Wie sinnvoll sind Medikamente?

  • Hallo,

    ich bin nicht diagnostiziert, war nur mal n paar Sitzungen bei einer Therapeutin (Anfang des Jahres). Ziel war es Depressionen los zu werden und nen „Sprungbrett“ für eine Diagnostik ASS zu bekommen. Meinen Verdacht im Spektrum zu sein hat sie nicht abgestritten, aber schien ihr auch nicht „wichtig“, dafür wollte sie mir schwere Depressionen diagnostizieren und alles mögliche andere „anhängen“ und empfahl Medikamente und evtl einen stationären Aufenthalt. Da ich weder Medikamente wollte, noch stationären Aufenthalt und mich die wenigen Sitzungen total fertig gemacht haben, habe ich dann abgebrochen.
    Ich hatte schon immer Probleme (will über meine Kindheit/Jugend hier nicht reden) seit Jahren jetzt in der Ehe. Seit dem Wochenende hab ich mit meinem Mann wieder zusammengerauft und es sieht das erste Mal ernsthaft so aus, als ob es klappt. Das Problem ist, dass das alles sehr „fragil“ ist und ich weiß dass der kleinste Fehler wieder alles kaputt machen könnte. Das will ich natürlich nicht.
    Andererseits habe ich dafür Kontakte abgebrochen (erst einen, durch ne Panik-Reaktion dann alle anderen die ich hatte), was ich sehr bereue. Aber ich dachte auch ich brauche jetzt diese „Ruhe“ und die Konzentration auf meine Beziehung. Fakt ist, dass dies nicht klappt. Ich kriege Panik, schlafe nicht, esse fast nichts, bin kurz vorm Durchdrehen. Es ist entweder ein komplettes Gedankenchaos oder Leere. Ich kann in der jetzigen Situation noch nicht bei ihm thematisieren, dass ich die Kontakte wieder aufbauen will (was ich aber vor habe, denn so kann es nicht bleiben), das wird Zeit brauchen, aber diese Zeit habe ich nicht, es wird jeden Tag schlimmer.
    Trotzdem habe ich Gedanken es zu tun ohne zu warten, womit ich alles riskieren würde, weil es eben alles noch so instabil ist. Ich will aber auch nicht, dass es so bleibt wie es jetzt ist.
    Ich sehe keine Lösung. Jedenfalls nicht gleich. Und selbst wenn, habe ich sowieso schon extrem viel kaputt gemacht. Das frisst mich auf. Ich weiß nicht was tun. Jede Variante die ich habe fühlt sich falsch an. Es ist alles zuviel und das Loch in das ich falle scheint keinen Boden zu haben.
    Welche Risiken haben Antidepressiva? Wie gut/schnell wirken sie? Wie sinnvoll ist es sie zu nehmen wenn die Situation sowieso erstmal nicht änderbar ist? Das heißt, selbst wenn „alles wieder gut“ werden würde, würde ich die Schuldgefühle niemals los werden. Auch nicht den Selbsthass. Wie sinnvoll sind da Medikamente überhaupt?
    Bekommen würde ich sie sofort, da sie mir mehrmals angeboten wurden. Zwar wollte ich nie Medikamente, aber ich habe Angst das sonst nicht auszuhalten (keine weiteren Details zu dieser Problematik, ich will darüber nicht diskutieren, die Info schwere Depression muss bitte reichen).

    LG

    ADD83

  • Welche Risiken haben Antidepressiva? Wie gut/schnell wirken sie? Wie sinnvoll ist es sie zu nehmen wenn die Situation sowieso erstmal nicht änderbar ist? Das heißt, selbst wenn „alles wieder gut“ werden würde, würde ich die Schuldgefühle niemals los werden. Auch nicht den Selbsthass. Wie sinnvoll sind da Medikamente überhaupt?


