An alle Frauen - schminkt ihr euch?

  • @Shenya
    Klar; ähnlich habe ich es, wie gesagt, auch schon erlebt, ohne jedoch einen solch krassen Unteschied zwischen der Wahrnehmung vorher und nachher. Dem Grundsatz nach ist es natürlich das gleiche.

    Man muss die Menschen nehmen, wie sie sind. Ich mich auch.

  • Sehe ich so wie @Shenya. Mag Seltenheitswert haben. Aber was jemand an einem anderen Menschen anziehend findet, ist, glaube ich eine sehr individuelle und vielschichtige Angelegenheit.
    Ich selbst tendiere auch eher zu landläufig attraktiven Menschen, bin aber von vielen auch gleichermaßen abgestoßen, sobald sie den Mund aufmachen. Und es gibt auch etliche, die, wie @Eurich Wolkengrob am Beispiel der Heidi Klum Doppelgängerin für mich auch absolut unattraktiv sind, weil sie, wie ich immer zu sagen pflege, eine Ausstrahlung wie ein „Pappaufsteller“ haben. Und das sind wirklich viele…
    Es kommt immer wieder vor, dass ich tendenziell als eher unattraktiv geltende Menschen sehr attraktiv finde, weil sie einfach durch ihre Ausstrahlung und beispielsweise Intellekt bestechen oder da einfach „something in between“ ist, also das gewisse Etwas.
    Zuletzt war das ein übergewichtiger Metalhead, der lässig an einer Bushaltestelle stand.
    Bin mit dem Auto vorbeigefahren und hab mir den Hals verrenkt.

    Etwas anderes: interessant ist, dass ich zwar immer heterosexuelle Beziehungen geführt habe, mich aber auch teilweise zu Frauen hingezogen gefühlt habe.
    Ich glaube Anziehung und Sexualität ist tatsächlich nicht so simpel zu greifen, wie man manchmal meint.

    Doch begann auch er in Menschengestalt, und er tappte im Dunkeln, und seine Taten waren zufällig, bis ihm offenbart wurde, wer er sei und was er solle.
    – Peter Høeg, Fräulein Smillas Gespür für Schnee

  • Achso, es ging ja mal ums Schminken: ich mache das dezent aber auch nicht immer. Finde es aber völlig legitim, solange es nicht maskenhaft wird.
    Bevorzuge grundsätzlich aber auch Natürlichkeit. Aber ein bisschen Kajal hat Alice Cooper und Ozzy auch nicht geschadet. Oder Cleopatra. Teilweise wurde oder wird Kajal ja auch genutzt, um die Lidränder vor Staub zu schützen, habe das mal irgendwo gelesen.

    Was ich aber sehr befremdlich finde, ist dieses übertriebene Make Up, das man mittlerweile häufiger in freier Wildbahn sehen kann.

    Doch begann auch er in Menschengestalt, und er tappte im Dunkeln, und seine Taten waren zufällig, bis ihm offenbart wurde, wer er sei und was er solle.
    – Peter Høeg, Fräulein Smillas Gespür für Schnee

  • Aber ein bisschen Kajal hat Alice Cooper und Ozzy auch nicht geschadet.

    Logisch, denn es verstärkt eben bei jedem Menschen den Ausdruck, wenn man die Augen betont.

    Sehe ich so wie Shenya. Mag Seltenheitswert haben. Aber was jemand an einem anderen Menschen anziehend findet, ist, glaube ich eine sehr individuelle und vielschichtige Angelegenheit.

    Genau das bestreitet sie aber. Sie behauptet, dass es nur von der Gesellschaft vorgegeben ist, was man anziehend findet, und es eben keine individuellen Vorlieben gibt.

  • Genau das bestreitet sie aber. Sie behauptet, dass es nur von der Gesellschaft vorgegeben ist, was man anziehend findet, und es eben keine individuellen Vorlieben gibt.


