Kränkbarkeit - wem geht es noch so?

  • Fakt ist, es ist eine Lappalie, die die Zeit und die Emotionen, die du verplemperst einfach nicht wert ist.

    Amen.

    In der Situation wie beschrieben sehe ich es nach wie vor so, dass jemand, der nicht rechnen kann, einen anderen Job machen sollte, als ausgerechent auch noch als Inhaber eine Kasse täglich zu verwalten.

    Dann sollte wahrscheinlich auch kein Autist Psychologe werden, oder Sozialarbeiter, Erzieher o.ä.
    Gibt's aber trotzdem, und obwohl man als Autist in so einem Beruf täglich mit seinen Schwierigkeiten kämpft, ist es doch jedermanns eigene Entscheidung, diesen Beruf auszuüben, solange es ihm nicht unmöglich wird. Auch wenn jemand sagen könnte, dass jemand ohne Autismus diese Dinge besser machen könnte.
    Dieser Briefmarkenverkäufer wird es schon ausreichend gut hinbekommen, auch wenn er den (hohen) Ansprüchen von Fruchtigbunt nicht entsprechen kann. Vielleicht beschafft er sich aber, wenn sich fb noch oft genug beschwert, irgendwann einen Taschenrechner.

    Historisch gesehen waren die schrecklichsten Dinge wie Krieg, Genozid oder Sklaverei nicht das Ergebnis von Ungehorsam, sondern von Gehorsam.
    (Howard Zinn)

  • Dann sollte wahrscheinlich auch kein Autist Psychologe werden, oder Sozialarbeiter, Erzieher o.ä.

    Blödsinn so pauschal.
    Es gibt Autisten, die haben die Fähigkeit dazu.

    Es gibt Kassierer, die haben die Fähigkeit zu rechnen.
    Wenn ich aber tatsächlich nicht rechnen kann, wird es absurd. Zumal als Chef!
    Wenn z.B. Behinderte kassieren, die es nicht können, steht jemand neben ihnen. Weil keiner will, dass Kunden benachteiligt werden.
    Das ist logisch, oder?

    Und wenn ich mitmenschlich eine Niete bin, sollte ich im sozialen Bereich besser nicht arbeiten.

    Ich finde das logisch, dass man den Beruf sucht, der halberlei geht. Ansonsten muss ich mir Hilfe suchn, wo es nicht geht.
    Wenn ausgerechnet das, was am wichtigsten daran ist, nicht geht..geht es nicht.
    Da ich nervös werde beim kassieren, tue ich es nicht.
    Dann gehe ich besser putzen.

    Vom Koch erwarte man auch nicht kaltgematschte Pizza.

    Ich begreife gerade hier die Argumente nicht.

    .. es hat nix damit zu tun, nicht auch Menschen einzustellen, die etwas nicht gut können..z.b. Gehandicappte im Cafe.
    Aber wenn sie die Kasse nicht können, muss natürlich einer bei ihnen sein.

  • @FruchtigBunt
    Ich habe inzwischen in vielen Bereichen das Gefühl, dass ich die Arbeit der Arbeiter übernehmen bzw. ihnen bei der Arbeit helfen muss (und es dann auch mache). Gerade bei Kassierern oder Arzthelfern, in Behörden etc.. Deutschland hat durch den Neoliberalismus ein so schlechtes Ausbildungssystem bekommen und presst die Leute dermaßen aus, dass ich mehr gefordert bin, wenn ich etwas erreichen möchte. Da ich kein Narzisst bin fällt mir das Kontrollieren schwer; gut liegt auch an Konzentrationsschwierigkeiten. Ich habe gemerkt sich beschweren bringt nichts mehr, weil das System zu stark und nicht mehr das Alte ist. Ich muss die Leute an die Hand nehmen wie ein Ausbilder oder Mitarbeiter und tierisch aufpassen, dass mir niemand Schaden verursacht.

