Werdet ihr "wahrgenommen"?

  • Werdet ihr "wahrgenommen"? 123

    1. Ja (38) 31%
    2. Nein (85) 69%

    Mich würde folgendes interessieren:

    Werdet ihr generell in einer Gruppe oder unter Menschen wahrgenommen, oder ist es so, dass ihr immer bzw. oft irgendwie "übersehen", "ignoriert" oder "nicht beachtet/bemerkt" werdet?

    Die Frage geht speziell an alle Autisten und Verdachtsartisten.

    Danke schonmal für die Teilnahme :)

    「人上人不造」 All Men Are Created Equal

    It's simple. There are no guarantees. I have to trust in luck. That is all.

    3 Mal editiert, zuletzt von Joker (14. Dezember 2015 um 20:15)

  • Arg, immer diese Rechtschreibkorrektur - ich meine natürlich Verdachtsautisten :d

    Kann es leider nicht mehr ändern, aber danke für den Hinweis.

    「人上人不造」 All Men Are Created Equal

    It's simple. There are no guarantees. I have to trust in luck. That is all.

  • Verdachtsartisten? Woran erkennt man die denn?

    Artisten, die nicht wissen, dass sie ein besonderes Kunststück beherrschen oder sich nicht sicher sind denke ich mal.


    Ich wurde in vielen Situationen in meinem Leben nicht wahrgenommen. Das lag auch oft daran, dass kaum jemand wusste wie ich bin und mich kaum jemand richtig kannte. Ich bin auch nicht unbedingt so aktiv was die Kontaktaufnahme geht und stehe nicht so gerne im Mittelpunkt. Das erschwert die Sache des wahrgenommen werdens erheblich.

  • Ich werde meistens nicht wahrgenommen und werde z.B. in Gesprächen einfach unterbrochen, grad so, als wäre ich überhaupt nicht da. Manchmal habe ich das Gefühl, als wäre ich unerwünscht und so was tut echt weh. Ich weiß dann nie, ob und was ich falsch gemacht haben könnte. Das führt dann auch immer dazu, dass ich mich zurückziehe und gar nichts mehr sage. Wozu auch, wenn es eh niemanden interessiert? :(

  • Jupp, ich werde oft übersehen. Obwohl ich -eigentlich- nicht unauffällig bin. Wer weiß, wenn ich optisch unauffällig wäre, wäre ich für andere wohl gar nicht da....
    edit: was komisch ist in dem Zusammenhang: Andere können sich immer sehr gut an mich erinnern, es scheint also nicht so zu sein, dass sie mich wirklich nicht wahrnehmen, aber ich fühle mich oft nicht wahrgenommen, nicht gesehen, nicht gehört. Keine Ahnung, woran das liegt.

    Ich werde meistens nicht wahrgenommen und werde z.B. in Gesprächen einfach unterbrochen, grad so, als wäre ich überhaupt nicht da.

    Das passiert mir auch immer wieder und ich finde das wirklich total furchtbar. Ich ziehe mich dann auch aus dem Gespräch zurück, damit kann ich nicht umgehen. Ich finde es grade in Gesprächen mit mehreren krass, wenn alle sich so plötzlich von einem wegwenden, als hätte man gar nicht gesprochen. Ich frage mich schon länger, ob das daran liegt, dass ich nicht merke, dass ich andere langweile und die quasi froh sind, "gerettet" zu werden und dem Gespräch mit mir entfliehen können. Dabei geb ich mir schon echt Mühe, andere nicht zuzutexten...

    Einmal editiert, zuletzt von Lalalalalila (15. Dezember 2015 um 00:17)

  • Ich werde nicht oft übersehen. Ich bin eher oft froh, wenn ich meine Ruhe vor Menschen habe, naja wenn ich in einer Gruppe bin dann unterhalte ich mich auch oder texte die Leute zu.

