Trauma, PTBS und AS

  • @Alys Als ich in der Klinik war, habe ich einen jungen Mann kennen gelernt mit einer PTBS. Zusätzlich hatte er eine schwere soziale Phobie, Jeder Gedanke daran, das Haus verlassen zu müssen, löste bei ihm schere Durchfälle mit Krämpfen aus.

    Nach mehrjährigem diagnostischem Irrweg stellte sich heraus, dass diese krampfartigen Durchfälle sich die "Soldatenkrankheit"nannten, eine Komorbidität zur sozialen Phobie, die meines Wissens den Rang einer Neurose hat.
    Die Gedanken, z. B. das Haus verlassen zu müssen, stellten hier neurotische Trigger dar, die sich als Reflexe manifestiert hatten und automatisch eine körperliche und psychische Reaktionskette auslösten. Der junge Mann war schon lange nicht mehr in der Lage, das Haus zu verlassen.
    Für ihn ging es in der Klinik u. A. darum, vorsichtig solche Reaktionsketten zu erkennen und zu bearbeiten.

    Möglicherweise wäre dieses Beispiel ein Ansatz, der für Dich interessant werden könnte. (ich meine nicht die soziale Phobie sondern die körperlichen und psychischen Reaktionen als manifestierte Reflexe auf Trigger).

    Jedes isolierte Bewusstsein macht sich auf den Weg - wie die Kraft des Wassers V_V

  • Ich schreibe das mal hier hin, mag kein eigenes Thema dafür aufmachen. Aber ich will es dennoch in diesem Forum posten hab ich mich entschieden. Ich habe mit 21 das erste Mal Depressionen bekommen und eine lange Psycho-Geschichte (Klinikaufenthalte, diverse Therapien, Psychopharma-Einnahme verschiedenster Art) hinter mir. Verbunden mit den depressiven Episoden hatte ich auch Angstzustände. Ich habe immer das Gefühl gehabt, ich muss so ne Art Schlüssel (Metapher) finden, um gesund zu werden.

    Ich habe in der Therapie meine etwas verrückte Familie aufgearbeitet, in der wohl einige Persönlichkeitsstörungen zu diagnostizieren wären. Ich habe mich mit meinem Autismus auseinander gesetzt, damit verbunden mit dem Mobbing in der Schule. Ja, aber es kam erst letztes Jahr etwas sehr Krasses zu Tage. Da war ich 32. Und zwar: ich hatte immer den Wunsch Geige zu spielen, es wurde aber als Kind nichts draus. Ich habe mir letztes Jahr dann eine geliehen und mich ein bißchen damit vertraut gemacht. Tja und das war schließlich der Trigger, der auf einmal die folgende Erinnerung wieder gebracht hat: ich wurde mit 5 von meinem Musiklehrer sexuell misshandelt. Ich war dort in der Musikschule zur musikalischen Früherziehung (mittlerweile kann ich so gut damit umgehen, dass ich über die bittere Ironie dieses Begriffs lachen kann). Und an einem Tag waren meine Mutter und ich privat bei diesem Musiklehrer und seiner Frau eingeladen. Die Erinnerung an den Tage ist dunkel, wenn auch einige Erinnerungen (von einigen Momenten) sehr klar sind - aus Selbstschutz geh ich da nicht so genau drauf ein. Aber ich will die Situation schildern, in welcher es dazu kam:

    wir Kinder durften keine Streichinstrumente ausprobieren. Es war jedoch mein großer Wunsch einmal eine Geige zu sehen. Also sagte der Musiklehrer, ich dürfe das jetzt, als wir da zu Besuch waren außerhalb des Unterrichts und meine Mutter blieb so lange mit seiner Frau im Garten. Tja die Geige bekam ich nicht zu sehen, doch als wir allein waren passierte das dann. Danach rannte ich in Garten und dachte, dass das jetzt alle wissen müssten und er seine gerechte Strafe bekommen würde. Stattdessen gingen sie mit ihm so um, als er rauskam, als sei nichts passiert - sie lachten und plauderten über irgendwas. Das hat mich so verstört, dass ich es niemand erzählt habe. Ich habe im Auto nach Hause mit Schmerzen gesessen, das weiß ich noch, und wie ich dachte: bitte steh mir alles bei, dass ich das durchstehe. Vielleicht hat er mir gedroht, ich weiß es nicht, ich habe es geheim gehalten. Und vergessen,....bis 27 Jahre später. Es ist ziemlich heftig so was in seine Biografie auf einmal einzubauen. Und ich habe öfter noch mit Flashbacks zu kämpfen, verarbeite das also noch immer. Dennoch bin ich froh, dass ich es nun weiß, ich hatte immer den Wunsch Musik zu machen, doch etwas hat mich abgehalten. Nun weiß ich was und ich denke, dass diese Blockade sich nun lösen kann - ich will auch bald Geigenunterricht nehmen!=)

    *~~ autism SINGS now! ~~*

    2 Mal editiert, zuletzt von literain (18. August 2017 um 15:54)

  • Als Kind denkt man ja, die Erwachsenen wüssten alles und würden alles sehen. Gerade weil man erlebt, dass die so viel mitkriegen, auch wenn sie nicht direkt bei einem waren. Das Konzept der Heimlichkeit lernt man erst später.
    Wenn dann die Erwachsenen nicht bemerken, was sie doch sehe müssten, wist das ein "sie wolllen es nicht sehen", der gefühlte ulimative Verrat. Der sich einbrennt und in einem weiterwirkt, ohne dass man das weiß oder warum.

