Was haltet ihr von "Small Talk"?

  • Was haltet ihr von "Small Talk"? 93

    1. Ich führe als Autist nicht gerne "Small Talk". (45) 48%
    2. Ich führe Als Autist gerne "Small Talk". (1) 1%
    3. Ich führe als Verdachtsautist nicht gerne "Small Talk". (19) 20%
    4. Ich führe als Verdachtsautist gerne "Small Talk". (0) 0%
    5. Ich führe als (Verdachts)Autist an bestimmte Zeiten gerne "Small Talk". (12) 13%
    6. Ich führe als (Verdachts)Autist an bestimmten Zeiten nicht gerne "Small Talk". (3) 3%
    7. Ich führe als (Verdachts)Autist zwar keinen "Small Talk", wüsste aber wie das geht. (5) 5%
    8. Ich führe als (Verdachts)Autist keinen "Small Talk", da mich diese Dinge nicht interessieren. (18) 19%
    9. Ich führe als (Verdachts)Autist keinen "Small Talk", da ich nicht weis wie man diesen zu führen hat. (24) 26%
    10. Mein Umfeld nimmt die Tatsache das ich keinen "Small Talk" führe persönlich. (21) 23%
    11. Mein Umfeld nimmt die Tatsache das ich keinen "Small Talk" führe nicht persönlich. (16) 17%

    Liebes Forum,
    mich würde mal interessieren was ihr so von "Small Talk" haltet, den NT´s sehr gerne führen.

    Mit "Small Talk" meine ich hierbei, die oberflächlichen Gespräche die NT´s führen wenn sie sich über aktuelle Themen informieren wollen.

    Bei mir ist das so, dass ich dazu überhaupt nicht im Stande bin.
    Einerseits interessiert mich das Besprochene nicht, andererseits weis ich nicht was ich dazu sagen soll.

    Viele Menschen verwirrt das, doch jede Gruppe von Menschen reagiert anders darauf.
    Meine Eltern beispielsweise, regen sich oft darüber auf dass ich mich aus allem raushalte.
    Das liegt nicht immer an meiner introvertierten Art, sondern oft auch daran dass in meiner Familie praktisch nur über Gefühle gesprochen und argumentiert wird, wozu
    ich nichts sagen kann. Dies ist aber verständlich, da ich 5 Frauen in meiner Familie habe, 4 Schwestern und 1 Mutter.
    Also könnt ihr euch vorstellen wie sehr ich mich bei jedem Essen langweile ;)
    Jedoch denken meine Klassenkameraden, das es ein Symptom für meine Schüchternheit ist. Diese nehmen das also zum Glück nicht persönlich.

    Wie ist das bei euch?


    M.F.G ChrisH

    Mit freundlichen Grüßen
    Chris

    Sollte es Misstände geben, die sie verzweifeln lassen; beseitigen Sie nicht die Misstände, sondern ihre Zweifel! :prof:

    Einmal editiert, zuletzt von ChrisH (21. Oktober 2014 um 19:39)

  • Ich finde Small Talk okay, obwohl ich mich damit zuweilen schwer tue, aber genauer betrachtet ist es dann auch nicht nur der Small Talk, der mir schwer fällt. Ich glaube, dass Small Talk sehr wichtig ist für das Zwischenmenschliche. Ich glaube ferner auch, dass Small Talk sich früher oder später immer unter Menschen ergeben könnte, auch unter Aspies. Denn ich beobachte viel und ich finde, dass Aspies, die sich gut kennen, auf ihre Weise auch Small Talk fabrizieren.

    In letters of gold on a snow white kite I will write "I love you"
    And send it soaring high above you for all to read

  • Ich versuch Smalltalk möglichst zu vermeiden aber das geht halt nicht immer. Ich bekomm es auch eigentlich ganz gut hin, nur irgendwie komm ich mir dabei so falsch und unbeholfen vor. Irgendwie auch ein bisschen verlogen, weil ich dabei nicht wirklich authentisch bin.

