Hilfe! Ich soll zur Begutachtung bei einem voreingenommenen Psychiater!

  • Kann unmöglich richtig sein. Es gibt ausreichend viele SBAe (mit denen ich bisher im Job zutun hatte) nur mit einem B auf der Vorderseite, ohne weitere Merkzeichen.

    Habe es, unter anderem, hier gelesen: http://www.betanet.de/betanet/sozial…chen-B-678.html und hier: http://www.sozialhilfe24.de/schwerbehinder…kzeichen-b.html

    Wobei ich mir selber die Frage stelle, wie man B bekommt, wenn man weder "Hilflos" noch "Gehbehindert" ist. Ich meine genau deswegen ist doch die Begleitung da, oder?

    「人上人不造」 All Men Are Created Equal

    It's simple. There are no guarantees. I have to trust in luck. That is all.

    4 Mal editiert, zuletzt von Joker (22. Mai 2018 um 18:36)

  • Das G kann auch bei starken Orientierungsproblemen vergeben werden und kann auch zeitgleich mit dem B kommen.

    I could work hard to be normal, but I prefer to hold myself a higher standard. Ego lex sum.

  • Es gibt ausreichend viele SBAe (mit denen ich bisher im Job zutun hatte) nur mit einem B auf der Vorderseite, ohne weitere Merkzeichen.

    Die anderen Merkzeichen sind auf der Rückseite, nur das B ist vorne.

    Und es stimmt, es gibt das Merkzeichen B nur in Verbindung mit anderen Merkzeichen G, aG, H, Gl und Bl.

  • Ich habe ja auch nicht nur das Merkzeichen B, sondern auch die Merkzeichen G und H beantragt (beide, weil ich nicht sicher bin, unter welches der beiden Merkzeichen meine Problematik fällt). Dazu wurde mir wegen der Kombination von schneller Überforderung und starken Orientierungsproblemen übrigens mehrfach geraten.

  • Ich habe ja auch nicht nur das Merkzeichen B, sondern auch die Merkzeichen G und H beantragt (beide, weil ich nicht sicher bin, unter welches der beiden Merkzeichen meine Problematik fällt). Dazu wurde mir wegen der Kombination von schneller Überforderung und starken Orientierungsproblemen übrigens mehrfach geraten.

    Wie siehst deine Chancen beim Durchkommen der Merkzeichen?

  • Keine Ahnung. Ich kann doch nicht hellsehen. Ich denke jedenfalls, dass sie mir zustehen. Ob ich sie auch bekomme, ist aber eine andere Sache. Es ist ja bekannt, dass die Versorgungsämter meistens leider sehr geizig mit den Merkzeichen sind.

  • Das Problem, das ich sehe ist, dass es in Deutschland so weit ich weiß keine Diagnosestellen für angeborene Topographagnosie gibt und es auch nicht als offizielles Begleitsymptom von Autismus gilt. Daher weiß ich nicht inwieweit sie es berücksichtigen. Die gehen davon aus, dass nur Menschen mit starker allgemeiner geistiger Behinderung (also z. B. demente oder stark intelligenzgeminderte Personen) starke Orientierungsschwierigkeiten haben.

    Und interessieren sich eben mehr für richtige Arztbriefe. Und die Ärzte schreiben hauptsächlich die Dinge, die zu ihrer Diagnose passen und nicht was es sonst noch so gibt, was der Person Schwierigkeiten bereitet.

    Falls doch jemand eine Diagnosestelle für Developmental Topographagnosia kennt, bitte bescheid sagen, aber ich fürchte das könnte schwer werden. Und für Aphantasia als möglichen Teilaspekt des Problems gibt es erstrecht keine Diagnostik, das ist sowieso erst ne halboffizielle Störung, denke ich...

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  • Ich weiß momentan gar nicht mehr, was ich noch machen soll.

