• Moin,

    ich habe meine Diagnose 10/2021 bekommen (Asperger Syndrom)

    Ich bin in Therapie seit 2013. Meine Eltern haben sich im Juni 2018 getrennt. Ich musste meinen Vater 24/7 überwachen, dass er sich nicht das Leben nimmt. Meinem Vater geht es inzwischen besser als vorher.
    Ich bin seitdem in einem Zustand in dem ich mich nicht mehr sicher fühle. Früher hat meine Familie mir sehr viel Sicherheit gegeben, aber ich wohne alleine und meine Eltern sind zerstritten und ich denke mir immer (ich möchte endlich nach Hause kommen).

    Der Vertrauensbruch meiner Mutter, jahrelang überstunden zu machen, und dabei einfach nur bei ihrem Liebhaber zu sein (unwissend für mich), obwohl ich ihr gesagt habe, wie schlecht es mir damit geht, ist etwas was ich ihr niicht vergeben kann und was dazu führte, dass ich bis heute nicht das Gefühl habe, dass sie nicht für mich da ist und mich vollständig versteht und akzeptiert.

    Kennt jemand hier dieses Maß an Vertrauensbruch und das Gefühl alleingelassen zu werden von einem Familienmitglied?
    Ich fühle mich immernoch unverstanden und nicht akzeptiert. Meine Familie behandelt mich, als wäre ich eine "Abnormalität" und hat zunächst rücksicht genommen (was sie vorher nie hat) und dann wieder das normale verhalten übernommen. Kennt Ihr das gefühl? Alleinegelassen werden, sich nicht verstanden fühlen, künstlich mitleid bekommen obwohl niemand sich für einen interessiert?


    Gruß

    Give a man a fish, you feed him for a day. Don’t teach a man to fish…and feed yourself. He’s a grown man. Fishing’s not that hard. :d

  • Hi,
    ja ich kenne das Gefühl.
    Wobei mir niemand jemals half, ich also nach wie vor als ein Alien behandelt werde (eine gesicherte Diagnose steht immer noch aus, ein Diagnostiker würde mir in einem möglichen baldigen Abschlussgespräch die Diagnose ASS - sekundärer atypischer Autismus und ADS geben).

    Hinzukommt, dass meine Eltern Lehrer waren, sie also zu jeder Zeit alles besser wussten, weil sie hin und wieder einmal eine Fortbildung zum Thema Autismus hatten. Sie haben mich emotional vernachlässigt und haben meine Diagnostik jahrelang verzögert.

    Leider trennten sich meine Eltern nie, wobei sie mehrfach kurz davor standen, für mich als Hochsensiblen unerträglich.

    "Künstlich Mitleid zu bekommen" ohne "echtes Interesse" kenne ich ebenfalls, wenn sie sich auch nur ansatzweise interessieren würden, würden sie mir nicht permanent widersprechen und meinen Worten glauben. In meinen Augen geht es bei ihrem "Mitleid" bloß darum, sich selbst besser zu fühlen und ihre Probleme bei mir abzuladen.

    Sicherheit haben sie mir keine gegeben, dafür aber eine physische Grundversorgung, ein "Zuhause" suche ich noch.

    Ich bin seit 2009 mit Unterbrechungen in therapeutischer Behandlung.

    Inside an autistic person there isn’t a non-autistic person trying to get out. ~ Ian McKinnell

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