Tipps bei Depression und Burnout

  • Hallo,

    was sind denn eure Erfahrungen in Bezug auf der Behandlung eines Burnouts und einer Depression?

    In der Suche habe ich bereits einiges nachlesen können aber nicht wirklich was denn nun genau hilft bzw. geholfen hat.

    Manchmal kann ich nicht einschätzen ob es sich gerade um eine depressive Phase mit Antriebsmangel oder um eine Erschöpfung welche Ruhe benötigt handelt.

    Alleine sein hilft mir zwar gegen die Erschöpfung, verschlimmert aber die Depression und die Traurigkeit, ein Teufelskreis.

    Hat hier jemand Erfahrungen?

    Grüße,
    CK

    Einmal editiert, zuletzt von Cereal Killer (14. September 2022 um 10:24)

  • Hallo CK,

    vielleicht hilft ja das Forum ein bisschen die Einsamkeit zu lindern.
    Ansonsten versuchen, die Realkontakte nicht ganz auszuschließen, aber sehr maßvoll damit umzugehen.
    Alles Gute für Dich!

    LG

  • Ich denke, dass es zwischen depressiver Phase und Depression und Burnout einen fliessenden Übergang gibt. Je länger diese depressiven Verstimmungen anhalten, desto eher spricht man dann von einer Depression, aber ich weiss nicht, von welcher Zeitspanne man da ausgeht.

    Aber ich kann sehr gut nachvollziehen, wie du dich fühlst, denn ich bin aktuell auch wegen einem depressiven Erschöpfungssyndrom krankgeschrieben. Das ist wohl wie ein Burnout, nur aus anderen Gründen. Bei einem Burnout sagt man wohl, dass der Patient sich im Beruf zu viel Stress ausgesetzt hat, oder ausgesetzt wurde. Bei dem depressiven Erschöpfungssyndrom können auch andere Gründe dazu geführt haben.

    In meinem Fall, dass ich seit 4 Jahren verzweifelt einen neuen Job suche, mit dem ich mich identifizieren kann, oder mich zumindest nicht hinzwingen muss,und von dem ich leben kann. Aber ich finde einfach nichts. Es ist echt frustrierend, und es fühlt sich an, als würde ich an einem Gummiband hängen. Mal sieht es gut aus, und ich laufe los und freue mich, dass es endlich aufwärts geht. Aber dann ist das Band voll gespannt, und ich werde zurück an den Anfang katapultiert. Immer und immer wieder.
    Das führte dazu, dass ich ständig unter Strom stand, weil ich dachte, ich muss nach Jobs suchen, muss mich bewerben, auf alles, was irgendwie annehmbar klingt. Solange, bis einfach nichts mehr ging.

    Ich kann mich auch zu nichts mehr aufraffen, selbst zu Dingen, die mir eigentlich Spass machen, und auch helfen würden. Joggen gehen, z.B., denn Sport soll ja bei Depressionen helfen. Ich habe mich zu mehreren Feuerwehrübungen abgemeldet, weil ich das Gefühl hatte, eh nichts auf die Reihe zu bringen, und dachte, die brauchen mich eh nicht. Und ich bin dauernd müde, könnte auch gut den ganzen Tag im Bett verbringen.

    Da ich das alles irgendwann selbst nicht mehr in den Griff bekam, und mir ernsthaft wünschte, einfach in Rente zu gehen, bin ich zu meinem Hausarzt. Der hat mich krankgeschrieben und mir empfohlen eine Reha zu beantragen, und dann zu hoffen, dass mir danach eine Umschulung gewährt wird. Jetzt warte ich auf Antwort der Rentenversicherung, und hoffe, dass ich bald in die Klinik kann und dass ich echt eine Umschulung bekomme.

    Ich konnte mich zwar zwischenzeitlich mal aufraffen wandern zu gehen, aber allein das war schon ein Drama für sich, und ich bin ewig rumgeeiert, ob ich gehen soll, will, oder auch nicht. Geplant waren eigentlich 8 Tage, ich war nach 2 Tagen wieder daheim. Einer der Wege, die ich gehen wollte, ist nicht ausgeschildert, und das nervte mich dann so, dass ich spontan heimgefahren bin. Ob das gut war, ich weiss es nicht.

