Natürliches Chaos <> Menschliches Chaos

  • Wie steht ihr zu Chaos im Allgemeinen? Kommt ihr mit natürlichem Chaos besser klar als mit dem der Menschen geschaffenen?

    [Ausuferndes Palaver]

    In der Natur kann man überall Muster erkennen, die dem großen ganzen Chaos eine Regelmäßigkeit verleihen. Insbesondere Wasser hat es mir angetan (RW).

    Die Wissenachaft beweist dies ja auch. Alles in der Natur folgt klaren Regeln. Selbst scheinbar willkürliches Tierverhalten.

    Nun kommt der Mensch, der sich seines Verhaltens bewusst werden kann und sich durch sein Abstraktionsvermögen dieser Regeln und Prozesse zu einem gewissen Maß entziehen kann. Im folgenden nenne ich dies Unnatürlichkeit.

    Diese Unnatürlichkeit ist nun aber keine Ordnung, sondern lediglich kontrolliertes Chaos. Oder vielleicht besser: Der Versuch des kontrollierten Chaos.

    Die Universum ist perfekt. Per Definition muss es das sein. Alles ist ein geschlossener und nach unserem Verständnis endloser Kreislauf. Das Universum ist perfektes Chaos.

    Die wahrscheinlich berüchtigste Fähigkeit vieler Autisten ist die herausragende Mustererkennung. Habe hier schon gelesen, dass jemand überall gestörte Prozesse.

    Menschengeschaffene Prozesse sind eigentlich immer imperfekt. Und eben diese Imperfektion belastet. Während die Natur perfekt ist, ist jeder Versuch sie zu kontrollieren dazu verurteilt (RW) imperfekt zu sein.

    ---

    Ich schreibe einfach mal so vor mich hin um zu gucken wie so etwas hier ankommt. Nichts was ich geschrieben habe ist die absolute Wahrheit, nur mein Wissensstand.

    "Ich weiß, dass ich nichts weiß." - Sokrates

    Lange nicht so putzig wie mein Avatar.

  • Wie steht ihr zu Chaos im Allgemeinen?

    Ich sage euch: man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können! :prof: :d

    Deinen Ausführungen, was "natürlich", "perfekt" und was "unnatürlich", "imperfekt" ist, kann ich leider nicht so recht folgen... :roll:

  • Von Menschenhand erschaffen = imperfekt.
    Das Universum und alles darin erschaffene = perfekt.

    Der Mensch ist nach unserem Wissenstand das einzige Wesen, welches bewusst dazu in der Lage ist tiefgehende Eingriffe in das Universum zu tätigen.

    Lange nicht so putzig wie mein Avatar.

  • Muemmels Aussage ist so zu verstehen: Das Universum und alles darin ist perfekt, bis auf das von Menschenhand erschaffene.

    Mir scheint, als stünde hinter dieser Vorstellung die Annahme, der Mensch sei ein vom Rest der Welt getrenntes Wesen, welches, ausgestattet mit "Bewusstsein" und "freien Willen", außerhalb der Natur steht. Quasi ein "aus der Natur herausgefallenes Wesen".
    Das ist etwas, das ich mit einem sehr dicken Fragezeichen versehen möchte.

    Einmal editiert, zuletzt von Zarathustra (15. Oktober 2017 um 20:41)

  • Ich sage euch: man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können! :prof: :d
    Deinen Ausführungen, was "natürlich", "perfekt" und was "unnatürlich", "imperfekt" ist, kann ich leider nicht so recht folgen... :roll:

    Vollkommen im Sinne eines sich selbst genügenden, sein Gleichgewicht wahrenden Gefüges (Systems), falls ich ihn richtig verstehe.

    Man muss die Menschen nehmen, wie sie sind. Ich mich auch.

  • Muemmels Aussage ist so zu verstehen: Das Universum und alles darin ist perfekt, bis auf das von Menschenhand erschaffene.

    ich weiss.

    Wenn wir aber auch perfekt erschaffen sind mit allem in uns..würden sich unperfekte Taten ausschliessen.
    Weil wir dann ja nicht mehr perfekt sind.
    Aber die Aussage lautet, dass das Universum nur Perfektes erschafft.

  • Mir scheint, als stünde hinter dieser Vorstellung die Annahme, der Mensch sei ein vom Rest der Welt getrenntes Wesen, welches, ausgestattet durch "Bewusstsein" und "freien Willen", außerhalb der Natur steht. Quasi ein "aus der Natur herausgefallenes Wesen".

    Leugnet man den freien Willen, geht man zwangsweise vom Determinismus aus. Verstehe ich Dich richtig?

    Man muss die Menschen nehmen, wie sie sind. Ich mich auch.

