Hormonelle Verstärkung der AS Symptome (an die Frauen hier ;-) )

  • Ich nehme auch schon seit Dezember Fluoxetin, was mir gut durch den Winter geholfen hat. Keine Depressionen trotz einiger sehr angespannten Situationen, auch keine "weinerliche" Phase vor der Menstruation. Physische Beschwerden waren bei mir zum Glück schon immer minimal, aber psychisch spüre ich es wesentlich stärker, seit es bei mir (es hat schon ziemlich früh, so mit etwa 41, begonnen) Richtung Menopause geht. Alles Sanfte und Verträgliche fällt weg, ich werde richtig abweisend, genervt von jeder Kleinigkeit und sogar aggressiv. Die Overloads häufen sich wie schon lange nicht und da hilft mir auch das Medikament nicht.

    Oh ja, das geht mir mittlerweile auch so mit weinerlich mit ab und an explosiven Momenten. Mir half bislang Bewegung an der frischen Luft; ich hoffe das bleibt so und wird nicht schlimmer.

    "Ich hasse diesen Planeten... ...diesen Zoo ...dieses Gefängnis ...diese Realität, wie auch immer man es nennen mag." [The Matrix] 8-)

  • Mit einem Speicheltest kann man den Hormonspiegel relativ einfach bestimmen, das geht aber auch mit einer Blutuntersuchung.
    Und je nach dem, ob ein massiver oder beginnender Progesteronmangel vorliegt, muss dann entweder Progestan/Urogest substituiert werden.
    Das ist verschreibungspflichtig und geht nur über ein Arztrezept.
    Oder bei leichtem Progesteronmangel kann mit Agnus castus oder Dioscorea villosa ausgeglichen werden. Damit können PMS-Symptome gut therapiert werden.

    Aber vorher muss wirklich nachgeschaut werden, wie hoch oder niedrig der Hormonspiegel ist.

    Danke Litlith,
    Jams (Dioscorea villosa) werde ich auch mal probieren. Mönchspfeffer (Agnus cast) habe ich schon; davon mache ich mir Tee.

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  • Gerne...

    Yams gibt es als Creme oder als Tinktur, Agnus castus verordne ich in der Regel als Tinktur und zwar zyklusabhängig.
    Progesteron ist in der zweiten Zyklusphase einfach naturgemäß höher.
    Deswegen bestimme ich vorher die Laborwerte der jeweilgen Betroffenen.

    ________________________________________________________________

    "Ich kehre in mich selbst zurück und finde eine Welt."

    (Johann Wolfgang von Goethe)

  • Gerne...

    Yams gibt es als Creme oder als Tinktur, Agnus castus verordne ich in der Regel als Tinktur und zwar zyklusabhängig.
    Progesteron ist in der zweiten Zyklusphase einfach naturgemäß höher.
    Deswegen bestimme ich vorher die Laborwerte der jeweilgen Betroffenen.

    Ah, u.A. deswegen soll ich pünktlich am 5. Tag nach Regelbeginn zur Blutprobe zur Ärztin hingehen, denn es geht bei mir um Progesteronwerte.

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  • Also - wenn noch ein einigermaßen regelmäßiger Zyklus da ist, steigt in der ersten Hälfte Östrogen an und in der zweiten Progesteron.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Menstruationszyklus

    Der Progesteronspiegel wird üblicherweise beim Speicheltest zwischen dem 19. - 21. Zyklustag bestimmt.
    Wenn es, warum auch immer, keinen Regelzyklus gibt, ist der Tag der Abnahme im Prinzip egal.
    Wichtig ist dann das Verhältnis von Östrogen zu Progesteron zueinander.

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    (Johann Wolfgang von Goethe)

  • Also - wenn noch ein einigermaßen regelmäßiger Zyklus da ist, steigt in der ersten Hälfte Östrogen an und in der zweiten Progesteron.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Menstruationszyklus

    Der Progesteronspiegel wird üblicherweise beim Speicheltest zwischen dem 19. - 21. Zyklustag bestimmt.
    Wenn es, warum auch immer, keinen Regelzyklus gibt, ist der Tag der Abnahme im Prinzip egal.
    Wichtig ist dann das Verhältnis von Östrogen zu Progesteron zueinander.