    Vielleicht würde es uns ja beiden helfen, wenn wir uns gegenseitig motivieren würden. Z.B., falls du auch joggen gehst, könnten wir eine Zeit ausmachen, wo wir beide laufen gehen. Vielleicht geht man dann eher, als wenn man sich selbst versucht zu motivieren. Was in meinem Fall einfach nicht klappt.

    Zu Antidepressiva will ich aktuell nicht greifen, auch wenn ich die sicher kriegen würde, würde ich danach fragen.

  • Manchmal kann ich nicht einschätzen ob es sich gerade um eine depressive Phase mit Antriebsmangel oder um eine Erschöpfung welche Ruhe benötigt handelt.

    Grundsätzlich: Wenn es nach einer Erholungs- oder Ruhephase besser wird, war es Erschöpfung. Die kann auch mit dem Symptom Müdigkeit nach seelischer Anstrengung auftreten.

    Depressive Phasen mit (definitionsgemäß dazugehörendem) Antriebsmangel bessern sich manchmal einfach so, ohne erkennbaren Grund. - Ein erlebtes Erfolgsereignis steigert das Selbstwirksamkeitserleben und kann dazu beitragen, dass es dir besser geht.

    Macht ist das Spielzeug der Reichen, das sie mit niemandem teilen (Muriel Barbery, "Die Eleganz des Igels")

  • Hallo CK,

    vielleicht hilft ja das Forum ein bisschen die Einsamkeit zu lindern.
    Ansonsten versuchen, die Realkontakte nicht ganz auszuschließen, aber sehr maßvoll damit umzugehen.
    Alles Gute für Dich!

    LG

    Ja deshalb meine Anmeldung hier, danke für die Info! Wie definierst du maßvoll bzw. wie oft hast du Kontakt zu Freunden und Familie pro Woche wenn es dir gut geht? :) Ich merke zu spät wann es zuviel ist es wäre wohl besser einen guten Plan zu machen...

    Danke für deinen Beitrag, ich hab vor kurzem ein Buch über Erschöpfung gelesen das war sehr interessant aber nicht ganz Autismustauglich er empfiehlt z.Bsp. täglich Sport langsam beginnen teils auch nur spazieren gehen aber Hauptsache bewegen und raus soziale Kontakte pflegen. Joggen ist mir zu anstrengend habe es schon öfter angefangen und immer wieder aufgehört. Manchmal geh ich spazieren oder fahre Rad am Ergometer. Bei mir ist es auch eine Erschöpfungsdepression pflanzliche Mittel schon ziemlich alle durch. Gestern war ich nach der Arbeit sehr depr. und traurig habe mich dann aber aufgerafft und bin 30min am Ergometer gefahren mit Musik dann ging es mir besser. Unter Leute gehen ist für mich sehr anstrengend immer schon und aktuell extrem, da ich aktuell noch immer nicht wieder masken kann bin ich zu ehrlich und im nachhinein tun mir gesagte Sachen leid. Dann läuft der Kopf wieder auf Hochtouren und ich kann nicht schlafen kann mich nicht beruhigen. Zur Ruhe kommen ist mein Hauptproblem. Der Ergometer war aber eine gute Investition Sport@Home.

    Grundsätzlich: Wenn es nach einer Erholungs- oder Ruhephase besser wird, war es Erschöpfung. Die kann auch mit dem Symptom Müdigkeit nach seelischer Anstrengung auftreten.
    Depressive Phasen mit (definitionsgemäß dazugehörendem) Antriebsmangel bessern sich manchmal einfach so, ohne erkennbaren Grund. - Ein erlebtes Erfolgsereignis steigert das Selbstwirksamkeitserleben und kann dazu beitragen, dass es dir besser geht.

    Seelische Anstrengung, Müdigkeit ja das kommt hin. Dann probiere ich es mit einer längeren Ruhephase und schau ob es mir dann besser geht danke für den Tipp.