  • Mit Menschen die mir vertraut sind kann ich gut smalltalken. Ich finde Smalltalk nicht schlimm und ich komme eigentlich auch schnell mit Menschen in Kontakt wenn ich will, weil ich eher zuviel als zu wenig rede. :d

    ~Die Liebe allein versteht das Geheimnis, andere zu beschenken und dabei selbst reich zu werden.~

  • Wenn mich ein Thema interessiert steige ich ins Gespräch ein und trage durch eigene Erfahrungen und Meinungen dazu bei. Manchmal wird das dann den GesprächspartnerInnen zu viel und sie blocken ab. Wenn mich ein Thema nicht interessiert, sage ich das nach einigen Floskeln meist... selbst im beruflichen Bereich. Manche Leute nehmen das persönlich und ich muss mich dann entschuldigen--- aber es bleibt so.

    Mit meinen sozialen Bezugspersonen/FreundInnen bespreche ich Themen, die uns beiderseits etwas angehen. . Sonst wären es für mich auch keine Bezugspersonen /FreundInnen :)

    Smalltalk funktioniert wohl anders.

  • Ich bin Verdachtsautist, führe nicht gerne Small Talk und mein Umfeld nimmt es zum Teil persönlich.

    Ein paar Häuser weiter wurde beispielsweise vor ein paar Monaten ein Baby geboren. Die Familie mag ich nicht, Babys interessieren mich nicht. Meine Mutter redet mit den Nachbarn darüber und fragt mich, warum mich das nicht interessiert, wenn sie mit mir darüber sprechen möchte.

    Das gleiche bei einer Arbeitskollegin. Sie hat wohl Ende August entbunden. Ich müsste ihr theoretisch mal eine Mail schreiben, um zu fragen, ob das Baby inzwischen da ist und was es nun geworden ist, wie es heißt usw. Das weiß ich alles, dass ich das müsste, weil es der Höflichkeit entspricht. Aber es interessiert mich nicht, weil ich spätestens nach den Grundfragen nicht mehr wüsste, wie ich weiter schreiben soll. Ich kann fürs Kinderkriegen kein Mitgefühl oder Freude empfinden, will auch selber nie Kinder haben. Und ich so einerseits gar nicht verstehen kann, wie man sich darüber freuen kann, einen Klotz am Bein zu haben, der einem mindestens 18 Jahre auf den Senkel geht. - Ich habe für jeden Verständnis, der gerne Kinder mag, ich akzeptiere es auch. Aber warum muss mich das interessieren?

    I am the person who feels guilty because I think I could be a much better person
    if I didn't have to always deal with society hating me.

  • Ich hasse Small Talk. Es macht keinen Spaß, es bringt keine nützlichen Informationen mit sich und ich muss mich sehr konzentrieren, um zumindest halbwegs "erwartungsgemäß" zu reagieren.

    Diagnose: Asperger (LWL Dortmund)

  • Ich mag keinen Smalltalk. Wenn ich merke, dass jemand einen Smalltalk mit mir starten will, fühle ich mich sehr schnell in die Ecke gedrängt und würde am liebsten weglaufen. Er löst bei mir einen regelrechten Fluchtreflex aus, was sicherlich zu meinem Ruf, etwas "merkwürdig" zu sein, beigetragen hat.

    Mir ist auch aufgefallen, dass Smalltalkversuche mit mir recht schnell "versanden", was dann oft dazu führt, dass mein Gesprächspartner anfängt, zu lachen oder zumindest belustigt zu reagieren. Wahrscheinlich ist etwas an meinem Verhalten komisch.

