• Antidepressiva haben nur bei sehr schweren Depressionen eine nachgewiesene Wirkung.
    Deutet daraufhin, dass diesen wahrscheinlich ein chemisches Ungleichgewicht im Gehirn zu Grunde liegen, hingegen bei leichten depressiven Verstimmungen vielleicht eher die Lebensumstände schuld sind.
    Ich nehme seit 5 Jahren Antidepressiva und spüre eine gute Wirkung. Nicht Wunderheilung aber deutlich. Und das sage ich obwohl ich eher gegen die Einnahme von Medikamenten war.

  • Ja, das sehe ich ähnlich. Wenn man irgendwie noch anders zurecht kommt, auch mit Johanniskraut oder anderem ist es ja gut so. Das ging bei mir auch Jahrzehnte lang, besser schlecht als recht aber irgendwie doch. Ich habe vor meinem 42. Lebensjahr kein Antidepressivum oder anderes Psychopharmakon angerührt.

    Ungleichgewichte in der Hirnchemie sind aber oft genetisch bedingt, und lassen sich nicht wirklich regulieren. Wenn dann der Punkt erreicht ist, dass es gar nicht mehr geht, auch mit Lichttherapie, Wachtherapie und anderem nicht, dann können Antidepressiva auch sehr hilfreich sein und Lebensqualität wenigstens teilweise wieder herstellen.

    Ich nehme jetzt seit ca 10 Jahren welche und ärgere mich sehr, dass ich es nicht eher angefangen habe. Gerade auch weil meine Kinder auch darunter gelitten haben. Mir geht es deutlich besser und ich kann wieder mehr ich selbst sein.

    Es ist bei uns auch deutlich familiär gehäuft. Großmutter, Vater, Tante( und deren Kinder), ich und 3 meiner Kinder( alle teilweise schwer bis sehr schwer depressiv), was auf genetische Ursachen hindeutet. Meine Kinder habe ich ermutigt, sich nicht so lange zu quälen, wie ich das getan habe.

    Psychopharmaka wurde ich mir allerdings niemals vom Hausarzt verschreiben lassen!!!
    Das muss jemand machen, der sich wirklich damit auskennt. Wer schwer depressiv ist, kann nicht vom Hausarzt gut behandelt werden, sondern gehört zu Fachleuten, wie Psychiatern und Neurologen ( wobei die sich auch nicht immer mit allem auskennen, aber bestimmt besser, als ein Hausarzt).

    Das kann man aber sehr leicht recherchieren. Und hätte ich jetzt auch für selbstverständlich gehalten.

    Liebe Grüße von Celsiana * Ich bin die ich bin

    Einmal editiert, zuletzt von Celsiana (31. Juli 2020 um 14:58)

  • Wie schon in einem anderen Thread erfragt, hier nochmal an thematisch passender Stelle:

    Gibt es Studien, die belegen, dass Medikamente (Schmerzmittel, Antidepressiva,...) bei AS anders wirken als bei NT?
    Also weniger oder gegenteilige Wirkung und/oder mehr Nebenwirkungen?

    Ich selbst reagiere auf jegliche Medikamente sehr unerwartet, und habe hier schon des öfteren gelesen, das sei bei einem Großteil von Aspis so.

    Da ich auf alles sehr seltsam reagiere seit Kindheit /Jugend, weigere ich mich Hartnäckig gegen weitere Versuche.

    Habe versucht, das Internet nach solchen Studien zu durchsuchen, leider ohne Erfolg, da ich anscheinend nicht mal weiß was ich in der SuchZeile am besten eingeben soll.

  • Ich antworte hier mal weil ich Erfahrungen mit vielen verschiedenen Medikamenten habe.

    1. Antidepressiva, zumindest die, die ich nahm, haben mir überhaupt nicht geholfen. Ich bin seit einer ganzen Weile clean, und obwohl ich gerade eine depressive episode habe, geht es mir trotzdem besser als auf Antidepressiva. Und das ist das erste mal, daß ich wieder eine Depressive episode habe. Mit Medikamenten war das viel öfter. Mir gehts grad nicht gut aber das ist ok so.

    Gründe? ich hab sehr viel abgenommen und fahren wieder Fahrrad, habe also mehr Bewegung. Ich habe die ganzen nebenwirkungen nicht. Wenn ich nicht depressiv bin, habe ich viel energie, und kann dadurch Erfolgserlebnisse haben. Auf medis konnt ich wirklich garnichts mehr wenn ich Depressionen hatte.

    2. Non responder

    ich habe viel darüber gelesen, daß Leute mit adhs / as auf verschiedene Medikamente merkwürdig reagieren. das heißt, bei ihnen wirkt es gar nicht, nicht wie vorgesehen, oder gegenteilig.

    In meinem Fall hat sich das so geäußert, daß die mich kaum im Koma halten konnten, als ich auf der Intensivstation war. ich wollte unbedingt aufwachen (in miener Komafantasie ging es auch ständig darum, daß ich lag, und ich wollte mich die ganze Zeit aufrichten, und hab alle meine Energie dareingesteckt, es zu tun). Als ich dann wach war, hab ich von 8 Patienten die meisten Medikamente bekommen, und die höchsten Dosen (wenn man meiner krankenSchwester glauben kann).

    zb eine Tag konnten sie mich nicht beruhigen, mein puls ging durch die Decke, es war Lebensbedrohlich. Meine Tante mußte von Arbeit kommen, die hat es dann geschafft, indem sie mit mir redete.

    Viele schmerzmittel wirken bei mir nicht. Von Ketamin / Ketanest bekomme ich Horrorfilme. Novaminsulfon,nützt nix und mir wird schlecht, ibuprofen nützt nichts, Paracetamol nützt nichts, Sumatriptan nutzt nix und mir wird schlecht, Oxycodon nutzt nix und ich werd fröhlich, von marihuana krieg ich Paranoia.

    Das mit den Non Respondern scheint nicht so gut erforscht zu sein. Man liest immer nur davon, daß jemand zb nicht auf Ritalin angesprochen hat, oder daß Kaffee bei jemanden nicht wach macht (wie bei mir). es steht aber nie dabei, ob das bei dem Patienten global so ist, daß er auf sehr viele medis nicht reagiert, oder eben nur auf ein einziges.

    Ich bin oft im krankenhaus, wegen meiner Korrektur Operationen. Und mir hat noch nie jemand geglaubt, daß ich auch 5000 mg ibuprofen fressen kann, es macht keinen Unterschied. Die haben mir ebenfalls nicht geglaubt, daß ich immer noch schmerzen habe, auf Oxycodon. ich hab sie eben ertragen, weil ich sie gut ausblenden kann. Aber es waren die gleichen Empfindungen, ob ich nun oxycodon nahm oder nicht.

    So muß ich immer die Iboprofen schucken, und meine Leber schädigen. und wenn ich sie nicht nehmen will, stellt man fest, daß meine Schmerzen ja nicht so schlimm sein können, sonst würde ich ja die Ibuprofen haben wollen.

    Ok mehr kann ich dazu auch nicht sagen.

    ps:

    Fentanyl und Dipidolor nehme ich sehr gerne. Aber selbst auf Dipidolor habe ich immer noch sehr gelitten bei den Verbandswechseln.

    2 Mal editiert, zuletzt von paukipaul (11. März 2021 um 15:29)

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