möchte aber doch auf Nummer sicher gehen
Dann ist es doch klar: Behalt es für Dich!
möchte aber doch auf Nummer sicher gehen
Dann ist es doch klar: Behalt es für Dich!
Alles anzeigenHallo liebe Community ,
ich bin sowohl Asperger Autistin als auch Medizinstudentin(2. Jahr) und stecke in einem großen Dilemma.
Aktuell bin ich neben dem doch sehr forderndem Studium sehr einsam (Online Studium aktuell) und bin ziemlich unproduktiv, an meinen Besonderheiten zu arbeiten, da Selbsthilfegruppen nicht stattfinden und auch sonstige Hobbys aufgrund der aktuellen Gegebenheit auch nicht möglich sind.
Nun habe ich bei einem Online Seminar über Autismus teilgenommen und habe dort von der Autismus spezifischen Ergotherapie gehört , welche ideal für mich wäre.
Nun habe ich aber die Bedenken , dass wenn man es offiziell als Autismus Therapie deklariert , ich später Gefahr laufe meine Approbation nicht zu erhalten. Meine Ärztin hatte mich diesbezüglich gewarnt, dass das eintreten könnte. Daher habe ich mehrere Fragen und ich fände es sehr nett wenn jemand helfen könnte.
Frage 1) Studiert jemand von euch als Asperger Autist oder generell im Spektrum mit offizieller Diagnose Medizin und weiß ob es nachher ein Nachteil mit sich bringt oder gar einem die Approbation nicht gewährt wird ?
2)Weiß jemand , ob eine psychiatrische Untersuchung stattfindet , bevor man die Approbation erhält oder wie streng die Regulation bezüglich dessen ist ?
3) Hat jemand vielleicht eine Idee wie man seine Besonderheiten bzw. Schwächen anderweitig trainieren kann ? Oder wie man gerade jetzt zu Corona Zeiten seine Social Skills etc. etwas trainiert ?
4) wie geht man allgemein mit dem Thema Autismus im medizinischem Berufsbild um ? Gebt ihr euren Kollegen einen Hinweis oder behaltet ihr es für euch... da der Klinikalltag ja doch eigentlich reibungslos funktionieren sollte , muss man ja eventuell Leute einweihen....Ich weiß, dass ich rein zeittechnisch noch sehr weit von der Approbation entfernt bin, möchte aber doch auf Nummer sicher gehen und nicht nun meine Autismus Therapie machen , wenn mir dann der Erhalt der Approbation verweigert oder erschwert wird.....
Ich würde mich sehr über hilfreiche Ratschläge und Tipps freuen und wünsche euch alles Gute.
Bleibt gesund !
Viele Grüße
Judith1096
Ich kann dich verstehen, kann dir aber nur zu Punkt 4) wirklich was sagen. Ich habe eine ganze Zeit im Rettungsdienst gearbeitet und bin oft genug mit den Problemen konfrontiert worden, die man so hat. Nur hatte ich seinerzeit meine Diagnose noch nicht und wusste demenstprechend gar nicht, mit all den Problemen adäquat umzugehen.
Ich denke mal, wenn ich damals schon gewusst hätte, was so mit mir los ist, wäre ich nie in den Rettungsdienst gegangen.
Der Umgang der Kollegen und der Vorgesetzten war geprägt von Missverständnissen, Streitereien und Ärger. Ich habe mich immer an die Vorschriften gehalten und habe alles nach Vorgabe gemacht, was bei den Kollegen nur auf Unverständnis gestoßen ist. Fahrzeugpflege? Desinfizieren? War irgendwie ein rotes Tuch, ich habe mir sogar die Zeit genommen, das Auto von innen nass durchzuwischen. Da wurde, wenn überhaupt, nur mal mit dem Desinfektionstuch drübergewischt, was den Dreck nicht entfernt. Ansonsten habe ich mir oft Häme und Spott anhören müssen, weil irgendwelche Sachen nicht richtig liefen, z.B. das Auto in der Fahrzeughalle parken, in der es mitunter sehr eng war, wenn alle Autos da drin standen. Oder überhaupt Unsicherheiten, die man mir relativ schnell anmerkt, weil ich dann einfach nicht weiß, was ich machen soll. Einige Kollegen haben das zum Anlass genommen, mich damit gehörig unter Druck zu setzen. Pausenzeiten habe ich meistens damit verbracht, zu lernen, die Dokumentation zu machen oder das Auto zu checken. Auf jeden Fall habe ich mich nicht mit den Kollegen herumgeschlagen, da gab es nur ein paar wenige Leute, mit denen ich überhaupt was zu tun haben wollte, mit den anderen musste ich ja leider irgendwie.
Ich gehe mit meinem Autismus ansonsten relativ offen um, denn früher oder später fällt es ja sowieso auf. Dann sage ich den Leuten lieber gleich, was mit mir los ist und habe damit einen großen Problemfaktor aus dem Weg geräumt. Wer damit nicht klarkommt, der möge mich im Ar***e lecken (RW, vgl. Goethe: "Götz von Berlichingen").
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