  • Ich mag auch keinen Smalltalk.
    Ich versuche, Situationen zu meiden, wo es dazu kommen könnte. Leider klappt das nicht immer, manchmal muss man es über sich ergehen lassen, etwa bei Familienfesten oder im Beruf. Ich verlasse mich auf eine Technik, die manche Psychologen auch gerne anwenden:

    Ich lasse mein Gegenüber reden. Wenn er mir Fragen stellt, lenke ich immer wieder mit Gegenfragen zu ihm zurück, denn zu den meisten Smalltalkthemen habe ich keine Meinung, da sie mich schlichtweg nicht interessieren.
    Ich nicke viel und sage "Oh", "Ja, das stimmt", "Auf jeden Fall" und fasse dann in eigenen Worten nochmals alles zusammen, was mein Gesprächspartner eben erzählt hat. Etwa: "Oh je, da hattest Du aber wirklich eine anstrengende Woche, erst ist deine Waschmaschine kaputt gegangen und dann gerätst Du noch an so einen unfähigen Friseur der deine Wünsche nicht umsetzt. Dann kann es ja jetzt nur besser werden!"

    Damit vermittle ich dem Gesprächspartner Verständnis und Interesse und kann mich ohne ihn zu verletzen unter einem Vorwand aus dem Gespräch zurückziehen. Meistens sind sie dann glücklich und lassen mich Ruhe. Aber anstrengend ist es dennoch...Das ist mein Notfallplan.

    F 84.5

    "Ähnlichseherei und Gleichmacherei sind das Merkmal schwacher Augen."
    F. W. Nietzsche

  • Ich nicke viel und sage "Oh", "Ja, das stimmt", "Auf jeden Fall" und fasse dann in eigenen Worten nochmals alles zusammen, was mein Gesprächspartner eben erzählt hat. Etwa: "Oh je, da hattest Du aber wirklich eine anstrengende Woche, erst ist deine Waschmaschine kaputt gegangen und dann gerätst Du noch an so einen unfähigen Friseur der deine Wünsche nicht umsetzt. Dann kann es ja jetzt nur besser werden!"

    Das ist aber auch ganz schön anstrengend. So geht es mir aber auch häufig, wenn ich mich mit den wenigen Freunden, oder besser gesagt Bekannten treffe, die ich habe. Die erzählen auch immer so drauf los und dann wende ich diese Technik auch gerne an. Leider wird diese Technik aber auch oft bemerkt und man gilt dann schnell als Langweiler. Mir hat mal jemand gesagt, statt sich mit mir zu unterhalten, könnte man genausogut mit einer Wand reden. Ich denke, er hatte da nicht so ganz unrecht.

    Damit vermittle ich dem Gesprächspartner Verständnis und Interesse und kann mich ohne ihn zu verletzen unter einem Vorwand aus dem Gespräch zurückziehen. Meistens sind sie dann glücklich und lassen mich Ruhe. Aber anstrengend ist es dennoch...Das ist mein Notfallplan.

    Schön, wenn das funktioniert. Ich glaube aber, dass die meisten Leute es merken, wenn man nur das wiederholt, was sie zu einem gesagt haben. Man gilt dann schnell als komischer Sonderling. Zumindest ist das meine Erfahrung.

  • Mit Menschen die mir vertraut sind kann ich gut smalltalken. Ich finde Smalltalk nicht schlimm und ich komme eigentlich auch schnell mit Menschen in Kontakt wenn ich will, weil ich eher zuviel als zu wenig rede. :d

    So in etwa ist es bei mir auch.

    Smalltalk ja oder nein ist situativ abhängig. Beim Friseurbesuch bin ich stumm, Menschen merken oft sehr schnell, dass ich keine Lust darauf habe. Generell fällt es mir schwer mit Leuten ins Gespräch zu kommen, von denen ich nichts weiß. Bin da irgendwie unbegabt und mir fallen dann naheliegendste Einstiegs-Smalltalk-Fragen/-Themen nicht ein.
    Manchmal beobachte ich gerne NTs, wenn diese smalltalken und fasse mir immer wieder an den Kopf, wie naheliegend viele Fragen und Antworten doch sind. Aber ich kann es einfach nicht so gut. Fühle mich auch unwohl dabei.
    Auch schwierig war es zu WG-Zeiten, weil ich "zuhause" mit "Ruhe haben" verbinde und Smalltalk nunmal ein sozialer Akt ist, der bis zu einem gewissen Grad anstrengt.

