Die Emotionen sind nicht beeinträchtigt bei Autisten, nicht automatisch jedenfalls. Sonst wären alle Autisten angstgestört, depressiv oder sonstwas in der Richtung. Und auch das Denken ist nicht perse gestört. Sonst wären alle Autisten wahnhaft, würden nur Dinge reden, die keinerlei Sinn ergeben oder sonstwas in der Richtung.
Es mag stimmen, dass Autisten eine andere Wahrnehmung haben, aber wenn das mit psychischen Problemen gleichzusetzen wäre, dann hätten alle Leute, die blind sind, ebenfalls psychische Probleme, so dass es legitim wäre alle Blinden als psychisch gestört zu bezeichnen, nur weil sie in der Wahrnehmung und dadurch auch in der Kommunikation beeinträchtigt sind.
Und auch kommunikative Missverständnisse sind nicht mit psychischen Störungen gleichzusetzen. Sonst hätten z. B. auch alle Einwanderer, die unsere Sprache und / oder landesüblichen Gesten noch nicht ganz beherrschen und dadurch oft in kommunikative Missverständnisse geraten, automatisch psychische Probleme.
Im Übrigen finde ich hier mancher Leute Rückschlüsse seltsam. Stell dir mal z. B. vor du wärst NUR stumm (oder vielleicht sogar taubstumm, kennst aber einige Leute, die nur stumm sind) und nun behauptet jemand alle Leute, die nicht reden können, seien taub. Und dann sagst du das stimmt nicht und dann kommt die Antwort du seist arrogant, weil du dich für was besseres hälst als taubstumme Leute bzw. als taube Leute allgemein. Wo ist denn da die Logik?
Es geht doch nur darum, dass man der Autismusdiagnose, die auch so schon gravierend genug ist, kein kostenloses Upgrade verpassen sollte solange dafür nicht im expliziten Einzelfall ein Anlass besteht. Es geht hier um Fakten und nichts weiter! Und da dürfen irreführende Kategorisierungen durchaus auch hinterfragt und als verleumderisch angesehen werden.