  • Tut mir Leid für Dich @Cereal Killer
    Ich stecke gerade auch in einer depressiven Erschöpfung-Phase.
    Mir hilft körperliche Anstrengung, hilft gegen Grübeln, macht mich zufrieden..
    Malen, Klavier spielen. Ist Seelenbalsam.
    Mich darüber mit einer vertrauten Freundin austauschen.
    Meinen Körper besonders gut pflegen.
    Mir einen Tagesplan machen, an den ich mich halten muss.
    Tut meinem Selbstwertgefühl gut.
    Weil ich mich zu alldem aufraffen/zwingen muss, ist das anstrengend, aber besser als mich aufgeben....
    Und wie @Capricorn geschrieben hat: Geduld mit Dir haben.
    Und lieb mit Dir umgehen :)
    Alles Gute

  • Manchmal kann ich nicht einschätzen ob es sich gerade um eine depressive Phase mit Antriebsmangel oder um eine Erschöpfung welche Ruhe benötigt handelt.

    Das kenne ich auch. Oft bin ich einfach überreizt und brauche erst mal viel Ruhe. Wenn dann wieder etwas mehr Energie da ist versuche ich gezielt Kontakte zu pflegen, bei denen ich weiß, dass sie mir guttun. Leute bei denen ich nicht viel maskieren muss und einfach sein kann wie ich bin.

    Du schreibst ja, dass du schon etwas sportlich aktiv warst. Das ist super, tut mir auch immer gut.

    Geführte Meditationen helfen mir auch. Hab da so ne App dafür. (Hilft mir vor allem auch zu analysieren, welche Gefühle gerade so eine Erschöfpung auslösen, manchmal bemerke ich dann erst, dass ich eine Migräne habe... schlechte introrezeption oder so ähnlich)

    Und wie die anderen schon gesagt haben, sei geduldig und lieb mit dir.

  • Alleine sein hilft mir zwar gegen die Erschöpfung, verschlimmert aber die Depression und die Traurigkeit, ein Teufelskreis.

    Du könntest mal schauen, ob du Varianten des Nichtalleinseins findest, die dich nicht oder nur unwesentlich psychisch erschöpfen, sodass du mehr vom positiven Efffekt hast.
    Mir z. B. tut Gesellschaft prinzipiell gut, aber in Phasen psychischer Erschöpfung hab ich nicht genug Kraft um mit anderen zu interagieren, sodass es dann schnell ins Gegenteilige umschlägt und ich mich aufgrund dieses Wissens dann auch gar nicht erst dazu aufraffen kann und dadurch dann auch in so einen Teufelskreis gerate. Meine Lösung war, Varianten zu finden, wo ich nicht oder nur wenig interagieren muss und auch die von anderen Menschen ausgehenden Reize reduziert sind, ich aber dennoch ein gewisses Gefühl von Gesellschaft hab, in meinem Fall z. B. in belebten Stadtteilen auf nicht zu vollen Wegen spazieren gehen. Das hat dann zwar nicht gegen die Erschöpfung geholfen, sie aber eben auch nicht verschlechtert und ich hab wenigstens ein bißchen positives Erlebnis gehabt und jedes noch so kleine positive Erlebnis tut in einer Depression gut.
    In der Theorie hilft es gegen Depression die negative Abwärtsspirale durch positive Erlebnisse aufzuhalten und im besten Fall umzukehren. Praktisch steht man vor der Herausforderung, diese positiven Erlebnisse herbeizuführen ohne sich dabei zusätzlich weiter psychisch zu belasten und diese Herausforderung ist bei gleichzeitiger ASS i. d. R. viel höher.

    Einmal editiert, zuletzt von Aldana (14. September 2022 um 20:20)

  • Ich denke, dass es zwischen depressiver Phase und Depression und Burnout einen fliessenden Übergang gibt. Je länger diese depressiven Verstimmungen anhalten, desto eher spricht man dann von einer Depression, aber ich weiss nicht, von welcher Zeitspanne man da ausgeht.

    Depression ist es, wenn entsprechende Symptome mindestens zwei Wochen anhalten. Ich würde so unterscheiden: Bei der Depression stehen die negativen Gedanken und Hoffnungslosigkeit Vordergrund, beim Burnout eine Müdigkeit/Energielosigkeit, die sich nicht mehr durch einfaches Schlafen oder einen Urlaub beheben lässt. (Man kann wohl auch beides gleichzeitig haben.)

