Hallo, mich interessiert, wer von euch auch Hochsensibel ist auf Emotionen, egal ob positive oder negative.
Ich merke bei meinen Mitmenschen sehr schnell, zu sehr, wie es ihnen wirklich geht, bzw, das etwas nicht stimmt. Dies merke ich nicht über das Gesicht, sondern einfach so, es ist bestimmt eine Kombination von Fühlen, kombinieren, von Details , -Stimmlage, Körperhaltung, was sie alles schon erzählt haben....
Habe dies wohl auch mir antrainiert, weil mein Vater ein Choleriker ist und ich erkennen wollte, wann er explodiert. Um wenigstens etwas darauf vorbereitet zu sein. Dies hat immer besser geklappt.
Auch, weil ich schon als Kind gezwungen wurde "normal" zu sein und mich "gut" zu benehmen, habe ich die anderen beobachtet, wie sie sich wann, verhalten und warum. Ich habe die Menschen studiert und konnte dann immer besser erkennen, wenn was nicht stimmt.
Komme dann aber damit nicht klar, das sie oft so tun, als wäre nix, wenn ich sie ehrlich darauf anspreche. Auch nicht damit, das sie mir versuchen, alles auszureden. Das sie mir sagen, das ich mich irren müsste, das ich das garnicht wissen könnte, das das nicht stimmt.....
Nun habe ich ja verstanden, das ich anscheinend nicht sehr sensibel damit bin, den Leuten die Wahrheit um die Ohren zu hauen, die sie anscheinend nicht hören wollen. Sie bemühen sich ja, das keiner ihr wahres ich erkennt, sondern alle glauben, es wäre alles in Ordnung.
Ich denke, das ich gelernt habe, Zusammenhänge zu deuten und dadurch, das ich nie die "Spielregeln" der normales Verstand, halt anders damit umgehe.
Ich bin sehr direkt und ehrlich und komme damit nicht gut klar, das soviele Menschen Schauspielern mit regeln die ich nicht verstehe, aber auch nicht mitspielen will. Das führt natürlich dazu, das ich so manche anbahnende Freundschaft vergrault habe.
Es tut mir weh und leid, wenn ich merke, das ich besser in der Gesellschaft klar komme, wenn ich mich auch verstelle und sie weiter nachmache, mich anpasse..., als ehrlich zu sein.
Leider hat mein Körper immer mehr auf dieses verstellen, verleugnen und nicht auffallen mit Krankheit reagiert. Es kostet einfach Zuviel Kraft, die dann woanders fehlt.
Ich bin dabei nun zu lernen, so zu sein wie ich bin, aber auf andere irgendwie Rücksicht zu nehmen. Mein Mann ist mir dabei eine große Hilfe. Er ist offen und ehrlich und wir können uns immer die Wahrheit sagen. Aber er ist ein normalo, der mir erklärt, wie er oder andere die Welt wahrnehmen, was sie meist nicht so gut finden.... . Er ist der Vermittler für mich, auf den ich mich auch immer verlassen kann, wenn wir unter Menschen sind. An ihm kann ich mich orientieren, er gibt mir halt und Sicherheit. Er sagt mir, wenn ich was falsch verstanden habe, wenn ich besser nichts mehr sagen soll dazu oder merkt, wenn ich überfordert bin und sagt dann, das wir besser gehen .....
Deshalb gehe ich nicht gerne alleine unter Menschen die ich nicht gut kenne.
Seit ich vermute, das ich ein Aspi bin und viel darüber gelesen und dadurch über mich erfahren habe, lerne ich, warum ich so oder so bin, dies oder das nicht kann, anders warnehme, verarbeite.... . Theoretisch habe ich schon vieles verstanden, kann es aber noch nicht so in der Praxis umsetzen, das braucht halt Zeit, Geduld, die ich nicht so sehr habe und üben...
Wie ist das bei euch?
Wie geht ihr damit um?
Mama4