"Brain Zaps" bei emotionalen Erinnerungen

  • Vorab kurz etwas zu den Hintergründen. Man hat ja normalerweise für viele bestimmte Situationen ein eigenes "Lebensgefühl" (z.B. an bestimmten Orten oder zu bestimmten Jahreszeiten, wie Frühlingsanfang oder in bestimmten Lebensabschnitten) , war mir bis vor einiger Zeit auch gar nicht so klar war, da diese eher immer nur eine Art Hintergrundrauschen sind. Bei mir war es eigentlich schon immer so, dass ich mich nicht wirklich an solche Gefühle erinnern kann und meistens alles an was ich denke dass Aktuelle Gefühl annimmt.

    Einige male hab ich jedoch eine sehr eigenartige Erfahrung gemacht, so war ich zum Beispiel letztens in der Malerwerkstatt von meinem Opa. Besonders früher (Als Kind) war mein Opa für mich eine der wichtigsten Bezugspersonen und ich war mit ihm oft an diesem Ort, daher ist davon auszugehen, dass ich zu dieser Malerwerkstatt eine sehr starke Emotionale Bindung habe/hatte. Als ich nun hinein ging, den gleichgebliebenen Geruch von Farbe und Holz in der Nase spürte und sah, dass alles noch genau so wie früher war bekam ich plötzlich eine Art Schwindel und mein von meinem Kopf ausgehend breitete sich ein Kribbeln, wie ein Stromschlag der durch meinen ganzem Körper hin aus. Zu gleich kam dieses eigenartige Gefühl, was ich als Geborgenheit und sehr starke Bindung zu diesem Ort und und meinem Opa (So als wieder in der Damaligen Zeit) beschreiben würde sehr stark zu Geltung, so dass alle anderen Gefühle oder Gedanken dich ich kurz vorher hatte verdrängt wurden.

    Da die mich Desorientierung, das stark schwankende Sichtfeld, diese Stromschläge, die Durch den ganzen Kopf und Körper zuckten, und dieses eigenartige Gefühl maßlos Überforderten musste ich die Werkstatt schnell wieder verlassen.

    Solche Situationen begegnen mir nicht häufig, aber dennoch hin und wieder. Als es vor ein Paar Jahren anfing bekam ich zuerst immer sehr große Panik, da ich es nicht interpretieren konnte. Als ich meinen Psychologen drauf ansprach meinte er, es könnte sein, dass mein Gehirn bestimmte Gefühle, wenn diese sehr stark waren mit Erinnerungen verknüpft hat und beim Erinnern dann versucht wird diese Emotionen wieder zu aufzurufen. Bis dahin wusste ich gar nicht, dass man sich überhaupt an Gefühle erinnern kann, da es für mich als Asperger immer nur dass Hier und Jetzt gab. Da sich ASs eigentlich keine Gefühle merken können sind solche Ereignisse wohl eine sehr starke Überforderung für mein Gehirn.

    In den letzten Tagen hab ich herausgefunden, dass der von mir Beschriebene Zustand wohl von den Symptomen her mit denen des SSRI-Absetzsyndroms und insbesondere den damit verbundenen so genannten "Brain-Zaps" identisch sind. Ich selbst nahm bisher noch kein AD, kann also nicht durch Medikamente ausgelöst worden sein. Hat Jemand vielleicht schon mal ähnliche Erfahrungen gemacht? Da der Botenstoff Serotonin ja bei Gefühlen eine ausschlaggebende Rolle spielt vermute ich da irgendeinen Zusammenhang, zumal ich zu den ASs gehöre, bei denen eine genetisch bedingte Fehlfunktion der der Serotoninrezeptoren naheliegend ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Shenya (5. November 2014 um 17:56) aus folgendem Grund: Auf Anregung von Sascha ein paar Absätze eingebaut - ich hoffe es ist okay für dich, froschwelle. :-)

  • froschwelle
    Du beginnst mit "Vorab kurz etwas über die Hintergründe". Und da habe ich dann Probleme die angekündigte "kurze" Beleuchtung der Hintergründe zu identifizieren. Für mich endet diese mit dem letzten Satz des Beitrages.... und der ist alles, nur nicht kurz. In so fern gebe ich "Sascha" recht: Absätze hätten dem, ansonsten nicht uninteressanten, Beitrag gut getan.

    Zitat

    Da sich ASs eigentlich keine Gefühle merken können

    Ist es tatsächlich so, oder etwas stark verallgemeinert?