    Solche Erkenntnisse in die Biographie einzubauen ist die Neubetrachtung des ganzen Lebens und sehr anstrengend. Gerade auch, weil Gewissheiten, die mann zu sich selbst hatte, jetzt anders gesehen werden.
    Aber, es wrd damit zur eigenen und jetzt wahren Geschichte, mit der vieles endlich logisch und vertsändlich wird, womit man sich sich selbst erklären kann, und auch vieles, was dann in Folge war.

    So wie du es beschreibst, das Erinnern oder Herausfinden, der Schock, dann als "so war es" akzeprieren, in die Birogrphie einbauen, teilweise diese sogar umschreiben, was die Einstellung zu den Dingen, dann auch alle waren, darüber reden können, manchmal zynisch lachen....

    wenn völlig zum Teil der eigenen Geschichte geworden ist, geht auch der Zynismus weg.


    Das Bild des Schlüssels wählte ich damals auch. Als Schlüssel, der eine Kammer öffnet, in der die Wahrheit liegt, die ein Schatz ist, der eineseits schwer zu tragen ist, aber eine mächtige "Waffe", um innere Blockaden und negativen Gedanken, auch zu sich selbst zu bekämpfen....
    habe gerade das Bid, das in deiner inneren Kammer eine Geige liegt, die mit ihrer Musik diesen "Bann" bricht, wenn du sie spielst...

    ....auch wenn das reale Instrument dann am Anfang, bis die Finger sich dran gewöhnt haben, manchmal sehr quitscht, bis es anfängt wirklich schön zu klingen, dann aber.... :)

  • @Happy to be Danke dir für deinen Beitrag - habe mich gefreut eben das zu lesen. Es ist das erste Mal, dass ich 'Fremden' davon erzähle - ich glaube, ich dachte das hilft, es wahrer werden zu lassen. Ein Freund von mir, dem ich es erzählt habe, geht zu einer Gruppentherapie, wo eine junge Frau ist mit einer ähnlichen Geschichte, also einer sexuellen Misshandlung in sehr frühen Jahren. Sie beschrieb das ähnlich wie ich, dass ein Teil von ihr in dieser Situation geblieben ist. Wie in so einer ewigen Schockstarre. So hat es sich für mich auch anfangs angefühlt. Oder wie die Erinnerungen von jemand anderen, oder als hätte ich das in einem Film gesehen. Der Tag als ich das realisiert habe, war heftig, ich war da wohl von diesem Gefühl von damals eingenommen...

    Ich habe aber das Gefühl, so langsam kann ich diesem 5 Jährigen Mädchen (also so als Metapher für einen Anteil meiner Persönlichkeit) die Hand reichen und sie traut sich aus ihrem Versteck zu kommen. Ich habe so auf jeden Fall früh gelernt, Autoritäten zu misstrauen. Vielleicht mit einem Grund, dass ich keinem der mich behandelten Psychodoktoren wirklich Vertrauen geschenkt habe. So kam das auch in keiner der Therapiesitzungen raus, sondern ich allein habe diese Kammer, wie du es nanntest, geöffnet. Huuuuh das klingt wie aus einem Horrorfilm, aber es ist ja im Prinzip Horror, der Horror des wahren Lebens.

    Sehr schön gesagt, dass mit dem Bann brechen durch die Musik. Ja also momentan klingt es tatsächlich noch nicht so schön, wenn ich Geige spiele, doch ich ziehe demnächst um und in der neuen Stadt will ich mir eine Musikschule suchen. Bei der richtigen Haltung und so brauch ich doch Hilfe, ich denke ich bin auch bereit, jetzt da das nicht mehr unterbewusst wirkt, zu einem Lehrer zu gehen. Ne Zeitlang mochte ich das gar nicht, so n Unterricht (egal für was) in Kleingruppen. Ich freue mich sogar schon drauf! =)

    Ich erinnere mich, wie ich mit 9 mal bei einem Mädchen aus meiner Klasse zu Hause ihre Geige halten durfte. Ich war unglaublich fasziniert davon und fühlte mich magisch davon angezogen, doch hatte auch ein ganz dumpfes Gefühl dabei. Ich denke, da hatte ich das schon verdrängt gehabt. Meine Mutter hatte mir da auch in dem Alter angeboten, jetzt doch Geige zu lernen, als ich jünger war, fehlte das Geld, ich antwortete ihr: 'Nun ist es zu spät.' Ja also ich denke die Erlernung dieses Instruments wird mir sicher helfen, das zu verarbeiten. Außerdem will ich wieder mit Escrima anfangen, das habe ich mal ne Weile gemacht. Ich habe an die 'Tat' an sich keine klare Erinnerung, ich glaube ich habe mich da irgendwie ausgeklinkt aus der Situation, ich erinner mich an Überraschungsei-Figuren die da standen in einer Pflanze, die habe ich dauernd angestarrt. Doch ich weiß noch, wie ich festgehalten wurde und gleich mit aller Kraft dagegen anging - meist konnte ich mich körperlich immer gut behaupten. Doch ich merkte da, ich habe keine Chance und dieses Ohnmachtsgefühl wirkt nach,....ich muss nich losgehen und wie bei Kill Bill Leute töten ^^ - doch etwas abreagieren hilft mir sicher und auch einfach lernen, sich zu verteidigen. Das ist bestimmt gut gegen die Angst, die noch irgendwo in mir ist, das wieder zu erleben. Und Wut, Wut habe ich eine Menge in mir, sicher auch deswegen. Ja also ich glaube das Gefühl des Verrats habe ich da auch gespürt, ich war entsetzt in der Situation, dass sie ihm das einfach so durchgehen lassen (scheinbar).

