"Club der roten Bänder" - 2. Staffel ab 7.11.

  • Letztes Jahr lief auf VOX die Serie "Der Club der roten Bänder", über schwerkranke Jugendliche auf einer Krankenhausstation. Darunter war auch ein Autist (der wegen eines gebrochenen Beins dort war!). Mir hat die Serie damals sehr gut gefallen.

    Ab Montag läuft die zweite Staffel. Hier etwas über den Autisten-Darsteller - Text + Videoclip:

    Anton "Toni" Vogel aus dem Club der roten Bänder ist ein Autist: Mimik, Gestik, Ironie – überhaupt andere Menschen – sind für ihn oft schwer zu verstehen. Eine solche Rolle gut darzustellen, das ist eine Herausforderung, die Ivo Kortlang bravourös meistert.

    "Ich würde nie einem Club beitreten, der bereit wäre, jemanden wie mich als Mitglied aufzunehmen" (Groucho Marx) “Sich zu akzeptieren als den, der man ist, ohne etwas anderes sein zu wollen - das ist Freiheit“ (Ramesh Balsekar)

  • Die erste Staffel hat mir schon gut gefallen, und die zweite ist bisher auch super.
    In der letzten Folge haben sie klare Worte für diese ganzen Scharlatane mit ihrer Alternativmedizin gefunden, das war genial. So deutlich hab ich das im Fernsehen noch nie gesehen.

    Toni gefällt mir auch weiterhin gut, er ist und bleibt sympathisch.

    Historisch gesehen waren die schrecklichsten Dinge wie Krieg, Genozid oder Sklaverei nicht das Ergebnis von Ungehorsam, sondern von Gehorsam.
    (Howard Zinn)

  • Was für ein A***loch, der Chakrentyp! (Würde Hugo auch sagen.)
    Mir ist es ein bisschen viel Romanze hier und da, aber ich schau's trotzdem ganz gerne. Toni gefällt auch mir immer noch gut. In der Szene, wo er den Pflegepraktikumsplatz erst nicht bekommt und dann doch, kam mir sein "Abschalten" sehr bekannt vor... alle zappeln um einen herum, man selbst kriegt vor Überforderung gar nicht viel mit.

  • Was für ein Müll. Ich kann schon die Vorschau nicht ertragen weil es so schlecht ist.
    Davon abgesehen: Ist es nicht krank, dass irgendwelche Leute spielen sie hätten Krankheiten?
    Das ist doch alles total unrealistisch.

  • Ist aber nach einer wahren Geschichte erzählt.
    Allerdings mit vielen Ausschmückungen und einem Schuss Fantasy. Komischerweise kann ich da sogar völlig unrealistische Dinge akzeptieren, wie dass jemand mit einem Komapatienten telepathisch kommuniziert. Aber ich mag Fantasy ja eh gern, von daher finde ich sowas nicht störend. Das Interessante dabei ist, dass mir in der Serie kaum auffällt, dass es Fantasy ist.

    Was die Romanzen angeht, also das mag ich ja normalerweise auch überhaupt nicht. Wenn ich z.B. irgendwelche Sci-Fi-Serien anschaue, und da kommen Romanzen vor, dann finde ich das absolut überflüssig und lästig. Da möchte ich lieber Abenteuer und fremde Welten sehen. Die Romanzen finde ich aber beim Club der roten Bänder auch ein bisschen interessant, weil das etwas ist, was in meinem Leben völlig an mir vorübergegangen ist. Ich staune da beim Zuschauen manchmal, wie das so funktioniert.

    Beim Club der roten Bänder ist es so, dass sehr viel Emotion in eine Folge gepackt wird. Aber bisher schafft es die Serie immer, trotzdem nicht in den Kitsch abzurutschen (aus meiner Sicht zumindest, aber das ist vielleicht auch Ansichtssache). Es gibt noch so ein Gleichgewicht zwischen Emotion, Humor, Realismus, Fantasie und Spannung.