    Andererseits gibt es Situationen, in denen es sogar ganz gut geht. In manchen Themen bin ich mittlerweile sehr geübt, z.B. Unithemen.
    Letztens habe ich vor einer mündlichen Prüfung im Flur (wo ich warten musste) einen entfernten Bekannten getroffen, studiert dasselbe Fach, aber 4 Semester unter mir.
    Da war ich tatsächlich äußerst froh, ein wenig Smalltalk betreiben zu können, das Thema war auch klar (mündliche Prüfungen, Studienorganisation, Modulwahl) und es hat mich sehr gut von meiner Nervösität abgelenkt, die ich logischerweise aufgrund der bevorstehenden Prüfung hatte. Außerdem ist die Person sehr sympathisch. ;)


  • Mit "Small Talk" meine ich hierbei, die oberflächlichen Gespräche die NT´s führen wenn sie sich über aktuelle Themen informieren wollen.

    Da vermischst Du meiner Meinung nach 2 verschiedene Dinge.

    Oberflächliche Gespräche dienen für mich nicht der Information über aktuelle Themen, sondern es wird ohne Informationszuwachs über banale Dinge (Wetter, Kinder, Zeug aus der Bild-Zeitung) geredet. Wenn das mehr als ein paar Sätze andauert, kann ich damit auch nicht viel anfangen.
    Oft geht das Gespräch aber je nach Gesprächspartner schnell in eine Ebene über, wo der Informationsaustausch im Vordergrund steht. Dann sehe ich das aber nicht mehr als Smalltalk an und versuche auch, das Gespräch mitzulenken zu Themen, die mich eben interessieren oder zu denen ich etwas sagen kann, weil ich es als wichtig ansehe.

    _,.-o~^°´`°^~o-.,_Ich ess Blumen...,.-o~^°´`°^~o-.,_

  • Ich bin Smalltalkfähig aber meistens interessiert es mich nicht Smalltalk zu machen. Egal jetzt bei wem. Ich stelle keinerlei Gegenfragen wie es in Smalltalk ja gewünscht wird und so versickert das Gespräch meist sehr schnell im Sand und ich spüre eine leichte Verwirrtheit bei meinem smalltalkliebenden Gegenüber....auch eine Frustration mit mir eben keinen Smalltalk halten zu können.
    Bemerkungen wie: "Na tolles/mieses Wetter heute", darin sehe ich keinen Sinn weil es für mich eine Tatsache ist die sich a) nicht ändern lässt und b) mir auch ohne Bemerkungen in diese Richtung bewusst ist.

    Auf Elternabenden ist das immer so ein Graus...Lehrer kommen auf mich zu, geben mir die Hand : "Schön, dass Sie kommen konnten..." und ich dann: "Ja, danke für die Einladung"....( obwohl dann vermutlich beide Seite denken: hoffentlich ist das alles bald vorbei und ich kann wieder nach Hause....) :roll:
    Dann noch die obligatorischen Fragen wie es mir geht, ob Zuhause alles ok ist usw....hier wirds dann nervig und manchmal denke ich mir man könnte doch ein Tonband laufen lassen mit diesen Sätzen. Die Lehrer hätten sich das Reden gespart und könnten gleich zur Sache kommen und ich hätte mir das Antworten gespart auf solche Fragen :d (die nur aus reiner Höflichkeit gestellt werden )