    *~~ autism SINGS now! ~~*

  • Das Gemeine ist ja, dass später jede Situation, in der potenziell Ohnmachstgefühlsgefahr da ist, diese unbewusste Geefühlserinnerung hochtriggert - daher auch die Allergie gegen "Autoritäten".

    Oder auch das "Einbrennen" bestimmter Einzelbilder,
    Ich hab mal gelesen, dass sich die Seele in Momenten, in denen "die Welt aus den Fugen gerät" an eeinem oder zwei für sich gesehen normalen Eindrücken festklammert, siich damit beweist, dass in diesem noch ein Normal gibt, um nicht verrückt zu werden.
    Nur dass dann diese Bilder, wenn man sie in normalen Rahemn wiedersieht, auch das Bewusstsein für eine "Welt aus den Fugen" hervorholen.

    Weil das ein zweiseitiger Weg ist.
    Das bisschen Nomale, an dem du dich festhalten konntest um bei Verstand zu bleiben - also z.B. auch das Geschehen danach direkt auch als Unrecht zu empfinden, was eine enorme kognitive Leistung für eine 5-Jährige ist - ist in der späteren Normalität der "Botschafter" für "das ist noch was anderes", der sich in die aktuelle Wahrnehmung schiebt.
    Was sich dann wie "die Realität wird ver-rückt wahrgenommen, dabei hat sich nur etwas wichtiges hinein-gerückt, das auch gesehen werden will.

    Und ja, vieles klingt nach Horrorfolm, was meinst du, wie oft es mich gegruselt hat, incl. Kärperhäärchen aufstellen und Gänsehaut, wenn das, was geschehen war, die tieferen Schichten des Bewusstseins erreichte. Manchmal noch heute, aber erstens gewöhnt man sich daran und zweitens bedeutet es ja nur "aha, angekommen", also auf dieser Ebene im Heilungsprozess..

    Keine klaren Erinnerungen ist ja rein logisch verständlich. Allein schon weil der Größenunterschied dafür sorgt, dass man nicht viel sehen kann.
    Meine sensorischen Gefühleserinnerungen habe ich z.B. nicht zurück, da wurde mir aber gesagt, dass es tatsächlich so sein kann, dass dieser Wahrnehmungsbereich sich in Extremstsituationen komplett abschalten kann, damit die Seele vor den potenziellen Auswirkungen. Diiese Eindrücke also "abprallen" und gar nicht in der Tiefe erreichen.

    Wennn du Kampfsportrainings machst, kann es sein, dass einzelnes wieder getriggert wird. Ich brauchte Monate langsames Herantasten, bis ich die Abwehr gegen Würger überhaupt üben konnte - da war sofort die Schockstarre da, dann Verzweiflung und Tränen, die ich damals nicht empfunden habe. Und auch erinnert nicht dazu zuordnen kann, so als wäre das in einem völlig anderen und davon getrennten Erinnerungsbereich abgespeichert.

    Erst hatte ich mit dieser "Trennnung" echte Probleme, dachte, dass mir da was fehlt an "Gesamt". Mittlerweile nicht mehr.
    Das gibts halt, das ist halt so, und so kann man auch damit arbeiten. Punkt. :)

    Das schwierigste ist, die Angst davor zu verlieren, mal wieder hilflos und ohnmächtig zu sein. Letztendlich kann einem das ja immer mal passieren. Man bleibt mit dem Auto liegen, der Akku vom handy ist leer und keiner koommt vorbei, oder man fällt unglücklich und ist verletzt, ein Freund kündigt die Freundschaft, jemand, den man mag, stirbt....

    dieses "durchgehen lassen" ist ja gefühlt real und wahr gewesen, um so unterträglicher, wenn man später sieht, dass Leute mit etwas "durchkommen" und andere das (sogar bewusst) durchgehen lassen....viel Arbeit, sich immer weider bewusst zu machen, dass das Heute nicht das gleiche wie damals ist..

    Und weil abgespeichert ist "es ist keine Hilfe, da kommt keine Hilfe, es wird mir nicht mal geholfen, wennn eine da ist" und das dann so komplett hochkommt und überschwemmt, empfindet man die reale Hilfe gar nicht als solche, machmal sogar als "zusätzliche Bedrohung".

