Ich habe den "Zwang", mich mit anderen Diagnostizierten zu vergleichen.
Das merkt man.
Ich sollte wohl nicht ungefragt Tipps geben, aber ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, dass es bei dieser Art von Grübeln nichts bringt, wenn man dem Grübeln immer weiter Nahrung gibt. Das World Wide Web ist da auch sehr kontraproduktiv. Im Grunde ist es ein ewiges Auf und Ab, hier findet man etwas, was einen beruhigt, dann googelt man weiter, dann ist man wieder verunsichert. Sowas kann man Stunden und Wochen und Monate und Jahre treiben. Ich hab da schon viele Themen durch, die ich gar nicht alle auflisten mag, weil vieles so unfassbar absurd ist, dass man es keinem erzählen kann.
Es wird keine Erlösung geben, ganz egal, wie viele Threads oder Papers du liest, wie viele Diagnosen du durchführen lässt, es wird nicht der Punkt kommen, an dem du denkst: So, jetzt hab ich den Punkt gefunden, wo ich weiß, was Sache ist.
Stattdessen - wenn dein Gehirn so ist wie meins - wird es dir nach ein paar Jahren langweilig werden und das Gehirn sucht sich was anderes zum Grübeln. Dann ist das alte Grübelthema plötzlich egal oder langweilig oder lächerlich oder nervig.
Bei mir kommt das Grübeln von Stress, Überforderung, Angst, zu vielen Dingen auf einmal. Es ist ein Ausdruck von Überreizung. Es lässt sich nicht durch Denken oder Beschäftigung mit geistigen Dingen lösen. Ich brauche dann Ruhe, Bewegung, Meditation oder auch Ablenkung durch Literatur, Kultur, Musik usw. Achtsamkeit, spazieren gehen, den Körper wahrnehmen, die Regentropfen hören. Das ist ja bei jedem individuell. Aber zwanghaftes Grübeln ist bei mir ein gutes Indikator davor, dass mein Gehirn sich grad nicht mehr runterregulieren kann.