    Einmal editiert, zuletzt von Shenya (5. November 2014 um 18:25) aus folgendem Grund: Zitat richtig gemacht

  • bekam ich plötzlich eine Art Schwindel und mein von meinem Kopf ausgehend breitete sich ein Kribbeln, wie ein Stromschlag der durch meinen ganzem Körper hin aus. Zu gleich kam dieses eigenartige Gefühl, was ich als Geborgenheit und sehr starke Bindung zu diesem Ort und und meinem Opa (So als wieder in der Damaligen Zeit) beschreiben würde sehr stark zu Geltung, so dass alle anderen Gefühle oder Gedanken dich ich kurz vorher hatte verdrängt wurden.


    keine Ahnung, ob es vergleichbar ist, aber ähnliche Gefühle hatte ich manchmal schon, wenn etwas gleichzeitig Freude und Aufregung verursacht hat und ich nicht darauf vorbereitet war. Es dauert bei mir aber nur ein paar Sekunden.

    Die Frage mit dem SSRI-Absetzsyndrom kann ich nicht beantworten, das kenne ich nicht.

    Zitat

    Bis dahin wusste ich gar nicht, dass man sich überhaupt an Gefühle erinnern kann, da es für mich als Asperger immer nur dass Hier und Jetzt gab. Da sich ASs eigentlich keine Gefühle merken können sind solche Ereignisse wohl eine sehr starke Überforderung für mein Gehirn.


    Mich würde auch interessieren, woher du die Info hast, dass AS sich keine Gefühle merken können. Bei mir trifft das nämlich zu, aber ich dachte bisher, dass das eher eine Ausnahme ist oder nicht typisch für AS.
    Bei mir ist es aber deshalb z.B. auch so, dass meine Gefühle schnell wechseln können. Ich denke an etwas Schönes und muss lachen, ein paar Sekunden später denke ich an etwas Trauriges und muss weinen. Der Vorteil ist, dass ich mich oft gut von negativen Gefühlen ablenken kann (wenn sie nicht zu stark sind) und meine Stimmung dadurch aufhellen kann.

    Historisch gesehen waren die schrecklichsten Dinge wie Krieg, Genozid oder Sklaverei nicht das Ergebnis von Ungehorsam, sondern von Gehorsam.
    (Howard Zinn)

  • Soweit ich weiß, ist der Geruchssinn eng mit dem emotionalen Gedächtnis verknüpft.
    Kenne das von dir beschriebene auch.
    Wenn ich mein altes Märchenbuch aufblättere bin ich wieder ein kleines Kind und die ganzen Gefühle, die ich beim lesen der Märchen empfunden habe, kommen automatisch hoch.
    Es hängt da unmittelbar mit dem Geruch der Seiten zusammen, der Gerucht ist irgendwie sehr prägnant.

    Ansonsten kann ich mir auch keine Gefühle merken, außer natürlich rein rational (also im Sinne von: in Situation xy war ich glücklich - aber das ist dann eine sachliche Festellung, fühlen tue ich dabei nichts).

    Die Überforderung durch plötzliche und starke Gefühle kenne ich auch, ebenfalls teilweise mit diesem kribbeln. Weiß in aller Regel nicht, was ich mit den Gefühlen tun soll...

  • Zitat

    Man hat ja normalerweise für viele bestimmte Situationen ein eigenes "Lebensgefühl" (z.B. an bestimmten Orten oder zu bestimmten Jahreszeiten, wie Frühlingsanfang oder in bestimmten Lebensabschnitten) , war mir bis vor einiger Zeit auch gar nicht so klar war, da diese eher immer nur eine Art Hintergrundrauschen sind. Bei mir war es eigentlich schon immer so, dass ich mich nicht wirklich an solche Gefühle erinnern kann und meistens alles an was ich denke dass Aktuelle Gefühl annimmt.

    Also unter einem situativen "Lebensgefühl" für bestimmte Zeitabschnitte kann ich mir wirklich nichts vorstellen. Ich habe zwar die eine oder andere Zeitspanne als schön oder schrecklich abgespeichert, aber das habe ich irgendwann bewusst, verbal getan. Es steckt keine echte, emotionale Erinnerung dahinter, zumindest keine, auf die ich zugreifen könnte (kann ich nie).


    Zitat

    ... bekam ich plötzlich eine Art Schwindel und mein von meinem Kopf ausgehend breitete sich ein Kribbeln, wie ein Stromschlag der durch meinen ganzem Körper hin aus. Zu gleich kam dieses eigenartige Gefühl, was ich als Geborgenheit und sehr starke Bindung zu diesem Ort und und meinem Opa (So als wieder in der Damaligen Zeit) beschreiben würde sehr stark zu Geltung, so dass alle anderen Gefühle oder Gedanken dich ich kurz vorher hatte verdrängt wurden.

