig werden, was dem Menschen ein nahendes Erdbeben anzeigt.

    Dass wir noch nicht alle Sinne gefunden haben - geschenkt, auch dass wir Pheromone "riechen" ohne es bewußt wahrzunehmen war ja lange unbekannt. Aber Hellsehen z.B.? Spätestens da verstößt es gegen die Gesetze der Physik, und die ändert auch ein "Déja-vu-Gefühl" nicht.

    Ich denke, beim Menschen sind alle Sinne gefunden.
    Hellsehen würde bedeuten, dass eine Wahrnehmung außerhalb der linearen Zeit stattfinden müsste, außerhalb des gegenwärtigen Moments. Dass das Gehirn eine Erinnerung vorweg nehmen müsste. Das Gehirn oder der Körper müsste dafür tatsächlich über Fähigkeiten verfügen, über die wir noch nichts wissen, eine Fähigkeit, die nicht mit der bekannten Funktion der Nervenzellen erklärbar wäre.

    Das ist vielleicht nicht unmöglich, aber ich halte es für unwahrscheinlich. Wenn Menschen das könnten, über irgendwelche Zufallsahnungen hinaus, dann wäre das bekannt, und es gäbe Leute, die das nachweislich und reproduzierbar können. Dem ist aber nicht so. Russland und USA haben viele Jahre zu diesem Thema geforscht, und meines Wissens die Forschung aufgrund von Ergebnislosigkeit eingestellt.

    Es eröffnet sich aber ein interessantes Forschungsfeld: (Sinnes-/Wahrnehmungs-)Täuschungen und Denkfehler beim Deuten von Ereignissen im Alltag. Man sollte sich das mal genauer anschauen, wie die Vermutung von Menschen zustande kommt, es gäbe Hellsehen/Vorahnungen und ähnliche Phänomene. (die Forschung dazu gibt es sicher schon, ist aber noch nicht in der Allgemeinheit angekommen).

    Wenn Du tatsächlich an sowas glaubst dann mache es doch zu Deinem Beruf. Es gibt mehr als genug Menschen, die sich mit sowas das Geld leicht aus der Tasche ziehen lassen.

    Das stimmt. Dafür braucht es aber ganz andere Fähigkeiten als Hellzusehen. Man muss Menschen gut einschätzen können und ihnen sagen, was sie hören wollen. Ähnlich wie der "Mentalist" (TV-Serie), der ist ja der etwas übertrieben dargestellte Meister darin.

    Historisch gesehen waren die schrecklichsten Dinge wie Krieg, Genozid oder Sklaverei nicht das Ergebnis von Ungehorsam, sondern von Gehorsam.
    (Howard Zinn)

  • Naja, er glaubt immerhin daran, dass Autisten tatsächlich außersinnliche Wahrnehmungen haben können. Ich finde, damit hat er schon selbst so etwas wie "Magisches Denken".

    Ich kenne den Arzt. Meiner Meinung nach ist der geistig gesund ;) und sehr kompetent.

    Bestreitest du denn grundsätzlich die Existenz außersinnlicher Wahrnehmungen?

    Und, falls nein, warum sollen Autisten dazu nicht in der Lage sein?

    LG Heavyload

    Es gibt zwei Arten von Menschen:
    Die einen kennen mich...
    Die anderen können mich...

  • Vielleicht würde das in den ICD10 aufgenommen, würde es tatsächliche Beweise für solche Fähigkeiten geben.Wenn es sowas gibt, dann hat halt bisher noch keiner es geschafft spezifische geräte zu erfinden die sowas anzeigen oder aufzeichnen/erkennen können.

    M.W. gibt es dazu Forschungen.

    In den ICD10 Katalog schaffen es nur Besonderheiten/Symptome mit Krankheitswert.

    LG Heavyload

    Es gibt zwei Arten von Menschen:
    Die einen kennen mich...
    Die anderen können mich...

