• Ich hatte eben meine Zeugnisse in der Hand und mir ist aufgefallen, dass meine Lehrer überhaupt gar nicht bemerkt haben, dass ich unbeliebt war:

    Erste Klasse:

    "Traumfresserchen war zunächst etwas ängstlich, kam aber bald gern zur Schule und fand Freundinnen (hier protestierte ich bei der Zeugnisübergabe). Sie war stets freundlich und sehr hilfsbereit und hielt sich immer an die vereinbarten Klassenregeln. Sie hat Freude am Lernen! Mit gleichbleibend hoher Motivation und Ausdauer arbeitete sie aktiv im Unterricht mit. Neue Aufgabenstellungen erfasste sie schnell und konnte Gelerntes auf neue Situationen übertragen. Ihre Arbeiten erledigte Traumfresserchen immer zuverlässig, konzentriert, sachgerecht und sehr formschön; dadurch benötigte sie häufig noch viel Zeit."

    Zweite Klasse:

    Liebevoll und ihren Gefühlen nachspürend gestaltete TF den Kontakt zu ihren Mitschülern. Die vereinbarten Klassenregeln bemühte sich TF einzuhalten. TFs Mitarbeit im Unterricht war wechselhaft: oft folgte sie ihm konzentriert und mit großer Lernfreude. [... ] Viele andere Male verlor sie sich in ihre Tagträume, sodass es ihr dann schwer fiel, Arbeitsanweisungen umzusetzen und ausdauernd an einer Aufgabenstellung zu bleiben.

    Welche Texte hattet ihr so auf euren Zeugnissen?

    Over-thinking, over-analyzing separates the body from the mind.
    Withering my intuition, leaving opportunities behind.

    Einmal editiert, zuletzt von Traumfresserchen (14. April 2017 um 18:05)

  • Ich müsste es nachsehen, aber ich habe wegen dem Zusammenstellen der Unterlagen für Diagnostik vor wenigen Wochen auch in alten Zeugnissen gelesen. Deine Texte kommen mir sehr bekannt vor und waren bei mir sehr ähnlich. (Grundschule 89-93)

  • Welche Texte hattet ihr so auf euren Zeugnissen?

    Bei mir stand da mal, ich hätte mich gut in die Klasse integriert :lol: (Das war im schlimmsten Jahr, 8. Klasse.)

    Am geilsten ist das hier:

    "Morgenstern gelingt es immer wieder, aus ihrer ganz eigenen Welt aufzutauchen und den Unterricht durch erfrischende Beiträge zu bereichern." :d (5. Klasse.)

    Und im Übertrittszeugnis steht: "Es fällt ihr nicht leicht, auf die Anweisungen der Lehrer zu hören. Ihr Eigenwille steht ihr dabei öfter im Weg." (Nicht, dass sich das geändert hätte :-p )

    Ich bin, also denke ich.

  • Mal 4. Klasse Grundschule 2. Halbjahr.

    Zitat

    Tiankay hat Interesse am Lernen, zeigte aber während der gesamten Grundschulzeit eine äusserst unzureichende Arbeitshaltung. Hausaufgaben erledigte er fast nie. Tiankay fasst Sachverhalte rasch auf, sieht Zusammenhänge und kann folgend denken. Auch hat er ein gutes Gedächtnis,, deshalb konnte er -trotz der fehlenden Übung- Klassenarbeiten mir zufriedenstellenden Ergebnissen schreiben, die aber in keiner Weise seiner Leistungsfähigkeit entsprachen. Er hat in vielen Einzelbereichen ein gutes Allgemeinwissen. Wenn ihn ein Thema interessierte, beteiligte er sich mit gut formulierten Beiträgen am Unterricht. Tiankay konnte sich nur über kurze Zeiträume konzentrieren und schweifte mit seinen Gedanken of ab. Er verbreitete in seiner Umgebung viel Unruhe. Auch gab es immer wieder Konflikte im sozialen Umgang miteinander. Wenn klare und konsequente Grenzen gesetzt wurden und Tiankay sich sicher und geborgen fühlte, zeigte er gute Vorsätze und Ansätze, seine Arbeitsweise zu verbessen.

    Peace
    TK

    Excuse me but I was wrong... :(

  • 3. Klasse, 2. Halbjahr:

    "Es fällt Windtänzerin schwer, dem Unterricht zu folgen; oft träumt sie vor sich hin und beschäftigt sich mit anderen Dingen als dem Unterricht. Windtänzerin muss lernen, dem Unterricht zu folgen und sich mündlich mehr zu beteiligen. Ebenso muss sie lernen, ihre Hefte und Mappen besser zu führen. (Anmerkung: Wir hatten damals schon richtige Zensuren, deswegen stand da nie was zu den einzelnen Fächern drin.)"