    Zu lernen, dass Hilflosigkeit NICHT allumfassend ist, NCHT bedeutet, das einem Furchbares passieren wird, NICHT bedeutet, dass einem keiner hilft und zu fühlen, DASS das was da ist, wirklich Hilfe ist

    also dem inneren Kind von damals zu vermitteln, dass es Hilfe gibt, und man sich darum kümmern wird, und sei es in der Form, welche anzunehmen, das dauert etwas.

    Letztes Jahr also zwei Jahre nach der Erkenntnis, konnte ich das erste Mal Hilfe und Trost als solche empfinden.
    Von einem völlig Fremden, der auf meine geklaute Geldtasche mit "Was für eine Scheiße" und einem kurzen Drücker reagierte um dann zu überlegen, was jetzt zu tun ist.
    Ich glaube, er hatte mir diesen Worten genau die richtige drastische Bewertung zur innerlich gefühlten Hilflosigkeit abgegeben
    Gehört für mich zu den wichtigste therapeutischen Sätzen, die ich gehört habe in der Verarbeitungszeit :)

    Mittlerweile geht das immer besser. Noch nicht wirklich "gut", aber kein Vergleich zu früher.
    Geht der Erkenntnis und Verabeitungsprozess erst mal los, muss man sich nur daran gewöhnen, dass man auf der Spirale aufwärts immer mal wieder an den Gleichen Fragen/Themen vorbeikommt, die einen sich wieder völlig down fühlen lassen, um danach festzustellen, dass man doch viel weiter ist, als im down gefühlt.

    Nur werden die downs weniger, die Zeiten dazwischen immer länger und auch hier, man kriegt Übung darin :)


    Darüber schreiben und reden, auch mit und zu andere ist superwichtig. Auch wenn ich zwei Freunden damit sicher manchmal "auf den Keks" gegangen bin, wenn sie zum gefühlt Millionsten Mal sich das Gleiche anhören mussten.

    Wichtig ist, sich dafür Leute zu suchen, die das auch hören können. Nicht jeder ist geeignet, und "oh wie schrecklich, du Arme"-Aussagen, mit denen dann andere ihre Hilflosigkeit allein vom Zuhören kundtun, lässt einen wieder hilfloser fühler.
    Da hatte ich anfangs Fehler gemacht, andere überfordert und das kam dann natürlich sofort zurück.

    Solange man für etwas keine Worte hat, kann man es nicht denken. Erste wenn man es denken kann, kann man es verarbeiten.
    Damit man alles, was es zu veabeiten gilt denken kann, müssen alle Worte gefunden sein, die dazu gehören, und die Reihenfolge der Worte, die Formulierungen müssen gefühlt stimmen.
    Ich weiß nicht, wie oft ich erzählt habe und geschrieben habe, immer wieder unter einem anderen Schwerpunkt. Mal zu dem was ich sah, mal zu dem, was ich dachte, mal zwei Gedanken zusammenhängend betrachtet usw..
    Dann Variationen in den Worten, eines durch ein Synonym ausgetauscht, dem veränderten "Klang" nachgespürt...

    Je mehr die Worte, die man gefunden hat da sind, und mit dem eigenen Gefühl übereinstimmen, desto besser kann man das als Teil der eigenen Geschichte annehmen und integrieren.
    Die Seele will nicht "schön", sie will, das es stimmt. Also stimmig und kongruent ist.
    Auch wenn das Ergebnis ein aus tiefsten Herzen gerufenes "Was für eine Scheiße" ist.
    Stimmt, so ist es.

  • Wow ich bin beeindruckt, wirklich! Hammer, dein Post. Man merkt, dass du dich damit schon ausführlich befasst hast und es immer wieder neu formuliert hast, dadurch kannst du das richtig gut. Also viele Punkte haben sich für mich auch stimmig angefühlt.

    Das mit der Hilflosigkeit hat mir gerade die Augen geöffnet. Ich kam gar nicht auf die Idee, allgemein Ohnmachtssituationen als Trigger zu sehen, manchmal ist man echt systemblind. Dazu fällt mir direkt ein, dass ich vor 2 Jahren tatsächlich mal von Hitze und Unterzuckerung im Bus ohnmächtig geworden bin. Aber das war insofern eine positive Erfahrung, da ich aufwachte nach ner 1/2 Minute oder so und ganz viel aufgeregte Leute um mich hatte. Also das war mir zwar einerseits unangenehm, andererseits war ihre Besorgnis ehrlich und viele waren sehr nett, gaben mir Wasser, dies und das. Hinterher war ich noch ganz beklommen und gerührt, das war wohl so ein Schlüsselmoment, der einem im Heilungsprozess weiter brachte (auch wenn ich da noch nicht wusste was war).

    Andererseits fiel mir zu dem Thema ein, dass ich immer ein unglaubliches Problem damit habe, wenn ich mit jemand Streit habe, und derjenige mich ignoriert. Darauf komme ich immer gar nicht klar, jetzt habe ich einen weiteren Anhaltspunkt, woran das liegt. Ich fühl mich in dem Moment hilflos und reagiere dann immer mit ganz viel schreiben, um das irgendwie kontrollieren zu können oder so. Aber ich mag nicht, dass ich so reagiere, beim nächsten Mal werd ich das mal als Übung nutzen, das Gefühl - ich fühl mich jemandem ausgeliefert, aushalten zu können. Ja ich denke, das ist echt ein wichtiges Thema, auch das mit dem Hilfe annehmen.