    Ich glaube irgendwo in meinen Grundschulzeugnissen stand auch "steht oft im Mittelpunkt, aber zeigt wenig Interesse an ihren Mitschülern" :lol:

    ~Die Liebe allein versteht das Geheimnis, andere zu beschenken und dabei selbst reich zu werden.~

  • Früher würde ich auch oft nicht wahrgenommen oder hatte zumindest das Gefühl, dass ich nicht wahrgenommen wurde. Heute ist das besser, vielleicht hängt das bei mir auch damit zusammen, dass ich heute selbstbewusster bin und Freunde gefunden hab.

  • Mir ist es erst einmal am liebsten, ich werde nicht wahrgenommen. Als Kind habe ich immer davon geträumt, unsichtbar sein zu können. Heute schaffe ich es immerhin in den meisten Fällen, dass ich offenbar nicht wahrgenommen werde. Ob dem wirklich so ist, weiß ich nicht - ich kann in andere ja nicht reinschauen.

    "Ich würde nie einem Club beitreten, der bereit wäre, jemanden wie mich als Mitglied aufzunehmen" (Groucho Marx) “Sich zu akzeptieren als den, der man ist, ohne etwas anderes sein zu wollen - das ist Freiheit“ (Ramesh Balsekar)

  • Ich kann da jetzt weder das eine noch das andere "ankreuzen" .

    Früher hatte ich vor allem in Gruppen meist das Gefühl nicht wirklich wahrgenommen zu werden.
    Oder ich war mit einer Person im Gespräch, eine andere kam dazu und ich hatte das Gefühl plötzlich "Luft" zu sein.
    Früher habe ich darunter gelitten, da ich nicht wusste, "was los" ist.
    Dadurch wurde ich vermutlich auch nicht gerade "greifbarer" für andere Menschen.

    Im Laufe meines Leben habe ich mich "weiterentwickelt" , ein andere Verhältnis zu mir selber bekommen.
    Und konnte auch andere Erfahrungen machen.
    Auch heute erlebe ich es noch, daß ich mal von anderen nicht wahrgenommen werde, aber ich kann das mittlerweile geniessen, kann Dynamiken so, wie sie sich entwickeln annehmen.

    Dadurch bin ich gelassen genug um dann , wenn sich ein Kontakt ergibt und ich das möchte, auch präsent zu sein.


    Heute schaffe ich es immerhin in den meisten Fällen, dass ich offenbar nicht wahrgenommen werde.

    Die Fähigkeit, mich quasi "unsichtbar" für andere zu machen habe ich auch.
    Früher ist es passiert, heute ist es eine extrem angenehme Möglichkeit , mich in Ruhe unter Menschen zu bewegen.


    Als Kind habe ich immer davon geträumt, unsichtbar sein zu können.

    Ich habe mir eher erträumt, der einzige Mensch auf der Erde zu sein. Ob das auch eine Art Allmachtsphantasie war? Ich glaube, ein Mensch allein auf der Erde , das würde gar nicht funktionieren . Aber ich fand die Idee prima.
    Alternativ habe ich mich etwas realer dann alleine in eine Gummizelle gewünscht, das war das andere Extrem, dann eben von allen weggesperrt für mich alleine erstmal machen zu können, was ich will, ohne daß mir noch wer reinfunken kann.

  • Ich habe mir eher erträumt, der einzige Mensch auf der Erde zu sein. Ob das auch eine Art Allmachtsphantasie war?

    Der einzige Mensch auf Erden zu sein wünsche ich mir auch immer wieder. Eine Allmachtsphantasie ist das bei mir nicht. Eher pure Verzweiflung, weil ich andere Menschen und all das Chaos, das sie produzieren, manchmal einfach nicht ertragen kann. :(

  • Ich denke an Sizuationen, wo ich in einer Ecke stehe und was lese. Da sagen die andren: "Huch, ich hab dich nicht gleich gesehen. Schön, dass du da bist."

    In einer anonymen Masse werde ich auch nicht so wahrgenommen - ausgenommen von Bekannten. Da habe ich auch nichts dagegen. Ist mir sogar recht.

