• Habt ihr das schon mal gesehen oder verfolgt?:

    Zu dem Thema habe ich kürzlich einen Vortrag von Professor Theunissen angehört.
    Er hat Folgendes betont: Auch wenn man von außen es nicht unterscheiden kann, ist die Unterscheidung zwischen Zwang und Stereotype wichtig.
    Stereotypes Verhalten ist für Menschen mit Autismus angenehm, aber es kann auch nicht gemacht werden, während ein Unterlassen des Zwanges zu starkem Unwohlsein führt.
    Daher finde ich, sollte man nicht vorschnell von Zwängen reden.

  • Zu dem Thema habe ich kürzlich einen Vortrag von Professor Theunissen angehört.Er hat Folgendes betont: Auch wenn man von außen es nicht unterscheiden kann, ist die Unterscheidung zwischen Zwang und Stereotype wichtig.
    Stereotypes Verhalten ist für Menschen mit Autismus angenehm, aber es kann auch nicht gemacht werden, während ein Unterlassen des Zwanges zu starkem Unwohlsein führt.
    Daher finde ich, sollte man nicht vorschnell von Zwängen reden.

    Was ist wenn es kein Zwang ist, man es aber dennoch mit starkem Unwohlsein verbindet, es zu unterlassen?

    Immer früh morgens nach dem Aufstehen, staube ich meinen Schreibtisch ab. Dieser ist weiß und hochglänzend, jeder Abdruck wird gesehen. Ich fühle mich nicht wohl wenn ich nicht weiß, dass der Tisch sauber ist. Ich kann mich nicht konzentrieren wäre ich gezwungen an diesem Schreibtisch zu arbeiten, während er dreckig, staubig und unaufgeräumt ist.
    Es ist meine Routine ins Fitnessstudio zu gehen, ist es geschlossen empfinde ich das als bedauerlich, finde mich aber damit ab.

    Ich kann das schwer ausdrücken, aber einige Dinge nicht zu tun würde mich aus der Bahn werfen, zumindest für einen Zeitraum oder mich frustrieren.

    Ich fühl mich wie ein Alien.
    Doch vielleicht bin ich der letzte Mensch.

  • Was ist wenn es kein Zwang ist, man es aber dennoch mit starkem Unwohlsein verbindet, es zu unterlassen?

    Hm ja, ich glaube, meine Unterscheidung war vielleicht auch zu theoretisch.
    Ich denke, wenn es wirklich Unwohlsein hervorbringt, es nicht zu tun, dann ist es mehr als eine Stereotype.

    Es ist meine Routine ins Fitnessstudio zu gehen

    Ja, ich kenne auch so Routinen.
    Mir ist es zum Beispiel wichtig, dass das Frühstück auf gleiche Weise abläuft.
    Wenn ich mal keine Milch habe, dann verwirrt mich das auch stark.

    Und wäre es dir lieber, wenn du weniger "routinen-abhängig" wärst :question:


  • Und wäre es dir lieber, wenn du weniger "routinen-abhängig" wärst :question:

    Sagen wir es so. Meine Routinen ergeben im ganzen nun mal Sinn.

    Ich habe einen durchtrainieren Modelkörper und auch gute Noten gehabt. Ich schaffe mehr als andere Menschen, das würde anders nicht gehen. Wenn ich zwei Tage lang etwas anderes zu Abend esse, dann habe ich einen schlafferen Bauch. Darauf zu bestehen, so zu essen wie ich es tue, ergibt also, zumindest Ergebnisorientiert, Sinn.

    Ich fühl mich wie ein Alien.
    Doch vielleicht bin ich der letzte Mensch.

  • Bei dem Thema auf Autismus bezogen, bin ich manchmal etwas verwirrt, was die Diagnosekriterien angelangt.

    Aus manchen fragebögen und auch aus dem kriterien tüpisch für autistische Züge liest sich heraus, das Autisten häufig (muss ja nicht jeder so machen) mit den gedanken abwesend ist, also man vor sich hinträumt, und darum seine Umgebung manchmal nicht warnimmt.
    Dann wiederum scheint es aber auch so zu sein, das Autisten oft keine gute Vorstellungskraft haben? Liest sich für mich aus dem Aspiquiz heraus oder hab ich das falsch verstanden?

    Ich habe noch keine Diagnose, aber meine psychologin meint nun das ich Autismus haben könnte weil SEHR viele Kriterien mit meinem verhalten übereinstimmen.

    Darum wollte ich auch gern mal was dazu sagen, denn diese art des geistigen Zustands habe ich schon seit Kindheit und wurde deswegen oft auch kritisiert.
    Da hieß es, ich würde nie zuhören, oder wurde wärend eines gespräches gefragt ob ich überhaupt zuhöre, oder ich würde leer durch die gegend starren.

