Do You Have Aphantasia?

  • Genau deshalb, denn es ist eben NICHT möglich ist, NICHT an den rosa Elefanten zu denken, wenn du ausdrücklich aufgefordert wirst.

    @thelord Für mich ist es halt sehr wohl möglich, NICHT an diesen Elefanten zu denken, siehe oben. Ich verstehe ja auch die Intention und erkenne an, dass es bei vielen funktioniert, hatte aber aus meiner Sicht geschrieben - wie ich womöglich reagieren würde auf eine solche Aufforderung.

    Aus einer Fortbildung über Gesprächsführungen mit Patienten habe ich in Erinnerung, dass das Gehirn mit dem Begirff "NICHT" grob gesagt nichts anfangen kann. Um den Begriff "NICHT" zu verstehen, braucht es im Gehirn eine Abstraktionsleistung. Und die kostet Zeit und Energie.

    Hier ein Beispiel:
    Ich beobachtete eine Mutter mit einem etwa 5jährigen Mädchen, die auf Fahrrädern unterwegs waren. Das Mädchen fuhr vorne weg. Irgendetwas schien die Aufmerksamkeit des Mädchens kurz vom Weg abzulenken. Es drehte den Kopf während der Fahrt zur Seite.

    Die Mutter sah das und rief ihrer Tochter zu:"NICHT nach hinten gucken!"

    Das Mädchen drehte den Kopf nach hinten.

    Die Mutter rief immer wieder: "NICHT nach hinten gucken! NICHT nach hinten gucken!"

    Das Mädchen verrenkte sich fast den Hals, schaut noch mehr nach hinten und fiel fast vom Fahrrad.

    Es ist anzunehmen, dass im Kopf des Mädchens in dieser Situation, die schnelles Handeln ohne groß zu überlegen bedurfte, nur die Wörter:
    "Nach hinten gucken! Nach hinten gucken! Nach hinten gucken!" abgebildet wurden.


    Aus dem gleichen Grund ist auch nicht ratsam im Patientengespräch Formulierungen zu verwenden wie:

    "Sie bauchen keine Angst zu haben. Das tut überhaupt nicht weh!"

    Im Kopf eines sehr angespannten, nervösen Patienten drängen sich dadurch womöglich die Begriffe "Angst" und "Weh" erst recht in den Vordergrund.


    Nach meiner Beobachtung spielt es dabei keine Rolle, ob die angesprochene Person visuell veranlagt ist oder nicht. Für den Begriff "NICHT" dürfte bei kaum jemand aus diesen beiden Gruppen ein schnell verfügbares Bild im Kopf entstehen.

  • @Input Mir ging es doch nur darum, thelord darauf hinzuweisen, dass ich schrieb, dass ich mir den Elefanten nicht vorstellen kann, dass ich ihn nicht visualisieren kann. Ich wollte nicht ausdrücken, dass ich eine bildhafte Vorstellung zu dem Wort "nicht" habe.

  • Was haltet Ihr denn so vom Büchern aus dem Fantasy Bereich?

    Ich finde diese, sowie auch normale Romane unglaublich langweilig- ich kann sie einfach nicht zu Ende lesen. Dieses beschreibende, bildliche Geplänkel bringt bei mir einfach nichts.
    Ich lese ausschließlich Thriller, weil da meistens etwas nüchterner und anteilig weniger beschrieben wird (teilweise überblättere ich trotzdem)

    Ich kann gut Mitmenschen umgehen

  • Es ist wirklich nicht möglich nicht an ihn zu denken.

    Hast du gelesen, was hier vorher geschrieben wurde? Wenn man nicht in der Lage ist, einen rosa Elefanten zu visualisieren - dann sieht man keinen rosa Elefanten. Klar, man denkt dann wohl in Worten "rosa Elefant", aber man sieht ihn nicht.

  • Das ist ja auch was völlig anderes! An etwas denken heißt nur daran zu denken und nicht es zu visualusieren. Sobald jenand einen rosa Elefanten erwähnt und der andere die Botschaft wahrnimmt, hat er bereits daran gedacht. Somit ist die Aussage jenand könne es nicht tun schlichtweg falsch! Man sollte nicht Gedanken automatisch mit Visualisierung gleichsetzen!

    I could work hard to be normal, but I prefer to hold myself a higher standard. Ego lex sum.