    In "meinen" festen Gruppen fällt auf, wenn ich fehle. Und ich werde - ausgenommen Situationen wie oben - auch direkt als erstes gegrüßt.

    Unser Wissen ist Stückwerk. Und unser Erkennen ist Stückwerk. 1. Kor. 13, Vers 9

  • Heute Erde ich auch kaum noch wahrgenommen. Mag wohl an meiner introvertierten Art liegen, aber ich gebe mir auch größte Mühe nicht aufzufallen. Früher war ich sehr auffällig. Das war aber nicht positiv, sondern sehr negativ, denn ich würde von fast jedem gemobbt, hintergangen oder benutzt. Heute denke ich das es an meinem auffälligem Verhalten war. Um in der Jugend zu überleben,, muss man normativ sein. Wer es nicht ist, wird ausgegrenzt.. Zum Beispiel durch Mobbing. Heute bin ich immernoch nicht normativ, darauf bin ich aber stolz. Ich möchte mich nicht ändern, habe aber gleichzeitig Angat davor wieder abgelehnt zu werden. Deshalb verberge ich meine Persönlichkeit vor den meisten Menschen. Zum Biepsiel indem ich keinem Details über mich verrate.

    Das ist aber nur der aktive Teil, den ich steuere. Ausgenommen davon habe ich noch eine sehr introvertierte Persönlichkeit, die es Ändern nicht ermöglicht an mich ran zu kommen. So sagen es mir jedenfalls die meisten . Was schon seit meiner Kindheit so und wird wahrscheinlich auch noch lange Zeit so bleiben.

    @ifi @Windtänzerin @Bhai ich habe immer davor geträumt ein Raumschiff zu besitzen, mir mein paar Feunde zu besitzen und dann von hier wegzufliegen :) Manchmal aber auch ein Q (Wesen aus Star Trek mit vollkommener Kontrolle über Raum und Zeit) zu sein . :roll:

    Mit freundlichen Grüßen
    Chris

    Sollte es Misstände geben, die sie verzweifeln lassen; beseitigen Sie nicht die Misstände, sondern ihre Zweifel! :prof:

  • Das kenne ich leider sehr gut. Besonders frustrierend ist es für mich, wenn ich etwas sagen will und ich komplett ignoriert werde. Ich habe schon darauf geachtet, ob ich zu leise spreche, aber das konnte ich bereits ausschließen. Ich spreche in solchen Situationen (also, wenn ich bemerkt werden will) eher besonders laut, sodass ich sogar die Vibrationen meiner Stimme selber spüre und trotzdem werde ich da oft übersehen/ignoriert. Mit Sympathie scheint es auch nicht zu tun zu haben, da das auch auf Gespräche mit der Familie zutrifft.

    Das ist ein Thema, das mich regelmäßig besschäftigt und auch immer wieder verwirrt, da ich es absolut nicht verstehe.

  • Das ist ein Thema, das mich regelmäßig besschäftigt und auch immer wieder verwirrt, da ich es absolut nicht verstehe.


    Es muss etwas mit einem (Gessprächs)fluss zu tun haben, den man dann selber einfach nicht mitbekommt.
    Die sprichwörtliche "Wellenlänge" vielleicht.
    Wenn man jenseits dessen etwas sagt wird es wohl nicht als Teil des Gesamtgesprächs wahrgenommen.
    Oder man kommt gar nicht erst rein in den Gesprächsfluss.

    Was man für "Sinnesorgane" / Fähigkeiten einsetzt, um das mitzubekommen habe ich auch noch nicht klar.

    Zumal ich Situationen kenne, in denen ich in so einem Gesprächsfluss mit drin bin , dann bin ich wieder draussen.

    Ich akzeptiere das mittlerweile jeweils so wie es ist, entweder rede ich mit oder ich schweige halt.
    Will es nicht mehr ändern, dadurch bin gelassener geworden, wenn ich mal mit anderen Menschen zusammen bin.