    Toni ist als Autist auch nicht immer unbedingt realistisch dargestellt, zumindest ist er in Teilen völlig anders als ich, wenn ich von meiner Warte draufgucke. Aber es ist schon vorstellbar, dass so jemand wie er existieren könnte, und eine gewisse Verwandtschaft spüre ich schon. Vielleicht wäre ich ein bisschen wie er, wenn ich von Anfang an in meiner Art wie ich bin akzeptiert worden wäre, und ich nicht immer hätte denken müssen, dass ich mich verstellen und anpassen muss.
    Mir tut das richtig gut, zu sehen, dass ein Autist auch von anderen gemocht werden kann, und dass da gezeigt wird, dass er doch im Innern ein guter Mensch ist und immer das Beste will, auch wenn es nach außen manchmal völlig schiefgeht und ganz anders wirkt. Dass da nicht nur das Klischee vom empathielosen Autisten gezeigt wird, sondern eben auch, dass etwas unempathisch wirken kann, innen drin aber ganz anders ist.
    Natürlich ist die Darstellung selber auch nicht frei von Klischees, aber ich mag es, so wie es ist.

    Historisch gesehen waren die schrecklichsten Dinge wie Krieg, Genozid oder Sklaverei nicht das Ergebnis von Ungehorsam, sondern von Gehorsam.
    (Howard Zinn)

  • emotionen pur von oh wie schrecklich bis so unreal.
    ich sah 2 folgen ,1 te staffel. irgendwie berrührend und irritierend,wie die zb perfekt basketball im rollstuhl spielen.
    der autist der mit telepathie sich unterhält mit dem im koma.
    sehr fantastisch.ich schaue s nicht,zu verwirrend .das buch dagegen soll ganz anders sein,mit tips zu essen bei krebs....nüchterner als der film-für krebsbetroffene alles bekannt.

  • Das Buch ist ein Ratgeber, hat ansonsten (jedenfalls, so weit ich gekommen bin) nicht viel mit der Verfilmung zu tun. Und Ratgeber kann ich nicht leiden - ich mag's nicht, wenn ein Imperativ auf den nächsten folgt ("...!!!").

    Die Serie ist halt Privat-TV, VOX, und von daher logischerweise eine triviale Schmonzette. Dafür wiederum finde ich sie ausgesprochen gut. Bei anspruchsvollen Spielfilmen komme ich sowieso nicht mehr mit, das überfordert mich. So was ist genau das Richtige für mein Spatzenhirn :)

    "Ich würde nie einem Club beitreten, der bereit wäre, jemanden wie mich als Mitglied aufzunehmen" (Groucho Marx) “Sich zu akzeptieren als den, der man ist, ohne etwas anderes sein zu wollen - das ist Freiheit“ (Ramesh Balsekar)

  • Die Serie ist halt Privat-TV, VOX, und von daher logischerweise eine triviale Schmonzette.

    Sie hat jedenfalls mehr Gehalt als Vergleichbares in ARD und ZDF. Dortige Serien kann ich mir nicht ansehen. Generell mag ich normalerweise keine deutschen Serien, weil die wirklich zu hölzern und zu künstlich auf Herz-Schmerz getrimmt sind, und die Leute darin sich dämlich benehmen. Man sieht sie schon Kilometer vorher ins Unglück laufen und möchte sich die ganze Zeit an die Stirn patschen.

    Historisch gesehen waren die schrecklichsten Dinge wie Krieg, Genozid oder Sklaverei nicht das Ergebnis von Ungehorsam, sondern von Gehorsam.
    (Howard Zinn)

  • ich sehe es anders ,da ich krebsbetroffen bin.ich fühle wie alle betroffenen auf meine art und sehe nicht in erster linie
    den autisten. so wurde der autist sehr gelobt im alten thread.toni ? mir sind das viel zu viel gefühle in der serie.
    ich bin durcheinander gewesen nach dem gucken der serie.
    ich verstehe nicht die allgemeine begeisterung,muss ich aber auch nicht. ich schaue es eben nicht und lasse anderen die freude.

  • Kleiner Programmhinweis:

    Am 12.12. läuft auf VOX ab 20:15 Uhr die 90minütige Doku zur 2. Staffel "Club der roten Bänder - Die Geschichte lebt weiter!".

    Stolzer Papa von Autinaut (HFA) :nod: - und einander irgendwie ähnlich... und doch anders...