  • @FruchtigBunt
    Ich habe inzwischen in vielen Bereichen das Gefühl, dass ich die Arbeit der Arbeiter übernehmen bzw. ihnen bei der Arbeit helfen muss (und es dann auch mache). Gerade bei Kassierern oder Arzthelfern, in Behörden etc.. Deutschland hat durch den Neoliberalismus ein so schlechtes Ausbildungssystem bekommen und presst die Leute dermaßen aus, dass ich mehr gefordert bin, wenn ich etwas erreichen möchte. Da ich kein Narzisst bin fällt mir das Kontrollieren schwer; gut liegt auch an Konzentrationsschwierigkeiten. Ich habe gemerkt sich beschweren bringt nichts mehr, weil das System zu stark und nicht mehr das Alte ist. Ich muss die Leute an die Hand nehmen wie ein Ausbilder oder Mitarbeiter und tierisch aufpassen, dass mir niemand Schaden verursacht.

    Geht mir auch so!
    letztens musste ich in einem Paketshop von Hermes erklären, was der Mitarbeiter tun muss um mein Paket entgegen zu nehmen. Also ich habe in meiner Verzweiflung das Gerät zum Einscannen selbst bedient, nachdem er mir sagte, ich wolle wieder kommen, wenn sein Chef da wäre. Ich habe aber keine Zeit ein 15 kg Paket mit jemandem der mir helfen musste ein zweites Mal 6 Stockwerke zu tragen.
    Inzwischen ist es echt schlimm, weil sich solche Dinge häufen. Aber scheinbar stört das kaum jemanden.
    Viele scheinen Anarchie gut zu finden.
    Ich bin nicht mal mehr unfreundlich zu den Menschen mit denen mir das passiert. Ich versuche eher so ne Coach Funktion wahrzunehmen, was aber sicher nicht meine Stärke ist. Innerlich bin ich kurz vorm Ausrasten.

  • Hm.
    Dann verstehe ich Bahnhof. :nerved:

    Also wirklich. Du hast die Ansicht unterstützt, dass jemand, der nicht rechnen kann, nicht an der Kasse sitzen sollte. Daraufhin schrieb ich, dann sollte wohl (deiner Meinung nach), ein Autist auch nicht Sozialarbeiter etc. werden.
    Natürlich wollte ich damit ausdrücken, dass man, genausowenig wie man sagen kann, dass ein Autist kein Sozialarbeiter werden sollte, auch nicht sagen kann, jemand der Schwierigkeiten mit dem Rechnen hat, sollte nicht an der Kasse sitzen. Zumal man diese Schwierigkeiten mit einem Taschenrechner auch noch sehr leicht ausgleichen kann.

    Das konnte man doch auch ganz klar dem folgenden Satz entnehmen:

    Gibt's aber trotzdem, und obwohl man als Autist in so einem Beruf täglich mit seinen Schwierigkeiten kämpft, ist es doch jedermanns eigene Entscheidung, diesen Beruf auszuüben, solange es ihm nicht unmöglich wird. Auch wenn jemand sagen könnte, dass jemand ohne Autismus diese Dinge besser machen könnte.

    Historisch gesehen waren die schrecklichsten Dinge wie Krieg, Genozid oder Sklaverei nicht das Ergebnis von Ungehorsam, sondern von Gehorsam.
    (Howard Zinn)

  • Ich weiss..aber die Bemerkung oben hörte sich eher zynisch an. In meinem Empfinden.In der Situation wie beschrieben sehe ich es nach wie vor so, dass jemand, der nicht rechnen kann, einen anderen Job machen sollte, als ausgerechent auch noch als Inhaber eine Kasse täglich zu verwalten.

    Ich möchte euch so sehr verstehenden erleben, wenn euch das mehrfach passiert.
    Für mich ist so etwas dann auch keine Lappalie.
    Ich überschlage stets vor den Kasse grob...aber möchte dennoch erwarten können, dass ein Kassieree sein Fach versteht.
    Ichg bin minem Grld niocht böse (RW)..