    Ich würde nicht zurückziehen, denn dann hast du automatisch ein negatives Ergebnis. Wenn du es darauf ankommen läßt, besteht immerhin noch die Chance auf ein positives Ergebnis. Es wäre also unlogisch den Antrag zurückzuziehen. Falls du aufgrund einer schlechten Begutachtung kein Merkzeichen bekommst, kannst du Widerspruch einlegen. Gerade wenn du wenig Kraft hast, solltest du jetzt nicht zurückziehen, denn der Kraftaufwand für einen ganz neuen Anlauf z.B. in einem Jahr wird noch erheblicher sein.

    @Joker
    Ich kenne auch jemanden, der Merkzeichen "B" hat und körperlich kerngesund ist.

  • Das Problem, das ich sehe ist, dass es in Deutschland so weit ich weiß keine Diagnosestellen für angeborene Topographagnosie gibt

    "Topographagnosie, auch topographischen Agnosie und Topographagnosia bekannt, ist die Unfähigkeit, sich in seiner Umgebung als Folge der Schwerhirnschäden zu orientieren." (Quelle http://haltenraum.com/article/topographagnosie).
    Ich glaube nicht dass du wirklich denkst, dass jemand das hier hat.


  • Ich kenne auch jemanden, der Merkzeichen "B" hat und körperlich kerngesund ist.

    Bei Schizophrenie wird das gerne mit H zusammen gegeben. Aber auch bei anderen Psychosen.

    Hohe Zahlen bei der Editierungsanzeige zeigen nicht, dass ich permanent meine Meinung ändern würde. Ich habe nur Probleme Rechtschreib- und Grammatikfehler zu tolerieren und korrigiere diese daher, wenn ich sie sehe.
    Dennoch kann auch ich Tippfehler übersehen. In diesem Fall bitte ich um Nachsicht.

  • Ich sagte ja schon ich spreche von Developmental Topographagnosia. Nicht von der erworbenen Form. Es ist ähnlich wie mit Prosopagnosie, die hat man früher auch nur mir den besonders schweren Formen nach erworbenen Hirnschäden assoziiert, weil die angeborene Form weniger auffällt, weil da der Unterschied zu früher fehlt, wenn man schon so geboren ist, und auch keine Hirnschäden auf den Hirnscans sichtbar sind.

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  • "Durch die Störung sind Menschen daran gehindert, eine kognitive Landkarte ihrer Umgebung zu bilden. Einen Weg können sie nur finden, indem sie einer genauen Wegbeschreibung folgen. Sie sind kaum in der Lage, sich Wegmarken zu merken. Auch können sie bei einer vorgegebenen Richtung größere Hindernisse nicht umgehen, ohne dabei die Orientierung zu verlieren. Der Patient kann verhindert sein, eine Analoguhr zu lesen, da er die Winkel-Beziehung der Zeiger nicht korrekt interpretieren kann. Das Erkennen von Gegenständen ist in der Regel erhalten."
    https://de.wikipedia.org/wiki/Topographagnosie

    Das ist interessant, ich habe im Gegenteil das Problem, dass ich Wegbeschreibungen eben nicht verstehe xD.
    Ohne Google Maps und GPS wäre ich aufgeschmissen.
    Die Uhr kann ich allerdings lesen. :] :d

    „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.“
    (Aristoteles, griechischer Philosoph, 384 - 322 v. Chr.)

  • Das ist interessant, ich habe im Gegenteil das Problem, dass ich Wegbeschreibungen eben nicht verstehe xD.
    Ohne Google Maps und GPS wäre ich aufgeschmissen.
    Die Uhr kann ich allerdings lesen.

    So geht es mir auch, ich habe den wikipedia-Eintrag gelesen und mir auch gedacht, bei mir ist es genau umgekehrt, ich kann mir einen Weg nur anhand Details merken.