    Tut sie nicht.
    Sie sagte, den Trend gibt die Gesellschaft vor. Einzelne können abweichend geprägt sein, aber was man anziehend findet, ist erlernt und nicht genetisch unveränderlich. Deshalb kann man auch umgeprägt werden durch Erfahrungen.

    Historisch gesehen waren die schrecklichsten Dinge wie Krieg, Genozid oder Sklaverei nicht das Ergebnis von Ungehorsam, sondern von Gehorsam.
    (Howard Zinn)

  • Bei mir ist es so, dass dicke Männer anziehend werden können, wenn sie etwas in ihrem Wesen haben, was ich anziehend finde. Es gibt Schlanke, die ich überhaupt nicht anziehend finde.
    Aber immer jeweils, nachdem ich die Leute schon besser kenne. Ich urteile normalerweise nicht gleich nach dem ersten Eindruck und richte mich nicht nach Modevorstellungen, was gut aussehen soll und was nicht. Mehr ist es ja nicht, als eine Modevorstellung, wenn jemand schlank als attraktiv und dick als unattraktiv einordnet. In früheren Zeiten und an anderen Orten war oder sind die Modevorstellungen anders, es ist also nichts Absolutes, was überall gleich und damit natürlich wäre.

    @Aldana

    Doch begann auch er in Menschengestalt, und er tappte im Dunkeln, und seine Taten waren zufällig, bis ihm offenbart wurde, wer er sei und was er solle.
    – Peter Høeg, Fräulein Smillas Gespür für Schnee

  • und das mit den gesellschaftlich geprägten Trends sehe ich auch so.
    Da ist definitiv was dran.

    Doch begann auch er in Menschengestalt, und er tappte im Dunkeln, und seine Taten waren zufällig, bis ihm offenbart wurde, wer er sei und was er solle.
    – Peter Høeg, Fräulein Smillas Gespür für Schnee

  • Der Trend, den ich meine, in Bezug auf das, was man in einer Gesellschaft allgemein schön findet, ist einem gar nicht bewusst, weil das von Kindheit an eingeprägt wird. Schaut man sich Filme, Werbung, Kataloge, Musiker was auch immer an, dann wird dort ein Schönheitsideal ganz selbstverständlich vorgegeben. Kinder lernen schon im Kindergarten, dass das dicke Kind nicht so viel wert ist wie das hübsche schlanke. Damit wächst man auf. Hinzu kommen dann persönliche Prägungen, die im Einzelfall unterschiedlich sein können. Deshalb kann es auch Leute geben, bei denen die persönlichen Prägungen die gesellschaftlichen Prägungen überlagern und davon abweichen. Ist dann aber trotzdem erlernt, das meinte ich. Um es nochmal genauer zu erklären.

    Historisch gesehen waren die schrecklichsten Dinge wie Krieg, Genozid oder Sklaverei nicht das Ergebnis von Ungehorsam, sondern von Gehorsam.
    (Howard Zinn)

  • Aber was jemand an einem anderen Menschen anziehend findet, ist, glaube ich eine sehr individuelle und vielschichtige Angelegenheit.

    ... und zwischen anziehend finden und sich verlieben, wäre auch noch Mal ein großer Unterschied.

    Ich glaube Anziehung und Sexualität ist tatsächlich nicht so simpel zu greifen, wie man manchmal meint.

    Das sehe ich genau so.

    Ich selbst tendiere auch eher zu landläufig attraktiven Menschen, bin aber von vielen auch gleichermaßen abgestoßen, sobald sie den Mund aufmachen.