    Ich dachte auch eben, dass das Thema Machtlosigkeitsgefühl allgemein für Autisten eine Rolle spielen kann, da man oft (besonders in jüngeren Jahren) solche sozialen Situationen erlebt hat, die man nicht verstand, oder in denen man sich nicht richtig mitteilen konnte.

    Zu diesem Erinnerungsbild: das ist wie so ne Art Bildschirmschoner, denn dieses eine Bild hatte ich immer in meiner Erinnerung abgespeichert, konnte damit aber eben nichts anfangen, bis die ganze Erinnerung wieder auftauchte.

    Oh nein, also so ein Körperkontakt-Kampfsport ist nichts für mich, daher mag ich Escrima, da benutzt man Stöcke/Waffen.

    Das mit der Geldbörse ist echt ne schöne Story aus dem Leben, einfach da die Anteilnahme so echt war denk ich.

    *~~ autism SINGS now! ~~*

  • Na ja, ich hatte das Privileg, einiges abzukriegen und als es mich dann richtig gefetzt hatte, blieb mir nichts anderes übrig als das alles mal von vorn und sehr gründlich durchzuarbeiten.
    Und wie das so ist, jeder Mist ist irgendwann zu was gut :d

    Normaler Kampfsport war schon vor dem GAU wichtig für mich.
    Aus dem einfache Grunde, weil ich gegen die Hilflosigkeit angehen wollte.
    Bei uns im Training galt "wenn du eingeschränkt wirst, ist da der Schock, der lähmt, aber es gint IMMER irgendetwas, das du noch bewegen kannst und dann ist nur die Frage "Wo ist was frei) Wo tut es dem anderen weh? und sich NUR darauf konzentrieren und dann machen".
    Klappte dann zunehmend wieder bei Einschränkungen, als cih das Training wieder aufnahm, nur eben bei einer Sache lange nicht...

    Das mit der Machtlosigkeit und sich nicht mitteilen können, kann ach ganz ihne Autismus im frühkindlichen Hirn verknüpft werden,
    Da reicht es, immer wieder ein Baby sich in den Schlaf schreien zu lassen, also nicht auf seine Bedürfnisse einzugehen.
    Da Baby in den ersten Monaten keine Zeitsruktur im den neuronalen Verknüpfungen haben, erleben sie jeden Zustand als "war immer, ist, wird immer so sein".
    Und da ein Baby ja soo ungefähr das Hilfloseste ist, sich nicht mal mental an irgendwelchen Bildern festhalten kann, verknüpft sich hier "ignorieren" mt der spachlosen Panik in dieser gefühlten UND realen Unendlichkeits-Hilflosigkeit.

    Ganz viele Menschen, die Angst vor dem Allein sein haben, oder auch andere Bindungsstörungen, haben schlicht und einfach da ihren Ursprung, und alles andere ist dann zusätzlich draufgesetzt und landen in der Amygadale, addiert sich, und kommt bei "ähnlich" gesammelt hoch und übernimmt die Gefühlswelt. Solange bis man sich das bewusst macht und verarbeitet, damit es als Erinnerung abgespeichert ist als "das war mal irgendwann" und nicht als "gefühlte Jetzt-Wirklichket".

    Das ist alles ein bissschen doof von der Biologie angelegt.
    Ist das Gehirn gerade im Wachstum, kann eine "Kleinigkeit" sich viel traumatischer auswirken, als in einer Ruhephase eine schlimmere Sache.
    Dann gilt in (gleichwertig) je füher, je länger, je intensiver, je unerwarteter, desto traumatischer.

    Also jemand, er schon früh solche neuronalen Verknüpfungen zu Hilflosigkeit hatte, auf die sich "nur" weitere draufsetze, kann genauso traumatisiert sein, wie jemand, der die nicht hatte, und den es plötzlich später erwischt. Mit exakt den gleichen Symptomen.
    Der Unterschied ist nur, wer mal eine "sichere" Zeit hatte als Baby, verarbeitet späteres schneller, weil schon eine erinnerte Sprache dazu da ist, er jedoch "nur" zum bestimmten Erlebnis "sprachlos" war, und da wieder "Worte finden" muss, die aber schon da sind, nur "ausgegraben" werden müssen.

    Gab es frühere Dinge, dann muss dazu erst mal "sprechen gelernt werden".

    Gleich ob jetzt schon sehr früh etwas vom der "Botschaft" wie "ignoriert werden" da war oder später, wenn keine eigenen oder externen Möglichkeiten da sind, um etwas zu verarbeiten, dann muss die Seele das Geschehen ignorieren = Verdrängen oder Dissoziieren.
    Einfach um irgendwie durchzuhalten.
    Entweder, bis sich durch eine Gelegenheit ergibt, dass sie merkt "jetzt kann ich es rauslassen" oder dadurch, dass durch ein äußeres neues Erlebnis alles so hochgetriggert wird, dass es sich nicht mehr ignorieren lässt.

