• Da ich mich auch zunehmend gestresst fühle, hoffe ich, es gibt ein besser verträgliches Medikament, dass mir etwas hilft die tägliche Anspannung und den Stress besser zu verarbeiten.

    Ich denke, dass dir da ein Neuroleptikum helfen könnte, zumindest gegen die Anspannung.

  • Ich bin gespannt, was die Ärztin mir vorschlägt.
    Das Quetiapin war ja ein Neuroleptikum und das hat mich hauptsächlich komplett erschlagen.

    Also knockout, einschlafen, 10 Stunden lang und am nächsten Tag Überhang von der Wirkung. Hast du Erfahrung mit Neuroleptika?

  • Heute habe ich mein wissenschaftliches Experiment zum Wohle der Allgemeinheit beendet und mir ein neues Rezept geholt.
    Ich hatte seit gestern nachmittag zunehmend stärkere Schwindelgefühle bei schnelleren Augenbewegungen (die allerdings nur draußen auftreten, was unter Umständen mit dem Tageslicht zusammenhängen kann), zudem traten heute Schmerzen in der Magengegend auf. Hierbei weiß ich allerdings nicht, ob es was mit den Entzugserscheinungen zu tun hat, aber normalerweise habe ich so etwas nicht. Mein Tinnitus ist etwas lauter geworden, ansonsten fühle ich mich den Umständen entsprechend okay. Ich werde wohl nicht sterben. 8-)

  • Moin.

    Ich hoffe, ich kann mir hier eine Drogenberatung abholen.

    Ich hab das komische Gefühl, dass mein Venlafaxin (vormals 15mg, jetzt 75 mg retard) auf lustige Weise mit Kaffee wechselwirkt. Also "lustig" im Sinne von "hypomanisch", nicht unbedingt "lustig" für den Rest der Welt :d . Meine Ärztin kam mit "steht nicht in der Datenbank, kann also nicht sein". Hat einer von euch auch diese lustige Wechselwirkung, odr steh ich da allein?

  • Mal abgesehen davon, das kein Arzt weiß, wie bzw. warum Antidepressiva letztendlich wirken (oder auch nicht) haben alle Stoffgruppen bei mir nicht die gewünschte antidepressive Wirkung gezeigt. Lediglich die Nebenwirkungen haben sich verlässlich bemerkbar gemacht. Von Gewichtszunahme über Unruhe oder Apathie bis hin zu Suizidgeganken war alles dabei. Und Vögeln ging bei vielen auch nicht mehr... Ein absolutes Nogo für mich, wenngleich ich bei anderen sehen und erleben durfte, wie sie unter dem gleichen Medikament, das ich nahm, wieder richtig aufblühten. Lange Rede, kurzer Sinn; man muss es halt ausprobieren! Hoffentlich habt ihr alle Glück, und das erste euch verschriebene Antidepressivum wirkt perfekt...

  • Ein hervorragender Experte schwört auf sertralin.
    Falls es nicht reicht sertralin plus nortriptylin, ansonsten Tranylcipromin.
    Auch auf Clomipramin schwört er.

    Die ständige Reduktion auf Serotonin bei Depressionen ist maximal 40% der Wahrheit und konnte im Mäuse Versuch bereits widerlegt werden.
    Serotonin ist eher für die ängstliche und unruhige Seite der Depression verantwortlich, weniger für die fehlende Motivation.

    Ja, P. K. Gillman. Guter Mann. Ich lese seinen Blog sehr gerne. Man kann mit ihm auch skypen, gute Englisch-Kenntnisse vorausgesetzt.

    Grundsätzlich ist er von irreversiblen non-selektiven MAOIs (Tranylcypromin, Phenelzin) überzeugt, da er die Wichtigkeit von Dopamin in der Behandlung vieler psychiatrischer Erkrankungen als unabdingbar erachtet. Clomipramin ist er zugeneigt, da es sich hierbei um ein sehr potentes ausgewogenes SNRI handelt. Mit Sertralin + Nortriptylin kann er die Wirkweise von Clomipramin nachahmen und das bei weniger anticholinergen Nebenwirkungen.

    https://psychotropical.com/

  • ich habe sehr lange Antidepressiva genommen, zuletzt bis Februar Bupropion, davor lange Venlafaxin. bin in der Klinik auf Bupropion eingestellt worden, aber die vermeintliche Wirkung war wohl letztendlich keine, sondern nur ein zeitliches Zusammenfallen mit anderen Faktoren v.a. Kontakten die ein zwischenzeitliches kleines Hoch ausgelöst hatten

  • Ich nehme seit Januar Sertralin, und es hilft mir sehr gut. Wesentlich mehr Gelassenheit, gerade in diesen verrückten Zeiten.
    Kein Overload mehr.
    Bin echt dankbar dafür.