    Ah, OK danke. Werde die Ärztin nochmal fragen wenn ich wieder hingehe.
    "Einigermaßen regelmäßig" trifft es ganz gut... mal 3 Wochen, mal 5 odern 4.
    Vielleicht hat sie deswegen den 5. Tag nach Beginn d er Blutung als Spritzen-Stichtag bestimmt. ;)

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  • Ja. Nicht immer, aber wenn ich mich mal "danebenbenehme" dann oft um diese Zeit oder wenn ich schlecht gegessen oder geschlafen habe. Allerdings weiß ich nie genau, wann der Eisprung ist, weil ich auch zu faul bin um das herausfinden zu wollen :d also ist es nur reine Spekulation.


  • Zyklus ist bei mir ein ganz großes Thema :evil:

    Rund um meinen Eisprung, denke ich manchmal selbst ich bilde mir jegliche Kommunikationschwieigkeiten und Andersartigkeit nur ein. Ich habe mehr interesse an Kontakten und kommunikativen Tätigkeiten. Bei alltäglichen Begegnungen, Bewerbungsgespächen, Meetings u.s.w. falle ich nicht negativ auf und erscheine freundlich, herzlich und kommuniktiv, vielleicht etwas schüchtern. Mir fällt es an diesen Tagen allerdings auch schwerer mich zu konzentrieren, verbringe weniger Zeit mit intellektuell anspruchsvollen Interessen und bin schnell von systematischer Arbeit erschöpft. Hinzukommt, dass ich nach circa 9 Jahren ohne Pille auch meinen Eisprung heftig unangenehm spüre: Mittelschmerz, fühle mich fiebrig und getrieben.

    Kurz vor meiner Regel ist, dass dann wieder völlig vergessen... Freundlich und selbtbewusst wirken? Mich von meinem Handy, Büchern oder PC wegbekommen kaum möglich. Konzentrationsprobleme? Wenn ich lese oder rechne kann meine Familie 10 Minuten auf mich einreden, ohne dass ich merke, dass man mit mir spricht. Wenn es geht vermeide ich Kontakt zu Fremden und nicht ganz engen Bekannten, und sehne mich nach einem Job in dem ich möglichst viel mit Logik und analytischen Fertigkeiten zu tun habe, aber bitte alles ohne Menschen. Mir fällt es dann auch schwerer gute Antworten und Formulierungen im Gespräch zu finden, auch wenn mein Fachwissen, eher greifabr ist und ich mit der Arbeit fokussierter vorankomme. In dieser Phase merken meist auch Fremde, mit denen ich noch kaum bis garnicht gesprochen habe, auf Anhieb, dass ich mich kommunikativ Verbessern muss und mein Auftreten nicht auf meinem Bildungsstand schließen lässt. Das alles ohne, dass ich bewusst etwas anders mache, noch merklich PMS Symptome empfinde. Einzig der Beginn meiner Regel kündigt sich meist mit depressiven Gedanken und diffusen Zukunftsängsten wenige Stunden vor der Blutung an.

    An die Schmerzen habe ich mich auch nie gewöhnt, so dass ich immer unsicher bin ob sie nun wirklich schlimmer sind als bei anderen Frauen oder ob ich nur viel empfindlicher bin. Mich macht auch eine kleine Erkältung fertig, selbt wenn ich kein Fieber habe. Dabei habe ich abwechselnd starke Unterleibschmerzen und migränerartigen Kopfschmerz, ohne Schmerztabletten geht es nur wenn ich vollkomen auf Bewegung verzichte. Also eigentlich schlimmer als jede Erkältung oder jeder andere Infekt den ich in den letzten 20 Jahren hatte. Ab welchen Grad von Schmerzen wäre "Stimming" (Schaukeln, Hände Reiben) dann auch für NT normal?

    Seit dem ich mir Kinder wünsche, dokumentiere ich mehr oder minder exakt meinen Zyklus (die Hormonteststreifen sind leider sehr teuer, so dass ich das nur ein Jahr gemessen habe). Der ist beinahe regelmäig (auf 1-2 Tage genau) 30 Tage. Dadurch wurde nur noch auffälliger, dass extrem viel an meiner Persönlichkeit/Interessen/Leistungsfähigkeit zyklusabhängig ist. Möglicherweise keine ASD sondern was rein Hormonelles dahinter? Wollte das ärtztlich abklären lassen, aber organisch alles normal (nicht mal PCO Typische Zysten) ansonsten Testesteron und Prolaktin leicht erhöht. Mehr war nicht drin, da ein Spermiogramm von meine Partner vorrausgestzte wurde um an de Kinderwuschklinik zur endykrinologischen Untersuchung überwiesen zu werden.

