• Hallo,

    inwiefern hängt den Schizophrenie mit Autismus zusammen?

    Ich hab nämlich Symptome einer Schizophrenie... z.B.
    Stimmenhören: Stimmen die über mich reden, mein Denken & Handeln kommentieren, mir Ratschläge geben/mir helfen und manchmal höre ich auch Gespräche.
    Andere Symptome treten auch noch auf, will da jetzt auch nicht näher darauf eingehen, weil das schon sehr krass (würde ich mal sagen) ist und ich außerdem Angst um meine Anonymität habe (Wahnvorstellung? / Das Gefühl überwacht zu werden!).

    Trotzdem auch die autistischen Symptome...
    Schwierigkeiten in sozialer Interaktion: Probleme ein Gespräch aufzubauen & aufrechtzuhalten, kein Smalltalk, kein Verständnis für non-verbale Kommunikation, alles Wörtlich nehmen usw.
    Desweiteren noch andere Symptome auf die ich auch erstmal nicht näher eingehen werde.

    Ich merk schon dieses abgespaltene, auf die Gesellschaft oder Welt bezogen, es kommt mir so vor als wäre ich auf den falschen Planeten und ich Außerirdisch.

    Jetzt frage ich mich halt ob Asperger dadurch ausgeschlossen werden kann, da es auch mehrere Formen der Schizophrenie gibt, indem auch Autismus vorkommt.
    Oder vielleicht auch beides?

    Dann wäre das ja Autistische-Schizophrenie oder Schizoid-Autistisch oder Schizophrener-Asperger. :d

    Hab auch gehört das man als Asperger oder allgemein als Autist eher psychotisch wird, als neurotisch-gesellschaftlich-angepasste Menschen.
    Asperger wird/wurde ja unter anderem auch als frühkindliche Psychose bezeichnet.

    Als Kind war ich auch schon häufiger psychotisch...

    Hab auch mal ein Buch gelesen, das auf neurologischer Sicht geschrieben wurde, wo es um die Entwicklung von Schizophrenie geht, was von mehreren äußerlichen Faktoren abhängt und aus dem (frühkindlichen) Autismus entsteht.

    Also wenn ich meine Entwicklung betrachte kann ich mir das gut vorstellen, erst autistisch, dann ständige Belastung ausgesetzt, wie Reizüberflutung, viele Umstellungen/Veränderungen, Stress usw.
    Da ist schon einiges passiert...

  • Na ja, soweit ich vor einiger Zeit mal gelesen habe, finden sich im genetischen Umfeld von Autisten (also bei Eltern, Geschwistern, Verwandten) gegenüber dem Bevölkerungsdurchschnitt stark erhöhte Häufigkeiten an Schizophrenie, bipolarer Störung, schizoaffektiver Störung, aber auch z.B. von Epilepsie.


    Zum zweiten sind autistische Symptome sowieso Bestandteil von Schizophrenie, insbesondere bei der sogenannten Minus-Symptomatik.

    Einmal editiert, zuletzt von sempron (11. November 2017 um 00:03)

  • Hallo, ich selber höre davon zum ersten mal.

    Bisher kam es mir eher so vor, also würde das eine das andere ausschließen.
    Also wenn man Autist ist, hat man keine Schizophrenie oder auch diese Persönlichkeitsstörungen, die eine Vorstufe von Schizophrenie darstellen.
    Meine psychologin meinte man, das die Schizoide PS die schwache Form sei, die schizotypische schon heftiger ist mit Psychosen und das man sich auch Dinge einbildet und die Schizophrenie eine sehr schlimme Form ist. Und das soll auch genetisch sein, bzw kommt das dann wohl auch ggf in der familie vor das Eltern oder Großeltern das oft auch haben.
    (Bei Autismus scheint das auch oft zu sein).
    Aber in den ICD10 und so weiter scheint es so geregelt zu sein, das alles in richtung Schizophrenie als Ausschlusskriterium von Autismus gilt.
    Bedeutet, wenn du das eine hast, kannst du nicht auch noch das andere haben.
    Vielleicht meinen die aber auch nur die Diagnose damit und nicht das es biologisch unmöglich ist, aber für mich klang das bislang immer so.

    Ich selber kenne mich mit den Symtomen der Schizophrenie jetzt weniger aus. Nur mit schizotypischer PS und schizoider PS weil mich mehrere Leute schon in die Richtung gesteckt haben.
    Das hat aber andere Gründe, denn die Symtome die ich damals hatte, kamen durch das Transgender-dasein und die tatsache das ich mich als frau so unwohl gefühlt habe, das ich mich vor allen verstecken wollte.
    Jetzt als mann fühle ich mich normaler aber die autistischen Züge sind geblieben/noch mehr hervorgetreten.