    LG Heavyload

    Es gibt zwei Arten von Menschen:
    Die einen kennen mich...
    Die anderen können mich...

  • Wegen einer Antriebsstörung und durch Depression verursachte chronische Müdigkeit wurde mir zunächst Escitalopram verschrieben.
    Ich hatte am Anfang viele Nebenwirkungen, die beim Ansetzen auftreten können: hauptsächlich Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, starke Müdigkeit. Da die Wirkung von Escitalopram sich ja erst nach einigen Wochen zeigen soll, habe ich versucht, das ganze sechs Wochen durchzuhalten. Die meisten Nebenwirkungen sind nach ein paar Tagen abgeklungen, nur die extreme Müdigkeit wurde immer schlimmer, positive Wirkungen hatte ich überhaupt keine. Nach ein paar Wochen war es mit der Müdigkeit so schlimm, dass mich alles anstrengte und ich mich nach fast allem sofort hinlegen musste, weil ich so müde und fertig war - die Tabletten haben also alles noch viel schlimmer gemacht als es ursprünglich war. An diesem Punkt habe ich die Behandlung abgebrochen. Schon am nächsten Tag war ich weniger müde und am zweiten Tag war alles wieder normal wie vor der Einnahme. Bis auf leichte „Brain Zaps“ hatte ich keinerlei Absetz-Erscheinugnen.

    Daraufhin wurde mir als zweitem Versuch Venlafaxin verschrieben. Bis auf ein, zwei kaum bemerkbare hatte ich über einige Wochen hinweg keine Nebenwirkungen, positive Wirkungen allerdings auch nicht. Mir wurde dann vom Arzt nur vorgeschlagen, dass ich noch etwas anderes ausprobieren könnte – ein Bekannter erzählte mir zudem, dass er Autisten kennt, die an die sechs verschiede Antidepressiva durchprobiert haben, bis sie etwas Passendes gefunden haben –, ich stimmte dem also nochmal optimistisch zu.
    Das Absetzen von Venlafaxin war aber der reinste Horror: Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Konzentrationsstörungen, Schlafstörungen, v.a. Müdigkeit, insgesamt ein Gefühl, wie man es nach dem Aufstehen kennt, wenn man noch müde und „nicht richtig da“ ist – nur dass es viel länger anhielt und ich oft Angst hatte, dass ich auch noch Gedächtnisstörungen und Schlimmeres bekomme. Die schlimmste Absetz-Wirkung war allerdings ein wirklich depressives Tief mit teilweisen Angstzuständen, wie ich es in meinem Leben nur selten in extremen Ausnahmesituationen erlebt habe. Wenn ich nicht gewusst hätte, dass die Absetzung Ursache dafür ist, hätte ich gedacht, dass ich jetzt wirklich am Ende bin.
    Genau so stelle ich mir einen kalten Drogenentzug vor.

    Ich habe mir daraufhin vorgenommen, keine Antidepressiva mehr zu nehmen, aus Angst, es könnte wieder so schlimm werden wie bei der Absetzung von Venlafaxin.

  • Ich habe vier Tage lang Venlafaxin eingenommen. Während dieser vier Tage habe ich insgesamt vielleicht 4-5 Stunden geschlafen. Am fünften Tag kam ein Tinnitus hinzu. Venlafaxin habe ich sofort abgesetzt.

    Der Tinnitus ist geblieben. Der HNO-Arzt sagte, dagegen könne man leider nichts machen, das bleibt jetzt so. Einstimmiger Ärztekommentar zum Tinnitus durch Venlafaxin: "Kann nicht sein, sowas hab ich noch nie gehört". Und Nebenwirkungen sind natürlich gaaaaanz selten und sowieso harmlos. Blöd nur, dass einmal Googlen ganz andere Erfahrungsberichte zutage befördert.

    Ich rühre kein Antidepressivum mehr an in meinem Leben.

    Ich habe vier Tage lang Venlafaxin eingenommen. Während dieser vier Tage habe ich insgesamt vielleicht 4-5 Stunden geschlafen. Am fünften Tag kam ein Tinnitus hinzu. Venlafaxin habe ich sofort abgesetzt.

    ...

    Ich rühre kein Antidepressivum mehr an in meinem Leben.


    Ich habe ähnliche Erfahrungen mit Venlafaxin gemacht. Bei mir waren nach ca 4 Tagen die ersten Antidepressiven Wirkungen zu spühren, mit dem Nebeneffekt, dass meine Ticks ins extreme abgedriftet (RW) und unkontrollierbar geworden sind. Ca. 6 Monaten, nach dem absetzten, ist es zwar besser geworden, aber noch da.


