Wie plant ihr euren Alltag? Braucht ihre eine Struktur?

  • Wenn ich Kohle hätte müsste jemand für mich putzen.

    Am besten jemand mit OCD oder so :d

    Wenn ich so jemanden finden würde, würde ich das Geld woanders einsparen. ;)

    ~ Es ist kein Zeichen von Gesundheit, an eine von Grund auf kranke Gesellschaft gut angepasst zu sein. ~

  • Ich denke das Autisten schon lügen können, sofern man das Prinzip versteht.
    Ich habe als ich Kind war auch schonmal gelogen, aber 1. kommt es drauf an wie geschickt man das macht (hat vielleicht auch was mit Talent zutun)
    und 2. kommt es drauf an ob man es als sinnvoll ansieht.

    Ich selber lüge eigentlich nicht, außer mir ist was unangenehm, dann sage ich garnichts und ignoriere die Person.
    Aber wenn es um sowas wie Arbeit geht wo ich bezahlt werden sehe ich keinen Sinn darin etwas zu klauen und das Arbeitsverhältnis zu schädigen, außer ich will eh aufhören,
    dann wäre mir das vielleicht egal.

    Go bad or go home!

  • Wie plant ihr euren Alltag? Braucht ihre eine Struktur?


    Hallo,

    planen kann ich gut aber wenn ich das nicht so umsetzen kann oder meine Zeitdruck zu haben, dann blockiert mich das.

    Heute ist dazu ein passendes Beispiel: Ich mache immer donnerstags den Wocheneinkauf, vorher einen Essensplan und einen Einkaufszettel. Da ich meine Ernährung ändern musste/sollte, habe ich noch keine neuen Rezepte für den Essensplan. Ohne Essensplan kann ich aber auch den Einkaufszettel nicht fertig machen.

    Da ich heute noch beim Arzt ein Rezept abholen möchte, wollte ich das mit der Fahrt zum Supermarkt verbinden. Weil es für mich einfacher ist mit dem Auto zum Arzt zu fahren als zu laufen (wegen Umweltreizen, wenn ich fahre bin ich schneller wieder zu Hause) Die Praxis hat heute von 9-12 und 16-18 Uhr geöffnet, was mir Zeitdruck macht bis dahin auch den Einkaufszettel fertig haben zu müssen.

    Ich habe schon daran gearbeitet und bin fast fertig, weshalb ab 16 Uhr einzukaufen wahrscheinlich funktioniert. Das hat mich aber bis jetzt um 13 Uhr beschäftigt, sodass ich zu nichts anderem zu Hause gekommen bin.

    Mein Problem ist, das ich erst eine Sache fertig machen muss. Ich kann das mit dem Einkaufszettel nicht unterbrechen, was anderes im Haushalt machen und dann später weiter machen.

    Von daher, planen und Struktur ja aber es ist mir wichtig, das ich es dann auch so umsetzen kann wie geplant. Arzt und neuer Essensplan sind beides spontane Änderungen die ich sonst donnerstags nicht im Ablauf habe. Wenn beispielsweise donnerstags ein Feiertag wäre und ich an einem anderen Tag einkaufen muss (was ich meistens erst 1-2 Tage vorher bemerke) bringt mich das auch "aus dem Konzept" (Redewendung)

    LG IceQueen.

  • An Arbeitstagen muss ich eigentlich jeden Tag extra planen. Das mache ich meistens gar nicht, weil ich so erschöpft bin. Heute hab ich endlich mal wieder einen Nachmittagsschlaf gemacht. Danach geht es besser.

    Ich habe ja für's Wochenende eine dreispaltige Liste, ich habe diese Liste auch in abgewandelter Form für Arbeitstage. Jedoch vergesse ich diese zweite Liste oft. Heute habe ich diese Liste mal wieder geöffnet und bei "To Dos für heute" ein paar Punkte eingetragen, die mir wichtig waren. Wenn ich diese Liste vor mir habe, dann tue ich die Dinge auch, die darauf stehen. Am Wochenende schreibe ich immer alles auf, was überhaupt ansteht, und dann können auch am Samstag Punkte stehen bleiben, die ich dann am Sonntag mache (oder erstmal gar nicht, wenn es nur Punkte sind, die ich machen will oder die demnächst getan werden müssen, wo ich aber weiß, das kann ich auch später noch machen).

    Also Struktur habe ich an Arbeitstagen durch die Arbeit, und danach muss ich eigentlich schlafen (was auch auf der Liste für Arbeitstage steht). Danach gibt es noch zwei Mahlzeiten und dazwischen und danach stehen "Freizeit" und "To Dos" an ohne feste Zeiten oder Zeitdauer oder Reihenfolge. Würde ich jeden Tag meinen Nachmittagsschlaf machen, würde ich deutlich besser zurechtkommen, wie ich aus Erfahrung weiß, wo ich es mal eine Zeitlang regelmäßig gemacht habe.

