Ich hab eine Frage zum Zeitgefühl im weiteren Sinne. Es beschäftigt mich, dass ich am Wochenende kein Gefühl dafür habe, dass es nach dem Sonntag weiter geht. Ich weiß es in der Theorie, aber, eventuell wegen des üblichen Kalenderaufbaus, wo eine (Doppel-)seite mit dem Sonntag endet, habe ich immer das Gefühl, dass der Sonntag eine Art Ende bedeutet und zwischen dem Sonntag und dem Montag ist eine Mauer. Versteht ihr das? Dasselbe hab ich mit dem Jahr. Ich versuche jetzt, mir das Jahr als Kreis vorzustellen, früher hatte ich immer das Gefühl, nach Silvester würde das Jahr im Nichts verschwinden oder so ähnlich. Als wäre dann Schluss. Das sind alles nicht die richtigen Worte, ich versuche halt, es irgendwie auszudrücken.
Wie empfindet ihr das mit dem Übergang vom Sonntag zum Montag? Ich hätte gern ein festes Gefühl dafür, dass es nach dem Wochenende weitergeht. Was ich schon probiert habe, ist, die Wochentage hintereinander aufzuschreiben, ohne, dass Samstag und Sonntag so abgetrennt stehen und dann hab ich die Tage mit Unterpfeilen miteinander verbunden. Vor allem, mehrere Tage hintereinander in einer Reihe zu sehen mit einem Montag auf den Sonntag folgend (also ohne diesen Buch durch die mit dem Sonntag endende Seite eines typischen Kalenders) hilft mir, das zu begreifen, dass Sonntag kein "Dead End" bedeutet.
Am Sonntag Abend, wenn ich mich dann auf die Arbeit am nächsten Tag vorbereite, dann stellt sich bei mir Entspannung ein und mir wird bewusst, dass der nächste Tag wieder ein Arbeitstag sein wird und ich wieder "drin" sein werde. Aber am Samstag Abend und am Sonntag bis zum frühen Abend hab ich dieses Gefühl, gefangen zu sein in diesem seltsamen Zeitfenster - liegt auch daran, dass ich am Wochenende meist nicht rausgehe und so nicht viel mitbekomme von der Welt da draußen (was ich auch brauche zur Erholung).
Hat jemand eine Idee, was ich tun könnte, um dieses seltsame Empfinden zu verändern?