Sprüche, auf die man gerne verzichtet hätte

  • Schon möglich, aber so ist es eben doch nicht:

    Ich hätte das Wort "Empathie" in Anführungszeichen setzen sollen.
    Im ganzen was ich dazu schrieb, schrieb ich, was ich von dieser "Empathie" halte. Am schlimmsten sind die, die aus beruflichen Gründen meinen "empathisch" zu sein. In dieser Kombi ist es letztlich Gewalt an dem, an dem das "ich bin empathisch" ausgeübt wird.

    Es ist ein trauriges Bsp, was sogenannte "Empathie sein will", darstellen soll.
    Das "gewaltsame Hineinversetzen" (und gerne mit Nachdruck [Sarkasmus]) in einen Fremden, der in einer für den Hineinversetzer völlig unbekannten Lebenssituation lebt. Ich halte diesen (allgemein) angelernten "Selbstanspruch" ist Unsinn.

    Ich meinte den von Dir zitierten Satz in diesem Sinne, daß dieses "ich bin empahisch" (so wie es im Allgemeinen gemeint wird) alles mögliche ist, bloß keine gelebte Empathie.
    Ob es vielleicht "so etwas" sein könnte (als Überlegung zu der geschilderten Situation).

    Es ist leider weit verbreitet.
    Und "sie" sagen (meinen) "Empathie" dazu. Von daher ist es "ihnen" schwer zu sagen: >Was hier fehlt ist Einsicht von dir in mein Leben, also lasse es mich dir darlegen<. Weil damit dem "ich-bin-empathisch" sein Selbstverständnis abgesprochen wird.

    Ich habe in meinem Leben wirkliche Empathie erlebt. Was ist das ein großer Unterschied (auch in der Menge) zu denen, die von sich glauben empathisch zu sein. (Ich muß gerade innerlich lachen, weil ich ein Bild dazu bekomme.)

  • Deine Ausführungen, columbarius , unterstreichen deine Aussagen noch mal, aber es ist mir schon klar, was du zuerst meintest.

    Wenn du unter dieser Voraussetzung meinen Beitrag noch mal liest, wird dir sicher klar, dass ich dir in der Sache zustimme. Denn "empathisch gemeint" und wirklich empathisch sein sind doch zwei verschiedene Dinge!


    Ungebetene und unpassende Ratschläge sind sicher kaum oder gar nicht von wirklicher Empathie geleitet.

    Das erlebe ich zum Beispiel auch hier im Unterforum "Eltern..." immer wieder mal, leider, wenn verzweifelte Eltern (meist Mütter) über die Schwierigkeiten bei ihren noch nicht diagnostizierten Kindern schreiben.

    Macht ist das Spielzeug der Reichen, das sie mit niemandem teilen (Muriel Barbery, "Die Eleganz des Igels")

    Einmal editiert, zuletzt von Capricorn (5. Februar 2024 um 12:35)

  • Man kann sich ja selbst auch bezeichen, als was man will. Deswegen muss es nicht richtig sein. Jemand mit niedrigem IQ kann sich auch als intelligent bezeichnen, vielleicht nimmt die Person das auch wirklich so wahr.

    Ich würde der Sozialarbeiterin auch nicht absprechen, das sie sich in ihrer Wahrnehmung wohl wirklich für empathisch hält. Nur das die Selbstwahrnehmung nichts objektives ist (Beispiel magersüchtige, die sich trotz Untergewicht als "zu dick" wahrnehmen und das aber, krankheitsbedingt, nicht realistisch wahrnehmen/reflektieren können.

    Kann man z.B. auch meine Eltern als Beispiel nehmen, das "gut gemeint" eben nicht auch wirklich "gut gemacht" bedeuten muss. Sicher haben sie es mit ihren Erziehungsversuchen gut gemeint, bewusst schaden wollten sie mir jedenfalls nicht. Sie wollten das ich im Leben gut klarkomme, eine gute Schul- und Berufsausbildung schaffe, usw.

    Aber bei beidem, bei der Sozialarbeiterin und meinen Eltern geht es eben darum: Sie wollen es. Sie will das ich z.B. mit dem Auto wohin fahre, usw. Sie will, das ich stolz auf meine Leistung sein kann, usw. Damit zwingt sie mir doch nur ihren Willen auf. Empathie würde für mich zumindest beinhalten, das man berücksichtigt oder nachfragt was die betreffende Person selbst möchte.