    Hallo,

    das wären eher Fragen für einen Arzt. Medikamente können sehr sinnvoll sein, unter Umständen aber auch nicht. Das kommt auf die Person, die Umstände und Erkrankungen an. Die Risiken von Antidepressiva sind je nach Präparat unterschiedlich, das kann von risikoarm bis Serotonin-Syndrom oder auch Abhängigkeit gehen, je nach Präparat. Wie gut/schnell ein Präparat wirkt ist auch verschieden, es kommt auf die Einnahme und die Aufnahme im Körper an, es wirkt auch nicht bei jedem identisch. Die Dauer bist zur Wirkung unterscheidet sich auch je nach Präparat.

    Ich würde das entweder bei der betreffenden Therapeutin ansprechen. Oder dir eine andere Therapeutin, oder einen Psychiater suchen bei dem du dich gut behandelt fühlst.

    dafür wollte sie mir schwere Depressionen diagnostizieren und alles mögliche andere „anhängen“ und empfahl Medikamente und evtl einen stationären Aufenthalt.

    Bekommen würde ich sie sofort, da sie mir mehrmals angeboten wurden. Zwar wollte ich nie Medikamente, aber ich habe Angst das sonst nicht auszuhalten


    Kann ich nicht beurteilen, ob das zutreffen könnte. Aber wenn du von "Angst das nicht auszuhalten" erzählst, fände ich beispielsweise den Vorschlag eines stationären Aufenthalts nicht so verkehrt.

    LG IceQueen.

  • Ich kriege Panik, schlafe nicht, esse fast nichts, bin kurz vorm Durchdrehen. Es ist entweder ein komplettes Gedankenchaos oder Leere.

    Das kenne ich nur zu gut. Bei mir kommt das häufig vor, wenn ich soziale Zusammenhänge überhaupt nicht einschätzen kann. Da gibt es dann soviele Fragen, Interpretation und vorallem Unsicherheiten/Unklarheiten mit denen ich absolut nicht umgehen kann. Da sind dann diese Schwankungen zwischen enormen emotionalen Stress und absoluter Leere bei mir auch vorhanden. Das ist teilweise kaum auszuhalten. Medikamente bringen da meiner Meinung nach nichts, da sie weder Ursache (die Schwierigkeiten bei der Deutung und Umgang mit schwierigen emotionalen unklaren sozialen Situationen) bekämpfen noch irgendwelche Symptome lindern. Da könnte man ja auch mit dem Trinken (Alkohol) anfangen, bringt nur nix, um zu verdrängen. Wäre ja das gleiche.
    Ich habe für mich einen Schutzmechanismus entwickelt bei dem ich versuche den Trigger soweit wie möglich zu umgehen. Was jetzt nicht mit der Verdrängung gleich zu setzen ist, denn ich weiß ja, dass es da etwas gibt. Irgendwie so, als wenn man einen Umweg wegen irgendwas läuft, weil man an einer gewissen Stelle nicht vorbei kommen will. Man weiß aber, dass es diese Stelle gibt. Nur wenn man an dieser Stelle vorbei geht kommt es halt zu der Überlastungssituation. Ob das jetzt so sinnvoll ist, ist mir auch nicht so klar. Diese Art damit umzugehen ist halt die einzige die ich gefunden habe. Klar, es wäre besser, wenn ich anders damit umgehen könnte, aber dafür brauche ich halt Hilfestellung, die ich nicht bekomme.
    Ich denke auch, dass es bei solchen Problemen keine abschließende Lösung gibt, da diese Probleme ja sozialer Natur sind (RW) und dazu ja mindestens zwei gehören. Das kann man dann schlecht alleine bewältigen oder gar lösen. Ist halt nur die Frage wie man halbwegs damit klar kommt. Und da helfen langfristig Medikamente überhaupt nicht. Sie sind vielleicht sogar kontraproduktiv, denn sie suggerieren ja aus, das sich dass Problem damit lösen lässt. Tut es aber nicht und im schlimmsten Fall kommt es zu einer körperlichen und seelischen Abhängigkeit zu den Medikamenten.