    Was ich kenne, ist der "Stromschlag" und das durch den Körper laufende Kribbeln, vom Hirn ausstrahlend, aber aus einem ganz anderen Zusammenhang und das mag auch einfach ganz normal sein. Das habe ich manchmal, wenn mir klar wird, dass ich etwas sehr wichtiges vergessen oder versäumt habe und mich jemand darauf aufmerksam macht, und sei es rein zufällig. Aber nur bei wirklich krassen Verfehlungen. Das triggert Schuldgefühl, was in der Situation dann aber ja auch das Angemessene ist.

    Nichts ist, wie es scheint...

  • Erstmal danke für die Antworten!
    Sorry wegen der Unübersichtlichkeit, da habe ich ich mich wohl nicht ganz Konzentriert. Da ich mir leider angewöhnt habe jeden Text noch mehrmals mal zu verändern leidet darunter meist die Struktur.

    Habe oben leider einiges vermischt, bzw. keine klaren Abschnitte gemacht. Also noch mal kurz neu aufgerollt:

    Diese "Gefühle", welche besagten Zustand hervorrufen (Desorientierung, "Stromschläge") würde ich im Nachhinein doch eher als "besondere" Kindheitserinnerungen mit emotionaler Bindung bezeichnen. Damit meine ich nicht die alltäglichen Gefühle, wie Freude, Trauer oder im allgemeinen die Stimmungslage, wo einfach weiss was man gerade empfindet, sondern deutlich tiefdringendere Emotionen.
    Damit meine ich eine Mischung aus mehreren Gefühlen, die zusammen eine art "Grundemotion" bilden. Je nachdem was ich gerade für ein Ereignis durchlebe habe ich immer eine andere Grundemotion und an die kann ich mich in der Regel nicht erinnern (z.B. Frühlingsgefühle, Erinnerungen aus einem Urlaub beim Fotos anschauen oder halt, wenn ich an einem Bestimmten Ort bin und z.B. Kindheitserinnerungen hochkommen). Hier liegt auch das Problem. Wenn ich dann nach längerer Zeit wieder in eine Situation komme, zu der ich in Vergangenheit eine solche Grundemotion hatte versucht mein Gehirn genau dieses wieder aufzurufen so als wäre es dieselbe Situation was dann halt dieses Kribbeln usw. auslöst. Es fühlt sich wie eine Reizüberflutung an, nur statt von Informationen/Reizen sind es Gefühle oder starke Emotionen, die alle auf einmal losfeuern. Das macht auch die Beschreibung so schwierig, da es nicht einem einzelnen, einfachen Gefühl (wie Freude, Trauer) zuzuordnen ist. Ich könnte also genau so gut lachen, wie weinen im selben Moment. Es ist ein blitzschnelles wechseln zwischen, was glaube ich auch der Auslöser für die Desorientierung und das stromschlagartige kribbeln ist.

    Hoffe das war jetzt etwas verständlicher, ist für mich leider sehr schwer etwas zu beschreiben, was nicht auf Fakten basiert.

  • Wenn ich mein altes Märchenbuch aufblättere bin ich wieder ein kleines Kind und die ganzen Gefühle, die ich beim lesen der Märchen empfunden habe, kommen automatisch hoch.
    Es hängt da unmittelbar mit dem Geruch der Seiten zusammen, der Gerucht ist irgendwie sehr prägnant.

    Hypatia:
    Ein sehr gutes Beispiel! Bei Büchern hatte ich das einige male auch, besonders stark mit dem Geruchssinn finde es im Frühling, wenn die Luft mild ist und der Geruch der frischen Blätter und Blüten da ist. Dann habe ich auch oft diesen "Overload" mit Kopfkribbeln usw..
    An den Geruchssinn habe ich bisher noch gar nicht gedacht, dass würde aber auch erklären, warum es in der Malerwerkstatt so eine Situation gab.
    Da fällt mir noch eine Situation ein, wo ich den "Gefühlszustand" wie in der Malerwerkstatt bekam obwohl ich nicht dort war. Jetzt fällt mir ein, dass der Geruch dort sehr ähnlich war!
    Danke für den Tipp, ich denke das ist hauptsächlich der Auslöser für diese "Gefühlsüberflutung".

  • Also bei mir ist das ganz stark ausgeprägt, dass ich auf Gerüche, Geräusche und auch optische Dinge sehr stark reagiere. Insbesondere Gerüche können meine stimmung und meine Gefühle sehr schnell sehr stark verändern. Ich denke das hat sehr viel mit den entsprechden in der Kindheit im Gehirn gespeicherten Assoziationen zu tun.