    Du könntest mal schauen, ob du Varianten des Nichtalleinseins findest, die dich nicht oder nur unwesentlich psychisch erschöpfen, sodass du mehr vom positiven Efffekt hast.

    Ein paar Ideen, wo man in der Nähe von Menschen ist, aber wenig oder nicht interagieren muss: "Klassisches" Konzert, Gottesdienst, alleine ins Cafe gehen und sich mit einem Buch oder einer Zeitung hinsetzen, sich einen Platz in einem Park oder Spielplatz suchen und Leute beobachten. Flohmärkte. Nachbarschaftsfeste.
    Kontakte übers Internet sind für mich eine gute Möglichkeit (z.B. beim Zusammenspielen), weil ich die gut dosieren kann. Foren oder online-Gruppen zu Hobbies können helfen.

    In der Theorie hilft es gegen Depression die negative Abwärtsspirale durch positive Erlebnisse aufzuhalten und im besten Fall umzukehren. Praktisch steht man vor der Herausforderung, diese positiven Erlebnisse herbeizuführen ohne sich dabei zusätzlich weiter psychisch zu belasten und diese Herausforderung ist bei gleichzeitiger ASS i. d. R. viel höher.

    Genau! Im Genusstraining bekommt man oft Listen mit "angenehmen Tätigkeiten", Google findet da auch ganz viele. Schau die doch mal durch, ob dich da was anspricht. Grundsätzlich muss man halt ausprobieren und drauf achten, was es mit einem macht. Wenn es sich nicht gut anfühlt, dann aufhören und was anderes machen. Bei Autisten bietet sich die Beschäftigung mit einem SI (Spezialinteresse) an.

    Moderatorenbeiträge sind an der grünen und fetten Schrift erkennbar! Alles andere stellt meine persönliche Meinung als Forennutzerin dar.

    Einmal editiert, zuletzt von Schwarze Katze (18. September 2022 um 19:54)


  • Genau! Im Genusstraining bekommt man oft Listen mit "angenehmen Tätigkeiten", Google findet da auch ganz viele. Schau die doch mal durch, ob dich da was anspricht. Grundsätzlich muss man halt ausprobieren und drauf achten, was es mit einem macht. Wenn es sich nicht gut anfühlt, dann aufhören und was anderes machen. Bei Autisten bietet sich die Beschäftigung mit einem SI (Spezialinteresse) an.

    Danke für die Infos. Aktuell ist es wieder schlechter, bin erschöpft und auch hoffnungslos da ich das Gefühl habe das es einfach nicht besser wird. Ich kämpfe mich von Woche zu Woche, das es mir jetzt schon am Wochenanfang nicht gut geht ist denk ich ein schlechtes Zeichen und das obwohl ich von zuhause aus arbeite :m(: .
    Vielleicht ist auch mein jetziges "zuhause" in dem ich seit 1 Jahr wohne schuld daran? Der Straßenlärm macht mich wahnsinnig ansonsten gefällt es mir hier gut, Alternative habe ich gerade keine. Kopfhörer und Ohropax habe ich natürlich. Bei gekippten Fenster teils über 75DB Straßenlärm vielleicht werd ich deshalb nicht gesund? :nerved:

  • Lärm macht krank, alte Mediziner-Schulweisheit... "Aktionsplan Lärm" googeln (oder wie das heißt)

    Macht ist das Spielzeug der Reichen, das sie mit niemandem teilen (Muriel Barbery, "Die Eleganz des Igels")

  • Lärm macht krank, alte Mediziner-Schulweisheit... "Aktionsplan Lärm" googeln (oder wie das heißt)