    Meine Meinung Klinikaufenthalten? Absoluter Schwachsinn! Die "Ärzte" pumpen einen nur voll mit Medikamenten, können nur nach Schema-F (RW) behandeln und verstehen überhaupt nix was man ihnen erzählt. Danach sitzt man mit dem gleichen Problem wieder zuhause, nur das in derr Biographie dann nen Psychiatrieaufenthalt zu finden ist. Da haben dann nur die Ärzte ihr Eigenheim mit finanziert und der Pharmaindustrie nen Haufen Gewinn beschert.

    Einmal editiert, zuletzt von platzhalter (6. Juli 2022 um 08:43)

  • Da sind dann diese Schwankungen zwischen enormen emotionalen Stress und absoluter Leere bei mir auch vorhanden. Das ist teilweise kaum auszuhalten. Medikamente bringen da meiner Meinung nach nichts,


    Kommt auf das Medikament an, da gibts schon das ein oder andere. Das ist aber kein Antidepressiva und es hat Abhängigkeitspotential. Also eher nur für Ausnahmesituationen nutzbar, und nicht zur Dauermedikation.

    LG IceQueen.

  • Warum wehrst du dich gegen einen stationären Aufenthalt? Das scheint mir in deiner Situation schon sinnvoll.
    Geschützte Umgebung, Ruhe, kein Druck. Ob eine Beziehung die dich in Panik versetzt gut für dich ist solltest du selber überdenken.
    Gegen evtl. Trauma und Beziehungsprobleme (die aus dem Autismus resultieren?) helfen aber keine Medikamente sondern nur Verhaltenstherapie und ggfs. Änderung der Lebensumstände.

    Una est catena quae nos alligatos tenet, amor vitae

  • Ich würde das entweder bei der betreffenden Therapeutin ansprechen. Oder dir eine andere Therapeutin, oder einen Psychiater suchen bei dem du dich gut behandelt fühlst.

    Kann ich nicht beurteilen, ob das zutreffen könnte. Aber wenn du von "Angst das nicht auszuhalten" erzählst, fände ich beispielsweise den Vorschlag eines stationären Aufenthalts nicht so verkehrt.

    LG IceQueen.

    Bei der Therapeutin bin ich nicht mehr und ich bezweifle dass eine andere besser wäre, das Prinzip ist sowieso dasselbe. Die Medikamente würde meine Hausärztin verschreiben.
    Und schon das wäre ein großer Schritt, station würde ich nie freiwillig gehen, dafür kennen ich solche Einrichtungen und ihre Strukturen zu gut.

  • Du kannst mal Neuroplant versuchen. Das kann dir auch dein Hausarzt verschreiben. Ich empfehle hier keinesfalls leichtfertig Medikamente ohne Hintergründe zu kennen und medizinisches Fachwissen zu haben, Neuroplant ist in 600 mg Verschreibungspflichtig, hat eine milde antidepressive Wirkung und sehr wenige Nebenwirkungen, es ist einfach hochdosiertes Johanniskraut.

    Bei mir hat das Zeug keine Probleme gelöst, aber mir aufgezeigt, dass mein Zustand nicht "normal" ist, also es hat quasi kleine Zeitfenster in mein Empfinden gerissen, in denen ich die Welt wieder "normal" sehen konnte. Das hat geholfen, weil es mir eine Perspektive aufgezeigt hat. Hab es dann irgendwann abgesetzt, weil ich diesen Zustand anders wiederherstellen wollte, aber für eine Phase war es hilfreich.

    Zum Thema Therapeutin: Gut dass du da weg bist wenn es dir nicht gut getan hat, aber Therapeuten sind SEHR unterschiedlich. Es lohnt sich, zu suchen bis was passendes gefunden ist. Du könntest gezielt nach welchen suchen, die Ahnung von Autismus haben. Ich habe die ersten 3 abgebrochen und bin bei der 4. und auch wenn ich lange skeptsich war, es hilft. Ganz anders als ich dachte, aber ich nehm was ich kriegen kann :)

  • @Zebra

    Wie gesagt ich möchte nicht stationär gehen. Es ist eine Mutter-Kind-Kur im Herbst geplant, davon erhoffe ich mir das was du beschreibst (zB auch Kompensationsstrategien für den Alltag usw), aber das dauert ja noch.
    Nicht die Beziehung versetzt mich in Panik, sondern das Ausmaß meiner (sich falsch anfühlenden) Entscheidung des Kontaktabbruchs und zusätzlich die Angst es nicht mehr rückgängig machen zu können.