    Schöne Worte sprichst Du, Dichter, doch Dein Wort hier nicht gefragt!
    Es treibt mir Blumen auf die Felder, wo doch nur Korn ist angesagt!
    (Schandmaul)

  • Das ist ganz normal. Besonders Gerüche werden vom Gehirn gut abgespeichert. Man kann sich an Gerüche erinnern, die man nur einmal in der Nase hatte.
    Ist das tatsächlich so, dass Asperger sich nicht an Emotionen erinnern können? Das war mir nicht bekannt.

  • Also mein Geruchssinn ist nicht sehr stark ausgeprägt, mein Hörsinn dafür umso mehr. Diese Art "Stromschläge" kenne ich auch, wenn ich irgendwas vergessen habe, aber auch, wenn mir plötzlich irgendetwas Lustiges oder Trauriges aus der Vergangenheit durch den Kopf geht, fange ich manchmal an zu schreien oder zu lachen - völlig unkontrolliert. Glücklicherweise passiert es meistens, wenn ich allein im Auto sitze, so dass es bis jetzt niemandem aufgefallen ist. Kann das mit Asperger zu tun haben?

  • Ist das tatsächlich so, dass Asperger sich nicht an Emotionen erinnern können? Das war mir nicht bekannt.

    Also es kommt drauf an, bei mir und anderen AS die ich kenne ist das so, dass man sich zwar erinnert ob etwas schon oder nicht schön war, aber bei komplexeren Gefühlen hört es dann auf. Dazu zähle ich zum Beispiel Zuneigung, Liebe oder so was wie gemütlichkeit. Da ist es bei mir und bekannten jedenfalls so, dass wie sagen können, irgendwann mal Zuneigung zu einer Person empfunden zu haben aber das Gefühl der Zuneigung (oder was auch immer man nehmen mag) an sich entweder gar nicht oder nur sehr sehr schwach nachempfinden können. Daher bin ich davon ausgegangen, dass es anderen AS bei komplexeren Emotionen ähnlich geht.

  • Ich bin 99% des Tages völlig verkrampft, weil ich ständig Angst habe, fehler zu machen. Wenn mich dann zum Beispiel im Auto ein schönes Lied mal für 2 Minuten entkrampft, ist das Gefühl so überwältigend, dass ich anfange zu weinen.

    Nach 20 Jahren ist mir mal der Geruch des Parfums meiner ersten Freundin begegnet, das hat mich auch überwältigt.

    Vielleicht ist das Erlebnis der Erinnerung an eine völlig entspannte Zeit so überwältigend.

  • Ich kenne solche starken Empfindungen bezüglich der Vergangenheit. Es geht mir so, wenn ich bestimmte Orte meiner Heimat besuche. Gerüche sind da für mich sehr entscheidend. Kribbeln, elektrisierte Reaktionen oder anderes starkes, emotionales reagieren habe ich auch. Das kann positiv wie auch negativ sein. Ich kann sehr emotional sein, sehr. Dann wiederum, wenn "die Masse" emotional reagiert passiert bei mir nichts, das finde ich dann übertrieben. Meine Emotionalität unterscheidet sich sehr von den meisten Menschen, jedoch kann ich nicht sagen das ich nicht empfindsam sei.

  • Ich habe manchmal noch den wunderbaren Duft meiner ersten Freundin in der Nase,
    wenn ich mich an damals erinnere. Höre ich alte songs aus den 70ern, kommen mir mitunter die Tränen. Aber an so unendlich viele Gefühle der vielen Jahre kann ich mich gar nicht erinnern. Die Begebenheiten sind faktisch klar gespeichert, aber Gefühle? Nahe Null!

    Ich denke das es mir aber auch geholfen hat extrem schwierige Zeiten zu überstehen. So habe ich ziemlich oft wieder ganz von vorn beginnen müssen und es ausgehalten, irgendwie.

  • Ich kenne diese Brainzaps nur vom Antidepressiva-Absetzen, ich habe längere Zeit Venlafaxin genommen, da waren die Absetzsymptome so krass, dass ich es in einer Klinik im Rahmen einer stationären Therapie gemacht habe. Das sind nicht nur vereinzelt auftretende Zaps sondern fast ununterbrochen ein einziges Zapgewitter, für mich kaum zu ertragen. Das ist der Grund, warum ich nie wieder ein SSRI oder SNRI oder sonstige 'moderne' Antidepressiva nehmen werde, denn sowas will ich echt nicht noch einmal erleben.