  • Klar bräuchte ich eine Struktur, aber es gibt keine. Es gibt äußere Zwänge und Taktgeber, Meetings bzw. Kernarbeitszeit, Ladenöffnungszeiten (in Bayern sehr streng!), Termine, Verabredungen, geplante Ausflüge und Urlaube, Konzerte, Essenszeiten mit anderen zusammen.... Sowas kann dann zu einer Art von Struktur führen.

    Ansonsten... mache ich irgendwas. Manchmal weiß ich gar nicht so genau, was ich eigentlich tue und wozu.

    Bei vielen Dingen ist es so, dass ich ganz schnell überfordert bin, weil ich entweder wo anrufen müsste oder Angst habe, etwas falsch zu machen, oder überfordert bin mit der Entscheidungsfindung oder es sich um eine handwerkliche oder soziale Aufgabe handelt, zu der ich mich nicht fähig fühle. Oft sind es aber einfach mehrere Optionen, die für mich aber alle nicht passend erscheinen, zudem ich auch versuche, moralisch alles richtig zu machen, Fairtrade, Bio, Secondhand usw. und dann noch wenig Geld auszugeben, und wenn keine Option in Frage kommt, dann mache ich einfach nichts, auch wenn das bedeutet, dass ich nur ein paar löchriger Sommerschuhe im Regen habe.

    Einmal editiert, zuletzt von seven_of_nine (19. September 2022 um 19:29)

  • Ganz früher habe ich mir in den Zeiten, in denen ich nicht in die Schule musste, den Tag durch das Schauen bestimmter TV-Sendungen strukturiert. Also nicht so TV-Junkie mäßig, sondern eher so: Bei X um 8 Uhr kurz reingucken, bei Y um 12 Uhr usw.

    Später habe ich mir die klösterlichen Ordnungen als Vorbild genommen, "Ordnung" nennt man in manchen Klöstern den Tagesablauf. Also in etwa sowas: Tagesablauf (franziskanerinnen-thuine.de) Davon gibt es normalerweise eine Werktags-, eine Samstags- und eine Sonntagsordnung und so mache ich das bis heute. Nur eben dass da bei mir keine Gebetszeiten anstehen sondern eben die Mahlzeiten und diverse Aktivitäten. Das klappt sehr gut so. Also wenn ich das so will. Manchmal schmeiße ich bis auf wenige Fix-Punkte auch meine Ordnungen um.

    Surprised by the joy of life.

  • Bei mir gibt es meistens eine Struktur, die teilweise durch den Job, teilweise jedoch durch mich vorgegeben ist. Ich mache meistens das Gleiche. Wochenenden finde ich ein bisschen schwierig.

    Es kann natürlich auch mal eine Veränderung geben - wenn ich mal was Besonderes mache.

    Schwierig fallen mir Dinge, die nicht jeden Tag vorkommen, wie irgendwelche Behörden/Ärtze zu kontaktieren etc.

  • Später habe ich mir die klösterlichen Ordnungen als Vorbild genommen, "Ordnung" nennt man in manchen Klöstern den Tagesablauf. Also in etwa sowas: Tagesablauf (franziskanerinnen-thuine.de)

    Ich habe mir was Ähnliches gebaut, nachdem Arbeit als Strukturgeber bei mir wegfiel und ich merkte, dass ich aber dringend eine Struktur brauche, weil ich sonst überfordert bin, überhaupt Sachen anzugehen.

    Leider habe ich damit trotzdem noch Probleme:
    - Mir fehlen feste Zeitslots für "große (einmalige) Probleme". Zwar weiß ich, was ich in meinem Leben anpacken müsste oder will, bekomme das aber nicht in den Zeitplan integriert.
    - Ich befürchte, dass die aktuelle Ordnung zu viele Löffel(RW)/ Energie braucht - gemessen an dem, was mir zur Verfügung steht.
    - Es sind eigentlich ausschließlich Pflichttermine. Das einzig " Schöne" ist die Stunde Geige, was fast schon meditativen Charakter hat, da ich seit einem halben Jahr eigentlich die gleichen Stücke spiele (jedes dreimal). Da fehlt mir die Kraft, mich auf Neues einzulassen.

    Ideen, wie ich das aktuell geändert bekomme, fehlen. :?

    Moderatorenbeiträge sind an der grünen und fetten Schrift erkennbar! Alles andere stellt meine persönliche Meinung als Forennutzerin dar.