    Und noch etwas..ich bin sehr sicher..hätte nicht Fruchtigbunt, sondern jemand, der sehr gut hier gelitten ist, das gepostet mit dem Kassierer..wäre ihm eher Mitgefühl dargeboten worden.
    So.
    Hugh. 8-)

    @Linnea
    Das sehe ich ähnlich, aber gewisse User nehme ich hier eh nicht mehr ernst, von daher dürfen die posten, was sie wollen. Es sagt einfach sehr viel über sie selbst aus. ;) Trotzdem danke für deine Anmerkung. :thumbup:

    Ich werde jedenfalls demnächst den Verkäufer fragen, warum auf dem Bildschirm nicht angezeigt wird, wieviel Rückgeld er rausgeben muss. Wenn er sich dann immer noch nicht drum kümmert, werde ich die Filiale nicht mehr aufsuchen, weil es mir einfach zu blöd ist, jedesmal das Rückgeld zu zählen (das mache ich eh schon) und es dann in 8 von 10 Fällen zu reklamieren. Da habe ich wirklich Besseres zu tun.

  • ..hätte nicht Fruchtigbunt, sondern jemand, der sehr gut hier gelitten ist, das gepostet mit dem Kassierer..wäre ihm eher Mitgefühl dargeboten worden.

    Das vermute ich auch.

    Wenn z.B. Behinderte kassieren, die es nicht können, steht jemand neben ihnen. Weil keiner will, dass Kunden benachteiligt werden.
    Das ist logisch, oder?

    Ich kaufe ab und an in einem Laden ein, in dem Menschen mit geistigen Behinderungen arbeiten. Da macht jeder das, was er hinbekommt.
    An einem Stand wird u.a. Gemüse rausgeben, es wird abgewogen, der Preis digital bestimmt und notiert.
    Das klappt soweit gut.
    An der Hauptkasse wird dann von einem weiteren Mitarbeiter ohne Behinderung das Gemüse und der weitere Einkauf abkassiert.
    Eins funktionales System.


    Ich finde das logisch, dass man den Beruf sucht, der halberlei geht. Ansonsten muss ich mir Hilfe suchn, wo es nicht geht.
    Wenn ausgerechnet das, was am wichtigsten daran ist, nicht geht..geht es nicht.

    Ja, das sehe ich ebenso.

    Einmal editiert, zuletzt von ifi (20. Oktober 2019 um 19:33)

  • Amen.

    Und ich war der Meinung, die Person, die etwas erlebt, definiert selbst, ob es für sie eine Lappalie ist oder nicht. :sarcasm:
    Wollen wir es nicht so handhaben, dass wir einfach allen Autisten hier im Forum sagen, sie sollen sich nicht so anstellen, wegen der von ihnen erlebten Lappalien? :roll: :irony:
    Ganz ehrlich, man kann von mir halten, was man will, aber ich finde es erbärmlich, solche Meinungen (gerade als Autist) zu vertreten. :shake:

  • @Linnea
    Ich denke, die Argumente kann man begreifen, wenn man die Zielrichtung der Argumentation betrachtet. :cry: Meiner Meinung nach geht es schon lange in diversen Beiträgen, die ich eröffne, nicht mehr um sachliche Argumentation. Ich habe mich aber mittlerweile dran gewöhnt und nehme vom Rest trotzdem genug mit, so dass ich hier bleiben möchte.

    Einmal editiert, zuletzt von FruchtigBunt (20. Oktober 2019 um 19:38)

  • Daraufhin schrieb ich, dann sollte wohl (deiner Meinung nach), ein Autist auch nicht Sozialarbeiter etc. werden.

    Das ist eben nicht meine Meinung.

    Es geht nur um Unfähigkeiten, die speziell sind und dann nicht gerade da zum tragen kommen sollen, wo sie speziell gefragt sind.

    Danke @ifi
    Darum ging es.

  • Geht mir auch so! letztens musste ich in einem Paketshop von Hermes erklären, was der Mitarbeiter tun muss um mein Paket entgegen zu nehmen. Also ich habe in meiner Verzweiflung das Gerät zum Einscannen selbst bedient, nachdem er mir sagte, ich wolle wieder kommen, wenn sein Chef da wäre. Ich habe aber keine Zeit ein 15 kg Paket mit jemandem der mir helfen musste ein zweites Mal 6 Stockwerke zu tragen.
    Inzwischen ist es echt schlimm, weil sich solche Dinge häufen. Aber scheinbar stört das kaum jemanden.
    Viele scheinen Anarchie gut zu finden.
    Ich bin nicht mal mehr unfreundlich zu den Menschen mit denen mir das passiert. Ich versuche eher so ne Coach Funktion wahrzunehmen, was aber sicher nicht meine Stärke ist. Innerlich bin ich kurz vorm Ausrasten.

