Wegen der Reizüberflutungsproblematik, die manche haben.
Der Begriff "Reizüberflutung" wird ja oft pauschal verwendet. Aber in den Folgen gibt es ja schon den Unterschied, ob man da gewissermaßen primär leidet, die Überflutung selbst als quälend erlebt, oder die Probleme eher sekundärer Natur sind. Etwa, weil man sich aufgrund der Reizüberflutung schlechter konzentrieren kann bzw. etwa bei vielen Nebengeräuschen einfach nichts mehr versteht. Bei mir war ersteres nur in der Kindheit stark ausgeprägt, im Erwachsenenalter ist eher letzteres der Fall. Bei sekundären Problemen aufgrund von Reizüberflutung stelle ich mir eine allgemeine Dämpfung eher kontraproduktiv vor. Bei primären Problemen halte ich es auch für eine "Notlösung" - zumindest langfristig wäre es meiner Ansicht nach besser, einen anderen Weg zu finden.
Es ist sicher schwer zu unterscheiden, ob die verkürzte Lebenserwartung von den Medikamenten kommt oder von der Krankheit, wegen der man sie einnimmt. Hauptsächlich werden Neuroleptika ja bei Schizophrenie verschrieben und sind dort auch sehr gut und notwendig. Aber Schizophrene begehen häufiger Suizid und haben oft begleitende Probleme wie Alkoholabhängigkeit, die die Gesundheit auch beeinträchtigen.
Das stimmt natürlich. Der betreffende Artikel erwähnte die radikal kürzere Lebenserwartung auch nur ganz allgemein, ohne Differenzierung der Gründe. Mag sein, dass es in manchen Fällen ohne Neuroleptika "noch schlimmer" wäre. Eine wirkliche Vergleichsgruppe müsste aus Menschen mit ähnlicher Problematik bestehen, die keine Neuroleptika eingenommen haben. Dennoch kann ich mir vorstellen, dass die Verlangsamung des gesamten Stoffwechsels auf Dauer negative Folgen hat. Von der "Versandung" von Mimik und Motorik und der Gewichtszunahme gerade bei Menschen, die ohnehin zu Übergewicht neigen, ganz abgesehen.