    Früher habe ich das weniger bewusst wargenommen als heute.
    Wenn ich heute über die Tagträumerei denke, merke ich das ich das sehr oft mache.
    Eigentlich ständig, und das aus unterschiedlichen Gründen.
    Ich mache das manchmal sehr bewusst, wenn mir langweilig ist, wenn ich Bus fahre oder Zug fahre, dann schau ich nach draußen und denke mir aus, da rennt oder fliegt ein Tier neben her.
    Das mache ich schon seit ich klein bin, besonders gut geht das bei Musik.
    In anderen Fällen passiert das auch unbewusst wärend der Arbeit, was aber wohl normal ist und sicher jeder hat. man denkt dann an Dinge die man noch erledigen muss, und dann wieder vergisst sobald man mit der Arbeit fertig ist.
    Zwanghaftes tagträumen hab ich auch, in Stress-situationen, bei Gesprächen mit anderen stelle ich mir vor was ich sagen will, in der Hoffnung das dann auch so sagen zu können, oder ich male mir aus wie ich auf gewisse Verhaltensweisen reagiere. Ganz schlimm war das vor meiner Hormontherapie und als Jugendlicher, wo ich glaubte immer gleich jeden fremden als Angreifer zu sehen. heute mach ich das nur noch im Zug wenn ich leute sehe und denke es könnten Amokläufer oder sowas sein.
    Wären wir heute nicht in solchen zeiten, hätte ich das sicherlich net D:
    Manchmal mache ich das bewusst um über zukünftige Kunstprojekte nachzudenken, bevor ich anfange an ihnen zu arbeiten.
    Ich spiele mir im Kopf durch wie ich sie male oder erarbeite, wie ich sie planen sollte, wo ich anfange und wie und was ich brauche.

    Also Fazit, im Grunde habe ich das ständig, aber ob das jetzt tüpisch für Autisten ist oder nicht, kann ich nicht sagen.

    Go bad or go home!

  • was genau meint man mit tagträumen?
    Ein paar Beiträge weiter vorher beschrieb jemand eine Art vision( mit dem Unfall)
    Das ist ja das eigentliche träumen. Das es unbewusst ist und nicht beeinflussbar.
    Bei mir und bei den meisten anderen Beiträgen scheint es dann aber doch eher bewusst zu sein, ein reges denken sozusagen? Man kann es ja lenken ( ich zumindest) mich aber auch treiben lassen. Ich bin dann schon abgelenkt\ geistig abwesend. Empfinde es als geistig auf einer anderen ebene zu sein.
    Auf stärkere ausser Reize spreche ich aber doch an, bin also nicht vollständig weg.

  • weiß nicht, ob ich einen extra threath öffnen soll, oder hir rein schreiben soll.
    Aber nun zur eigentlichen Frage;

    Oft passiert es mir nicht, aber es ist mir früher schon paar mal pasiert, das ich ins leere gestart habe und dann eine Person in mein Blickfeld kam und teilweise sehr aggressiv wurde.
    Trotz Erklärungen hat sich nichts an der brenzlichen lage geändert.

    Wie gehst du damit um, wenn es zu Missverständnissen kommt, weil du wegträumst, dich nicht mehr bewegst und nicht mehr ansprechbar bist?

  • ... dann eine Person in mein Blickfeld kam und teilweise sehr aggressiv wurde.
    Trotz Erklärungen hat sich nichts an der brenzlichen lage geändert.

    Warum wird die Person denn aggressiv? Fühlt sie sich ignoriert? Ich kann mir die Situation nicht so richtig vorstellen.

    Moderatorenbeiträge sind an der grünen und fetten Schrift erkennbar! Alles andere stellt meine persönliche Meinung als Forennutzerin dar.

  • In der Richtung hatte ich nur ein einziges Erlebnis. Da starrte ich im Zug Löcher in die Luft(RW), und ein Mitreisender ging mich plötzlich an.
    Ich glaube, ich würde da nicht groß was erklären, sondern halt woanders hinsehen und die Person ignorieren. Falls sie sich weiter aufregt (oder aufregen will), weggehen. Mehr fällt mir leider dazu nicht ein.
    So starkes Tagträumen scheint manchen Menschen fremd zu sein und sie können sich nicht vorstellen, dass das eigene Verhalten wirklich nichts mit ihnen zu tun hat.

    Moderatorenbeiträge sind an der grünen und fetten Schrift erkennbar! Alles andere stellt meine persönliche Meinung als Forennutzerin dar.

    Einmal editiert, zuletzt von Schwarze Katze (14. März 2022 um 14:51)

  • Nachdem jetzt eh schon so viele ohne Diagnose geantwortet haben kann ich ja auch mal...

    Was ich sehr intensiv habe sind kurze prägnante Assoziationen wo eigentlich keine hingehören sollten. Als ich gerade gelesen habe dass in Deutschland die politische Verwendung des "Z" verboten werden soll habe ich angefangen darüber nachzudenken, dass Windows Paint ja eigentlich auf ZSoft Paintbrush zurückgeht welches Microsoft in den frühen 80ern gekauft hat und warum das in diversen Artikeln über neue Paint-Versionen eigentlich nie erwähnt wird.

    So etwas kann manchmal auch sehr nützlich sein, wenn etwas brauchbares dabei herauskommt. Leider ist es oft Mist, und dann ärger ich mich auch noch, wenn ich es niemandem erzählen kann weil es gerade nichts zur Sache tut.

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