Diagnostik - Vergleich

  • Hallo,

    hier eine Frage an diejenigen, die bereits mehrfach/ an verschiedenen Stellen getestet wurden:

    sind die Fragebögen dieselben/ greifen auf dieselben "Gold-Standards" oder Varianten daraus zurück?

    Und weichen Eure Testergebnisse voneinander ab ("tagesform-bereinigt" natürlich)?

    Wie ist der ADOS für Erwachsene aufgebaut?

  • Wie ist der ADOS für Erwachsene aufgebaut?

    Gibt keinen ADOS speziell für Erwachsene. Da wird der für die höchste Altersstufe für Kinder und Jugendliche verwendet.

    Zum Rest kann ich nichts sagen, da ich nur das "Vergnügen" mit einer Diagnostikstelle hatte.

    Moderatorenbeiträge sind an der grünen und fetten Schrift erkennbar! Alles andere stellt meine persönliche Meinung als Forennutzerin dar.

  • Wenn's eine Uniklinik ist kann es durchaus sein, dass die die Zustimmung zu anonymisierter Forschungsauswertung dabei erhober Daten mit in den Standard-Behandlungs-/Diagnose-Verträgen haben (war zumindest in der MHH bei den Behandlungsverträgen bei stationären Aufnahmen auf normalen Stationen so. Ist ja keine Studie, wo experimentellen oder potenziell un- oder weniger wirksamen Behandlungen zugestimmt werden muss...

    Dann kann es sein, dass die auch ein paar zusätzliche, Non-Standard-Fragebögen untermischen, um Daten für eine Doktorarbeit oder Publikation zu generieren. Zum Beispiel auch, um neu entwickelte Fragebögen zu validieren.

    Also sollte das ggf. nicht verwundern.

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    Einmal editiert, zuletzt von Godot (29. September 2022 um 00:19)

  • hier eine Frage an diejenigen, die bereits mehrfach/ an verschiedenen Stellen getestet wurden:

    Ich konnte nur mit Erschrecken feststellen: Es gibt keine Standards für die Diagnostik, es macht wirklich jeder was er will oder für gut befindet. Ich habe einiges gesehen.
    Ich wurde zwar überall als Autist diagnostiziert, aber dass man sich dabei nicht an feste Vorgaben hält, die überall vergleichbar sind, finde ich gar nicht gut.

  • dass man sich dabei nicht an feste Vorgaben hält, die überall vergleichbar sind

    Wie sollten die denn aussehen? Bisher gibt es ja keine Standardempfehlungen für Erwachsene, was Diagnostikinstrumente betrifft.
    Wirklich wichtig ist das Gespräch mit dem Arzt, weil es eine klinische Diagnose ist. Das werden doch sicher alle machen. Der Rest (wie Fragebögen, ADOS oder MRTs und sonstiges) ist optional, weil nichts davon einen eindeutig nachgewiesenen Nutzen für die Diagnostik hat.

    Historisch gesehen waren die schrecklichsten Dinge wie Krieg, Genozid oder Sklaverei nicht das Ergebnis von Ungehorsam, sondern von Gehorsam.
    (Howard Zinn)

  • Hallo,

    hier eine Frage an diejenigen, die bereits mehrfach/ an verschiedenen Stellen getestet wurden:

    sind die Fragebögen dieselben/ greifen auf dieselben "Gold-Standards" oder Varianten daraus zurück?

    Das ist schwierig zu beantworten, da meiner Erfahrung nach die auch auf eine bereits vorhandene Autismus-Diagnose aufbauen. Dh die erste Diagnostik ist mit Interview, Fragebögen und Co, die weiteren aber sind nur noch ein Gespräch+ das Sichten der Unterlagen (erste Diagnostik) oder nichtmal das (nur die Beobachtung des Patienten im Psychiatrie-Alltag).
    Dh willst du mehrfach die ganzen Tests mitmachen, müsstest du bei der zweiten (und weiteren Stellen) behaupten, du hättest vorher noch keine Diagnosen bekommen, sonst verzichten die nämlich drauf dich nochmal durch die ganze Testbatterie zu schleifen. Es sei denn eben die Forschen und nehmen dich dann noch in irgendeine gerade laufende Studie mit rein.


    Die Fragebögen sind tagesform-abhängig natürlich. Die erzielte Punktzahl ändert sich auch im Laufe der Jahre und mit wachsendem Wissen über die Störung (nach einer positiven Diagnose kreuzt man evtl krasser an als vorher und hat mehr Punkte; oder umgekehrt wenn man meint man hätte nun viel dazu gelernt, kreuzt man vielleicht eher die "sanftere" Variante an und erzielt weniger Punkte). Das sind Selbsteinschätzungsbögen und natürlich schwankt die Selbsteinschätzung. Die verwendeten Fragebögen sind sich schon irgendwie alle ähnlich und manche typische Fragen tauchen in jedem wieder auf (zb "Gehen Sie lieber ins Theater oder ins Museum?" wäre so eine der Fragen die bei mir hängen geblieben ist weil sie sich wiederholt in verschiedenen Fragebögen)
    Dann gibt es noch Fragebögen die die Bezugsperson und Eltern ausfüllen, aber die macht man (siehe oben) ja meist nur einmal.

  • Zu "Fragebögen immer gleich":

    Gerade in universitären Diagnose-Stellen kann da zu Forschungszwecken immer mal ein neuer oder unüblicher Fragebogen mit untergemischt werden. Macht ja auch Sinn - sowohl, neue, bessere Diagnosewerkzeuge zu entwickeln, als auch, diese dann im direkten Vergleich mit etablierten Tests zu validieren.

    ...schon unterwegs!

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