    In den Bereichen, wo man in sich etwas ignoriert, fühlt sich das ignoriert werden duch andere dann wesentlich heftiger an, als wenn man sich selbst da "sieht und berücksichtigt".
    Erlebt man vollständiges dramatisches Igenoriert werden, dann wird jegliche Ignoranz das wieder fühlen lassen.
    Und das gilt auch zu andere eistenziellen Themen des Lebens.

    Das macht es auch so schwierig, sich bewusst erinnern zu wollen. Immerhin muss man da jetzt einen Schutzmechanismus abbauen, der einen ja Jahrzehte gefühlt überleben ließ, egal wie sehr der an anderem hindert.
    Die Arbeit mit dem Inneen Kind bzw den Inneren Kindern hilft da sehr - ich muss aber immer auch wissen wieso :d
    Insofern lässt sich das dann auch über neurobiologisch, über das vegetative Nervensystem und über die Kognitiven Dissonanzen erklären.

    Mal kam ich auf dem einen Weg, dann wieder auf dem anderen auf Sachen, die es vllt auch mal zu betrachten gilt. Und dann waren manche gar nicht so wichtig und schnell erledigt, und Sachen, wo ich dachte, die seien nicht so wichtig, stellten sich als ziemlich hinderlich und sperrig in der Bearbeitung heraus.

    Vorteil, man lernt sich gut kennen. Nachteil, man lernt sich zu gut kennnen, auch da wo man manchmal lieber nicht hinschauen würde und das gar nicht zu sich wissen wollte, weil dann "schön reden" nicht mehr klappt.

    Was mir auch geholfen hatte war, immer wenn ich neue Erkenntnisse gewonnen hatte, hab ich mir alte Texte/Briefe von nochmal durchgelesen unter der Fragestellung "Was sagt das über meinen inneren Zusatnd damals aus".

    So bemerkte ich dann schneller, wenn ich wieder ähnlich zu schreiben begann, konnte mir darüber herleiten, das ich mich wohl wieder durch irgend etwas getriggert in einem ähnlichen Zustand befinde, um mich dann erst mal aktiv wieder da heraus zu arbeiten. Um dann nachzusehen, was war das aktuell, das mich getriggert hat und worauf weist es hin, das zu bearbeiten ist?.
    Wenn man die eigenen "Zustände" wiedererkennt und immer wieder erlebt, das man sich selbst aus dem Zustand herausholen kann, dann verrngert sich auch die Triggerbarkeit dazu. Und wenn doch, ist eine gewisse Routine da.
    Und jede Routine hilft und gibt Sicherheit. Dieses innere tiefe Wissen ist wiederum ein Vorteil, den man gegenüber NTs hat.
    Auch hier, zu irgendwas ist alles gut, man muss es nur sehen und nutzen ;)

    Bei mir kam ja der Verdacht AS erst auf, weil ich "anders" mit allem umging. :)

  • Das schwierigste ist, die Angst davor zu verlieren, mal wieder hilflos und ohnmächtig zu sein. Letztendlich kann einem das ja immer mal passieren. Man bleibt mit dem Auto liegen, der Akku vom handy ist leer und keiner koommt vorbei, oder man fällt unglücklich und ist verletzt, ein Freund kündigt die Freundschaft, jemand, den man mag, stirbt....

    dieses "durchgehen lassen" ist ja gefühlt real und wahr gewesen, um so unterträglicher, wenn man später sieht, dass Leute mit etwas "durchkommen" und andere das (sogar bewusst) durchgehen lassen....viel Arbeit, sich immer weider bewusst zu machen, dass das Heute nicht das gleiche wie damals ist..

    Und weil abgespeichert ist "es ist keine Hilfe, da kommt keine Hilfe, es wird mir nicht mal geholfen, wennn eine da ist" und das dann so komplett hochkommt und überschwemmt, empfindet man die reale Hilfe gar nicht als solche, machmal sogar als "zusätzliche Bedrohung".

    Zu lernen, dass Hilflosigkeit NICHT allumfassend ist, NCHT bedeutet, das einem Furchbares passieren wird, NICHT bedeutet, dass einem keiner hilft und zu fühlen, DASS das was da ist, wirklich Hilfe ist

    also dem inneren Kind von damals zu vermitteln, dass es Hilfe gibt, und man sich darum kümmern wird, und sei es in der Form, welche anzunehmen, das dauert etwas.

    ich hab alles von euch und diese passage nur eher überflogen gestreift, weil ich spüre, dass sonst etwas hochkommen könnte..aber ..immerhin erkenne ich darin..das meine ängste, dass meinen liebsten hilflos etwas geschehen könnte..ursächlich wohl aus solchem ereignis kommt.
    ich nähere mich aber nicht weiter, will keinen trigger, lese später hier weiter.


    Und jede Routine hilft und gibt Sicherheit

    ja. das wusste ich lange nicht. nicht bewusst. jetzt achte ich darauf, wieder mehr struktur zu nehmen
    und zuviel trigger, die ich zumindest kenne, zu vermeiden.