  • Ich denke, beim Menschen sind alle Sinne gefunden

    Das denke ich auch. Ich möchte aber nicht völlig ausschließen, dass da doch noch etwas gefunden wird, was allerdings prinzipiell nichts ändern würde.

    Beim Hellsehen/Präkognition gibt es ja nicht nur das Problem der Linearität der Zeit, sondern wer die Zukunft sehen kann, kann auch versuchen, die Zukunft zu beeinflussen. Und das ist nun komplett unmöglich - denn in dem Moment, wo man die Zukunft verändert, tritt ja das vorausgesehene Ereignis nicht mehr ein. Also: ich sehe voraus, dass der Schulbus mit meiner Tochter drin von einem 40Tonner gerammt wird, meine Tochter ist tot. Also lasse ich mein Kind natürlich nicht mehr mit dem Schulbus fahren, damit wird die "außersinnliche" Wahrnehmung aber falsch. Oder, falls die "Wahrnehmung" detailliert genug ist, kenne ich Tag und Uhrzeit und kann dann den Bus an der Abfahrt hindern, womit der ganze Unfall nicht passiert, obwohl ich ihn doch vorhergesehen habe. Das bedeutet nicht nur, dass die Linearität der Zeit durchbrochen wird, sondern darüber hinaus noch Alternativen vorhergesehen werden, die aber nie realisiert werden. Und da lege ich mich fest - das geht nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von HCS (28. Februar 2018 um 11:25)

  • Ich möchte an dieser Stelle erwähnen, daß ich einmal kurzzeitig mit einem Autisten in Schriftkontakt war, der sich genau daran störte, daß die meisten anderen Autisten keinerlei Offenheit für Themen wie Esoterik, außersinnliche Wahrnehmung usw. haben und das meist als nicht diskutierenswert, da unwissenschaftlich, abtun. Aus diesem Grund war er auch nicht in einem Aspergerforum angemeldet, obwohl seine Diagnose gesichert war und er an Austausch interessiert war.
    Obwohl mich das in diesem Forum nicht speziell stört, so ist es mir doch ebenfalls anhand ähnlicher Diskussionen und Kommentare aufgefallen, und deshalb habe ich meine diesbezüglichen Erfahrungen und Vermutungen auch bislang zurückgehalten. Aber ich glaube auch daran, daß es bislang (noch?!) nicht erklärbare Phänomene gibt, und - jetzt könnt ihr mich meinetwegen auslachen - ich glaube seit einigen Jahren daran, daß es ein wie auch immer geartetes "Jenseits" o.ä. gibt. Ich habe bislang keine Möglichkeit gefunden, das durch irgend ein reproduzierbares Experiment nachzuweisen, und da ich in einem Asperger-Forum dazu auch kein ernsthaftes Eingehen (außer Dagegenreden) erwartet habe, habe ich es nicht als Thema eröffnet. Da es nun aber jemand anderes getan hat, wollte ich hiermit ausdrücken, daß nicht alle Asperger-Autisten wissenschaftliches Denken bzw. Analysefreudigkeit/Hinterfragen und Interesse an esoterischen Phänomenen gegenseitig ausschließen!

    Gerade bei Vorahnungen (oder auch Gegenwartswissen) finde ich es übrigens sehr schwierig, erklärbare und übersinnliche Phänomene gegeneinander abzugrenzen. Das Unterbewußtsein erhält und verarbeitet wesentlich mehr Informationen als das Bewußtsein, bei Autisten vielleicht noch stärker, und deshalb könnten viele für Außenstehende unmöglich anmutende Vorhersagen bei näherer Analyse auch wissenschaftlich erklärbar sein. Auch bei meinen eigenen Erfahrungen mit Voraussagen, die eintrafen, kann ich nicht ausschließen, daß sie ohne besondere Fähigkeiten erklärbar waren. Das gilt auch für viele sonstige Fähigkeiten, daß sie für Außenstehende wie Wunder anmuten, aber mit dem bisherigen Forschungsstand durchaus erklärbar sind.