  • Wie gesagt ich möchte nicht stationär gehen.


    Wie wäre es mit z.B. einer Soziotherapie oder dem sozialpsychiatrischen Dienst als Unterstützung und Ansprechpartner?

    Zitat von Caritas

    Sozialpsychiatrischer Dienst

    Die ambulante Beratung und Grundversorgung von psychisch erkrankten Menschen und deren sozialem Umfeld sind Hauptaufgaben des Sozialpsychiatrischen Dienstes (SpDi).
    Zu den Hilfen gehören insbesondere die Beratung und Begleitung, Hinführung zur ärztlichen oder psychotherapeutischen Behandlung, Unterstützung bei Behördenangelegenheiten, Vermittlung von Hilfen zur Selbsthilfe.

    Art, Dauer und Ausmaß der Hilfen orientieren sich an den Erfordernissen des Einzelfalles. Die Kontakte finden in unseren Beratungsstellen oder durch Hausbesuche statt. Die Inanspruchnahme dieser Hilfen ist für Sie kostenlos und unverbindlich, sie brauchen keinerlei Überweisungen. Die Leistungen werden von Fachkräften (Dipl. Sozialarbeitern) erbracht, die der Schweigepflicht unterliegen.

    Zitat von Caritas

    Soziotherapie
    Bezeichnet die ambulante Betreuung und Unterstützung von Patienten mit stark ausgeprägten psychischen Krankheitsbildern. Voraussetzung der Inanspruchnahme ist die Verordnung durch Fachärzte/ psychiatrische Institutsambulanzen oder Psychotherapeuten und es bedarf der Genehmigung durch die Krankenkassen.


    Eben je nachdem davon abhängig, wie stark du selbst deine Ausprägungen und deinen Bedarf siehst. Kann man auch unverbindlich ausprobieren und falls es nicht passt, es direkt wieder beenden. (Die Soziotherapie hat eine Zuzahlung von 10% pro Behandlungstag, mindestens 5€ und maximal 10€ also ähnlich wie die Zuhahlung bei Kassenrezepten. Der Antrag an die Krankenkasse wird so geschrieben das es die Krankenkasse genehmigt)

    LG IceQueen.


  • Ich habe für mich einen Schutzmechanismus entwickelt bei dem ich versuche den Trigger soweit wie möglich zu umgehen. Was jetzt nicht mit der Verdrängung gleich zu setzen ist, denn ich weiß ja, dass es da etwas gibt. Irgendwie so, als wenn man einen Umweg wegen irgendwas läuft, weil man an einer gewissen Stelle nicht vorbei kommen will. Man weiß aber, dass es diese Stelle gibt. Nur wenn man an dieser Stelle vorbei geht kommt es halt zu der Überlastungssituation. Ob das jetzt so sinnvoll ist, ist mir auch nicht so klar. Diese Art damit umzugehen ist halt die einzige die ich gefunden habe. Klar, es wäre besser, wenn ich anders damit umgehen könnte, aber dafür brauche ich halt Hilfestellung, die ich nicht bekomme.
    Ich denke auch, dass es bei solchen Problemen keine abschließende Lösung gibt, da diese Probleme ja sozialer Natur sind (RW) und dazu ja mindestens zwei gehören. Das kann man dann schlecht alleine bewältigen oder gar lösen. Ist halt nur die Frage wie man halbwegs damit klar kommt.

    Ich glaub das mit dem Umweg hab ich ganz gut verstanden. Verdrängen will ich ja auch nichts. Nur irgendwie damit umgehen. Mich verunsichert aber auch, dass ich nicht weiß wo der Umweg lang führt, wie lange er dauert, ich will mich nicht „verlaufen“, das Ziel vergessen oder ähnliches.

