Zu EMDR: ich denke, dass es sehr wichtig ist als aller erstes sich mit der Stabilisierung, Ressourcenaktivierung und dem Wohlfühlen zu befassen bevor man an die Traumaverarbeitung geht. Leider gibt es einige Therapeuten, die das vergessen. Denn, EMRD kann Dinge hervorholen und antriggern, die mit gutem Grund 'verschüttet worden sind' (also nicht erinnerbar). Das ist in meinen Augen der gefährliche Punkt bei EMDR...es schaltet die Selbstfürsorge des Unterbewusstseins aus und kramt etwas Altes hervor ohne, dass vorher das Unterbewusstsein schauen kann, ob man wirklich dafür bereit ist. Es kann auch eine Chance sein so an vergrabene Erinnerungen zu kommen und zB Glaubenssätze zu umgehen (zB 'Mami MUSS mich lieb haben' kann als Glaubenssatz verhindern, dass man ein traumatisches Erlebnis mit der Mutter erkennt und verarbeitet). Es ist extrem wichtig einen erfahrenen Therapeuten/in zu finden...aber das ist es ja immer.
@Linnea: ich empfinde Verhaltenstherapie auch eher als Symptombehandlung.
Leider kann ich Dir nicht antworten, da ich keine Aspergersymptomatik habe aber ja, ich habe meine Kindheitstraumata ziemlich vollständig bearbeitet und mir haben verschiedene Dinge dabei geholfen (kognitiv Fachliteratur um zu verstehen und auf der rein emotionalen Ebene die Therapie mit dem inneren Kind, Daseinlassen und Beobachten von Gefühlen, Körpertherapie nach Berceli und auch der 'Sichere Ort' von Levine als Imagination). Allerdings habe ich auch festgestellt, dass nicht immer die selbe Technik gleich wirkungsvoll war...auch da entwickelt man sich ja weiter. Vielleicht ist am Anfang ein imaginärer Ort wichtig, der Sicherheit vermittelt (oder eine Musik oder etwas anderes) und irgendwann braucht man ihn nicht mehr und die Vorstellung eines Ortes der für einen selbst wunderschön und perfekt ist wird eher wichtig. Blöderweise ist es immer ein eigener Weg, den man finden 'muss', immer wieder eine Achtsamkeit sich selbst gegenüber um zu spüren, was gut tut und heilt. 'Blöderweise' sage ich deshalb, weil es Zeit kostet und es eben keine Anleitung gibt und wir doch so gerne uns schnell befreien und wieder wohl fühlen würden.
Ich wünsche Dir, dass Du das findest, was Dir gut tut. Vielleicht hilft das ja wirklich und es schwebt gerade eine liebevolle achtsame Energie zu Dir (kann man ja nie genug von haben)...wenn auch vielleicht nicht wissenschaftlich so finde ich diese Vorstellung sehr schön.