  • Das ist das normal-menschliche Verhalten. Immer schon und wird es auch immer sein, zu cirka 95-98%.

    Das ist ein sinngemäßes Zitat, ich habe nicht präsend von wem: "Ich bin am liebsten in der Natur, die meint nicht." (Könnte Rilke gewesen sein.)

    Das massive Problem beginnt dann, wenn man auf Hilfe von außen angewiesen ist. Das ist der Ausgangspunkt diesen Wortwechsels darüber.

    Meine Naivität läßt mich bisher immer wieder darauf reinfallen [RW]. Für "bare Münze" zu nehmen, was mir präsentiert wird. Ich analysiere später und meist zu spät.

  • Es ist möglich, daß das Empathie darstellen könnte. Sie meint das nur gut, möchte motivieren.

    Ich würde das mittlerweile eher sicher ausschließen.

    Die Sozialarbeiterin hat letzens meine Pflanzen angesprochen (für eine Bekannte habe ich Setzlinge vorgezogen) Sie meinte dann, ob das nicht zu früh wäre, bis März wären die Pflanzen doch dann zu groß für die Töpfe. Ich sagte ihr, nein das geht schon. (Meines Wissens hört die Pflanze dann auf zu wachsen, wenn der Topf zu klein wäre. Und in den nächsten 4-6 Wochen werden die auch nicht so übermäßig groß werden das es ein Problem wäre) Und die Sozialarbeiterin dann "Das werden wir dann ja sehen" Aber mit so einem rechthaberischen überheblichen Tonfall.

    Für mich passt das total zu dem restlichen Verhalten vorher, eben so rechthaberisch und so das sie meint, das nur ihre Meinung zählt. Und sie mir nebenher abspricht meine eigene Meinung/Entscheidung zu irgendwas haben zu können.

    Als es um die Behindertenwerkstatt ging war das auch nochmal so. Ich meinte, das es für mich auch reichen würde wenn ich dauerhaft so einen betriebsintegrierten Arbeitsplatz machen könnte, also ohne (mögliche) Übernahme durch einen Betrieb.

    Sie meinte dazu, dass es ja das Ziel wäre es auf den Arbeitsmarkt zu schaffen. Ich sagte ihr, das in der Werkstatt auch Menschen arbeiten die dauerhaft in der Werkstätte arbeiten. Und dann hat sie wieder angefangen herum zu diskutieren: "Das was Sie wollen, muss ja nicht das Ziel von der Werkstatt sein" usw. Es war das selbe wie mit dem Thema Autofahren! Sie meint das es mein Ziel zu sein hat es auf den 1. Arbeitsmarkt zu schaffen, und wenn ich das nicht möchte (oder es nicht schaffen würde) dann kommt von ihr Nachdruck und Inakzeptanz.

    Eigentlich wollte meine Autismustherapeutin das nächste Mal ein Klärungsgespräch versuchen, zusammen mit der Sozialarbeiterin. Aber ich denke mittlerweile, das die Sozialarbeiterin und ich so unendlich weit voneinander entfernt sind, das auch ein Klärungsgespräch nichts bessert. Mir ging es wieder schlecht, nachdem sie diese Sprüche gebracht hatte.

  • Das kann ich verstehen. Ich bin gestern mit jemandem aneinandergeraten ungefähr so:

    Ich: Vorsicht beim Aufnehmen und Veröffentlichen von Bildern ohne Genehmigung.

    Sie: Bei dieser Veranstaltung haben alle ihr Einverständnis automatisch gegeben, weil ein Aushang an der Wand hing.

    Ich: Aha. Gut, dann können die Bilder ja veröffentlicht werden (Ich war nicht dabei.).

    Sie erklärt noch einmal die Sache mit dem Aushang und dass man doch Vertrauen in die Veranstalter haben sollte, dass sie sich um so etwas kümmern würden.

    Ich: Ja, das habe ich verstanden, eben schon. Aber wieso sollte ich Vertrauen haben? So ein Aushang hängt nicht immer aus.

    Sie erklärt alles noch einmal.