    2 Mal editiert, zuletzt von ifi (18. Dezember 2015 um 08:54)

  • Manchmal find ich es einwenig gemein wenn Leute gar nicht mehr realisieren dass ich exestier oder vergessen wird dass ich ebenfalls Mitglied einer Gruppe bin, aber in Versteck-Spiel war ich dadurch jedoch häufig der Gewinner.

  • Ich würde hier am liebsten mit "Jein" antworten. Es geht mir schon oft so, dass ich übergangen werde, zum Beispiel wenn sich ein neuer Kollege vorstellt oder ähnliches. Dann geht derjenige einfach wortlos an mir vorbei und reicht dem nächsten die Hand.
    In Diskussionen gehe ich auch meistens unter, allein schon weil ich nie weiß, wann ich mit sprechen dran bin. Also bin ich meistens nur stummer Zuschauer.

    Andererseits scheine ich den Leuten schon aufzufallen. In der Uni kommt es zum Beispiel oft vor, dass Leute, die ich nur vom Sehen her kenne, mich plötzlich mit Namen ansprechen. Dann bin ich immer überrascht, weil ich nicht erwarte, dass sich jemand meinen Namen merkt, wenn ich eigentlich nichts mit der Person zu tun habe. Trotzdem kennen mich viele. Und anscheinend falle ich auch positiv auf, denn häufig fangen die Leute dann auch Gespräche mit mir an, setzen sich zu mir und ähnliches.
    Deswegen habe ich jetzt insgesamt mal für "Ja" votiert.

  • "Jein" wäre auch für mich die richtige Antwort. Einerseits kenne ich das meiste von dem, was hier beschrieben wurde. Auch ich werde in Schlangen übersehen, in Gesprächen mit mehrenen Menschen übergangen bzw. auf meinen Beitrag geht niemand ein (zuweilen kommt es dann vor, dass andere später inhaltlich das gleiche sagen und das dann kommentiert wird), im Zug geht der Schaffner einfach an mir vorbei ("Schwarz fahren" würde dennoch nicht funktionieren, dann wäre ich ja nicht so ruhig) etc. pp. Offenbar bin ich im "Ruhezustand" "unterhalb des Wahrnehmungsradars" mancher Menschen - und das, obwohl auch ich körperlich nicht unauffällig bin.

    Die Fähigkeit, mich bewusst "unsichtbar" zu machen, habe ich jedoch überhaupt nicht. Im Gegenteil, auch ich werde oft von Leuten wieder erkannt, an die ich selbst mich nicht erinnern kann. Vielen falle ich durchaus auf, teils auch in unangenehmer Weise, etwa als "besserwisserisch". Im alten Forum gab es eine Diskussion dazu, dass Autisten Aggressionen in NTs hervorrufen - das geht mir mit manchen Menschen auch so. Diejenigen lehnen mich teils von vornherein ab, ohne, dass ich einen konkreten Grund dafür nennen könnte. Umgekehrt gibt es jedoch, wenn ich mich wohl und sicher fühle, auch Situationen, in denen ich sowohl sympathisch wie auch selbstbewusst, souverän und sozial kompetent "rüber komme". Hängt halt extrem sowohl von meiner Tagesform wie der Umgebung ab. Typisch ist für mich nur, dass ich entweder "polarisiere" oder "unsichtbar" bin - aber so gut wie nie "normal mit dabei".

    From my youth upwards my spirit walk'd not with the souls of men. (...)
    My joys, my griefs, my passions, and my powers, made me a stranger.

  • Es gibt Situationen, in denen ich mich "unsichtbar" fühle. Es gibt aber auch Situationen (in Gruppen), in denen ich bewusst darauf verzichte, mich "einzubringen". Oder sehr spät mit meinen Ideen herausrücke. Das würde ich dann höchstens so beschreiben, dass ich mich "unsichtbar mache". Das ist aber nicht gemeint, oder?

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