    Ich wusste ja was mich erwartet als ich hierher gezogen bin, aber das es mich so stark stört dachte ich nicht. Mein Umzug war auch eine Notsituation. Lärminfo kenn ich, hab einen erneuten Versuch gestartet und der Gemeinde geschrieben wg. dem Straßenlärm. Der Genossenschaft lauf ich deshalb schon länger hinterher die tun aber nichts ich wär ja schon mit ein paar Hecken zufrieden die auch etwas Sichtschutz (wg. vorbeizischender Autos im Blickfeld) bieten würden aber nein es passiert nichts. Ich schau eh täglich ob es wo etwas anderes für mich gäbe und ich tüftle wie ich es mir hier selber angenehmer machen kann. Fensteranpressdruck ist schon am höchsten, vor das Fenster kann ich nichts stellen da dort unterhalb die Heizung ist. Vorhang hab ich hm. Akustikpaneele im Raum aber die eher wg. dem Arbeiten. Pflanzen vor dem Fenster draussen.. Sichtschutzfolie die leider auch hell ist und bei direkter Sonneneinstrahlung das Licht strahlt :m(: . Jalousin sind sowieso immer zur Hälfte unten weil mich zu viel Sonne/Licht stört durch die kleinen Öffnungen in den Jalousin seh ich aber trotzdem die Umrisse der Autos vorbeizischen. :nerved:

  • Oh man ist echt blöd, tut mir leid, dass du so eine ungünstige Umgebung hast. Das ist bei mir enrom wichtig. "my home is my castle" (RW)
    Außer in eine bessere Gegend zu ziehen, die besser zu dir passt fällt mir da auch nichts ein. Du machst ja auch schon viel. Kopfhörer, Jalousien usw.

    Eine Sache die mir noch einfällt ist stimming. Also selbstregulierendes Verhalten. Es hilft den Stress abzubauen, aber ich glaube gerade als Spätdiagnostizierter Autist vergisst man das oft noch. Mir geht es zumindest so. Weil man das Jahre/Jahrzehnte so abtrainiert hat. Muss mich dann richtig dran erinnern, hey moment mal ich könnte ja mit Kopfhörern auf im Kreis laufen und mit den armen wedeln. Hört sich komisch an, sieht komisch aus, aber hilft erstaunlicherweise. Oder unter die Gewichtsdecke verkriechen und ein bisschen hin und her schaukeln.

  • Oh man ist echt blöd, tut mir leid, dass du so eine ungünstige Umgebung hast. Das ist bei mir enrom wichtig. "my home is my castle" (RW)
    Außer in eine bessere Gegend zu ziehen, die besser zu dir passt fällt mir da auch nichts ein. Du machst ja auch schon viel. Kopfhörer, Jalousien usw.

    Eine Sache die mir noch einfällt ist stimming. Also selbstregulierendes Verhalten. Es hilft den Stress abzubauen, aber ich glaube gerade als Spätdiagnostizierter Autist vergisst man das oft noch. Mir geht es zumindest so. Weil man das Jahre/Jahrzehnte so abtrainiert hat. Muss mich dann richtig dran erinnern, hey moment mal ich könnte ja mit Kopfhörern auf im Kreis laufen und mit den armen wedeln. Hört sich komisch an, sieht komisch aus, aber hilft erstaunlicherweise. Oder unter die Gewichtsdecke verkriechen und ein bisschen hin und her schaukeln.

    Ja ich stimme eh auch, hab einige Gadgets und Antistresstools die sich gut dafür eignen. Aber du hast Recht manchmal vergisst man darauf (die letzten Jahre vor der Diagnostik) jetzt stimme ich aber unbewusst das geht dann automatisch bis mich jemand darauf hinweist. Für die Allgemeinheit sieht es dann wie ein nervöser Tick aus aber besser so als das ich mich erklären müsste.
    Am Anfang war es ganz schlimm hier, meine neugierige Nachbarin hat geklingelt und angerufen. Mittlerweile halte ich sie recht gut auf Abstand aber auch nur weil ich selbst an mir arbeite und mir nichts mehr gefallen lasse und nicht viel von mir Preis gebe (RW). In einem schwachem Moment erwischt sie mich aber trotzdem noch, das ärgert mich dann. Wie ein autismusfreundlicher Wohnort sein müsste wüsste ich garnicht irgendwas wird immer sein schätze ich. Darf ich fragen wie dein Wohnort/ Wohnung für dich passt also was ausschlaggebend war/ist. Ruhe, Umgebung, Nachbarn, Familie etc. Was gefällt dir an deiner und was wäre ein NoGo. Ich dachte lieber Straßenlärm als Kindergeschrei und das die Autos eher einen gleichmässigen Ton haben und andere Geräusche von Nachbarn übertönen. Irgendwie ging der Plan nicht auf :? auf den Winter freue ich mich dann gibts wenigstens keine Motorräder die machen nämlich am meisten Krach.