    Ich habe mal gelesen, das schizotypische (vielleicht auch schizophrene) Menschen ähnliche Symtome zeigen wie Autisten, aber aus anderen gründen.
    Meine Psychologin meint, das diese Entwicklungsstörungen zwar irgendwo in den Erbanlagen liegen, aber erst ausbrechen, wenn was gravierendes im Leben passiert, also demnach soll es erst irgendwann in späten Kindesalter oder in der Pubertät zu sehen sein oder auffallen, wärend Autismus sich schon früher zeigt.
    (das sagt meine Psychologin)
    Allerdings kann es ja sein (wie bei mir), das man als kleines Kind sehr wohl schon Symtome zeigt, aber diese von den Eltern und anderen menschen nicht wargenommen werde (Desinteresse, wenig zeit, keine Ahnung)
    Und darum erst sehr viel später bemerkt und dann fälschlicherweise als was anderes gesehen wird.
    So weit ich den Unterschied verstehe ist bei den in richtung Schizophrenie erkankten Menschen die Möglichkeit da das sie Sozialverhalten besser lernen können als Autisten, weil sie durch Vernachlässigung oder durch schlechte Erfahrung/Trauma keine geregelte soziale Interaktion lernen konnten.
    Gehirntechnisch sollten sie es aber wohl können.
    Das Problem (laut Wikipedia) bei diesen menschen ist wohl, das sie oft diese Abnormität nicht an sich erkennen auch wenn es ihnen schlecht geht, sie verleugnen die Probleme als eigens Problem und schieben die Ursache oft auf andere "Die anderen sind blöd, darum will ich nichts mit denen zutun haben"
    Solche Einstellungen können Autisten über die Zeit auch entwickeln, man würde es dann aber wohl als Angststörung oder so deuten vonwegen "vermeidung von Kontakt aus Angst vor negativen Reaktionen" dabei haben Schizoide und Schizotype genau das gleiche Problem.
    Wenn man es mal genau definiert woher dieser gedanke überhaupt kommt.

    Ich kann dir leider keinen Rat geben was du jetzt am besten tun solltest.
    ich nehme aber an, wenn du einem Psychiater sagst das du Stimmen hörst, und auch den anderen kram erwähnst, kann es sein das der dann sagt, das er anzweifelt, das du Autismus hast.

    Go bad or go home!

  • Zum zweiten sind autistische Symptome sowieso Bestandteil von Schizophrenie, insbesondere bei der sogenannten Minus-Symptomatik.

    Richtig, bei der Schizophrenia simplex z.B. sind die Minus-Symptome überwiegend und es werden auch autistische Symptome beschrieben.

  • @RegenbogenWusli

    Psychologen haben meist eine unterschiedliche Sicht und sind sich oft uneinig.
    Ich denke das die Neurologie bessere Ergebnisse liefert, da schließlich alles vom Nervensystem ausgeht und man die Störungen (blödes Wort! Normabweichung) im Gehirn festgestellt werden können.

    Es stimmt das Schizophrenie Menschen besser soziale Kontakte aufbauen können als autistische Menschen, konnte das selbst beobachten, aber bei mir ist das nicht der Fall.
    Eventuell ist es bei mir dann eine Form der Schizophrenie inder die Negativ-Symptome ausgeprägter sind, aber auch mit Positiv-Symptomen.

    Ich muss das erstmal beim Arzt abklären lassen, bin ja auch schon in Behandlung.

    Ich würde aber den Autismus nicht ausschließen, wenn man Schizophrenie hat, nur weil manche Psychologen das behaupten.

    Ich denke das die Neurologie in diesen Thema mehr hervorbringen kann, da die auf einen höheren Stand sind als die Psychologie.

    Einmal editiert, zuletzt von Morpheus (11. November 2017 um 00:47)

  • Habe bzw. hatte mit folgenden Problemen immer wieder zu kämpfen:

    • Gefühl von Beobachtet werden (zu Hause und am Arbeitsplatz, in Gesellschaft fremder Menschen)
    • Gefühl von Ausgelacht werden (auch wenn ich nicht gemeint, oder es als freundliches Lachen gedacht war)
    • Nervösität

    wie das medizinisch eingeordnet wird kann ich dir jedoch nicht sagen.

    Entscheidung. Das Problem ist die Entscheidung.
    - Matrix Reloaded, Neo

  • Hab auch schon gehört das manche unter Schizophrenie und ADHS diagnostiziert wurden, was neurologisch ein völliger widerspruch wäre...

