Jede Angewohnheit nun als Tourette zu interpretieren sollte aber auch nicht Ziel der Sache sein.
Ich hatte mal so eine Angewohnheit, hab immer geräuspert. Selber habe ich es nicht wirklich gemerkt, mein Freund hat mich aber regelmäßig drauf hingewiesen.
Nach einer Zeit wurde es dann weniger, weil ich es selber mehr gemerkt habe und mittlerweile habe ich es nicht mehr.
Es hat sich auch durch nichts ersetzt, war wirklich einfach eine Angewohnheit, die sich auch wieder abgewöhnen ließ.ände es unfair Leuten mit Tourette gegenüber, wenn man Angewohnheiten dieser Art nicht klar abgrenzen würde.
ja, das meinte ich. Sonst kann sich da ja bald jeder drunter subsummieren.
Von dieser Ansicht muss sich ja niemand angegriffen fühlen, der die Diagnose hat. Im Gegenteil.
Wikipedia meint zur Diagnostik:
ZitatAlles anzeigenDie Diagnose des Tourette-Syndroms wird rein anhand der beobachteten Symptome und des bisherigen Krankheitsverlaufs gestellt. Gerade leichtere Verläufe werden häufig übersehen oder falsch eingeordnet, so dass einige Jahre bis zur Stellung einer korrekten Diagnose vergehen können.[35] Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie empfiehlt als Basisdiagnostik:[36]
Eine detaillierte Anamnese
Erhebung des neurologischen Status
Eine Beschreibung von Art, Häufigkeit, Intensität und Verteilung der unwillkürlichen Bewegungen sowie funktioneller Einflussfaktoren
Evaluierung von Art und Empfinden der Wahrnehmungen (Vorgefühl und Unterdrückbarkeit)
Erhebung eines psychopathologischen Befundes, inklusive möglicher assoziierter Störungen wie ADHS, Zwangssymptomen, Depression, Angst, AutoaggressionIm Einzelfall, insbesondere bei untypischem Bild oder dem Verdacht auf eine sekundäre Tic-Störung wird empfohlen:
Basislabor mit Blutbild, Entzündungsparametern, Kreatinkinase
Bestimmung von Kupfer, Coeruloplasmin und Spaltlampenuntersuchung bei gleichzeitigem Leberleiden zum Ausschluss eines Morbus Wilson
Computer- oder MR-Tomographie
Elektroenzephalographie (zur Abgrenzung gegenüber epileptischen Anfällen)
Lumbalpunktion bei Verdacht auf ein entzündliches Geschehen im Zentralnervensystem
Antineuronale Antikörper, Antistreptolysin-Titer, Antiphospholipid-Antikörper u.a. bei Verdacht auf eine Autoimmunerkrankung
Ausschluss anderer Grunderkrankungen mit Tics als Symptom (z.B. Morbus Wilson, Neuroakanthozytose, Fragiles X-Syndrom, Chorea Sydenham, Morbus Huntington, PANDAS)Bedingungen für die Diagnose sind mindestens ein vokaler und mindestens zwei motorische Tics in der Anamnese; diese müssen aber nicht gleichzeitig aufgetreten sein. Beim Tourette-Syndrom treten die Tics mehrmals täglich zumeist anfallartig entweder fast jeden Tag oder über ein Jahr lang wiederkehrend auf. Die Symptome müssen vor dem 21. Lebensjahr erstmals aufgetreten sein, die Stärke der Tics spielt keine Rolle in der Diagnosestellung.
Dem ICD-10 und der aktuellen Version des DSM-IV (siehe[37]) folgend, ist ein zusätzlicher Befund einer stärkeren inneren Anspannung und negativer Folgen in wichtigen Lebensbereichen für die Diagnose des Tourette-Syndroms nicht mehr erforderlich.