    Manchmal überlege ich das alleine diese Unterschiede im Monatsverlauf dafür sorgen dass ich mir so wenig bewusst meiner Fähigkeiten und Schwächen bin, dass ich noch so viel reflektieren kann aber einfach auf keine Nenner komme. Als Mädchen wünschte ich mir oft ein Junge zu sein udn hatte wenig Mädchentypische interessen, allerdings fehlte das Gefühl dem anderen Geschlecht anzugehören. Also eher falsches Gehirn statt falscher Körper.

  • Ich bemerke nur, daß meine Sinneswahrnehmung, Reizbarkeit und Laune hormonell beeinflußt werden. Ich denke, daß das nicht nur mit Asperger der Fall ist, sondern daß allgemein die Hormone "unerwünschte" Eigenschaften verstärken können (z.B. Wehleidigkeit bei Schmerzen oder unangenehmen Gerüchen, die dann stärker empfunden werden).

    @Dragonheart, ich glaube, daß viele Frauen mit Asperger sich nicht "weiblich" fühlen, weil sie die (gesellschaftlich geformten) Rollenklischees nicht erfüllen. Wenn du Kinder bekommen willst, rechne damit, daß sich hormonbedingte Symptome während und kurz nach der Schwangerschaft stark steigern können, du wirst die "Macht" deines Körpers noch stärker spüren; und dein Verstand wird dir nur insofern helfen, als daß du die Tage zählen kannst. Gerade mit Asperger kann das eine große Herausforderung sein, denn man verliert viel von der scheinbaren Kontrolle und muß seiner Intuition und seinem Körper (und dessen Signalen) vertrauen lernen.

    Hat jemand von euch einen erhöhten DHEA(-S)- Wert?

  • Hat jemand von euch einen erhöhten DHEA(-S)- Wert?


    Bei der Blutuntersuchung war DHEA(-S) bei mir auch erhöht.


    @Dragonheart, ich glaube, daß viele Frauen mit Asperger sich nicht "weiblich" fühlen, weil sie die (gesellschaftlich geformten) Rollenklischees nicht erfüllen. Wenn du Kinder bekommen willst, rechne damit, daß sich hormonbedingte Symptome während und kurz nach der Schwangerschaft stark steigern können, du wirst die "Macht" deines Körpers noch stärker spüren; und dein Verstand wird dir nur insofern helfen, als daß du die Tage zählen kannst. Gerade mit Asperger kann das eine große Herausforderung sein, denn man verliert viel von der scheinbaren Kontrolle und muß seiner Intuition und seinem Körper (und dessen Signalen) vertrauen lernen.


    Ich muss sagen, dass ich schon die Tatssache mir Kinder zu wünschen als herben Kontrollverlust empfand. Das war in jüngerem Alter für mich absolut undenkbar. Zunächst funktioniert bei mir das "Kindchenschema" nicht richtig, dann wollte ich auch alles (Beziehung, Ausbildung, Beruf) unter Dach und Fach haben, am besten mit einem Mann der zu Hause bleibt während ich arbeite. Mein erster Partner hatte sich nach 12 Jahren Beziehung von mir getrennt, weil ich so wenig interesse am Kinder bekommen/Familienleben hatte. Der "Kinderwunsch" hat mich eher erwischt wie eine Nebenhöhlenentzündung, die schleichend schlimmer wurde und deren Ursache ich nicht nachvollziehen konnte und auf die mein Bewusstsein absolut nicht vorbereitet war, bis sie chronisch wurde. Letztendlich dachte ich mir, was soll's, mit fast 30 und als Frau kannst du ja einfach Kinder bekommen, wenn dieser quälende Wunsch nicht anders abszustellen ist. Aber, nö.