    6. Klasse Orientierungsstufe, 2. Halbjahr, Empfehlung für Hauptschule/Realschule/Gymnasium:

    "Windtänzerin's Zensuren lassen erwarten, dass sie die Realschule erfolgreich absolvieren kann. Wenn sie sich etwas mehr anstrengen und dem Unterricht besser folgen, sie ihre Mappen und Hefte ordentlicher führen und sie ihre Hausaufgaben immer erledigen würde, wäre auch zu erwarten, dass sie das Gymnasium erfolgreich besuchen könnte."

    Laut den Lehrern war ich also einfach nur zu faul und desinteressiert. Ich hingegen behaupte: Der Unterricht war einfach nur viel zu langweilig. Da musste man sich ja mit anderen Dingen beschäftigen, um nicht einzuschlafen. :d

    Zum Verhältnis zu meinen Mitschülern stand in meinen Zeugnissen nie was drin. Wahrscheinlich, weil es einfach keins gab. :oops:

  • Laut den Lehrern war ich also einfach nur zu faul und desinteressiert.

    So in etwa stand das bei mir auch. ;)

    Zusammengefasst (da öffentlicher Bereich des Forums) war ich unaufmerksam, schusselig, habe schlecht mitgearbeitet und keinen Anschluss an die Anderen gefunden.
    Und angeblich hätte ich eine vieeeel bessere Leistung haben können, dabei fand ich meinen 1,5er Notenschnitt nicht so schlecht.

    _,.-o~^°´`°^~o-.,_Ich ess Blumen...,.-o~^°´`°^~o-.,_

  • "Leonora war in der Lage, ihre eigene Meinung zu vertreten und auch andere Meinungen anzuerkennen."

    "Leonora neigte zuweilen dazu, etwas weitschweifig zu sein". (1. Klasse)

    "Leonora hat sich inzwischen gut in die Klassengemeinschaft integriert. Schwierigkeiten gibt es nur, da sie gelegentlich übersensibel reagiert."

    "Mathematische Aufgaben erledigte Leonora sicher und selbständig, benötigte aber noch viel Zeit". (2. Klasse)

    Meine großen motorischen Schwierigkeiten wurden gar nicht erwähnt, da gab es dann halt einfach ab 3. Klasse (wo es bei uns nur noch Noten gab) eine 4. :roll:

    From my youth upwards my spirit walk'd not with the souls of men. (...)
    My joys, my griefs, my passions, and my powers, made me a stranger.

  • 1. Klasse:
    "Enigma arbeitet im Unterricht konzentriert mit, kleine Diktate schreibt sie fehlerfrei. An den Spielen der anderen in der Pause beteiligt sie sich nicht. Sie steht häufig am Rand und schaut nur zu."

    2. Klasse:
    "Enigma hat viel Selbstbewusstsein gewonnen und ist nun gut in die Klassengemeinschaft integriert. Allerdings sollte sie auf ihre Hefte und Ordner mehr Wert legen. Im Unterricht ist sie nach wie vor sehr still."

    Ich weiß noch, wie ich beim zweiten Zeugnis echt stutzte. Ich hatte nur eine Freundin (die aber auch schon in der 1. Klasse...) Gemeinschaftsspiele habe ich immer gehasst. Ich habe mich wohl einfach erfolgreich durchgewurschtelt.

    People are strange, when you're a stranger.

  • In dem Zeugnis 9. Klasse:

    infla hat - auch für die Klassengemeinschaft - die Ausgestaltung vom Klassenraum übernommen.

    (das kam nach dem Rausschmiß von 6 Mitschülern wegen jahrelangen Mobbings - danach "mußte" ich etwas tun.)

  • In jedem Zeugnis (auch an verschiedenen Schulen) hat "obligatorisch" sinngemäß immer gestanden:
    - zurückhaltend, still, korrekt
    - verfolgt den Unterricht aufmerksam, meldet sich nie (obwohl er die Antworten auf gestellte Fragen weiß)
    - stellt seine Kenntnisse und Fähigkeiten dem Klassenkollektiv nicht zur Verfügung

    2 + 2 = 4

  • Schönes Thema! :)

    Querschnitt Grundschule (74-78):
    - ordentliches Betragen, still, höflich, freundlich
    - fleißig, sorgfältig, gewissenhaft, zuverlässig, lern- und arbeitswillig
    - Beteiligung am Unterricht könnte gesteigert werden, abgelenkt, verträumt
    - "Ihr vorhandenes Interesse am Unterrichtsgeschehen sollte sie auch durch aktive Teilnahme am Unterrichtsgespräch zeigen."
    - "Obwohl AuM das Unterrichtsgeschehen interessiert verfolgte, beteiligte sie sich aber nicht aktiv am Unterrichtsgespräch."