    Asperger- Autistin( Diagnose in UK Freiburg am 27.3.12)
    u. 1.Tochter NT, 1. Sohn mit atypischen Autismus(F.84.1)und gesicherter
    ADHS Diagnose(F.90.1),2.Tochter mit Autismusspektrumstörung u.Absencenepilepsie, 2.Sohn NT

  • Ich finde interaktive Dialoge (Frage-Antwort-Gegenfrage-Spiele statt abwechselnden Monologen) prinzipiell recht anstrengend, da ich nicht weiß, wann ich etwas sagen soll und oft auch erst eine Eingabe von außen benötige, um zu wissen, was ich sagen soll bzw. was in einer Sitation (an)zusprechen angebracht ist.

    Bei Smalltalk verschärft sich das, da mich einerseits die Thematik – also das Fehlen eines Themas bzw. das Austauschen reiner Belanglosigkeiten – nicht interessiert und ich andererseits auch unfähig bin, richtig zu antworten („richtig“ im Sinne, die korrekten Floskeln anzuwenden) oder gar Fragen zu stellen, was meist auch schnell bemerkt wird. Da von mir aus auch nie ein aktiver Beitrag dazu geleistet wird, Smalltalk aufrecht zu erhalten, weil ich auch (in einer solchen Situation spontan) gar nicht wüsste, was ich sagen oder fragen soll, verstummt jeder Versuch des anderen recht schnell.
    Allerdings gibt es auch manchmal Leute, die aus einem mir nicht erklärbaren Grund am Smalltalk mit mir festhalten – z.B. bei irgendwelchen Feiern –, was mich dann in großen Stress versetzt, sodass ich am liebsten schreiend davonlaufen würde. Da ich ein netter, höflicher Mensch bin, lasse ich so etwas oft über mich ergehen, weil ich nicht weiß, wie ich aus solchen Situationen wieder geschickt herauskommen kann.

    Problematisch wird es für mich jedoch, wenn mich eine Person näher interessieren würde, ich aber unfähig bin, über Smalltalk in ein für mich interessantes Gespräch einzusteigen (wobei das Ansprechen selbst für mich schon schwierig ist, da ich nicht weiß, wie das geht). Das Problem dabei sehe ich vor allem darin, dass Smalltalk etwas Intuitives und oft auch Spontanes ist. Es gibt zwar Standardfragen, die immer wieder auftauchen, aber ich finde, dass es schwierig ist, so etwas zu erlernen, indem man z.B. einfach Fragen und Antworten, die so erwartet werden, auswendig herunterleiert. Ich vermute auch, dass man dann auch bemerkt, dass man dabei unauthentisch ist. Situationsbedingt können auch andere Fragen erwartet werden, dazu muss man aber eine Situation – insbesondere genau dann, wenn man sich in ihr befindet – auch richtig einschätzen können. Situationsbewusstsein habe ich jedoch leider auch überhaupt nicht.
    Interesse für Smalltalk zu heucheln finde ich auch sehr schwer und ich denke, die meisten werden es einfach bemerken, dass mich so etwas nicht interessiert. Leider ist es bei denen, die es bemerken, bisher auch so gewesen (jedenfalls ist das meine Einschätzung), dass sie an einem Gespräch mit mir überhaupt nicht mehr interessiert waren, anstatt – wie es mir am liebsten wäre – gleich zu einem interessanten Thema überzugehen und den Smalltalk einfach wegzulassen. Denn meine Beobachtung anderer ist leider, dass vielen interessanten Gesprächen zwischen Menschen, egal ob sie sich nun schon kennen oder nicht, Smalltalk vorausgeht.

    Meine Vermutung ist, dass Desinteresse an Smalltalk (oder auch die Unfähigkeit zum Smallltalk, die vom anderen als Desinteresse gedeutet werden kann) mit jemandem, von diesem als Desinteresse an seiner Person gedeutet wird.

