Bald geht meine Therapie mit einer ASS-Spezialistin zu Ende, nach 60 Terminen. Eine Frage die ich mir stelle ist folgende:
Kann man wenn man fast 60 Psychotherapie-Termine mit einer ASS-Spezialistin gehabt hat davon ausgehen das man auch tatsächlich eine ASS hat? Ich meine, wenn die Psychotherapeutin immer noch nach fast 60 Terminen fest davon überzeugt ist dass man eine ASS hat? Was ich oft denke ist dass falls ich keine ASS gehabt hätte diese Tatsache hätte auffallen müssen. Manchmal denke ich aber dass, weil ich in meinem Leben dieses und jenes hingekriegt habe, ich keine ASS haben kann. Ich kenne viele Menschen die erheblich weniger erreicht haben als ich was ins Ausland auswandern betrifft und sogar einen der mit 70 noch nicht aus seinem Elternhaus ausgezogen ist weil er das nicht hingekriegt hat.
Nach meiner Diagnostik habe ich gedacht dass ich eventuell eine falsch-positive Diagnose bekommen hätte und dass ich vielleicht nur "komisch" sei auf einer etwas autistischen Art aber dass diese Art keinen Autismus im eigentlichen Sinne darstellt (wie bei einer Vogelscheuche die wie ein Mensch aussieht aber nur eine Figur aus Holz und alten Klamotten ist, mit einem Hut darauf). Deswegen hat bei mir meine Psychotherapie mehr "Gewicht" gehabt als die ursprüngliche Diagnostik, eben weil die 60 Termine ziemlich viel sind, die anderen Patienten meiner Therapeutin alle Autismus haben und sie mich immer als "Mensch auf dem Autismus-Spektrum" bezeichnet, betrachtet und behandelt. Wenn ich nicht "autistisch" wäre hätte sie (die Therapeutin) merken müssen dass die Diagnose nicht stimme, was sie nicht getan hat, was mir zu denken gibt dass die Diagnose eigentlich stimmen muss, das heißt, dass ich nicht nur mir irgendwann eingeredet habe dass ich eine ASS hätte sondern dass ich tatsächlich eine ASS habe.
Sollte ich eventuell diese Psychotherapie als sozusagen eine zweite, für mich überzeugendere als die erste, Diagnostik betrachten oder wäre das falsch?