• Interessant schon.. aber verstehen kann ich davon nur sehr sehr wenig.

    Hohe Zahlen bei der Editierungsanzeige zeigen nicht, dass ich permanent meine Meinung ändern würde. Ich habe nur Probleme Rechtschreib- und Grammatikfehler zu tolerieren und korrigiere diese daher, wenn ich sie sehe.
    Dennoch kann auch ich Tippfehler übersehen. In diesem Fall bitte ich um Nachsicht.

  • Interessant? Ich glaube eher weniger. Finde beides eher unangenehm und anstrengend.
    Meine Trefferquote hinsichtlich Interpretation liegt bei 50/50.
    Manchmal liege ich eben total richtig und dann aber auch wieder total daneben.
    Schwierig wird es für die anderen, wenn ich ihnen mein Empfinden "aufdrücke", zumal ich dabei sehr hartnäckig sein kann.
    Dann kann ich aber eben auch nicht anders bzw. habe das Bedürfnis, eine Bestätigung zu erhalten für das, was ich "sehe", damit meine Welt wieder in Ordnung ist.

  • Ich finde es interessant und habe auch Spaß dabei, aber mehr in Filmen als im richtigen Leben. Bei Schauspielern kann man gut auf die Nuancen achten, und dann habe ich Freude daran, wenn Schauspieler solche Nuancen zeigen. Ein leichter Zucker am Mund oder kurz die Augenbrauen hochziehen (man denke an Spock, der gerade in einem anderen thread erwähnt wurde), das kann so vielsagend sein. Und lustig manchmal.
    Ich habe keine Ahnung, ob das bei mir erlernt ist oder ob ich es schon immer konnte, aber bei der Mimikerkennung kann ich wirklich nicht behaupten, dass ich große Probleme hätte, so grundsätzlich. Nur im persönlichen Gespräch, da gelingt es mir oft nicht, die Dinge richtig zu deuten. Vielleicht weil es da nicht so deutlich ist wie im Film, und weil ich nicht so darauf fokussiert bin, sondern auf andere Dinge achten muss.

    Historisch gesehen waren die schrecklichsten Dinge wie Krieg, Genozid oder Sklaverei nicht das Ergebnis von Ungehorsam, sondern von Gehorsam.
    (Howard Zinn)

  • Das Erkennen und Deuten der Mimik und Gestik anderer bereitet mir nicht so große Probleme.
    Bei sehr vertrauten Menschen und auch in Filmen klappt das relativ gut, zumindest so, dass ich die Grundstimmung erfasse, ob das Gefühl nun negativ oder positiv ist.
    Aber der Unterschied, ob die Person z.B. müde, gelangweilt, genervt, enttäuscht oder traurig ist, erkenne ich nicht.

    Bei nicht so vertrauten Menschen ist es unterschiedlich. Das kann ich manche gut deuten und manche gar nicht.
    (Bei Ironie und Sarkasmus ist das eigentlich genauso.)

    Ich habe aber am meisten Probleme damit, selbst Mimik anzuwenden und zu zeigen. Manchmal finde ich es richtig anstrengend, meine Gesichtsmuskulatur zum passenden Gesichtsausdruck "zurechtzuziehen".
    Meine Gestik ist entweder nicht vorhanden oder in einer anderen Situation übertrieben. Ein gesundes Mittelmaß bekomme ich wohl nicht hin.

  • Findet ihr Mimik und Gestik interessant?

    Ja, auf jeden Fall.

    Meine Trefferquote hinsichtlich Interpretation liegt bei 50/50.

    Wenn du eine Ja-oder-Nein-Entscheidung auf die richtige Erkenung der Mimik stützt, kannst du also ebenso gut eine Münze werfen.