    Denn bei Schizophrenie wird vermehrt Dopamin freigesetzt und bei ADHS besteht ein Mangel an Dopamin, weshalb dann Dopamin-Agonisten wie Amphetamin, Methylphenidat, Modafinil verwendet wird damit mehr Dopamin ausgeschüttet wird und bei Schizophrenie Dopamin-Antagonisten, damit die Dopamin Freisetzung blockiert wird.

    Daran merkt man das in der Psychologie viele Fehleinschätzungen vorhanden sind.

  • Dragonth

    Das ist bei mir genauso, vor allem das Gefühl beobachtet zu werden.
    Aber bei mir geht das nochmal etwas weiter...
    Ich erkenne z.B. Botschaften in einfachen Dingen, ich lese z.B. einen Text und denke das mir jemand damit eine Botschaft übetmitteln will.

  • Ich finde das klingt sehr interesannt.
    Angeblich soll man Autismus neurologisch nur schwer einschätzen können.
    Das gehirn von Autisten funktioniert und reagiert anders als das von neurotypischen Menschen aber dann funktionierten Gehirne diverser Autisten in tests auch untereinander wiederum anders, was Fragen aufwirft aber die Bestätigung das es "Den Autisten" man könnte ihn auch den "Norm-autisten" nennen, so schonmal nicht zu geben scheint.
    Ob das bei Schizophrenie ähnlich ist weiß ich nicht.
    Es wäre aber echt interesannt wie es mit dir weiter geht, also was etweige Tests dann bei dir herausbringen, das finde ich sehr interesannt.

    Habe bzw. hatte mit folgenden Problemen immer wieder zu kämpfen:

    • Gefühl von Beobachtet werden (zu Hause und am Arbeitsplatz, in Gesellschaft fremder Menschen)
    • Gefühl von Ausgelacht werden (auch wenn ich nicht gemeint, oder es als freundliches Lachen gedacht war)
    • Nervösität

    wie das medizinisch eingeordnet wird kann ich dir jedoch nicht sagen.

    Die beiden unteren Punkte hatte und habe ich auch noch sehr stark ausgeprägt, nur das ich bei dem Auslachen mir heute keinen Kopf mehr drum mache und mir denke das es mich eh nicht interessieren muss.

    Go bad or go home!

  • Ich finde das klingt sehr interesannt.Angeblich soll man Autismus neurologisch nur schwer einschätzen können.
    Das gehirn von Autisten funktioniert und reagiert anders als das von neurotypischen Menschen aber dann funktionierten Gehirne diverser Autisten in tests auch untereinander wiederum anders, was Fragen aufwirft aber die Bestätigung das es "Den Autisten" man könnte ihn auch den "Norm-autisten" nennen, so schonmal nicht zu geben scheint.
    Ob das bei Schizophrenie ähnlich ist weiß ich nicht.
    Es wäre aber echt interesannt wie es mit dir weiter geht, also was etweige Tests dann bei dir herausbringen, das finde ich sehr interesannt.

    Das ist ja der Punkt, wo die Psychologie sich meistens irrt, das ein Autist z.B. so unbedingt sein muss. Jeder Mensch ist individuell, jeder hat eine unterschiedliche Ansicht, Denkweise und Lebensweise. Das ist dann bei Autisten nicht anders. Bei Schizophrenie verhält sich das ähnlich, manche kommen besser damit klar, auch ohne Medikamente und andere weniger und brauchen Medikamente.
    Den Norm-Schizophrenen wie im Beautifull Mind gibt es nicht, genauso wie den Norm-Autisten wie Rayman.
    Die haben alle zuviel Hollywood geguckt. :D

    Die Psychologie tut vieles einfach zu objektiv verallgemeinern, in Sachen wie z.B. Diagnosen.

    Ich würde aber behaupten das Autismus schwerer feststellbar ist, als Schizophrenie, gerade wenn man älter ist und gewisse Strategien im Alltag Entwickelt hat, wodurch der Autismus nicht mehr so erkennbar und auffällig ist.
    In einer Akkut-Schizophrenen Phase merkt man das schon eher, da der Bezug zur Realität auch dann meistens verloren geht.

    Ich war auch schon beim Neurologen, warte noch bis das ausgewertet wird, dann weis ich endlich was in mein Gehirn so vor sich geht.