    Einmal editiert, zuletzt von modulo (23. Oktober 2014 um 14:06)


  • Dann noch die obligatorischen Fragen wie es mir geht, ob Zuhause alles ok ist usw....hier wirds dann nervig und manchmal denke ich mir man könnte doch ein Tonband laufen lassen mit diesen Sätzen.

    Gibt es da noch keine App für? Dann könnten sich die Smartphones der Leute miteinander unterhalten, während deren Besitzer etwas Vernünftiges machen... :evil:

    Ich halte auch nichts von Smalltalk, ich kann damit gar nichts anfangen. Es ergibt keinen Sinn, auf die Frage wie es mir geht, immer mit "gut" zu antworten, auch wenn es mir nicht gut geht. Zumal es den anderen gar nicht interessiert.
    Smalltalk über das Wetter wurde von mir früher immer mit der Wettervorhersage für die nächsten paar Tage beantwortet. Ich dachte damals wirklich, die Leute wollten das wissen. :oops: Seitdem ich weiß, daß es eh keinen interessiert, sage ich dazu nichts, bzw. antworte auf den Satz "Schönes Wetter heute" einfach mit "Ja".
    Kleine Scherze erlaube ich mir allerdings, wenn die Leute bei Sturm, Regen und/oder Gewitter über das Wetter meckern. Dann sage ich gerne mal, daß ich dieses Wetter toll bzw. interessant finde :d .

    Eine Therapeutin hat mir mal gesagt, dieses sinnlose Gequatsche sei so eine Art "sozialer Schmierstoff", damit der Umgang miteinander besser klappt. Seitdem rätsele ich darüber, wieso die Leute so einen "Schmierstoff" brauchen...

    Diese Signatur wurde autistomatisch erstellt und ist ohne Unterschrift gültig :m(:

  • Eine Therapeutin hat mir mal gesagt, dieses sinnlose Gequatsche sei so eine Art "sozialer Schmierstoff", damit der Umgang miteinander besser klappt. Seitdem rätsele ich darüber, wieso die Leute so einen "Schmierstoff" brauchen...

    Mir wurde das mit dem "Schmierstoff" auch mal so erklärt von einem Freund, lange bevor ich mit AS diagnostiziert wurde, und damals kam mir das , was mir erklärt wurde so absurd vor,
    fragte mich halt auch , weshalb brauchen denn die Leute das?
    So ganz begreife ich es auch heute noch nicht, aber Menschen funktionieren eben unterschiedlich, und ich kam nicht drumrum den Sinn des ganzen jenseits meiner persönlichen Perspektive zu sehen.
    U.a. die Diskussionen hier im Forum über das Thema und auch weitere eigene Erfahrungen haben dazu geführt, daß sich mir ganz langsam zumindest auch der persönliche Nutzen des Smalltalkens erschliesst .

    Siehe auch

    Sei nicht so direkt! Wie denn dann?

    Seltsam fühle ich mich dennoch oft dabei weiterhin.
    Aber der Gedanke , Smalltalken auch zum eigenen Schutz zu nutzen hilft mir etwas.

    Privat sehe ich zu Kontakte zu haben, bei denen Smalltalk nicht nötig ist und setzte mich den anderen Situationen zunehmend ausgewählt aus nach Möglichkeit.

  • Mir wurde das mit dem "Schmierstoff" auch mal so erklärt von einem Freund, lange bevor ich mit AS diagnostiziert wurde, und damals kam mir das , was mir erklärt wurde so absurd vor,
    fragte mich halt auch , weshalb brauchen denn die Leute das?
    So ganz begreife ich es auch heute noch nicht, ...


    Kann man doch ableiten: weil sie sich sonst an die Gurgel gehen würden. Oder in Dauerpanik wären, vor Angst, jemand gehe ihnen an die Gurgel.
    Oder nachlesen: zu vergleichen mit der gegenseitigen Fellpflege bei Affen. Da ist auch nicht die Funktion, dass das Fell dann sauber wäre.

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