Genau deshalb, denn es ist eben NICHT möglich ist, NICHT an den rosa Elefanten zu denken, wenn du ausdrücklich aufgefordert wirst.
@thelord Für mich ist es halt sehr wohl möglich, NICHT an diesen Elefanten zu denken, siehe oben. Ich verstehe ja auch die Intention und erkenne an, dass es bei vielen funktioniert, hatte aber aus meiner Sicht geschrieben - wie ich womöglich reagieren würde auf eine solche Aufforderung.
Aus einer Fortbildung über Gesprächsführungen mit Patienten habe ich in Erinnerung, dass das Gehirn mit dem Begirff "NICHT" grob gesagt nichts anfangen kann. Um den Begriff "NICHT" zu verstehen, braucht es im Gehirn eine Abstraktionsleistung. Und die kostet Zeit und Energie.
Hier ein Beispiel:
Ich beobachtete eine Mutter mit einem etwa 5jährigen Mädchen, die auf Fahrrädern unterwegs waren. Das Mädchen fuhr vorne weg. Irgendetwas schien die Aufmerksamkeit des Mädchens kurz vom Weg abzulenken. Es drehte den Kopf während der Fahrt zur Seite.
Die Mutter sah das und rief ihrer Tochter zu:"NICHT nach hinten gucken!"
Das Mädchen drehte den Kopf nach hinten.
Die Mutter rief immer wieder: "NICHT nach hinten gucken! NICHT nach hinten gucken!"
Das Mädchen verrenkte sich fast den Hals, schaut noch mehr nach hinten und fiel fast vom Fahrrad.
Es ist anzunehmen, dass im Kopf des Mädchens in dieser Situation, die schnelles Handeln ohne groß zu überlegen bedurfte, nur die Wörter:
"Nach hinten gucken! Nach hinten gucken! Nach hinten gucken!" abgebildet wurden.
Aus dem gleichen Grund ist auch nicht ratsam im Patientengespräch Formulierungen zu verwenden wie:
"Sie bauchen keine Angst zu haben. Das tut überhaupt nicht weh!"
Im Kopf eines sehr angespannten, nervösen Patienten drängen sich dadurch womöglich die Begriffe "Angst" und "Weh" erst recht in den Vordergrund.
Nach meiner Beobachtung spielt es dabei keine Rolle, ob die angesprochene Person visuell veranlagt ist oder nicht. Für den Begriff "NICHT" dürfte bei kaum jemand aus diesen beiden Gruppen ein schnell verfügbares Bild im Kopf entstehen.