    Das musste ich bei Hermes auch schon machen, weil der MItarbeiter nicht wusste, wie die Codes auf dem Handy gescannt werden um ein Etikett zu drucken und mir sagen wollte, das ginge mit meinem Handy nicht. Da es aber in einem anderen Paketshop ging (und ich immer interessiert zuschaute) wusste ich das es geht, um erklärte dann, wie es geht.

    Ich finde es auch traurig, dass das keinen stört und man hier auch noch gesagt bekommt, dass man sich um so was nicht zu kümmern habe und dann herablassend hergeredet wird, dass man glaubt, wohl alles besser zu wissen etc. Wenn ich mir anschaue, was manche Menschen (Mitarbeiter) für Fachkompetenzen haben, dann sage ich zu Recht: "ja, ich weiß es besser." Und es ist auch nötig, weil ich in meinem Fall sonst auch mein Paket dort gar nicht hätte verschicken können.

  • Stimmt, das ist prinzipiell en Problem, wenn man es zu sehr im Detail betrachtet. Prinzipiell heißt das aber eher; man möchte rücksichtsvoll behandelt werden und das der andere auf die Bedürfnisse von einem Rücksicht nimmt. Spätestens dann wird es relevant, wenn der andere darauf hinweißt, wenn man dann sagt ich möchte besser behandelt werden als alle anderen kann man das ignorieren, wenn man sagt ich will auch das man auf mich Rücksicht nimmt, dann nimmt man eher Rücksicht. Und ja es gehört auch dazu, auf sonstige Signale zu achten bzw. durch Relfektion einzuschätzen, wie der andere womöglich tickt und gerade nicht von sich auf andere zu schließen. Das sind zwei Aspekte die sich scheinbar widersprechen, aber zusammengehören.

    Ich möchte dazu mal ein Beispiel nennen, weil ich das ja beschrieben habe.

    Es ist z.B. so, dass es mich tierisch nervt, wenn während des Unterrichts irgendwas lautes oder stinkiges gegessen wird. Weil es mich zusätzlich total stresst. Das zerknittern, rascheln usw macht mich dann wirklich total wütend.
    Ich esse aber auch im Unterricht! Der Unterschied ist aber, dass ich einmal kurz etwas laut öffne und dann in Ruhe esse. Und auch nichts stinkiges. Aber wenn man rein die Fakten sieht, kann ich mich nicht darüber beschweren, dass sie etwas essen, wenn ich es auch tue.

    Einmal editiert, zuletzt von Pummelchen (20. Oktober 2019 um 20:42)

  • Und ich war der Meinung, die Person, die etwas erlebt, definiert selbst, ob es für sie eine Lappalie ist oder nicht. :sarcasm: Wollen wir es nicht so handhaben, dass wir einfach allen Autisten hier im Forum sagen, sie sollen sich nicht so anstellen, wegen der von ihnen erlebten Lappalien? :roll: :irony:
    Ganz ehrlich, man kann von mir halten, was man will, aber ich finde es erbärmlich, solche Meinungen (gerade als Autist) zu vertreten. :shake:

    Ich bin noch gar nicht lange hier, lese auch eher als das ich mich in langen Beiträgen beteilige und trotzdem fällt mir ständig auf, dass du oft Beratungsresistent zu sein scheinst. Man versucht dir in so vielen Beiträgen zu helfen, dir zu erklären, wie man etwas machen könnte und trotzdem sind immer die anderen Schuld. Oder zu blöd.
    Vielleicht solltest du wirklich mal anfangen, dich zu reflektieren und gucken, ob die Infos der anderen dir nicht doch helfen können. Und auch in einem Autistenforum kann man sich die Meinung sagen. Dafür sind Foren nämlich da. Wenn es nur darum geht, seine Meinung mitzuteilen und keine Widersprüche zu bekommen, so sollte man vielleicht einfach deine Gedanken anders niederschreiben?

