Hallo miteinander,
weiß jemand um seriöse Experten für die Differentialdiagnostik von erwachsenen Frauen im Großraum München/Nürnberg? Durch Kontakt zu einer diagnostizierten Autistin bin ich (selbst weiblich, Mitte 20) auf das Thema Autismus bei Frauen gekommen, weil wir zwischen uns viele Ähnlichkeiten entdeckten. Ich habe seit vielen Jahren mit meiner mentalen Gesundheit zu tun, meine vorhandenen Diagnosen erklären aber nicht oder nur unzureichend meine Probleme in der Emotionsregulation, meine Hypersensibilität, Probleme in der soz. Interaktion/in Beziehungen und den exekutiven Funktionen, die mich alle maßgeblich beeinträchtigen.
Nach eingehender Online-Recherche zum Thema Spätdiagnose bei Frauen sah ich viele Parallelen zu mir, woraufhin ich ein kostenloses Beratungsangebot aufsuchte. Nach diesem Beratungsgespräch bei jemandem, von dem ich dachte, er sei Autismusexperte (kein Diagnostiker!) wurde mir aber nach 30 Minuten Erstgespräch gesagt, dass das, was ich beschreibe, kein Autismus sein könne, weil ''meine soziale Interaktion zu gut sei'' (Anm.: Ich arbeite im sozialen Bereich und musste mir unter vielen Tränen vieltausendfach grundlegende soziale Skills aneignen und von anderen abschauen, weil die alle bei mir nicht natürlicherweise vorhanden waren - wie es bei den meisten anderen Menschen der Fall zu sein scheint; bin inzwischen nach vielen Jahren Übung meisterhaft im Schauspielern, mit dem Preis, dass ich mir täglich Arme und Beinde ausreiße, um normal zu wirken, und chron. erschöpft bin, weil ich nicht authentisch sein kann, wenn ich meinen Job behalten möchte). Außerdem habe ich mich als Kind nicht für Züge oder Karten oder Astronomie interessiert und habe mich nicht stundenlang um mich selbst gedreht. Vielmehr klänge meine Erfahrung nach Hochbegabung mit Hochsensibilität und motor. Entwicklungsverzögerung.
Mir wurde dort gesagt, Autisten würden nicht im sozialen Bereich arbeiten, sähen Menschen tendeziell nur als Mittel zum Zweck und würden sie fallen lassen, wenn sie quasi nicht mehr dienlich seien. Zum Glück sei es kein Autismus bei mir, meinte der Berater, denn dann könne man an sich arbeiten und wäre lernfähig. Autisten wären gar nicht in der Lage, ihre sozialen Fähigkeiten derart auszubauen, wie ich es getan habe.
Irgendwie lässt mich das Thema trotzdem nicht los, weil ich so wahnsinnig viele Parallelen zw. meiner Erfahrung und der vieler spätdiagnostizierter Frauen sehe. Letzten Endes möchte ich einfach nur einen Namen für meine Andersartigkeit und meine Probleme haben (egal, was es letztlich ist) und bin deswegen auf der Suche nach jemandem, der seriöse Differentialdiagnostik betreiben kann und Autismus nicht nach nur 30 Minuten wegen meiner durchaus inzwischen vorhandenen sozialen Skills ausschließt.
Über jegliche Tipps und Vorschläge wäre ich sehr dankbar
Liebe Grüße, Banane