    Tja. Dazu kommt in meinem Falle, dass mich der Gedanke, mit einem rundum "normalen'' Menschen (und erst Recht mit jemandem, der Wert darauf legt, es zu sein) zusammenzusein, innerlich gähnen lässt.* Gleichzeitig kann ich noch weniger mit Menschen anfangen, die unbedingt "anders" sein wollen, also letztlich fremdbestimmt sind - und nicht wirklich anders.
    *Es funktionierte übrigens auf Dauer auch nicht, als ich mich einst auf eine Frau einließ, weil ich sie sehr hübsch fand und neugierig war, ob ich wohl Chancen bei ihr hätte (obwohl sie mit Sicherheit keine schlechte Person war).

    Man muss die Menschen nehmen, wie sie sind. Ich mich auch.

  • @Eurich Wolkengrob

    • Ja, „normale“ Menschen, und solche die danach streben, möglichst „passend“ zu sein, in welches Förmchen auch immer, ziehen mich auch nicht an. Und das habe ich einige Male zu spät erkannt. Dachte eigentlich lange, ich könne Menschen recht gut einschätzen, was sich aber viele Male als Trugschluss erwiesen hat. Aber auch dabei folgt es für mich unersichtlichen Mustern. Ebenso häufig hat sich mein erster Eindruck als zutreffend entpuppt.
    • Was ich bei mir beobachtet habe: wenn der erste Eindruck negativ war, traf es meist zu bzw. wurde bestätigt.
      Wohingegen ein erster positiver Eindruck tendenziell häufiger widerlegt wurde.
    • Tatsächlich bin ich aber von Menschen meistens verwirrt und aufgrund einiger wirklich unangenehmer Erfahrungen auch nicht mehr gleichermaßen offen, wie ich es vielleicht einmal war. Es strengt mich eher an, mich mit dieser für mich schwer entschlüsselbaren Vielschichtigkeit zu beschäftigen. Darum bin ich froh, dass es einige wenige aber relativ beständige Verbindungen in meinem Leben gibt.

    Doch begann auch er in Menschengestalt, und er tappte im Dunkeln, und seine Taten waren zufällig, bis ihm offenbart wurde, wer er sei und was er solle.
    – Peter Høeg, Fräulein Smillas Gespür für Schnee

  • irgendwie hat sich eine unbeabsichtigte Formatierung eingeschlichen. Am Handy tippen liegt mir nicht. :roll:

    Doch begann auch er in Menschengestalt, und er tappte im Dunkeln, und seine Taten waren zufällig, bis ihm offenbart wurde, wer er sei und was er solle.
    – Peter Høeg, Fräulein Smillas Gespür für Schnee

  • Klar; ähnlich habe ich es, wie gesagt, auch schon erlebt, ohne jedoch einen solch krassen Unteschied zwischen der Wahrnehmung vorher und nachher

    Okay, das war möglicherweise missverständlich. Finde ich jemanden von Anfang an abstoßend, dann ändert sich das eher nicht - allerdings finde ich niemanden aufgrund seiner "Schönheit/Hässlichkeit" abstoßend, das hat dann andere Gründe, das gesamte Auftreten (ich kann zB eine bestimmte Form von Arroganz nicht haben, wenn sie gepaart ist mit Dummheit und/oder vorschnellem Urteilen). Ich hab zu dem Aussehen einer Person eher selten eine Meinung bis ich mir aktiv darüber Gedanken mache. Und manchmal flasht mich ein Mensch, und im Nachhinein wird mir in Gesprächen mit anderen Menschen klar, dass der wohl nicht attraktiv ist. Ich kann das dann auch erkennen, es interessiert mich nur nicht, anziehend kann ich die Person dann trotzdem finden. Ich glaube, wenn ich überlege welche Menschen ich auf den ersten Blick anziehend fand, würde mit Sicherheit die Hälfte davon unter eher unattraktiv fallen, sehr wenige unter auffallend attraktiv. Deshalb denke ich, dass Attraktivität bei mir entkoppelt ist vom gängigen Schönheitsideal und eher gekoppelt ist daran, ob ich jemanden mag oder nicht.