  • @Les

    Es hat schon gefühlt ewig gedauert diese Therapie zu finden, welche, die sich hier mit Autismus für Erwachsene auskennen gibts es nicht, da hatte ich bereits gesucht. Es ist halt auch alles aufwendig und mit Stress verbunden, soviel Energie hab ich gerade nicht.

  • Es ist halt schwierig. Ich habe auch viele Jahre versucht ambulant Therapie zu bekommen, was aber an meinem bisherigen Wohnort nicht möglich war. Weil ambulante Therapeuten gesagt haben dass ist ihnen zu kompliziert mit dem Autismus und den zusätzlichen Störungen (viel Traumafolge bei mir und auch körperliche Beschwerden), und die Klinikambulanz die ja zuständig ist für Leute mit komplexen Störungsbildern aber gesagt hat „wir sind voll und nehmen keine neuen Patienten“
    Ich werde jetzt tatsächlich umziehen und habe dann die Möglichkeit hier vor Ort in die Klinikambulanz zu gehen bzw. bei Bedarf sind auch kurzfristige stationäre Aufnahmen möglich.

    Una est catena quae nos alligatos tenet, amor vitae

  • Es hat schon gefühlt ewig gedauert diese Therapie zu finden, welche, die sich hier mit Autismus für Erwachsene auskennen gibts es nicht, da hatte ich bereits gesucht. Es ist halt auch alles aufwendig und mit Stress verbunden, soviel Energie hab ich gerade nicht.

    Dann muss das warten. Aber es gibt wirklich ganz gute Therapeuten, also solltest du nochmal die Energie haben, lass dich nicht von der ersten Doofen abschrecken.

  • Gegen evtl. Trauma und Beziehungsprobleme (die aus dem Autismus resultieren?) helfen aber keine Medikamente sondern nur Verhaltenstherapie und ggfs. Änderung der Lebensumstände.

    Ich verstehe das Problem irgendwie gar nicht, weil ich solche Zustände nicht kenne.

    Aber dieser Rat scheint mir am sinnvollsten. Medikamente können helfen, aber das Problem nicht an der Wurzel beseitigen. Das könnte eine Therapie, wo man zum einen die Vergangenheit sich anschaut, zum anderen über das Selbstbild redet und dann mal schaut, was in der Gegenwart konkret anders werden müsste, oder auch welche Methoden zur Selbstberuhigung es gibt. Das Problem ist dann nur, einen guten Therapeuten zu finden, der das auch alles mit einem machen kann.

    Historisch gesehen waren die schrecklichsten Dinge wie Krieg, Genozid oder Sklaverei nicht das Ergebnis von Ungehorsam, sondern von Gehorsam.
    (Howard Zinn)

  • Meine Meinung Klinikaufenthalten? Absoluter Schwachsinn! Die "Ärzte" pumpen einen nur voll mit Medikamenten, können nur nach Schema-F (RW) behandeln und verstehen überhaupt nix was man ihnen erzählt. Danach sitzt man mit dem gleichen Problem wieder zuhause, nur das in derr Biographie dann nen Psychiatrieaufenthalt zu finden ist. Da haben dann nur die Ärzte ihr Eigenheim mit finanziert und der Pharmaindustrie nen Haufen Gewinn beschert.

    Das sehe ich ähnlich.

    Nicht die Beziehung versetzt mich in Panik, sondern das Ausmaß meiner (sich falsch anfühlenden) Entscheidung des Kontaktabbruchs und zusätzlich die Angst es nicht mehr rückgängig machen zu können.

    Hast du schon versucht die Menschen wieder zu kontakten?
    Ich finde, wenn man weiss, wo es weitegeht für einen ist es hilfreicher zu wissen was ist als sich Kopfbilder zu machen.
    Und wenn Du nun den Eindruck hast, dass Dir der Kontakt zu den Menschen doch guttun kann, ist dann nicht eine Basis gegeben, auf der Du kommunizieren kannst wie es dir geht, was Deine Gründe für den Abbruch waren, was sich derzweil in Dir tat und weshalb Du nun wieder Kontakt aufnimmst?