  • Hm. Ich habe nun eine neue Therapeutin..der habe ich auch von Hochsensibilität geschildert...von Asperger, von Reizüberflutungen, den vielen Umzügen , Abbrüchen, Mobbings und Zusammenbrüchen.,

    Sie ist straight und macht konkrete Vorschläge, auch derzeit beruflich, was ich im Grunde gut finde.

    aber:


    sie schlug als Erstes vor, ich könne doch, da ich guten Draht zu Behinderten/Inklusion.. habe und hatte..in ein Camphill ziehen! 8o
    Zum Ersten:
    das naheste zu NRW ist in Schweinfurt!!!!
    Andere im Süden oder Berlin. :shake:

    Das 2..ich zieh doch nicht mal eben um. Jetzt schon garnicht mehr...da müsste schon der Ort und einiges darin extrem suuper sein..(und da käme eher der Norden in Frage..wenn denn)
    Ich gehe doch nicht in die ferne Fremde zu fremden Menschen..... und wohne esse lebe arbeite auch noch rund um die Uhr dort! 8o :m(:

    Camphill:
    In den dorfähnlichen Camphills leben geistig und körperlich Behinderte zumeist gemeinsam mit den Familien ihrer Betreuer. An Stelle von Psychopharmaka wird soweit es möglich ist auf anthroposophische Heilmittel und Anwendungen wie Heileurythmie und Musiktherapie gesetzt.
    Die Gemeinschaft bewirtschaftet meist selbst einen Betrieb mit biologisch-dynamischer Landwirtschaft. Auch in Küchen und Bäckereien oder in kunstgewerblichen Werkstätten wird gearbeitet. Jedes Mitglied soll so ein ihren Fähigkeiten angemessenes, möglichst selbständiges Leben führen können. Der Tages-, Wochen- und Jahresablauf ist nach den Camphillspezifischen Bedürfnissen gegliedert. Dazu gehören gemeinsame Mahlzeiten, Andachten und jahreszeitliche Feste mit Musik und anderen künstlerischen Beiträgen, oft nach anthroposophischem Vorbild. Neben den zwei Bereichen Wohnen und Arbeiten ist das kulturelle Leben mit Theater, Musik und Kunst das dritte wichtige Element in der Gemeinschaft.
    Kinder werden hauptsächlich in heilpädagogischen Heimsonderschulen unterrichtet und betreut. Jugendlichen steht neben der schulischen Weiterbildung die Möglichkeit der Aneignung praktischer Fähigkeiten in Werkstätten, Landwirtschaft und Gartenbau zur Verfügung. Dabei steht nicht stets das Produzieren im Vordergrund, sondern das Entdecken eigener Interessen und Möglichkeiten. Die Erwachsenen haben im Camphill die Chance eines sinnerfüllten Berufslebens in der Landwirtschaft, in Bäckerei, Weberei, Töpferei, und in anderen Werkstätten.[10]

    Das Inhaltliche..weil naturverbunden, kreativ, inklusiv, ist ja okay..aber doch nicht gleich all in one sooooo dicht.
    Und man kann bei der Entfernung auch nicht mal eben hospitieren.

    Ich fühle mich da mit meiner Vorstellung, wie ich bin, nicht gesehen.
    Wiewohl sie sieht und erwähnt, dass ich Ängste habe.
    Aber die überwinde ich doch nicht sooo..auf so extreme Art.
    Soll das ne Schocktherapie werden? :d 8o


    Ich frage mich ernsthaft, ob sie Asperger, Reizüberflutung, Hochsensibiltät versteht.
    Oder dass nur für angewöhnte Macken hält.

    Aber sogar..wenn sie, wie sie sagt, auf jeden Fall an Traumata bei Menschen glaubt...kann sie doch nicht derartige Vorschläge ernsthaft meinen und auch noch fragen
    nach meinem
    Entsetztsein: "wieso denn nicht."
    Ich solle es mir mal durch den Kopf gehen lassen.

    Also hier Werkstätten...das ginge evtl eher, da werde ich auch mal hospitieren..da gibt es auch welche mit künstlerischen Bereichen.

    Aber ob ich das schaffe und gar 8 Stunden am Tag..steht ja eh noch in den Sternen. (RW)

    Ich mag sie und fühle mich sonst bisher gesehen..aber das hat mir doch die Sprache verschlagen.
    Achja..auch noch etwas kam hinzu: "Sie müssen aber smalltalk lernen".
    Weil ich im neuen Chor noch nicht viel rede. Aber ich fühle mich nicht unwohl damit..nur beim Pizzaessen, also ein Essen nach dem Singen einmal im Jahr... das innere Schweigen, was ich mit zuhören und Lächeln ersetze...
    ist mir ein bisschen doof. Aber auch nicht tiefergehend.
    Das wird schon.
    Ich habe ja auch in der AGh Menschen kennen gelernt.
    Nicht als tiefe Freunde, weil es einfach nicht passt... aber das muss ja auch nicht.

    Naja..mal weiter abwarten.
    Ich hoffe, wir finden da noch gute Klärung und Annäherung.

    Einmal editiert, zuletzt von Linnea (17. Januar 2018 um 11:38)

  • Wenn sie sowas vorschlägt, muss sie aber schon eine gewisse Affinität zur Anthroposophie haben. Für mich wäre dieser Vorschlag (und dieser Blödsinn "Sie MÜSSEN Smalltalk lernen...) Grund genug, mich nach einem anderen Therapeuten umzusehen. Aber das musst du selber wissen.