  • Habe bzw. hatte mit folgenden Problemen immer wieder zu kämpfen:

    • Gefühl von Beobachtet werden (zu Hause und am Arbeitsplatz, in Gesellschaft fremder Menschen)
    • Gefühl von Ausgelacht werden (auch wenn ich nicht gemeint, oder es als freundliches Lachen gedacht war)
    • Nervösität

    wie das medizinisch eingeordnet wird kann ich dir jedoch nicht sagen.

    Das sind eigentlich klassische Merkmale einer sozialen Phobie oder von selbstunsicherer Persönlichkeitsstörung (=ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung).

    Je nachdem, was genau Du aber dabei denkst und was eventuell sonst noch hinzukommt (wie z.B. Fernsehnachrichten auf sich selbst beziehen und ähnliches), sind es dann aber Symptome von Störungen aus dem schizophrenen Formenkreis.

    Falls Du jemals Stimmen gehört haben solltest, dürfte es zu meinem zweiten Absatz passen.

    Sicher kann man aber auch sozialphobische und psychotische Symptome zugleich haben.

  • @sempron vielen dank für die Einordnung. soziale Phobie war auch Thema in meiner Therapie. (Ich bin bereits austherapiert nach 2 Jahren)

    @Eismensch
    Ich habe gelernt damit zu leben und zurecht zu kommen. Aufgrund veränderter Umstände am Arbeitsplatz habe ich jedoch wieder stärkere Ausprägungen bzw. Symptome bekommen. Ich kenne meine Therapeutin nun privat und habe Kontakt aufgenommen, auch um Tipps gebeten.
    Im besten Fall legen sich die Auswirkungen wieder wenn etwas Zeit vergangen ist.

    Entscheidung. Das Problem ist die Entscheidung.
    - Matrix Reloaded, Neo

  • Habe bzw. hatte mit folgenden Problemen immer wieder zu kämpfen:

    • Gefühl von Beobachtet werden (zu Hause und am Arbeitsplatz, in Gesellschaft fremder Menschen)
    • Gefühl von Ausgelacht werden (auch wenn ich nicht gemeint, oder es als freundliches Lachen gedacht war)
    • Nervösität

    wie das medizinisch eingeordnet wird kann ich dir jedoch nicht sagen.

    Das kenne ich auch alles, aber ich kann es reflektieren und einordnen.
    Zum Beispiel kann es sein, dass es mir so vorkommt, als ob ich von anderen Leuten beobachtet würde, wenn ich in der Kantine sitze. Aber ich kann rational darüber nachdenken und mir sagen, dass das relativ unwahrscheinlich ist, weil die Leute ihre eigenen Gesprächsthemen haben und ich für sie unwichtig bin. Notfalls kann ich mir die anderen Leute auch mal ganz genau anschauen, dann sehe ich ja, was sie machen. Und dann ist das Thema wieder abgehakt für mich. Oder manchmal kann man Gedankenspiele machen und denken, man würde beobachtet werden (wie in der Truman-Show), aber man weiß eigentlich, dass es nicht so ist.

    Das gleiche ist mit Lachen von anderen. Sehr oft, wenn ich irgendwo bin, und jemand lacht in meiner Nähe, dann bekomme ich ein leicht aggressives Gefühl, weil ich so halbbewusst denke, es lacht mich jemand aus. Aber ich weiß, vom Verstand her, dass es nicht so ist und kann es dann auch schnell wieder als harmlos einordnen. Es ist nur so ein erster Reflex. Sowas kommt sicher auch von Erfahrungen in Verbindung mit einer entsprechenden Sensibilität.
    Und nervös bin ich eh immer, wenn ich in Gesellschaft bin, das ist Standard.

    Ich denke, solche Dinge haben dann noch nichts mit Schizophrenie zu tun. Erst wenn man anfängt, diese Gedanken nicht mehr zu hinterfragen, sondern zu glauben, dass es wirklich so ist, dann ist es nicht mehr normal und geht Richtung Schizophrenie.


    Jetzt frage ich mich halt ob Asperger dadurch ausgeschlossen werden kann, da es auch mehrere Formen der Schizophrenie gibt, indem auch Autismus vorkommt.
    Oder vielleicht auch beides?

    Ich habe mal gelesen, dass bei Asperger auch psychotische Phasen vorkommen können, wenn man gerade erhöhten Stress hat.
    Das geht wieder weg, sobald der Stress beseitigt wird.

    Ich denke aber auch, dass man eine bleibende Schizophrenie zusätzlich zu AS entwickeln kann. Wenn man die AS-Diagnose vorher noch nicht hatte, kann es aber sehr schwer sein, dann noch festzustellen, was von AS kommt und was von der Schizophrenie, weil im Rahmen einer Schizophrenie z.B. auch sozialer Rückzug oder Wörtlichnehmen von Redewendungen auftreten kann.
    Um dann noch AS zu diagnostizieren, müsste man schauen, wie es in der frühen Kindheit war, vor dem Ausbruch der Schizophrenie.

