Beispiele für Fettnäpfchen und (zu) wörtliches Verstehen

  • Ist rasseabhängig. Golden Retriever z. B. kriegen schon sehr früh graue Schnauzen, andere Rassen sogar nie. Aber der Begriff wird meist durchaus verwendet, um betagte Hunde zu beschreiben, die bereits Altersleiden aufweisen.

    I could work hard to be normal, but I prefer to hold myself a higher standard. Ego lex sum.

  • Zwei Situationen, die mir sehr im Gedächtnis geblieben sind:

    1. Ich war auf der Durchreise zu meiner Mutter und hatte einen längeren Zwischenhalt in Stuttgart. Ich habe einem alten Bekannten Bescheid gesagt, mit dem ich dort dann einen Kaffee trinken war, um die Zeit zu überbrücken. Okay, Kaffee fertig; wir stehen auf, er guckt mich an und fragt: "Musst du noch irgendwohin?" Ich, völlig verdattert, weil ich mich gefragt habe, ob er an akutem Gedächtnisschwund leidet: "Ähm... ja? Ich muss weiter zu meiner Mutter?" Er, mindestens ebenso verdattert: "... ob du aufs Klo musst, wollte ich wissen!" – "Dann sag das doch!" Ich habe das danach meiner Mutter und einer Freundin erzählt, die meinten, dass doch völlig klar sei, was damit gemeint war. Na ja, in eurer Welt vielleicht. :d

    2. Mein Ex hatte gerade seinen Doktor mit Summa abgeschlossen (damals waren wir noch zusammen). Nach der Promotionsfeier kam sein Doktorvater zu mir und sagte: "Herzlichen Glückwunsch!" Ich darauf, völlig verwirrt: "Wofür?" Peinliche Stille. Sein Doktorvater zuckte nur grinsend mit den Schultern und antwortete nicht darauf. Ich habe das danach meinem Ex erzählt, der mich darauf hinwies, dass doch völlig offensichtlich sei, dass er mir in meiner Eigenschaft als Partnerin des frisch Promovierten gratulieren wollte. Das finde ich bis heute seltsam, aber gut, offensichtlich macht man das so? :lol:

    We are the wounds and the great cold death of the earth.

  • Ich finde beide Verhalten einfach nur völlig altmodisch. Wer sich nicht traut, das Wort Toilette offen auszusprechen oder verpartnerte Personen nicht mehr als Individuen betrachten kann, hat einfach mal ein paar Jahrzehnte Gesellschaftsentwicklung verpasst. Da lag der Fehler definitiv nicht bei dir.

  • Warum sollte man Jemanden nicht gratulieren dürften, der/die nun einen Dr. als Partner hat?
    Auf manch eine Gesellschaftsverrohung, pardon -entwicklung würde ich gern verzichten.

    _,.-o~^°´`°^~o-.,_Ich ess Blumen...,.-o~^°´`°^~o-.,_

  • Ich würde es auch vorziehen, wenn man mir nur für eigene Leistungen gratuliert.

    Natürlich könnte man mir auch dafür gratulieren, wenn ich z. B. einen Millionär heiraten würde, aber das würde meinen Partner auf einen "Fang" bzw. ein Objekt reduzieren.

    I could work hard to be normal, but I prefer to hold myself a higher standard. Ego lex sum.

  • Also das mit der Gratulation verstehe ich auch nicht. Das mit dem wohin müssen ist mir als Redewendung bekannt, aber ob ich es in der Situation auch richtig verstanden hätte kann ich nicht genau sagen.

  • Ich las: "Vorsichtiges öffnen geplant" und dachte an sowas wie ne Briefbombe.... aber dann ging die Schlagzeile weiter mit: "Bereits mehr als 70.000 COVID-Tote"

    I could work hard to be normal, but I prefer to hold myself a higher standard. Ego lex sum.

  • Das kann man jetzt auch falsch verstehen


    Ja. Zum Gassi gehen.


    Ich stelle mit gerade vor wie du den anderen Hundehalter an die Leine nimmst und mit ihm spazieren gehst.

    Aber mal Spaß beiseite, das passiert mir tatsächlich manchmal, dass ich Aussagen in den unmittelbaren Zusammenhang stelle und nicht in den Kontext, in dem sie gemeint sind. Das führt dann auch rasch zu Missverständnissen.

    diagn.