    Ein leichter Zucker am Mund

    Der deutet darauf hin, dass die Zielperson vergesslich ist und nach dem Naschen am Zuckertopf vergessen hat, sich den Mund abzuwischen :d

    kurz die Augenbrauen hochziehen (man denke an Spock

    Das ist allerdings auch so ziemlich das einzige, was man bei Spock an Mimik beobachten kann. Ansonsten hat er eher das, was im ADOS als "eingeschränktes Spektrum des Gesichtsausdrucks" bezeichnet wird.
    Als Kind fand ich das total cool und war immer ganz stolz, wenn meine Schwester sagte, ich hätte gerade wie Spock geguckt.

    Ich finde es interessant und habe auch Spaß dabei, aber mehr in Filmen als im richtigen Leben.

    in Filmen klappt das relativ gut

    Ein schönes Beispiel gab es im gestrigen Tatort (Murot und das Gesetz des Karma)
    Der Kommissar (Ulrich Tukur) wird zu Beginn von einer Trickbetrügerin beklaut. Im Laufe des Geschehens stellt sich heraus, dass sie die Tochter einer ehemaligen Freundin von ihm ist.
    Er veranlasst daraufhin einen Vaterschaftstest und lächelt zum Schluss, als er das Ergebnis sieht. Es bleibt aber dem Zuschauer überlassen, dieses Lächeln zu interpretieren.
    Hat das jemand gesehen? Ist sie nun seine Tochter oder nicht?

    Ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll. (Georg Christoph Lichtenberg)
    Veränderungen führen deutlich öfter zu Einsichten, als dass Einsichten zu Veränderungen führen. (Milton H. Erickson)
    Morgen werde ich mich ändern, gestern wollte ich es heute schon. (Christine Busta)

  • Das ist allerdings auch so ziemlich das einzige, was man bei Spock an Mimik beobachten kann.

    Ja. In den ersten Folgen lächelt er noch, hier kann man es sehen:
    https://memory-alpha.fandom.com/de/wiki/Talos-…hen_Pflanze.jpg
    In späteren Folgen hätte er nur noch die Augenbrauen hochgezogen und "faszinierend" gesagt. :d

    Historisch gesehen waren die schrecklichsten Dinge wie Krieg, Genozid oder Sklaverei nicht das Ergebnis von Ungehorsam, sondern von Gehorsam.
    (Howard Zinn)

  • In den ersten Folgen lächelt er noch, hier kann man es sehen:

    Die aus späteren Folgen bekannte unnahbare Art von Spock war in dem Pilotfilm dem noch namenlosen weiblichen ersten Offizier (Number One, gespielt von Majel Barrett) zugeschrieben.

    Die Produktionsfirma war mit dem Pilotfilm aber unzufrieden und wollte sowohl den weiblichen ersten Offizier als auch den vermeintlich zu diabolisch aussehenden Spock aus der Serie streichen. Dem Produzenten Gene Roddenberry gelang es aber, die Produktionsfirma zu überzeugen, Spock in der Serie zu belassen. Er übernahm auch den Posten des ersten Offiziers und den unnahbaren Charakter von Number One.

    Majel Barrett wurde in der Serie zur Krankenschwester Christine Chapel degradiert und im realen Leben Ehefrau von Gene Roddenberry. Er kommentierte das in seiner Autobiographie mit den Worten: "„Ich machte Leonard Nimoy zum Ersten Offizier und Majel Barrett zu meiner Frau und der Krankenschwester der Enterprise. Auch wenn Leonard ein sehr netter Kerl ist, habe ich es nie bereut.“

    Ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll. (Georg Christoph Lichtenberg)
    Veränderungen führen deutlich öfter zu Einsichten, als dass Einsichten zu Veränderungen führen. (Milton H. Erickson)
    Morgen werde ich mich ändern, gestern wollte ich es heute schon. (Christine Busta)

  • Interessant schon. Und ich würde gerne mehr verstehen.
    Extrovertierte Menschen mit starker Mimik kann ich besser „lesen“. Subtile Hinweise entgehen mir oder ich interpretiere sie nicht richtig.
    Tja.