  • Hier bei und ist jeder Tag anders, da durch den Kleinen der Tag einfach nicht recht strukturierbar ist.
    Aufstehzeiten variieren immer um maximal 2 Stunden, Bettgehzeiten variieren um maximal 3 Stunden. Dazwischen essen wir, wann wir Hunger haben und es zeitlich passt, zu kochen.
    Rausgehen, unterwegs sein, spielen, Haushalt - alles dann, wann es passt und ich die Energie habe.

    Strukturiert sind hier die Einkäufe (alles strikt nach Listen durchgeplant) und alle Aktivitäten (für alle Eventualitäten gewappnet).

    Da ich nicht arbeiten gehen kann, haben wir eben keinen festen Rhythmus. Nun hat der Kleine aber gerade die Eingewöhnung in der Kita und dadurch entsteht nun automatisch eine Struktur.

    Ganz ehrlich fehlt mir ein fester Rhythmus sehr! EtwS, woran man sich entlanghangeln kann, um sich nicht immer wieder so verloren zu fühlen.
    Auch für unseren kleinen Sohn wäre das gut.
    Er liebt Routinen und Strukturen.
    Man funktioniert doch aber nicht jeden Tag gleich gut - wie kann man dann Routinen einhalten?!

  • Man funktioniert doch aber nicht jeden Tag gleich gut - wie kann man dann Routinen einhalten?!

    Man macht's einfach trotzdem? Ist ein automatisches Programm, was abgespult wird. Und ohne Alternativplan ist es unangenehm. Für mich gibt es da nur Abweichungen, wenn es wirklich nicht geht oder unsinnig ist (draußen Spazieren oder Radfahren bei Umwetter, Geige bei Weinkrampf, Sport bei Schmerzen).

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  • Naja, man braucht ja erst mal viel Energie, um Routinen zu etablieren. Ich müsste jetzt schon einiges an Energie aufwenden 1-2 Monate lang, um nur eine einzige Gewohnheit zu etablieren. Das ist wirklich schwierig! Man muss sich ja auch überlegen, was passiert, wenn man es mal nicht schafft (ich gebe dann i.d.R. auf) und wie man etwas schafft, wenn man z.B. im Urlaub ist/auf einem Konzert/abends weg/usw. Ich habe sehr selten Wochen, wo ich nur zu Hause und an der Arbeit bin, da es immer soziale und sonstige Aktivitäten gibt.

  • Naja, man braucht ja erst mal viel Energie, um Routinen zu etablieren. Ich müsste jetzt schon einiges an Energie aufwenden 1-2 Monate lang, um nur eine einzige Gewohnheit zu etablieren.

    Kommt drauf an, ob es sich "natürlich" anfühlt, oder man sich damit quält und auch, wie groß die Auswirkung ist. Gerade "autistische" Routinen entstehen ohne Intention.

    Moderatorenbeiträge sind an der grünen und fetten Schrift erkennbar! Alles andere stellt meine persönliche Meinung als Forennutzerin dar.

  • Kommt drauf an, ob es sich "natürlich" anfühlt, oder man sich damit quält und auch, wie groß die Auswirkung ist. Gerade "autistische" Routinen entstehen ohne Intention.

    Ich hatte ja noch nie eine autistische Routine :? Außer dass ich im Restaurant immer dasselbe bestelle.

    Mir wurde ganz oft gesagt, dass ich Routinen aufbauen MUSS. Also wegen der exkutiven Dysfunktion.

  • Ich hatte ja noch nie eine autistische Routine :? Außer dass ich im Restaurant immer dasselbe bestelle.
    Mir wurde ganz oft gesagt, dass ich Routinen aufbauen MUSS. Also wegen der exkutiven Dysfunktion.

    Bei mir entstehen manche Routinen unabsichtlich: Ich mache die ein- oder wenige Male so und dann kommt mir gar nicht in den Sinn, dass ich das anders machen könnte und welchen Grund die ursprünglich hatten.
    Andere habe ich mir bewusst aufgebaut, um Ziele zu erreichen, die ich sonst nicht hinbekomme, z.B. Sport machen während das Mittagessen kocht - Sport ohne Mittagessen, was eine halbe Stunde braucht, oder zu einer anderen Zeit funktioniert ganz, ganz schlecht. Mit Dingen, die unregelmäßig, aber wiederkehrend anfallen, wie Spülen, habe ich Probleme. Das passiert dann teilweise erst, wenn ich was Bestimmtes brauche oder Katze1 mal wieder Anstalten macht Geschirr zu zerdeppern. :evil:

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