    Querschnitt Gymnasium (78-87):
    - gewissenhaft, ordentlich, ruhig, freundlich
    - leicht ablenkbar, verträumt
    - "AuM könnte bessere Ergebnisse erzielen, wenn sie immer ganz bei der Sache wäre"
    - "AuM sollte noch mehr aus sich herausgehen und mehr Einsatz im Unterricht zeigen."
    - "AuM sollte eifriger mitarbeiten."

    Über Verhalten auf dem Pausenhof oder Freundschaften zu anderen Kindern stand bei mir nie irgendwas in den Zeugnissen.

    - Allein unter Menschen -

  • Ich hatte eben meine Zeugnisse in der Hand und mir ist aufgefallen, dass meine Lehrer überhaupt gar nicht bemerkt haben, dass ich unbeliebt war

    Über Verhalten auf dem Pausenhof oder Freundschaften zu anderen Kindern stand bei mir nie irgendwas in den Zeugnissen.

    Ich glaube, das ist auch nicht üblich. Ausformulierte Zeugnisse, insbesondere in der Grundschule, sollen positiv und ermutigend geschrieben sein und nicht den Charakter des Kindes bewerten, sondern nur aktuell an ihm selbst zu beobachtendes Verhalten. Oft sind die Familien ernüchtert, wenn dann da irgendwann nur noch Noten stehen und die längst nicht so ermutigend klingen wie zuvor der Text. Dass ein Kind unbeliebt war, kann man zumeist allenfalls "zwischen den Zeilen" erkennen. Doch auch das ist nicht immer der Fall - liegt oft sehr am Lehrer, wie aussagekräftig Grundschulzeugnisse auch "zwischen den Zeilen" tatsächlich sind. Bei einem ruhigen Kind, das nicht laut und explizit gemobbt wird, merken manche vermutlich wirklich nicht, wenn es unbeliebt ist. Wenn der Lehrer oder die Lehrerin das Kind mag, kann das Zeugnis bei einem "aufgeweckten" autistischen Kind auch sehr positiv sein, etwa hauptsächlich das Interesse am Stoff oder die originellen Gedanken betonen. Bei einem auch beim Lehrer nicht so beliebten Kind heißt es dagegen vielleicht, dass es "weitschweiig" war, oft "abschweifte", "übersensibel" war oder ähnliches.

    From my youth upwards my spirit walk'd not with the souls of men. (...)
    My joys, my griefs, my passions, and my powers, made me a stranger.

  • "Morgenstern gelingt es immer wieder, aus ihrer ganz eigenen Welt aufzutauchen und den Unterricht durch erfrischende Beiträge zu bereichern." (5. Klasse.)

    Und im Übertrittszeugnis steht: "Es fällt ihr nicht leicht, auf die Anweisungen der Lehrer zu hören. Ihr Eigenwille steht ihr dabei öfter im Weg." (Nicht, dass sich das geändert hätte )

    Hahahaha, omg wie geil formuliert :d :d :d

    1. Klasse:
    "Cloudactive ist eine sehr intelligente und ehrgeizige Schülerin, der es noch nicht gelungen ist ihren Platz in der Klassengemeinschaft zu finden. Sie muss noch lernen, auch die Interessen ihrer Mitschüler zu berücksichtigen und sich selbst aus Konfliktsituationen zurückzunehmen. Es fiel ihr oft schwer, Regeln einzuhalten. Sie neigte dazu, ihre Mitschüler auszulachen, wenn sie Arbeiten langsamer oder nur fehlerhaft bewältigten. Sie war nur selten in der Lage, kooperativ in einer Gruppe zu arbeiten.

    [...] Sie sollte aber versuchen, lauter und deutlicher zu sprechen. In den letzten Wochen bemühte sie sich, Antworten nicht immer in die Klasse zu rufen. (Ich verstand das mit dem Melden irgendwie nicht) :lol:

    [...] Rhythmische Bewegungsaufgaben fielen ihr jedoch schwer (?).

    [...] Sie sollte sich weiterhin bemühen, morgens rechtzeitig zum Unterricht in der Klasse zu sein. :m(:

    (Ich wollte überhaupt nicht zur Schule.)