  • Ein Blogeintrag zum Thema:
    https://www.unbemerkt.eu/de/habe-ich-aphantasie/

    Sich geliebte Menschen nicht vorstellen zu können, das ist wirklich hart. Manchmal hab ich das Gesicht von meinem Freund "vor Augen", aber eher schemenhaft, und sobald ich es festhalten will oder wenn ich mir sein Gesicht bewusst vorstellen will, funktioniert das nicht.

    Zum ersten Mal war mir dieses Unvermögen aufgefallen, als ich mich mal mit Chakren beschäftigt hatte und versucht hatte, diese zu visualisieren. Die Form hinzukriegen, war schon so gut wie unmöglich (ich kann die Vorstellung nicht festhalten), mir die Farbe vorzustellen war vollkommen unmöglich.

  • Mir die Simpsons vorstellen kriege ich noch so halbwegs hin (mit den üblichen Einschränkungen wie nicht dje ganze Figur auf einnsl und auch nur für nen Sekundenbruchteil). Aber eine bekannte echte Person? - Unmöglich! Die eigentliche Härte würde mir aber wohl nur dann bewusst werden, wenn ich es früher einmal gekonnt hätte wie andere Menschen es tun.

    I could work hard to be normal, but I prefer to hold myself a higher standard. Ego lex sum.

  • interessantes Thema. ich denke ich bin da auch dabei. ich erinnere mich aus der Zeit in der Klinik an Imaginationsübungen, die helfen sollen, aus schwierigen Situationen im Kopf, hier nennt man es wohl Overload, rauszufinden; was mir einfach unmöglich war und ist, nicht existierende Sachen, wie ein strömendes warmes Licht, vorzustellen. bei einen Garten, in dem man in Sicherheit ist, wo niemand reinkann, hab ich versucht, meinen eigenen früheren realen garten mir als Bild vorzustellen, aber das gelang auch nur schemenhaft und für einen kurzen Moment. auch Gesichter von mir nahestehenden Menschen kann ich nur so schemenhaft und kurz in einem Bild im Kopf haben, von anderen Bekannten oder gar Fremden gar nicht.

  • Das Problem habe ich auch, dass das mit dem sicheren Irt vorstellen nicht funktioniert.

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  • Meine Wenigkeit leidet zum Glück nicht unter Aphantasie. Im Gegenteil: Ich kann mir sehr gut skurrile Gedanken aushecken und sie in Form von naiver Malerei darstellen. Kurzgeschichten kann ich zwar auch schreiben, aber ich habe öfter Ideen für simple Zeichnungen. Außerdem finde ich es besser, surreale Gedanken in Bildern festzuhalten, egal, wie künstlerisch unbegabt man ist. Meiner Meinung nach sollte mal sich jeder in naiver Malerei versuchen. Glaubt mir, das macht viel Spaß. Aber kann auch nur ein Hobby bleiben – so wie bei mir.
    Ehrlich gesagt kann ich mir selbst Modefotografien im Stile der naiven Kunst vorstellen. Das hat was, oder?

  • Meiner Meinung nach sollte mal sich jeder in naiver Malerei versuchen. Glaubt mir, das macht viel Spaß.


    Ich denke, das ist ein Spass den Du zwar mit vielen, aber nicht mit allen Menschen teilen kannst.

    Mir macht das Schreiben phasenweise Spass.
    Malen habe ich früher öfter gemacht, aber nicht naiv sondern eher abstrakte Farb-Formspielerien mit einzelnen realen Komponenten teils.
    Das entspricht meinem Innenleben auch mehr als das ganz reale Darstellen.

  • Liebe Lex,

    gut, dass du den Mut aufgefasst hast, zu sagen, dass deine Malerei naiv ist. Diese Tapferkeit steckt nicht in jedem. Ich male naiv, weil mir diese Kunstrichtung am meisten Spaß macht. Außerdem erinnert mich naive Malerei teilweise an Kinderzeichnungen. Ich finde, naive Kunst entspannt mich und hilft mir gegen Aphantasie.
    Wäre es nicht cool, wenn du mir ein Bild aus deiner Hand zeigen würdest? Also ich werde zwei naive Bilder in diesen Forenbeitrag anhängen.

    Hier sind die Bildlinks:
    2044 - Zukunftsmusik der Verzweiflung
    5. Dezember 2091 - Stunde null um drei Uhr nachts

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