  • Mir scheint, als stünde hinter dieser Vorstellung die Annahme, der Mensch sei ein vom Rest der Welt getrenntes Wesen, welches, ausgestattet durch "Bewusstsein" und "freien Willen", außerhalb der Natur steht. Quasi ein "aus der Natur herausgefallenes Wesen".Das ist etwas, das ich mit einem sehr dicken Fragezeichen versehen möchte.

    Ja und nein. Wir sind das einzige Wesen, welches seine Existenz hinterfragt bzw. hinterfragen kann. In gewisser Weise trennt uns das vom Rest der Natur. Während wir nicht das einzige Wesen sind, was seine Umgebung zerstört, sind wir doch dss einzige, welches dies mutwillig, mit vollem Bewusstsein über viele Konsequenzen tut. Gibt sicher noch mehr Beispiele.

    Lange nicht so putzig wie mein Avatar.

  • Leugnet man den freien Willen, geht man zwangsweise vom Determinismus aus. Verstehe ich Dich richtig?

    Mit der Quantentheorie ist der Determinismus endgültig gestorben. Selbige Theorie liefert jedoch nicht den "freien Willen", wie wir Menschen ihn gerne sehen möchten. Stochastische Fluktuationen liefern nicht das, was gemeinhin unter "Freiheit" verstanden wird.

  • ich weiss.
    Wenn wir aber auch perfekt erschaffen sind mit allem in uns..würden sich unperfekte Taten ausschliessen.
    Weil wir dann ja nicht mehr perfekt sind.
    Aber die Aussage lautet, dass das Universum nur Perfektes erschafft.

    Geht man vom freien Willen des Menschen aus, ist dem nicht mehr so, da der Mensch ja das Unvollkommene, das Imperfekte frei wählen könnte.
    Leugnet man diesen, hast Du natürlich recht.

    Man muss die Menschen nehmen, wie sie sind. Ich mich auch.

  • Mit der Quantentheorie ist der Determinismus endgültig gestorben. Selbige Theorie liefert jedoch nicht den "freien Willen", wie wir Menschen ihn gerne sehen möchten. Stochastische Fluktuationen liefern nicht das, was gemeinhin unter "Freiheit" verstanden wird.

    Was wird gemeinhin unter Freiheit verstanden und wie verstehst Du das, was stochastische Fluktuationen liefern?

    Man muss die Menschen nehmen, wie sie sind. Ich mich auch.

  • Mit der Quantentheorie ist der Determinismus endgültig gestorben. Selbige Theorie liefert jedoch nicht den "freien Willen", wie wir Menschen ihn gerne sehen möchten. Stochastische Fluktuationen liefern nicht das, was gemeinhin unter "Freiheit" verstanden wird.

    Sehr interessanter Aspekt....ich mag das Infragestellen sowieso. :)

  • Was wird gemeinhin unter Freiheit verstanden und wie verstehst Du das, was stochastische Fluktuationen liefern?

    Jetzt wird es so richtig philosophisch. :d
    Ich meine, dass solch ein Begriff wie "Freiheit" philosophisch gesehen eine Tiefe bzw. Komplexität hat, dass man ihm nicht in einem oder wenigen Sätzen gerecht werden kann. :roll:
    Deshalb versuche ich es erst gar nicht, zumal ich annehmen muss, dass meine Ausführungen bei einem Berufsphilosophen nur Stirnrunzeln hervorrufen würden. :d

    Freiheit des Willens bedeutet doch sehr einfach gesagt, dass ich mich ohne äußeren Zwang gleichermaßen für Alternative A wie für Alternative B entscheiden kann. Problematisch ist es meiner Meinung nach, wenn Alternative A gewählt wurde, sich einzubilden, dass Alternative B gleichwohl hätte gewählt werden können. Da stimme ich nicht zu.

    "Stochastische Fluktuationen" tauchen im Rahmen der Quantentheorie auf, spielen aber auf der Größenordnung der Neuronen des Gehirns keine Rolle (zumindest habe ich das so gelesen).

  • Was wird gemeinhin unter Freiheit verstanden und wie verstehst Du das, was stochastische Fluktuationen liefern?

    Freiheit bedeutet, dass ich mich nicht mit der inhaltlichen Bedeutung von "stochastischen Fluktuationen" auseinandersetzen muss. Das ist mein freier Wille. :d

    - Allein unter Menschen -

  • Dann möchte ich einfach mal in den Raum stellen:
    Der Mensch ist das einzige (bekannte) Wesen, welches sich Prinzipien wie stochastische Fluktuationen bewusst machen und "nutzen" kann. Wie auch immer man diesen Aspekt nennen mag, der uns vom Rest des Tierreichs unterscheidet tut dabei nichts zur Sache.

    Ob nun freier Wille oder etwas anderes. Die Interaktion des Menschens mit der Natur/dem Universum ist entscheidend anders.

    Auch wenn ich die entstandende Diskussion faszinierend finde, war das nicht worauf ich mit diesem Thread hinaus wollte. ;p

    Lange nicht so putzig wie mein Avatar.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!