    2. Klasse:

    [...] der es zunehmend besser gelang, auf ihre Mitschüler Rücksicht zu nehmen und Regeln einzuhalten. Am mündlichen Unterricht beteiligte sie sich zwar manchmal, neigte aber dazu ihre Umgebung durch Reden und sich selbst durch andere Tätigkeiten abzulenken.
    (Das mit dem Reden: mein Nachbar hat mich ständig genervt und als ich mich wehrte, hieß es, ich störe den Unterricht)
    Mitteilungen des Lehrers hörte sie oft nicht, was immer wieder zu Missverständnissen führte.
    Während sie schriftliche Arbeitsaufträge völlig selbstständig bearbeitete, wirkte sie in alltäglichen Dingen oft erstaunlich unbeholfen.
    Trotz vieler Gespräche kam sie immer noch sehr häufig zu spät zum Unterricht!" :d (wow, mit Ausrufezeichen xD)


    Dazu ist notwendig zu sagen, dass die Lehrerin mich nicht leiden konnte.
    Deswegen kann man nicht alles ernst nehmen.
    Z.B. wurden Süßigkeiten auf den Tisch gestreut und ich habe alle genommen, um sie gerecht aufzuteilen.
    (Die anderen waren dazu nicht fähig.)
    Da hieß es dann gleich, ich sei egoistisch und asozial. :m(:
    Ich kann mich genau daran erinnern.

    „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.“
    (Aristoteles, griechischer Philosoph, 384 - 322 v. Chr.)

  • "Windtänzerin's Zensuren lassen erwarten, dass sie die Realschule erfolgreich absolvieren kann. Wenn sie sich etwas mehr anstrengen und dem Unterricht besser folgen, sie ihre Mappen und Hefte ordentlicher führen und sie ihre Hausaufgaben immer erledigen würde, wäre auch zu erwarten, dass sie das Gymnasium erfolgreich besuchen könnte."

    Laut den Lehrern war ich also einfach nur zu faul und desinteressiert. Ich hingegen behaupte: Der Unterricht war einfach nur viel zu langweilig. Da musste man sich ja mit anderen Dingen beschäftigen, um nicht einzuschlafen. :d

    Dazu sagte meine Klassenlehrerin im Gespräch, dass ich vom Intellekt her auf das Gymnasium gehören würde, vom Fleiß her aber nur Realschule.

    In der Grundschule war ich noch richtig gut. Mobbing gab es schon, aber nicht so schlimm.

    In der Realschule war der Unterricht dann teilweise zum gähnend langweilig, und ich war permanent in meiner Traumwelt unterwegs.
    Außerdem nahm das Mobbing immer heftigere Formen an.

    Mein Abi mache ich gerade -bisher recht erfolgreich- am Westfalenkolleg nach.

    LG Heavyload

    Es gibt zwei Arten von Menschen:
    Die einen kennen mich...
    Die anderen können mich...

  • mein Nachbar hat mich ständig genervt und als ich mich wehrte, hieß es, ich störe den Unterricht

    Das kenne ich sehr gut, nicht nur aus der Schulzeit. Mehrmals kam es vor, dass andere dauernd etwas zu mir sagten, und wenn ich antwortete, und sei es, um das Gespräch zu beenden, wurde ich kritisiert. Ist mir sogar als Studentin bei einem Vortrag passiert, dass der Dozent mich direkt ansprach - ausgesprochen beschämend und unangenehm. Dabei rede ich von mir selbst aus so gut wie nie bei solchen Veranstaltungen, aber selbst beim Flüstern/ "leise Sprechen" fällt es mir schwer, die Lautstärke meiner Stimme zu kontrollieren bzw. "unauffällig" zu wirken. Inzwischen habe ich derartiges besser im Griff, indem ich nicht mehr antworte, aber das hat lange gedauert.

    Dazu ist notwendig zu sagen, dass die Lehrerin mich nicht leiden konnte.

    War bei meiner Klassenlehrerin in der Grundschule genauso (wobei die Sachkundelehrerin mich dagegen sehr mochte, und auch später habe ich bei Lehrern immer stark polarisiert). Insgesamt haben ihre Zeugnisse einen eher negativen "Touch". Bei ihr es auch mal eine Episode, als zwei Mädchen, die in der Reihe hinter mir saßen, sich über mich lustig machten, und als ich etwas dazu sagte, wurde ich ausgeschimpft, ich würde den Unterricht stören.

    Ich weiß noch, wie ich beim zweiten Zeugnis echt stutzte. Ich hatte nur eine Freundin (die aber auch schon in der 1. Klasse...) Gemeinschaftsspiele habe ich immer gehasst. Ich habe mich wohl einfach erfolgreich durchgewurschtelt.