    Eugen Bleuler hatte ja zuerst einen Zustand der Schizophrenie als Autismus bezeichnet.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Symptome_…ie_nach_Bleuler
    näher hier: https://www.psychiatrie-verlag.de/fileadmin/stor…und_Zeichen.pdf

    (Seite 12)

    Historisch gesehen waren die schrecklichsten Dinge wie Krieg, Genozid oder Sklaverei nicht das Ergebnis von Ungehorsam, sondern von Gehorsam.
    (Howard Zinn)

  • Ein ganz interessanter Artikel im Ärzteblatt zum Thema Autismus und Schizophrenie: klick mich!

    Ich selber habe dankenswerterweise noch nie Stimmen gehört und fühle mich für gewöhnlich auch nicht beobachtet oder ausgelacht.

    Genau!

    Das war wohl einer der Artikel, die ich gelesen hatte und weshalb ich weiter oben von der stark erhöhten Häufigkeit von Schizophrenie und bipolarer Störung im genetischen Umfeld von Autisten gesprochen hatte.


    Wäre wirklich mal fast eine Umfrage wert, wie viele mit Autismus-Diagnose schon mal Stimmen irgendwann in ihrem Leben gehört haben. Ich selbst übrigens noch nie.

  • Ein ganz interessanter Artikel im Ärzteblatt zum Thema Autismus und Schizophrenie: klick mich!

    Ich selber habe dankenswerterweise noch nie Stimmen gehört und fühle mich für gewöhnlich auch nicht beobachtet oder ausgelacht.

    In dem Artikel scheint mir aber einiges nicht zu stimmen.
    Bleuler hatte meines Erachtens Autismus nicht als Form der Schizophrenie gesehen, sondern er hatte ein bestimmtes Symptom der Schizophrenie (den sozialen Rückzug) als Autismus bezeichnet. Autismus selber war damals als eigenständige Diagnose noch nicht bekannt, wäre aber wohl eher woanders einsortiert worden, nicht bei der Schizophrenie (eher bei den Persönlichkeitsstörungen bzw. der frühkindliche Autismus bei den geistigen Behinderungen). Mit dem, was heute als Autismus bezeichnet wird, hat sein Begriff "Autismus" nichts zu tun.
    Autismus ist auch nicht erst seit den 80er Jahren als eigenständige Diagnose bekannt, sondern doch wohl mindestens seit Kanner in den 40er Jahren. Asperger wurde in den 40ern noch weitgehend ignoriert, und da trifft es zu, dass seine Autismusform "Asperger" erst in den 80er Jahren bekannt wurde.

    Historisch gesehen waren die schrecklichsten Dinge wie Krieg, Genozid oder Sklaverei nicht das Ergebnis von Ungehorsam, sondern von Gehorsam.
    (Howard Zinn)

    Einmal editiert, zuletzt von Shenya (11. November 2017 um 15:20)

  • Das sind eigentlich klassische Merkmale einer sozialen Phobie oder von selbstunsicherer Persönlichkeitsstörung (=ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung).

    Ja, das dachte ich auch sofort und kenne ich ein bisschen von früher.

  • Jetzt frage ich mich halt ob Asperger dadurch ausgeschlossen werden kann, da es auch mehrere Formen der Schizophrenie gibt, indem auch Autismus vorkommt.
    Oder vielleicht auch beides?

    Auf der einen Seite ist Schizophrenie, soweit ich weiß, eine Differenzialdiagnose zu AS, d.h. wenn eine Schizophrenie vorliegt, wird Asperger (jedenfalls zu diesem Zeitpunkt) nicht diagnostiziert.
    Auf der anderen Seite gelten gelegentliche psychotische Phasen als Komorbidität von AS. Es ist also nicht so ungewöhnlich, auch mal ein solches Erleben zu haben. Die Frage ist halt, ob das bei dir überhaupt eine "ausgewachsene" Schizophrenie ist. Dagegen spricht m.E., dass du so reflektiert darüber berichten kannst. Ein Schizophrener wird den Wahn und die Halluzinationen eben nicht als solche erkennen, sondern für wirklich halten.
    Ich hatte übrigens auch mal eine akute Psychose in der Vergangenheit. Das habe ich auch bei der Diagnostik erzählt und es war offensichtlich kein Ausschlusskriterium. Allerdings ist das schon ein paar Jahre her und trat nur einmal auf.

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