    Ich finde es z.B. sehr unpassend von dir, den Verkäufer fragen zu wollen, warum er jetzt was nicht irgendwo eingetippt. Noch unpassender finde ich es, ihm alle möglichen Dinge zu unterstellen.
    Wie wäre es, wenn du das nächste Mal einfach sagst, dass du (leider) schon häufiger falsches Rückgeld bekommen hast und hoffst, dass es nicht mehr passieren wird.
    Ein vernünftiger Geschäftsmann weiß das zu verstehen und wird sich entschuldigen.
    Ea ist aber sicher nicht sein Problem, dass du dir zu Schade dafür bist, direkt das Rückgeld zu zählen und darauf direkt hinzuweisen, wenn es falsch war.

    Und im übrigen finde auch ich diese Sache eine Lappalie. Eine Situation, die jeden Tag tausendfach vorkommt. Nicht schön, sollte so auch nicht sein, aber man kann sie entweder mit 1 Hinweis direkt bereinigen oder seine Konsequenzen daraus ziehen und dort nicht mehr hingehen. DAS würde dann auch dem Autisten helfen, weil er sich nicht ständig wieder mit der gleichen blöden Situation triggert.

  • Es geht nur um Unfähigkeiten, die speziell sind und dann nicht gerade da zum tragen kommen sollen, wo sie speziell gefragt sind.

    Genau das ist aber bei Autismus und Sozialberufen der Fall. Denn ein Sozialberuf trifft ganz genau die Schwächen eines Autisten (jedes Autisten, via Diagnosekriterien). Und die kann man nicht so leicht mit einem Taschenrechner ausgleichen.
    Ich finde, man muss einfach fair bleiben. Auch wenn ich diesen Kassierer/Ladenbesitzer/wasauchimmer nicht kenne, aber ich finde es nicht fair, ihm die Befähigung für seine Tätigkeit (zu der sicher noch mehr gehört als zu kassieren) abzusprechen, nur weil er sich ab und zu verrechnet.

    Historisch gesehen waren die schrecklichsten Dinge wie Krieg, Genozid oder Sklaverei nicht das Ergebnis von Ungehorsam, sondern von Gehorsam.
    (Howard Zinn)

    Einmal editiert, zuletzt von Shenya (20. Oktober 2019 um 20:47)

  • Genau das ist aber bei Autismus und Sozialberufen der Fall. Denn ein Sozialberuf trifft ganz genau die Schwächen eines Autisten (jedes Autisten, via Diagnosekriterien). Und die kann man nicht so leicht mit einem Taschenrechner ausgleichen.Ich finde, man muss einfach fair bleiben. Auch wenn ich diesen Kassierer/Ladenbesitzer/wasauchimmer nicht kenne, aber ich finde es nicht fair, ihm die Befähigung für seine Tätigkeit (zu der sicher noch mehr gehört als zu kassieren) abzusprechen, nur weil er sich ab und zu verrechnet.

    Deine Ansicht in allen Ehren.
    Aber ist es nicht verständlich, wenn ein Autist das macht, dem ständig und überall schnell mal die Befähigung zu allem abgesprochen wird.
    Ganz besonderes von den sonst so Toleranten, deren Toleranz schon da endet, wo jemand nicht adäquat lächelt, smalltalkt oder sich sonstwie normal verhält...
    Es ist nun mal auch nicht jedermanns Sache mit dem Stempel auf der Stirn rum zu laufen: sorry ich bin anders, also hab Mitleid.
    Wenn die Toleranten Deutschen nur halb so tolerant wären, wie sie denken, dann wäre es auch nicht nötig.
    Und leider sind gerade die Sozialberufe die, die schnell mal verurteilen.

  • Ich bin noch gar nicht lange hier, lese auch eher als das ich mich in langen Beiträgen beteilige und trotzdem fällt mir ständig auf, dass du oft Beratungsresistent zu sein scheinst. Man versucht dir in so vielen Beiträgen zu helfen, dir zu erklären, wie man etwas machen könnte und trotzdem sind immer die anderen Schuld. Oder zu blöd.