  • Mir hat gegen (leichte) Autogeräusche Meeresrauschen geholfen. Das normale Vorbeifahrgeräusch ging darin sehr gut unter. War auch nicht so anstrengend wie eine Dauerbeschallung mit Musik/Radio/Filmen, um es zu übertönen.

    Moderatorenbeiträge sind an der grünen und fetten Schrift erkennbar! Alles andere stellt meine persönliche Meinung als Forennutzerin dar.

  • Darf ich fragen wie dein Wohnort/ Wohnung für dich passt also was ausschlaggebend war/ist. Ruhe, Umgebung, Nachbarn, Familie etc. Was gefällt dir an deiner und was wäre ein NoGo. Ich dachte lieber Straßenlärm als Kindergeschrei und das die Autos eher einen gleichmässigen Ton haben und andere Geräusche von Nachbarn übertönen. Irgendwie ging der Plan nicht auf auf den Winter freue ich mich dann gibts wenigstens keine Motorräder die machen nämlich am meisten Krach

    Grundsätzlich denke ich, dass das für jeden Autistischen Mensch sehr individuell ist. Aber ich erzähle dir gern wie es bei mir ist.
    Mit 19 hatte ich die Möglichkeit eine eigene Wohung (DG) im Haus meiner Eltern zu beziehen. Das war für mich optimal, da ruhigere Siedlungsgegend. Nur war igrendwie im Sommer ständig jemand am Rasen mähen oder Hecke scheiden. Das waren für mich schon sehr nervige Geräusche, die ich oft gestört haben. Auch war das haus sehr hellhörig, was ich auch als störend empfunden habe.

    Als ich geheiratet habe bin ich mit meinem Hund und meinem Mann in einen großen Wohnblock gezogen (99 Wohnungen). Die Umstellung war für den Hund und mich schon etwas schwierig, ich hatte zu der Zeit viele Meltdowns, wusste aber noch nicht, dass es Meltdowns waren, da noch undiganostiziert.
    Grundsätzlich passt diese Wohnung aber für mich auch. Es wohnen zwar viele Leute hier aber jeder ist für sich und ich muss außer grüßen mit den Nachbarn nicht viel Kontakt haben. Ein kleiner Kinderspielplatz ist bei uns schräg vor dem Balkon, manchmal ist es lauter, vor allem im Sommer, wenn Schulferien sind aber hält sich in Grenzen und finde ich persönlich angenehmer als Straßen-/ Rasenmäherlärm. Toll ist, dass der Block überhaupt nicht hellhörig ist und man so gut wie nichts mitbekommt von nebenan/unten/oden. Die Wohnung ist schön hell und vom Balkon aus sehe ich schöne große Bäume, das gefällt mir besonders. Da sich die Blocks am Ortsrand befinden ist man auch gleich im grünen zum spazieren. Und ein paar Geschäfte sind zu Fuß zu erreichen und nicht zu frequentiert, da eben eher am Ortsrand.

    Ein NoGo wäre für mich an einer viel befahrenen Straße, einer Bahnlinie oder unmittelabr in der Nähe einer Kirche zu wohnen. Kellerwohnung auch nicht, da ich helles natürliches Licht bevorzuge. Nachbarn am besten auf Abstand. Mit so einer Nachbarin wie du es beschreibst hätte ich auch größte Mühe.

  • Danke für deine ausführliche Antwort das hilft mir sehr.
    Werde mir wie immer eine Liste schreiben und die Vor und Nachteile plus Risiko abwägen und hoffen das sich das Land oder die Genossenschaft vielleicht doch noch dazu bewegt etwas gegen den Straßenlärm zu unternehmen.

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