    Ich: Hatte ich schon verstanden (Ich hätte aufhören können, habe das aber in der Situation nicht gesehen.). Trotzdem würde so ein Aushang eben nicht immer da sein und man müsse dann aufpassen mit dem Fotografieren.

    Sie erklärt alles mit überaus herablassenden Worten noch einmal (nur auf diese Veranstaltung bezogen).

    Ich in mit normalen Worten auch. Ich betone noch einmal, dass in diesem Fall alles in Ordnung wäre, dass aber nicht immer ein solcher Aushang existieren würde und auf jeden Fall die Person, die Fotos von anderen Personen macht und veröffentlicht, vorsichtig sein muss.

    Sie erklärt es in einem noch schlimmeren Ton noch einmal (nur auf diese Veranstaltung bezogen. Dann beleidigt sie noch die, die an der Veranstaltung teilgenommen haben, aber den Aushang nicht gesehen.

    Ich raste aus. Nicht nur, weil sie so herablassend war, sondern weil sie einfach so dumm war und nicht verstanden hat, was ich meinte. Zum Schluss schrieb ich, dass ich jetzt nicht weiterschreiben würde. Wenigstens das hat sie kapiert.

    Ich versucht mit zu beruhigen, und als ich das einigermaßen geschafft hatte, schaltete sich ein anderer ein (Der Austausch war in einer WhatsApp-Gruppe.) und versuchte mir zu erklären, was sie schon mindestens viermal erklärt hatte.

    Ich raste wieder aus.

    Warum sind Menschen so unlogisch und so undifferenziert?

    Jedes mal, wenn man mir sagt, ich wäre nicht gesellschaftsfähig,
    werfe ich einen Blick auf die Gesellschaft und bin überaus erleichtert.

  • Warum sind Menschen so unlogisch und so undifferenziert?

    Die einzige Erklärung die ich mir vorstellen könnte wäre, das deine Worte vielleicht nicht alle aufmerksam gelesen wurden. Sondern deine Worte eher nur "überflogen" (RW) wurden. Oder es war vielleicht wirklich zu kompliziert für die Person...

    Trotzdem würde so ein Aushang eben nicht immer da sein und man müsse dann aufpassen mit dem Fotografieren.

    Das stimmt meines Wissens auch! So wegen Recht am eigenen Bild usw. darf man das (meines Wissens) zumindest nicht einfach so veröffentlichen ohne Zustimmung der abgebildeten Person/en.

  • Die einzige Erklärung die ich mir vorstellen könnte wäre, das deine Worte vielleicht nicht alle aufmerksam gelesen wurden. Sondern deine Worte eher nur "überflogen" (RW) wurden. Oder es war vielleicht wirklich zu kompliziert für die Person...

    Das habe ich auch dem Menschen geschrieben, der wohl "schlichten" wollte.

    Das stimmt meines Wissens auch! So wegen Recht am eigenen Bild usw. darf man das (meines Wissens) zumindest nicht einfach so veröffentlichen ohne Zustimmung der abgebildeten Person/en.

    Danke! Endlich jemand, die/der mich versteht.

    Jedes mal, wenn man mir sagt, ich wäre nicht gesellschaftsfähig,
    werfe ich einen Blick auf die Gesellschaft und bin überaus erleichtert.

  • Meines Wissens hört die Pflanze dann auf zu wachsen, wenn der Topf zu klein wäre.

    Ja das kommt oftmals hin.

    Kenne ich von meinen Cannabis Stecklingen damals. Da hab ich die mitunter auch etwas zu früh gemacht und wachsen tun die später auch passabel. Aber wenn man auf Ertrag/Effizienz aus ist, dann ist gutes Timing sinnvoll. Kann über 50% Ertragseinbußen bringen mach meiner Erfahrung - da hab ich die aber auch fast einen ganzen Monat vor sich hinkrepeln lassen. Wenn man nur für wenige Tage das Wachstum ausbremst, dann liegen die Einbußen nur bei unter 10%. Aber das bezieht sich auf anbau unter hochsommerlichem Kunstlicht mit möglichst optimaler Versorgung (Nährstoffe, Wasser und viel frische Luft an Wurzeln und "am Köpfchen"). "Plants on steroids" sozusagen - die "Pumper" sind schon sehr empfindlich, wenn's mal nicht so läuft, wie sie es gerne hätten.