  • Meiner Meinung nach ist der geistig gesund

    Also nur die Aussagen geistig Gesunder dürfen ernsthaft daraufhin überprüft werden, ob sie etwas Wahres oder Sinnvolles enthalten? Dann brauche ich ja gar nicht mehr weiterzuschreiben, da ich nach ICD-XY nicht als geistig gesund gelte. Es gibt übrigens (nicht nur juristisch) einen Unterschied zwischen Glaubwürdigkeit und Glaubhaftigkeit. Aber wenn man sich nicht die Mühe machen will, sich mit etwas auseinanderzusetzen, und sei es nur gedanklich, dann ist es natürlich der einfachste Weg, dem Gegenüber einfach Verrücktheit zu unterstellen oder das ganze Thema gleich undifferenziert als Schwachsinn zu klassifizieren.

    weil "außersinnlich" bedeutet, dass es keine Sinne dafür gibt. Kleines Wortspiel.

    Oder weil die Wahrnehmung noch keiner bestimmten physiologischen Struktur zugeordnet werden konnte. Damit ist dann noch nicht herausgefunden, ob das in der Zukunft noch zugeordnet werden kann. Vielleicht fehlen für den Nachweis mancher Wahrnehmungen auch noch die entsprechenden künstlichen Meßinstrumente?
    Mit dem Begriff "übernatürlich" sind letzten Endes ja auch "natürliche" Phänomene gemeint, es geht nur um die Abgrenzung zu dem, was nach derzeitigem Stand erklärbar ist.

    Falls doch mal jemand das Gewicht der Seele bestimmt, bekäme der Begriff "schwermütig" eine ganz neue Dimension. :sarcasm: :fun:

  • Das Unterbewußtsein erhält und verarbeitet wesentlich mehr Informationen als das Bewußtsein, bei Autisten vielleicht noch stärker, und deshalb könnten viele für Außenstehende unmöglich anmutende Vorhersagen bei näherer Analyse auch wissenschaftlich erklärbar sein. Auch bei meinen eigenen Erfahrungen mit Voraussagen, die eintrafen, kann ich nicht ausschließen, daß sie ohne besondere Fähigkeiten erklärbar waren. Das gilt auch für viele sonstige Fähigkeiten, daß sie für Außenstehende wie Wunder anmuten, aber mit dem bisherigen Forschungsstand durchaus erklärbar sind.

    Das stimmt, und ich gehe davon aus, dass sich alle angeblichen außersinnlichen Wahrnehmungen oder Phänomene erklären lassen.

    Das Problem ist für mich, dass alle oder die meisten Esoterikgläubigen sich gar nicht die Mühe machen, nach solchen alternativen Erklärungen zu suchen.

    Und keiner konnte bisher eine logisch nachvollziehbare Theorie darstellen, wie diese Phänomene entstehen könnten, wenn sie tatsächlich außersinnlich wären. Es wäre ja nicht einmal notwendig, etwas zu beweisen, aber man muss doch eine Theorie haben, wie es funktionieren könnte. Wie könnte es z.B. sein, dass man mit seinem Gehirn Kenntnis erlangt von Dingen, die noch nicht passiert sind? Mit welchem Sinn könnte das stattfinden oder welcher Bestandteil von einem selbst würde in die Zukunft reisen können? Egal wie fantastisch es wäre, aber man müsste doch verstehen wollen, wie sowas funktioniert.
    Ich hatte bisher den Eindruck, dass die meisten nur denken, dass das halt "irgendwie" geht, und weil das so toll und faszinierend ist, genügt das als Erklärung. Mir genügt es aber nicht, ich würde es gerne verstehen oder irgendeinen Erklärungsansatz haben.