  • @Les
    "Deshalb denke ich, dass Attraktivität bei mir entkoppelt ist vom gängigen Schönheitsideal und eher gekoppelt ist daran, ob ich jemanden mag oder nicht."
    Was für meine Maßstäbe überaus gesund ist. Glückwunsch. :)
    ..."ich kann zB eine bestimmte Form von Arroganz nicht haben, wenn sie gepaart ist mit Dummheit und/oder vorschnellem Urteilen"
    Was im Umkehrschluss meine Überzeugung bestätigt, Arroganz sei eine Frage des Talents. :d :fun:

    Man muss die Menschen nehmen, wie sie sind. Ich mich auch.

    Einmal editiert, zuletzt von Eurich Wolkengrob (21. Juli 2022 um 22:07)

  • Ich habe mehrmals für kurze Zeit in der Schulzeit mal ein bisschen Wimperntusche, Kajal oder Nagellack ausprobiert. Fazit: Es nervt tendenziell und fühlt sich nach einer Verkleidung an. Ich verstehe nicht, was andere daran finden und wieso sie es anscheinend so zu stören schien, dass ich da nicht mitmachte. Hinzu kam, dass es nichts daran änderte, dass ich Außenseiter war. Also konnte ich diese "Verkleidung" direkt wieder aufgeben und Zeit, Geld und Nerven sparen. Ich nutze selten mal Abdeckstift, das seit 2020 aber auch teils mangels Anlässen immer weniger.
    Am Pferdestall wären gemachte Nägel oder auch nur längere furchtbar unpraktisch und da man eh schmutzig werden kann, braucht man sich allgemein nicht großartig "herauszuputzen".

  • Achja: ich habe ein oder zwei Jahre in der Jugend versucht irgendwie zu einer Gruppe zu gehören ohne viel erfolg... in dieser Zeit schminke ich mich. Aber auch nicht täglich... ich schminke mich seit etwa 15 Jahren nicht mehr. Ich finde den Geruch von Nagellack eklig. Ich mache mir immer die selbe Frisur (möglichst ordentlicher Pferdeschwanz) wenn ich rausgehe weil ich sonst dazu neige mit meinen Haaren zu spielen vor allem.
    Meine Mutter versucht immer mich zu hohen Schuhen zu übereden, weil sie mich zu klein findet... Ich mag keine Absätze und finde es OK klein zu sein, wenn ich größer sein wollte könnte ich auch Stelzen laufen. Darüber gibt es Streit. Sie geht gerne mit mir einkaufen und verlangt dann, dass ich die Sachen auch trage die sie mir kauft. Auch wenn ich schon im Laden sage, dass ich das nicht will... Sie hat sich etwas gebessert darin. Es gibt Sachen bei denen ich mich weigere, zB ein Shirt mit mehreren Lagen aus Synthetikstoff das knistert und sich bewegt. Sie meint ich müsse sowas bei Familienfeiern tragen. Ich verstehe nicht wieso ich keinen normalen Pulli tragen kann.
    Und wenn ich das Haus verlasse will ich immer einen Rucksack tragen, Handtaschen lehne ich ab, ich hasse es das sie herumrutschen. Meine Mutter behauptet man solle nicht mit einem Rucksack in Restaurants gehen.
    Es wäre lustig wenn stelzenlaufen statt hochhackige Schuhe tragen modern wäre, ob meine Mutter das dann wohl auch machen würde?
    Ich trage keine Röcke, keine Kleider, immer Jeans (blau oder schwarz) mit T-Shirt oder Pullover.
    Zuhause trage ich eine Jogginghose und einen Zuhause Pullover oder T-Shirt.
    Ich mag keine Schals oder Rollkragenpullover weil sie beengend sind, aber ich trage eine Mütze im Winter und Stulpen (ich find mütze tragen super und ändere es erst wenn es zu warm dafür wird)

    5 Mal editiert, zuletzt von Traz0r (20. Dezember 2023 um 17:38)

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