  • So etwas ist mir passiert. Meine Hunde laufen im Wald ohne Leine und gehorchen (meist) gut. Mir ist ein Mann begegnet mit zwei Hunden an der Leine. Normalerweise nehme ich meine auch an die Leine, wenn mir angeleinte Hunde begegnen, aber diesmal habe ich sie vorher nicht gesehen. Wir gingen um die Ecke. Alle Hunde haben sich ganz ruhig verhalten, trotzdem fragte mich der Mann: "Wissen Sie, was eine Leine ist?" Ich habe ihm ganz brav geantwortet: "Ja, z. B. was Sie nutzen, um die Hunde bei sich zu halten, oder eine Leine, um Wäsche aufzuhängen." Der Mann ist sehr wütend geworden und ich wusste nicht, warum.

    Erst im Nachhinein kann ich solche Situationen auflösen.

    Jedes mal, wenn man mir sagt, ich wäre nicht gesellschaftsfähig,
    werfe ich einen Blick auf die Gesellschaft und bin überaus erleichtert.

  • "Tschüß" im Sinne von "Und tschüß" kann auch als flapsige freche Antwort gewertet werden.

    I could work hard to be normal, but I prefer to hold myself a higher standard. Ego lex sum.

  • Es gibt ja auch den Spruch "Darf ich dir das Tschüß anbieten" Das ist auch nicht nett gemeint.

    .........................................................................................................................
    Glaub nicht alles, was du denkst.
    .........................................................................................................................

  • Gerade wieder heute erlebt, ich übernehme eine Aufgabe einer Kollegin, die ich in der Vergangenheit schon mal übernommen habe (Eintrag von Daten in eine Tabelle, weil ich die Tabelle gerade zur Bearbeitung geöffnet habe). Heute sagt die Kollegin, sie möchte die Einträge selber vornehmen, ich nehme also meine Hilfe quasi zurück.
    Woran erkenne ich, wann Hilfe gewünscht ist und wann nicht?
    Soll ich immer nachfragen?
    Auf der anderen Seite heißt es, wir sollen proaktiv handeln und zu viele Fragen werden dann als Unsicherheit interpretiert.
    Eine andere Kollegin meinte dann, Menschen senden widersprüchliche Signale aus, auch ich würde manchmal widersprüchliche Signale aussenden.

    diagn.

  • Als ich neulich beim Zahnarzt war, sollte der Mund vor der Behandlung desinfiziert werden. Leider sagte die Zahnarztschwester vorher zu mir: "Bevor wir anfangen, müssen sie noch den Schnaps nehmen". Sie sagte das wohl, weil das Desinfektionsmittel in einem kleinen Becher bereitgestellt wurde, der wie ein Schnapsglas aussieht. Leider habe ich das nicht so verstanden und schon hatte ich das Zeug getrunken, wirklich ekelhaft. Ich habe es aber gut überstanden. Ich glaube die Schwester war ziemlich entsetzt. :m(:

  • Leider habe ich das nicht so verstanden und schon hatte ich das Zeug getrunken, wirklich ekelhaft. Ich habe es aber gut überstanden. Ich glaube die Schwester war ziemlich entsetzt. :m(:

    :lol: Sorry, aber ich lach mich gerade schlapp. Stell mir das gerade bildlich vor. Köstlich! Nicht das Getränk, sondern die Reaktion der Zahnarzmitarbeiterin.

    Danke für die Erheiterung! ;)

  • allerdings bist du nicht die einzige dar das so ergangen ist

    Nein, ganz sicher nicht. Ich habe ja einige Jahre in Arzt- und Zahnarztpraxen gearbeitet. Selbst ich hatte dort nach einiger Zeit einen gewissen Praxis-Jargon drauf, der für die Patienten missverständlich sein konnte. ;)

    Ohne mich über Patienten lustig machen zu wollen kann ich sagen, dass ich mir im Sprechzimmer oft genug auf die Zunge beißen musste, um einen Lachkrampf zu unterdrücken. In Einzelfällen musste ich auch fluchtartig das Behandlungszimmer verlassen, weil ich mich vor Lachen nicht mehr halten konnte. Eben weil es zu ähnlichen, missverständlichen Situationen kam, wie mit Deinem "Schnaps".

    Spontan fällt mir eine Patientin ein, bei der ein Zahnröntgen gemacht werden sollte. Sie wurde schomal in den Röntgenraum vorgeschickt und sollte dort kurz warten. Als die zahnmedizinische Fachangestellte dazu kam, fand sie die Patientin mit fast nacktem Oberkörper vor und hörte sie fragen:"Soll ich den BH auch ausziehen?" Die ZFA, der es von Berufs wegen klar war, dass man sich zum Zähne Röntgen nicht ausziehen muss und die so etwas noch nie erlebt hattte, hatte echt Schwierigkeiten, Haltung zu bewahren, entschuldigte sich kurz und verschwand erstmal hinter der nächsten Tür, um sich vor Lachen in die Hand zu beißen.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!