  • Da ich vermehrt davon gelesen habe, dass bei Autisten zu wenig Oxytocin ausgeschüttet werden soll, wollte ich Oxytocin untersuchen lassen. Mir wurde mitgeteilt, dass das aus medizinisch-biologischen Gründen generell nicht möglich sei und dieser Wert weder im Blut noch im Urin, noch im Speichel festgestellt werden könne. Kennt sich jemand damit aus? Wie wurden die Oxytocin-Werte in den Studien mit Menschen mit ASS denn bestimmt? :roll:

    Edit: Das medizinische Labor Berlin schreibt, dass die Bestimmung nur im Rahmen von Studien erfolge: IMD Berlin

    Weiß jemand, warum das so ist? Sind die Untersuchungsmethoden nicht validiert? Ich würde mich gerne mit diesen Werten beschäftigen. Hat jemand eine andere Idee, als selbst an einer Studie teilzunehmen, um den Oxytocinspiegel zu erfahren?

    Einmal editiert, zuletzt von FruchtigBunt (4. Juli 2019 um 11:57)

  • Mir wurde mitgeteilt, dass das aus medizinisch-biologischen Gründen generell nicht möglich sei und dieser Wert weder im Blut noch im Urin, noch im Speichel festgestellt werden könne.

    "Um den Oxytocinspiegel einer Person zu messen, wird normalerweise das Blutplasma diesbezüglich untersucht. Das Ergebnis spiegelt zwar nur eine Momentaufnahme wieder, bei mehreren Werten kann jedoch eine gewisse Tendenz zu einem höheren oder niedrigeren Oxytocinspiegel abgeleitet werden. Eine solche Messung wird aber bis jetzt nur im Rahmen entsprechender Studien durchgeführt, eine Diagnose im Sinne einer tatsächlichen Krankheit ist der Oxytocinmangel nicht. Das liegt vor allem daran, dass dieses Phänomen mit seinen Ursachen und Auswirkungen noch relativ neu und unerforscht ist."

    https://www.dr-gumpert.de/html/oxytocinmangel.html

    „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.“
    (Aristoteles, griechischer Philosoph, 384 - 322 v. Chr.)

  • Erlebt ihr das auch so?

    Nein, so feinfühlig bin ich nicht, ich spürte meinen Eisprung nie, hatte auch kein PMS.
    Zur Periodenzeit damals wollte ich mich aus anderen Gründen zurückziehen und hatte keine Kraft etc.
    Das lag an der Periode selbst.
    Aber ich hatte auch keine normalen Perioden.

    Was ich im Vergleich zu früher, jetzt feststellen kann, ist, dass ich dadurch richtige Depressionen hatte, die dadurch begründet waren.
    Psychische Auswirkungen ja, aber eher nicht autismusverstärkend, sondern allgemein, was allerdings auch wechselwirken kann.

    „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.“
    (Aristoteles, griechischer Philosoph, 384 - 322 v. Chr.)

  • Quelle: https://edoc.ub.uni-muenchen.de/21441/1/Albert_Anna.pdf
    S. 32
    Für die Messung von Oxytocin bedurfte es einer genauen Vorbereitung der Blutentnahmen, und einer raschen Aufbereitung zur Konservierung, da es sich um ein sehr instabiles Hormon handelt. Hierfür wurden Standard-Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA)-Monovetten vor der Untersuchung im hauseigenen Labor mit 500IU/µl des Proteaseinhibitors Aprotinin versehen, um dem sofortigen Zerfall des Hormons entgegen zu wirken. Die Blutentnahmeröhrchen wurden unter ständiger Kühlung mittels tiefgekühlten Gel-Packs in einer Box aus Styropor transportiert und im Kühlschrank auf der Station, wo die Untersuchungen stattfanden, bei 2,5°C bis zur Entnahme zwischengelagert.

    Danke @Cloudactive für den Link.

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    "Ich kehre in mich selbst zurück und finde eine Welt."

    (Johann Wolfgang von Goethe)

  • @Cloudactive
    @Lilith
    Vielen Dank! Das klingt danach, dass es funktionieren würde, aber das Labor das trotzdem leider nicht anbietet. Entweder ich finde ein Labor was es bestimmt oder ich muss regelmäßig nach Studien suchen, bei denen das bestimmt würde.

    Vielleicht schaue ich auch erstmal was bei Serotinin etc rauskommt. Ich war die letzten Tage so depressiv, dass der Spiegel wenn, dann jetzt, niedrig sein müsste. Ich werde noch zwei weitere Messungen im Zyklusverlauf vornehmen lassen, damit ich sehen kann, ob sich da was ändert.

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