    Stoffwechsel passt sich an je nach Umweltbedingungen. Aber das braucht Zeit. Wenn eine Pflanze erstmal im Energiesparmodus ist, dann dauert es seine Zeit, bis der Stoffwechsel wieder hochgefahren wird. So können die Pflanzen auch schnell Schaden nehmen bei Überlastung und dann ganz krepieren, wenn man nicht aufpasst. Kennt man ja, wenn man die Pflanzen aus dem Winterquartier holt oder von der Fensterbank ins freie bringen will, dass man sich da vorsichtig rantasten soll (erstmal nur tagsüber bei bedeckten himmel raus/ halbschattiger Platz für die erste Zeit/etc).

    Bis März ist auch noch Winterzeit mit wenig Sonnenstunden. Je nach pflanzenart kann das die blüte auslösen, da die Pflanze mit Herbstzeit rechnet und wird dann ganz schön verarscht, wenn auf einmal doch der Sommer kommt. Da werden die Armen schon ganz schön in ihrer natürlichen Routine gestört und revanchieren sich mit vielerlei Problemen. Gilt aber nur für spezielle einjährige Pflanzenfamilien und anderen wäre sowas völlig egal.

    Alles nicht so einfach und individuell verschieden. Jede Pflanzenart ist und reagiert anders.

  • "Guckt mal, was ich gemacht habe! Aber nicht schwarze Katze, die soll weggucken."

    Mir ging heute auf, dass diese Person das praktisch immer sagt. Außerdem hat sie mir schon unterstellt, ich würde bei ihr Fehler suchen um sie schlecht dastehen zu lassen.

    Moderatorenbeiträge sind an der grünen und fetten Schrift erkennbar! Alles andere stellt meine persönliche Meinung als Forennutzerin dar.

  • "Du darfst Dir das nicht so zu Herzen nehmen."

    Ja so ein Schmarrn. Suche ich es mir vielleicht aus, daß mich manches Verhalten meiner Mitmenschen triggert?

    ________________________________________________________________________________

    Alle nachträglichen Textbearbeitungen sind dem Zwang geschuldet, daß ein Text fehlerfrei und lesbar sein muss.

  • " Du MACHST Probleme, wo keine sind" (ich bin ängstlich, schnell im Stress, durchdenke und plane alles sehr sorgfältig, etcpp.)

    Da ich sehr oft vom Smartphone aus schreiben muss, gelingt es mir manchmal aus Zeitgründen nicht alle Tippfehler zu sehen und zu korrigieren, auch wenn es mich beim späteren nachlesen sofort sehr stört, dann aber nicht mehr zu korrigieren sind.

  • Du nervst (zu einem Zeitpunkt, als es mir sehr schlecht ging und ich deshalb alles besonders wörtlich nahm, weil ich keine Kraft mehr zum Interpretieren hatte)!

    Jedes mal, wenn man mir sagt, ich wäre nicht gesellschaftsfähig,
    werfe ich einen Blick auf die Gesellschaft und bin überaus erleichtert.

  • ""Ich kann das nicht" - gibts nicht."

    Zum Verständnis: In Therapie lernte ich, daß "ich kann das nicht" meist "ich will das nicht" bedeutet.

    ________________________________________________________________________________

    Alle nachträglichen Textbearbeitungen sind dem Zwang geschuldet, daß ein Text fehlerfrei und lesbar sein muss.

  • Mich hat mal jemand als Logik-Nazi bezeichnet.


    Das haben jene auch so gelernt : ) Das ist klar.

    Genau wie die Weisheit, dass man einen Tag-Nacht-Rhythmus "erlernen müsse" - als ob es reiner Unwille wäre tagsüber ein geringerges Leistungsvermögen zu haben als in der Nacht.

    Einmal editiert, zuletzt von Ne Li (2. März 2024 um 19:48) aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Neli mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Ich erinnere mich an den Spruch "Geh doch mal raus." Ich wurde als Kind oft dafür kritisiert, dass ich selten rausgegangen bin. Ich verstehe zwar die Intention, aber dadurch hab ich nur eine noch größere Abneigung dagegen bekommen. Heute gehe ich tatsächlich recht gerne raus, aber ich finde, da muss die Motivation von einem selbst kommen.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!