  • Ich kann mir einen Weg nur schlecht anhand von Wegmarken (die müssen schon sehr markant sein, wie z.B. ein grünes Haus inmitten von weißen Häusern) und noch schlechter anhand einer Beschreibung (sofern sie nicht schriftlich ist, vergesse ich die aufgrund von Überforderung und Reizüberflutung eh meistens gleich wieder) merken. Ich kann mir einen Weg erst dann zuverlässig merken, wenn ich ihn mehrfach gegangen bin. Aber wehe, irgendwo ist plötzlich irgendwas anders (wenn z.B. eine markante Wegmarke plötzlich nicht mehr da ist) oder ich muss einen Umweg benutzen. Dann verlaufe ich mich leider sehr schnell. An mir unbekannten Örtlichkeiten bin ich allein völlig aufgeschmissen. Dann kommt ja auch immer noch die Überforderung und Reizüberflutung dazu und schon geht ganz schnell gar nichts mehr. Ich bin dann nicht mal mehr fähig, jemanden nach dem Weg zu fragen. Behördengänge oder ähnliches sind so natürlich auch fast unmöglich, da ich dann so gut wie gar nicht mehr aufnahmefähig bin und unter Umständen sogar falsche Angaben mache, weil ich so verwirrt und überfordert bin. :oops:

  • "Durch die Störung sind Menschen daran gehindert, eine kognitive Landkarte ihrer Umgebung zu bilden. Einen Weg können sie nur finden, indem sie einer genauen Wegbeschreibung folgen. Sie sind kaum in der Lage, sich Wegmarken zu merken. Auch können sie bei einer vorgegebenen Richtung größere Hindernisse nicht umgehen, ohne dabei die Orientierung zu verlieren. Der Patient kann verhindert sein, eine Analoguhr zu lesen, da er die Winkel-Beziehung der Zeiger nicht korrekt interpretieren kann. Das Erkennen von Gegenständen ist in der Regel erhalten."
    http://de.wikipedia.org/wiki/Topographagnosie

    Den Begriff habe ich noch nie gehört, aber das trifft bei mir ziemlich zu. Eine Analoguhr kann ich zwar lesen, es fällt mir aber schwerer als bei einer Digitaluhr, und ich habe auch im Haushalt nur Digitaluhren.
    In fremden Umgebungen kann ich mich am besten dann orientieren, wenn es nur einen Weg gibt, der ab und zu eine Abzweigung hat (wie im Wald z.B.). In einer Stadt ist es viel schwieriger. Als ich an meinem jetzigen Arbeitsplatz angefangen habe, dauerte es Monate, bis ich mir merken konnte, in welcher Richtung welche Straße in der Nähe verläuft. Inzwischen habe ich aber die "Landkarte" im Kopf. Es dauerte nur halt sehr lang.

    Historisch gesehen waren die schrecklichsten Dinge wie Krieg, Genozid oder Sklaverei nicht das Ergebnis von Ungehorsam, sondern von Gehorsam.
    (Howard Zinn)

  • So geht es mir auch, ich habe den wikipedia-Eintrag gelesen und mir auch gedacht, bei mir ist es genau umgekehrt, ich kann mir einen Weg nur anhand Details merken.

    Dito. Mit dem Lesen der "Zeiger-Uhr" habe ich keine Schwierigkeiten und brachte es mir sogar relativ früh als Kind selbst bei (die Erklärungen dazu verstand ich dagegen nie). Mit Wegschreibungen kann ich zumeist nichts anfangen, sie verwirren mich eher. Wenn überhaupt, funktioniert das bei mir ebenfalls nur schriftlich und sehr detailliert an klaren Details beschrieben. Außerdem kann ich Karten, Stadtpläne etc. nicht mit anderen gemeinsam lesen. Das ist einfach "zuviel", und ich erkenne nichts mehr. Ich muss mir einen Plan allein und in Ruhe anschauen können, dann kann ich damit umgehen, auch wenn es meinem Eindruck nach länger als bei anderen dauert.

    From my youth upwards my spirit walk'd not with the souls of men. (...)
    My joys, my griefs, my passions, and my powers, made me a stranger.

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