    Beim Hellsehen/Präkognition gibt es ja nicht nur das Problem der Linearität der Zeit, sondern wer die Zukunft sehen kann, kann auch versuchen, die Zukunft zu beeinflussen. Und das ist nun komplett unmöglich - denn in dem Moment, wo man die Zukunft verändert, tritt ja das vorausgesehene Ereignis nicht mehr ein.

    Das könnte man sich vielleicht noch irgendwie zurechtbiegen, wenn man sagt, dass in dem Moment, wo man etwas verändert, ein alternativer Zeitstrahl entsteht und man das Wissen über das Ereignis von dem alten Zeitstrahl in den neuen Zeitstrahl mitgenommen hat, als Einziger, während alle anderen nur den neuen Zeitstrahl kennen. Wie bei "Zurück in die Zukunft" oder so?

    Historisch gesehen waren die schrecklichsten Dinge wie Krieg, Genozid oder Sklaverei nicht das Ergebnis von Ungehorsam, sondern von Gehorsam.
    (Howard Zinn)

  • Hatte der denn selber sowas? Das hab ich in deiner Beschreibung nicht herausgelesen, aber das passiert mir manchmal ;_;

    Magisches Denken im Sinne von Aberglauben und irrationalen Bedeutungszuweisungen kommt bei allen Menschen vor, besonders bei Kindern, und ist per se kein Zeichen einer Persönlichkeitsstörung oder wahnhafter Wahrnehmung. Bedenklich wird es erst, wenn dieses die Vernunft ersetzt und der Realitätssinn verlorengeht und/oder die Alltagsbewältigung darunter leidet. Sonst wäre jeder Mensch, der z.B. einen Glücksbringer trägt, schizophren oder schizotypisch. Selbst mein stockatheistischer Freund, der sich sofort den "Esoterikgegnern" hier anschließen würde, trägt so etwas. Man sollte nicht inflationär mit krankheitswertigen Begriffen umgehen, um andere zu diskreditieren. Und die anthroposophische Medizin, die ja auf einer ganzheitlichen Anschauung basiert, hat meinen Kindern und mir schon mehrfach weitergeholfen, wo die normale Schulmedizin nicht weiterhelfen konnte bzw. bei bescheuerten Symptombehandlungen steckenblieb (was nicht heißt, daß ich Anthroposoph wäre).

  • Das könnte man sich vielleicht noch irgendwie zurechtbiegen, wenn man sagt, dass in dem Moment, wo man etwas verändert, ein alternativer Zeitstrahl entsteht und man das Wissen über das Ereignis von dem alten Zeitstrahl in den neuen Zeitstrahl mitgenommen hat, als Einziger, während alle anderen nur den neuen Zeitstrahl kennen. Wie bei "Zurück in die Zukunft" oder so?

    Hinbiegen ist bei den Gläubigen das allerkleinste Problem, aber realistisch betrachtet sehe ich nicht, wie das funktionieren soll - etwas, das überhaupt nicht geschehen wird, vorauszusehen. Das würde ja voraussetzen, alle überhaupt möglichen Versionen der Zukunft sehen zu können, und da wird es vorsichtig gesagt etwas unübersichtlich, ganz abgesehen von der Frage, wie die Auswahl der passenden Version für die Vorschau (40Tonner fährt in Schulbus) erfolgt - wo das doch nur eine von vielen nicht realisierten Möglichkeiten der Zukunft ist. Bei "Zurück in die Zukunft" kommt noch das Zeitreise-Problem dazu, und Zeitreisen (zumindest rückwärts) sind nun definitiv unmöglich. Das hat vor vielen Jahren Hoimar v. Ditfurth in seiner Sendung schön illustriert: was passiert, wenn jemand in die Vergangenheit reist, um den eigenen Vater als jungen Mann zu erschießen? Er steht vor ihm, erschießt ihn - und im gleichen Moment ist er selbst nicht existent (weil er ja nicht gezeugt werden kann), der Vater lebt wieder, jetzt kann es auch den Sohn wieder geben, der wieder auf den Vater schießt ... usw.