    Einmal editiert, zuletzt von ifi (6. Juli 2022 um 12:57)

  • @Shenya es ist halt wichtig zu unterscheiden ob jemand eine endogene Depression oder eine Traumafolgestörung hat. Im ersteren Fall helfen Medikamente durchaus, aber bei Trauma helfen die eben nicht weil ja keine Störung im gehirnstoffwechsel vorliegt sondern man aufgrund der Erinnerungen und Erfahrungen nicht „in der Gegenwart“ leben kann. Das kriegt man nur mit Therapie ausgelöst. Man muss halt fühlen dass man in der Gegenwart sicher ist. Und da sie ja schrieb es hätte jahrelang Probleme gegeben kann es durchaus sein dass ihr emotionales Gedächtnis sich nicht sicher fühlt. Rational kommt man da nämlich nicht ran das ist das Problem an der Sache sonst wäre es ja einfach.
    Ich wundere mich ein bisschen über die Erfahrungen die andere gemacht haben weil ich immer mit dem Argument „dagegen gibt es keine Medikamente“ keine Medikamente bekomme obwohl ich zur Beruhigung schon auch ganz gern welche hätte manchmal.
    Bei mir heißt es immer nur ich muss Therapie machen und meinen Alltag anpassen damit ich nicht in Stress gerate.

    Una est catena quae nos alligatos tenet, amor vitae

  • @ifi

    Prinzipiell will ich erst, dass die Beziehung so stabil ist, dass die Neuaufnahme der Kontakte kein Problem darstellt. Die Basis wäre vorhanden, bzw für mich stellt es nur eine „Pause“ dar, ich will mich nicht für immer von den wenigen Menschen isolieren, die mir wichtig sind und mit denen ich überhaupt klar komme :(

  • Prinzipiell will ich erst, dass die Beziehung so stabil ist, dass die Neuaufnahme der Kontakte kein Problem darstellt.

    Das kann ich gut nachvollziehen.
    Ob und wenn ja welche weiteren Kontakte sich stabilisierend in das Gesamtgefüge einfügen können wird sich dann wohl zeigen.

  • Oweh!

    Zu allererst: Such dir einen Psychiater. Wenn niemand einen Termin hat, bitte deine Hausärztin aufgrund von Dringlichkeit, einen Termin für dich zu vereinbaren. Manche sind so lieb und unterstützen einen sogar damit. Zur Not kann sie auch eine Überweisung mit Hinweis auf Dringlichkeit ausstellen, dann müssen dir Psychiater einen Termin geben (soweit ich weiß - das ist wie akute Schmerzen, da dürfen dich Ärzte ja auch nicht abweisen).

    Denn welches Präparat dir eventuell hilft, kann der Psychiater besser einschätzen als die Hausärztin. Insbesondere bei bestehendem Autismus-Verdacht. Meine Erfahrung mit Psychopharmaka ist, dass es eben gewaltig nach hinten losgehen kann (RW) aber auch richtig helfen kann. Depression ist nicht gleich Depression. Und nicht bei jeder Depression sind die Neurotransmitter auf die gleiche Weise im Ungleichgewicht. Da braucht der Arzt die Symptomatik genau geschildert, um einen ersten Versuch zu wagen, aber eben auch die Verlaufsbeobachtung, um absehen zu können, ob die Medikamente wirken.

    Seitdem ich die richtigen Medikamente habe, fällt es mir leichter, ich selbst zu sein und Therapieziele zu verfolgen. Die Mittel, die nicht gewirkt haben, haben tatsächlich das Gegenteil bewirkt. Das sollte dich aber grundsätzlich nicht entmutigen, es auszuprobieren. Die Lebensqualität, die ich nun habe, möchte ich nicht missen.

    Ich schreibe in der Regel vom mobilen Endgerät aus - merkwürdige Wortkonstrukte sind ggf. der Autokorrektur geschuldet

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