    Dito. Auch bei mir stimmte die Entwicklung, die das Zeugnis der 2. Klasse suggerierte (es begann mit "Leonora hat sich inzwischen gut in die Klassengemeinschaft integriert ..."), nicht wirklich. Ebenso wie in der 1. Klasse war ich über meine "beste Freundin" in die Klasse integriert, die ich schon seit dem Kindergarten hatte (die Freundschaft war von einer Erzieherin arrangiert worden und meine Mutter trug durch Einladungen, gemeinsame "besondere" Unternehmungen etc. sehr dazu bei, dass sie erhalten blieb). Aber ich wirkte vielleicht insgesamt unauffälliger und daher besser angepasst.

    From my youth upwards my spirit walk'd not with the souls of men. (...)
    My joys, my griefs, my passions, and my powers, made me a stranger.

  • ich war permanent in meiner Traumwelt unterwegs.

    Das war bei mir hauptsächlich in der Grundschule der Fall, da habe ich "gefühlt" wohl die Hälfte des Unterrichts "verträumt". Da aber soviel wiederholt wurde und ich mich in "wachen" Phasen, wenn mich etwas interessierte, auch immer beteiligte, wirkte sich das auf meine Leistungen kaum aus.

    Außerdem nahm das Mobbing immer heftigere Formen an.

    Bei mir wurde es bis zur 10. Klasse eigentlich stetig schlimmer. Völlig isoliert war ich nie, hatte aber am Ende eher Zweckgemeinschaften mit anderen Außenseitern als Freundschaften. Für die Oberstufe suchte ich mir bewusst eine Schule in einem anderen Stadtteil aus, wohin kaum jemand aus meiner Schule und Klasse wechselte (in unserem Schulsystem war der Übergang in die Oberstufe damals ohnehin mit einem Schulwechsel verbunden, daher konnte ich das "unauffällig" tun), weil ich einen neuen Anfang wollte. Größtenteils waren die drei Jahre Oberstufe dann deutlich entspannter, doch einmal erlebte ich Anfang der 12. Klasse in einem Kurs noch eine richtig heftige Mobbingphase, durch die ich ein paar Wochen kaum zur Schule gehen konnte. Zum Glück war ich an der Schule (anders als an der vorherigen) bei meinen Lehrern beliebt, und der Lehrer in dem Kurs stand voll hinter mir und zeigte das auch. Sonst wäre es mit dem Abitur vielleicht nichts geworden.

    From my youth upwards my spirit walk'd not with the souls of men. (...)
    My joys, my griefs, my passions, and my powers, made me a stranger.

  • mein Nachbar hat mich ständig genervt und als ich mich wehrte, hieß es, ich störe den Unterrich

    Als ich mal Laut gegeben habe, weil mein Hintermann mir (wieder mal) den Zirkel in den Allerwertesten gerammt hat, habe ich den Anschiß gekriegt - das war normal (wir waren 44 in der 5.Klasse, da hatten die Lehrer sowieso alle Hände voll zu tun, um da Ruhe rein zu kriegen). Mobbing galt außerdem damals (Ende 60er) sowieso noch als gesunde Härte unter Jungs.
    Damals gab es zwar ab der 1.Klasse Noten, aber keinerlei Kommentare im Zeugnis.

  • Mobbing galt außerdem damals (Ende 60er) sowieso noch als gesunde Härte unter Jungs.

    Mein Vater, der meiner Einschätzung nach höchstwahrscheinlich Autist war, erzählte immer, dass er sich in der Grundschule dauernd mit anderen prügelte. Da er aber meistens "gewann", konnte er sich Respekt verschaffen, obwohl er auch den Ruf hatte, "komisch" zu sein. Prügeln unter Jungs galt damals als "normal" bzw. wurde von den Lehrern sogar positiv bewertet. Unsicherheit, "Minderwertigkeitskomplexe" und Hadern mit dem Außenseiterstatus kamen bei ihm erst auf dem Gymnasium.

    From my youth upwards my spirit walk'd not with the souls of men. (...)
    My joys, my griefs, my passions, and my powers, made me a stranger.

  • Gar keine, weil bei mir in den 70ern nur Noten Kopfnoten gegeben wurden.

    War bei mir auch so.
    Ein Lehrer sagte aber im 2. Schuljahr mal etwas für mich damals total Unverständliches, nämlich daß man mich eigentlich auf die Sonderschule schicken müßte, meine Leistungen aber dafür zu gut seinen. (Ich hatte damals außer im Turnen überall eine Zwei).

    Diese Signatur wurde autistomatisch erstellt und ist ohne Unterschrift gültig :m(:

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