  • , aber realistisch betrachtet sehe ich nicht, wie das funktionieren soll - etwas, das überhaupt nicht geschehen wird, vorauszusehen

    In der Mythologie funktionierte das meist so, daß erst durch die Prophezeihung (also das Bekanntwerden beim Betroffenen) und die nachfolgenden Versuche, diese Zukunft zu verhindern, die Vorhersage erst eingetreten ist. Die Vorhersage gehört also zwangsläufig zum Zeitstrom dazu, so daß kein Paradoxon wie z.B. das von dir geschilderte auftreten konnte. :d

  • @Necroghoul7 Dann kann er sich seine Weitsicht doch auch sparen oder ? :roll:
    Ich meine er kann ja nicht verhindern was er sieht und nicht wissen was ohne
    das Hellsehen gewesen wäre :? :d


    Here’s the thing about time, if you cant make the most out of any given moment,
    you don’t deserve a single extra second.

  • Das hat vor vielen Jahren Hoimar v. Ditfurth in seiner Sendung schön illustriert: was passiert, wenn jemand in die Vergangenheit reist, um den eigenen Vater als jungen Mann zu erschießen? Er steht vor ihm, erschießt ihn - und im gleichen Moment ist er selbst nicht existent (weil er ja nicht gezeugt werden kann), der Vater lebt wieder, jetzt kann es auch den Sohn wieder geben, der wieder auf den Vater schießt ... usw.

    Startrek lebt von solchen Paradoxa, aber ich habe auch noch kein überzeugendes Konstrukt gesehen, wie das plausibel aufgelöst werden kann. Janeway sagt, sie bekommt Kopfschmerzen davon. :d (ich auch)

    Historisch gesehen waren die schrecklichsten Dinge wie Krieg, Genozid oder Sklaverei nicht das Ergebnis von Ungehorsam, sondern von Gehorsam.
    (Howard Zinn)

  • Die Wahrsager in den Sagen hatten nicht die Aufgabe, irgend etwas zu verhindern oder zu ermöglichen, das war bloß die Entscheidung des Betroffenen, das vorausgesagte Schicksal zu verhindern. Und manchmal wurden solche "Orakel" aus Angst vor Fehlentscheidungen angerufen. Heutzutage ist es meist genauso, wenn Leute an Magie o.ä. glauben - sie wollen irgend etwas erreichen oder verhindern oder wissen, was ziemlich .. weltlich ... ist -
    Ich vermute, deshalb erreichen viele Wahrsager o.ä. allein durch ihre gute Menschenkenntnis, Intuition und statistische Aussagen eine hohe Trefferquote mit ihren Aussagen. Vielleicht haben Wahrsager von früher das auch getan, also ohne Esoterik gewußt, daß der oder der König den Krieg gewinnen oder verlieren wird, und das dann in schwülstiges, beeindruckendes Drumherum verpackt. Es ist auch erwiesen, daß viele sogenannte "Hexen" von früher tatsächlich naturwissenschaftlich begründbares Wissen z.B. über Heilpflanzen oder andere Zusammenhänge hatten (das der damaligen offiziellen Medizin usw. oft überlegen war).

  • aber ich habe auch noch kein überzeugendes Konstrukt gesehen, wie das plausibel aufgelöst werden kann

    Ich habe noch nicht mal ein überzeugendes Konstrukt gesehen, wie für mich plausibel aufgelöst werden kann, daß überhaupt was da ist, und ich kann mir weder Unendlichkeit noch Endlichkeit vorstellen, obwohl eines von beiden wohl zutreffen sollte. Die Erkenntnisgrenze liegt nicht zuletzt in unseren Gehirnen, unserer Vorstellungskraft, Verarbeitungsgrenzen.
    Für ein geistig weit überlegenes Alien wäre das mit den Zeitreisen sicher leicht zu verstehen. :irony:

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