    Man sieht nur mit dem Herzen gut.
    Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.
    (Antoine de Saint-Exupéry)

    "Was ist falsch an sonderbar?"

    "Das Ende der Störung ist derzeit nicht absehbar."

  • Er veranlasst daraufhin einen Vaterschaftstest und lächelt zum Schluss, als er das Ergebnis sieht. Es bleibt aber dem Zuschauer überlassen, dieses Lächeln zu interpretieren.
    Hat das jemand gesehen? Ist sie nun seine Tochter oder nicht?

    Meinem Eindruck nach sollte das Lächeln genau diese offene Frage beim Zuschauer hervorrufen und gleichzeitig unbeantwortet lassen. Auch meine Mutter empfand das so und die ist recht gut in solchen Einschätzungen.

    Zur Ausgangsfrage:
    Ja und ja (wenngleich ich vermute, subtilere Ausdrücke nur eingeschränkt mitzubekommen und mir generell die Interpretation leichter fällt, je mehr Kontextinformation ich habe).

  • Meinem Eindruck nach sollte das Lächeln genau diese offene Frage beim Zuschauer hervorrufen und gleichzeitig unbeantwortet lassen. Auch meine Mutter empfand das so und die ist recht gut in solchen Einschätzungen.

    Da gebe ich dir und deiner Mutter absolut Recht: natürlich war das Absicht, dem Zuschauer hier Interpretationsspielraum zu lassen. Ich finde das auch völlig in Ordnung, die Frage am Schluss nicht eindeutig zu beantworten.

    Trotzdem würde mich interessieren, was diejenigen da hineininterpretieren, die sich gerne mit so etwas beschäftigen und glauben, Mimik gut interpretieren können:
    ist es eher Erleichterung, dass diese Kriminelle nicht seine Tochter ist, oder trotz der kriminellen Neigungen der jungen Dame Freude darüber, dass er eine Tochter hat?

    Meine eigene Meinung dazu:

    Spoiler anzeigen

    Erleichterung sieht etwas anders aus: da hätte ich eher so etwas wie ein erkennbares Aufatmen erwartet.
    Es gab vorher Andeutungen, dass sich der Kommissar eigentlich auch eine familiäre Bindung gewünscht hätte.
    Für mich ist es eher Freude darüber, eine Tochter zu haben

    Ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll. (Georg Christoph Lichtenberg)
    Veränderungen führen deutlich öfter zu Einsichten, als dass Einsichten zu Veränderungen führen. (Milton H. Erickson)
    Morgen werde ich mich ändern, gestern wollte ich es heute schon. (Christine Busta)

  • Für mich ist Mimik lesen nach wie vor recht schwierig.
    Beim Reading the mind in the eyes Test habe ich zum Beispiel unterdurchschnittliche Ergebnisse gehabt.

    Kann mich auch an viele Situationen erinnern, in denen ich zumindest vertraute Personen fragen musste, was gerade die Stimmung ist oder wie ich eine Äußerung zu verstehen habe, weil es eine Diskrepanz für mich gab in dem, was ich „gelesen“ habe und dem Inhalt der Äußerung.
    So was verunsichert mich sehr und hat diverse Gespräche für mich im Nachgang zum Gegenstand von Grübeleien gemacht. Gerade im Arbeitskontext ist das für mich eine Riesenbelastung.
    Filme und Serien schaue ich u.a. auch deshalb gerne, weil ich mir mehr Übung erhoffe, im Entziffern/ Zuordnen von Mimik und Gestik.
    Allerdings ist das ja seltenst 1 zu 1 übertragbar auf Interaktionen im realen Leben. :(

    Doch begann auch er in Menschengestalt, und er tappte im Dunkeln, und seine Taten waren zufällig, bis ihm offenbart wurde, wer er sei und was er solle.
    – Peter Høeg, Fräulein Smillas Gespür für Schnee

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