  • Ich habe die ersten Folgen der 3. Staffel gesehen. Toni war bei einer discoähnlichen Fete und bekam keinen Overload. Nicht nur dass er keinen Overload bekam, er hatte auch noch Spaß bei der Sache. Sauerei. ;)

    Historisch gesehen waren die schrecklichsten Dinge wie Krieg, Genozid oder Sklaverei nicht das Ergebnis von Ungehorsam, sondern von Gehorsam.
    (Howard Zinn)

  • Toni ist als Autist

    Beim Club der roten Bänder ist es so, dass sehr viel Emotion in eine Folge gepackt wird.

    Ich habe gerade begonnen die 1. Staffel zu gucken und mir ist das irgendwie zu emotional. Also ich fühle da zu sehr mit und finde das dann belastend. Und, ich bin schon am Beginn der 2. Folge, Toni ist immer noch nicht aufgetaucht. Kann mir jemand sagen ab welcher Folge er dabei ist? Weil dann würde ich da anfangen zu gucken, weil ich die Serie schon ziemlich traurigmachend finde.

    Surprised by the joy of life.

  • Habe gerade mal wieder die DVD-Box aus dem Schrank geholt, weil ich einem Kumpel die Szenen von Tonis Shutdown zeigen wollte. Einerseits muss ich sagen, dass die Serie viel zu viele Emotionen enthält, mit denen ich in dem Umfang nicht umgehen kann. Bin hinterher immer extrem leer und erschöpft. Darum hab ich die unwichtigen Szenen übersprungen. Wie realistisch findet ihr den Shutdown? Also das um sich schlagen, kann ich nicht bestätigen. Wenn ich einen Shutdown habe, kann ich mich kaum noch bewegen, da hab ich gar keine Kraft um rumzubrüllen und zu schlagen. Da geht gar nix mehr. Später find ich es dann schon realistischer wie er wirklich komplett versteinert da sitzt. Schwierig finde ich, dass sie Trauma mit Shutdown verwechseln. Es kann zusammen spielen, aber in vielen Fällen hat ein Shutdown eigentlich nix mit einem Trauma zu tun (auch wenn ich ein Fall bin wo es zutrifft). Man hätte es als Shutdown benennen können. Ich finde dass Toni recht gut gespielt wird, vieles ist aber überspitzt. Das ist dann wieder schwierig wenn Bekannte das sehen und sagen "Naja du kannst ja jetzt nicht wirklich autistisch sein, zumindest brauchst du keine Gefühlskarten und bist auch nicht so krass". Kopfklatsch. Wie viele Asperger Autisten die ihr kennt, sind denn wirklich so extrem eingeschränkt, dass sie nicht mal die Grundemotionen erkennen und alles wortwörtlich nehmen und so?

  • Bei Traumata ist es Dissoziation. Da sitzt die Person stocksteif da, da sie sich aus der Situation ausgeklinkt hat, also geistig nicht mehr anwesend ist, fast so als hätte die Seele kurzzeitig den Körper verlassen. So etwas entwickeln Personen als Schutzmechanismus z. B. wenn sie wiederholt Opfer von Vergewaltigungen wurden, um es nicht richtig "miterleben" zu müssen, was mit ihrem Körper geschieht zum Zeitpunkt der Tat. In den Zustand können sie auch Jahre später noch wieder kommen durch den entsprechenden Trigger wie z. B. ein Geruch, den ihr Körpersystem mit der Tat assoziiert.

    Leider wurde das Verhalten von Traumatisierten und von Autisten schon in früherer Zeit miteinander verwechselt, da es nach außen hin gleich wirkt. Inzwischen wurde zwar in der Forschung eindeutig widerlegt, dass es miteinander zu tun hat, aber ab und an mag diese Verwechslung auch wieder aufkommen - oder es ist halt tatsächlich jemand, der sowohl Autist als auch traumatisiert ist.

    Rumschreien hat natürlich nichts mit Shutdown zu tun, das wäre eher ein Meltdown. Ein Shutdown kann danach folgen wie da ja auch dargestellt.

    I could work hard to be normal, but I prefer to hold myself a higher standard. Ego lex sum.

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