    Meine Ärztin meinte zwar, das das nicht vom Medikament komme, aber etwas anderes ist, aus meiner Sicht ausgeschlossen.

    Und zu dem Punkt mit dem Antidepressiva gänzlich sein lassen wäre ich vorsichtig, da es ohne , bei mir zumindestens, schwierig sein kann und im wie bei mir zu autoaggresiven und suizidalen Gedanken oder mehr kommen kann.

    Und ja es gleicht zwar Medikamentenbingo (RW), aber wenn man dann mal ein angenehmes Medikament gefunden hat, ist es schon sehr Vorteilhaft.

    LG Breewee

    Stille hören,
    Ruhe wahrnehmen,
    Kraft gewinnen.

  • Ich habe erst beim 10. Antidepressivum für mich passende Wirkung gehabt. Bei den anderen gab es zu viele Nebenwirkungen beib zu wenig Wirkung.
    Man muss da mitunter wirklich geduldig sein. Meistens passt schneller eines.

    Nach dem ersten Fehlversuch aufhören kann ich also nichtbempfehlen.Bei.mir war Myrtazapin am schlimmsten.Alpträume und herumgelaufen, wie ein Zombie.

    Ich bin jetzt bei Cymbalta, was viele nicht vertragen, aber bei mir Null Nebenwirkungen hat( abgesehen von den ersten 2 Wochen, so ich latenten Brechreiz hatte) es hilft vor allem bei den Fibromyalgie Schmerzen und wirkt auch antidepressiv.

    Es kommt auch auf den Leidensdruck an. Wenn man deutlich depressiv ist, dann ist die Motivation schon größer, sich durchzuprobieren.

    Liebe Grüße von Celsiana * Ich bin die ich bin

  • Nun ja, wenn ich jetzt 10 Medikamente ausprobiere, und jedes hinterlässt einen bleibenden Schaden, habe ich bald nicht nur Depressionen, sondern zusätzlich 10 weitere Probleme. Der Tinnitus ist schon manchmal schwer erträglich.

    Je nach Stärke der Beschwerden verstehe ich aber, wenn man weitermacht. Da stimme ich zu. Bei mir war es glücklicherweise nur eine Phase, die vorbei ging.

  • Ja, wenn es ohne auch geht, dann passt es ja. Dann ist vermutlich die Depression auch nicht schwer.


    Bei mir ging es nicht ohne. Es war ja auch die Co Morbidität Fibromyalgiesyndrom und Depression .

    Liebe Grüße von Celsiana * Ich bin die ich bin

  • die an die sechs verschiede Antidepressiva durchprobiert haben, bis sie etwas Passendes gefunden haben

    Oder auch fast alle Antidepressiva durchprobiert haben und nichts Passendes gefunden. Ich selbst kann mich nicht entsinnen, dass je ein Antidepressivum kurzfristig oder langfristig eine antidepressiva Wirkung hatte. Ich habe irgendwann mir auch gedacht, dass es möglicherweise etwas naiv ist, ein Wunschtraum, dass man sich in einem psychischen Tief befindet (welches in der Regel nicht aus dem Nichts kam) und dann eine Pille den "Gedankenkosmos" wieder in Ordnung bringt. Ich glaube soweit sich in der Realität nichts ändert könnte selbst ein hochpotentes "Euphorikum" dauerhaft nichts grundlegend ändern, weil die Irrealität letztendlich immer wieder von den Gedanken der Realität auf dem Boden der Tatsachen zurückgeholt wird.

    In letters of gold on a snow white kite I will write "I love you"
    And send it soaring high above you for all to read

  • Ja, wenn es ohne auch geht, dann passt es ja. Dann ist vermutlich die Depression auch nicht schwer.

    Nunja, die Aussage empfinde ich als ein wenig frech. Hätte ich damals gewusst, was ich heute weiß hätte ich mich nie auf die vielen Jahre als Psychopharmaka-Versuchskaninchen eingelassen. In unserem Gesundheitssystem ist nur leider der weg zu den Psychopharmaka der schnellste und einfachste, die ersten 4(!) habe ich von meinem damaligen Hausarzt verschrieben bekommen ohne auch nur einen Psychiater oder Psychotherapeuten zu Gesicht bekommen zu haben oder auch nur Ansatzweise über die Folgen oder nebenwirkungen aufgeklärt worden zu sein. Die Hilfsangebote bei akuten psychsichen Problemen sind katastrophal.

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