    Im Zusammenhang mit Drogen gibt es auch solche Brainzaps, bekannt ist mir das von Zauberpilzen oder Dextromethorphan, allerdings taucht es beim Konsum wohl nur vereinzelt auf und nicht ununterbrochen. Das weiß ich allerdings eher vom Hörensagen, deshalb will ich das nicht weiter vertiefen.

    Und an Gefühle erinnern? Naja, ich kann ziemlich intensiv fühlen, wenn ich an etwas denke, das mich stark bewegt (Verliebtsein, Tod eines Familienangehörigen oder Freundes). Keine Ahnung, ob das damit gemeint ist, aber das kann bei mir schon mal bis zum Weinen führen. :cry:

  • Und an Gefühle erinnern? Naja, ich kann ziemlich intensiv fühlen, wenn ich an etwas denke, das mich stark bewegt (Verliebtsein, Tod eines Familienangehörigen oder Freundes). Keine Ahnung, ob das damit gemeint ist, aber das kann bei mir schon mal bis zum Weinen führen. :cry:

    Aber das sind dann aktuelle Gefühle, oder? Bzw. Trauer ist natürlich etwas, was vermutlich nicht einfach verschwindet.
    Aber erinnere mich an eine sehr schöne und gefühlsintensive Situation mit meinem Exfreund, wir haben beide geweint vor Glück.
    Ich weiß, dass ich unglaublich glücklich war, aber das Gefühl an sich kann ich nicht hervorrufen. Schade eigentlich. :d
    Wobei, kann das überhaupt irgendwer? Dann bräuchte man ja keine Drogen. :roll:

    Bei der Diagnostik sollte ich Gefühle beschreiben und tat mich sehr schwer damit, weil ich mich schwer spontan in Gefühle hineinversetzen kann, die ich zu dem Zeitpunkt gerade nicht empfinde.
    Da es im Rahmen der AS-Diagnostik war, gehe ich davon aus, dass dies wohl etwas ist, wo viele Autisten auffällig sind.

    Allerdings gibt es eben äußere Faktoren, die dazu führen, dass ich mich an Gefühle erinnere, dazu gehören insbesondere Gerüche (siehe Märchenbuch-Beispiel) oder Musik.
    Dann können die hervorgerufenen Gefühle auch sehr überwältigend sein.

    Einmal editiert, zuletzt von Hypatia (6. November 2014 um 13:50)

  • Sehr interessanter Thread. Ich bin beim googeln auf das SSRI Absetz-Syndrom gestoßen und habe gedacht, ja so in etwa kenne ich das auch, obwohl ich gar keine Medikamente nehme. Toll :?
    Fehlt mir vielleicht Serotonin?
    Gefühle kann ich auch schlecht beschreiben, aber Gerüche rufen bei mir auch oft Erinnerungen auf ich kann mich aber auch an Gerüche erinnern und dann eine damit verbundene Situation vor meinen Augen erscheinen lassen, an die ich mich ohne die Geruchserinnerung nicht erinnern würde (verwirrend oder?).
    Was mir dazu noch einfällt, ich bin weiblich....o.k. das fällt mir nicht direkt dabei ein :d ... aber ich habe diese Art "Brain Zaps" besonders vor meinen Tagen. Ob das hormonell bedingt sein kann?

  • [...]
    Fehlt mir vielleicht Serotonin?
    [...]
    Was mir dazu noch einfällt, ich bin weiblich....o.k. das fällt mir nicht direkt dabei ein :d ... aber ich habe diese Art "Brain Zaps" besonders vor meinen Tagen. Ob das hormonell bedingt sein kann?

    Das es ein ein Ungleichgewicht der Aktivität bestimmter Serotonin-Rezeptoren gibt schließe ich bei mir gar nicht mehr aus. Es gibt in der Tat Belege dafür, dass bei einigen Autisten (In einer Studie waren es 1/4 Personen mit Asperger, auf die dies zutraf) eine genetische Veränderung an Serotonin-Transportern im Gehirn gibt. Dadurch sind bestimmte Rezeptoren weniger Aktiv als normalerweise, was zu einem deutlich höheren Serotoninspiegel im Blut und einem geringerem im Gehirn führt. Das sorgt dann wohl für ein Ungleichgewicht wenn ich mich recht entsinne.

    Die Hormone spielen allerdings eine Rolle, da die weiblichen Östrogene den Serotoninspiegel anheben. Kurz vor der Regel ist dieser deutlich gesenkt und damit ist auch weniger Serotonin im Blut und die ohne hin schon weniger aktiven Rezeptoren (wie ich vermute) werden noch weiter runtergeguliert.

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