  • Ich fühle mich da mit meiner Vorstellung, wie ich bin, nicht gesehen.
    Wiewohl sie sieht und erwähnt, dass ich Ängste habe.
    Aber die überwinde ich doch nicht sooo..auf so extreme Art.
    Soll das ne Schocktherapie werden?

    Ich habe nach dieser Beschreibung auch den Eindruck, sie nimmt deine Eigenwahrnehmung nicht ernst genug - oder aber sie hat nicht im Entferntesten verstanden, worum es dir ging.

    "Sie müssen aber smalltalk lernen"

    Das wäre mir auch aufgestoßen. "Es wäre von Vorteil, ein paar Smalltalk-Elemente zu üben, um [Dinge, die man erreichen möchte] zu erreichen", ok. Aber so? Das finde ich ganz schön grob. Da muss man sich nicht einmal mit dem Autismusspektrum auskennen, um zu verstehen, dass manche Klienten damit immer Schwierigkeiten haben werden, denn selbst Personen, bei denen es "nur" an Introvertiertheit liegt, sollte man meines Erachtens nach nicht einfach ein "Sie müssen aber" vor den Kopf klatschen. Das klingt für mich, als würde sie deine Grenzen nicht respektieren, und das ist ganz schlecht.

    “The amount of energy needed to refute bullshit is an order of magnitude bigger than to produce it.”
    ― Alberto Brandolini

  • Hm..danke an euch..das ist bedenkenswert......da ich auch zur Naivität neige..achte ich weiter noch aufmerksamer darauf.


    Es ist aber nicht der/die erste Thera, die ich nicht annehmen würde..von daher guck ich noch.....es gibt echt noch viel schlimmere...sogar sexistische.

    Oder welche, die sich schnell unterlegen fühlen und dann fies / spöttisch werden..es ist irre, wie weit das Feld ist.

    Zumindest kognitiv ist sie gut drauf..und mal sehen, inwieweit ich diese Dinge ansprechen kann bei ihr..das ist ja auch ein wichtiger Indikator.

  • "Sie MÜSSEN aber Smalltalk lernen...."
    Wenn mir jemand mit so etwas kommt, daß ich etwas müßte, was ich nicht kann oder absolut nicht möchte, werde ich schnell trotzig.
    Meine Antwort wäre dann: "Wenn ich muß, gehe ich aufs Klo".

    Die Therapeutin kommt mir auch etwas seltsam vor. Jemandem mit Asperger so etwas zu sagen.... :m(:

    Diese Signatur wurde autistomatisch erstellt und ist ohne Unterschrift gültig :m(:

  • Bei der Therapeutin würde ich sofort dicht machen, weil ihre Vorschläge einfach nur von Unwissen über Autismus zeugen.

    Der anthroposophische Ansatz in der Behindertenförderung ist schon okay, vielleicht sogar sehr gut, wenn man es ohne Vorurteile betrachten kann. Ich weiß heute noch nicht, wie ich mein Jahrespraktikum dort durchgehalten habe. Im Vergleich zu anderen (nicht anthroposiphischen) Einrichtungen fand ich den Umgang mit den Menschen dort sehr respekt- und liebevoll. Nur kann ich halt nich mit liebevoll.

    ~ Es ist kein Zeichen von Gesundheit, an eine von Grund auf kranke Gesellschaft gut angepasst zu sein. ~

  • Meine Antwort wäre dann: "Wenn ich muß, gehe ich aufs Klo".

    :lol:

    Im Vergleich zu anderen (nicht anthroposiphischen) Einrichtungen fand ich den Umgang mit den Menschen dort sehr respekt- und liebevoll.

    Ja..zumindest in sehr vielen Fällen ist das so...und eher in Wohn-und Werkstätten als in Schulen und Kitas für Nichtbehinderte.
    Auch und gerade auf dem Kunst-und Kreativsektor sind sie da weit voraus...und da gibt es in Werkstätten halt nicht nur die oft elende Montage.

    Sondern:
    u.a.
    Filzen und Nähen
    Töpfern und Holzwerk
    Kaffeerösterei und Bäckerei, vollwertig und bio,
    Kerzenziehen, Mosaik uvm...

    Dazu weitgesteckt
    Landwirtschaft und Gärtnerei.

    Einmal editiert, zuletzt von Linnea (17. Januar 2018 um 14:44)

  • "Sie MÜSSEN aber Smalltalk lernen...."
    Wenn mir jemand mit so etwas kommt, daß ich etwas müßte, was ich nicht kann ...

    Abgesehen von der Formulierung: nachdem ich (Kate Fox: Watching the English) kapiert habe, welche taktische Funktion Smalltalk hat, und was der Gegenbegriff ist (Bigtalk: "meine Krankheiten, meine Scheidung, die verstorbenen Angehörigen, Jobverlust, ..."), versuche ich das und bin eher froh, dass es meistens eben nur beim Smalltalk bleibt.

  • und was der Gegenbegriff ist (Bigtalk: "meine Krankheiten, meine Scheidung, die verstorbenen Angehörigen, Jobverlust, ...")

    hm..viele, die ich kenne, lassen genau sowas mit in den Smalltalk einfliessen..was man alles garnicht so wissen will. :? Von Regen auf Auarücken auf Staat ist schxx...in kurzer Redezeit.

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