    [...]

    Und im übrigen finde auch ich diese Sache eine Lappalie. Eine Situation, die jeden Tag tausendfach vorkommt. Nicht schön, sollte so auch nicht sein, aber man kann sie entweder mit 1 Hinweis direkt bereinigen oder seine Konsequenzen daraus ziehen und dort nicht mehr hingehen. DAS würde dann auch dem Autisten helfen, weil er sich nicht ständig wieder mit der gleichen blöden Situation triggert.

    @Pummelchen

    Ein überaus interessanter Beitrag. Ich mache darauf aufmerksam, dass nur die betroffene Person selbst beurteilen kann, wie schlimm etwas für sie im Erleben ist und du stellst dich hin und bringst als Antwort "nein, das ist keine Lappalie" und willst definieren, was "DEM Autisten" helfen würde.
    Weißt du, was ich total rückständig finde: Wenn sich hier Leute hinstellen und glauben, sie hätten alles verstanden und müssten die Grenzen anderer Menschen übertreten, in dem sie ihnen das eigene Erleben absprechen (und aus IHRER Sicht definieren, was aus Sicht des anderen eine Lappalie darstellt und was nicht) und so tun, als hätten sie zu bestimmen, in wie weit einer fremden Person Hilfe aufgezwungen werden soll. Wenn du es nicht ertragen kannst, dass ich eigene Meinungen vertrete und nicht die vermeintlichen Hilfsangebote fresse (die z. B. da lauten "das ist keine Lappalie, stell dich einfach nicht so an"), dann musst du das für dich selbst irgendwie verarbeiten (wie wär's mit einem eigenen Thread?)

  • Genau das ist aber bei Autismus und Sozialberufen der Fall. Denn ein Sozialberuf trifft ganz genau die Schwächen eines Autisten (jedes Autisten, via Diagnosekriterien). Und die kann man nicht so leicht mit einem Taschenrechner ausgleichen.Ich finde, man muss einfach fair bleiben. Auch wenn ich diesen Kassierer/Ladenbesitzer/wasauchimmer nicht kenne, aber ich finde es nicht fair, ihm die Befähigung für seine Tätigkeit (zu der sicher noch mehr gehört als zu kassieren) abzusprechen, nur weil er sich ab und zu verrechnet.

    Es hat ihm ja auch niemand die Befähigung für sämtliche Tätigkeiten in seinem Laden abgesprochen, sondern ich plädiere dafür, wenn man grundsätzlich nicht fähig ist, korrekt Geld herauszugeben (außer bei einfachsten Rechenoperationen), dass man sich entweder einen Taschenrecher danebenstellt, sich das Programm der Post so einstellt, dass es wie ein herkömmliches Kassensystem funktioniert (und dann anzeigt, wie viel Geld man entgegengenommen hat und wie viel Rückgeld man zu geben hat) oder für die Kasse eben jemand anderen einstellt.

    Ich weiß nicht: Möchtest du in einem Restaurant essen, in dem jemand die Speisen würzt, der nichts schmecken und riechen kann? Das wäre doch widersinnig und hat rein gar nichts mehr mit Inklusion zu tun. Das ist vollkommen unprofessionell.

  • @FruchtigBunt du hast meinen Beitrag nicht mal richtig gelesen.

    Ich spreche dir überhaupt nichts ab. Du kannst das auch für die wichtigste Sache der Welt empfinden, das ist mir egal. Du musst dann aber akzeptieren, dass andere deine Reaktion als übertrieben empfinden. Gerade wenn man die Möglichkeit hat, eine Sache mit ein paar Worten zu klären, sollte man vielleicht drüber nachdenken, ob das nicht ein guter Hinweis ist, der allen Beteiligten hilft. Du allerdings willst überhaupt keine Hilfe haben. Du willst einfach nur allen dein Leben erklären, fragst dann um Hilfe und kanzelst am Ende sowieso alles ab. Und da ist man direkt beim Thema. Du kannst einfach keine Kritik haben. Du willst dich damit offenbar nicht beschäftigen. Aber so kann man eben nicht reflektieren und sich verbessern.

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