Spezielle Bewußtseinszustände

  • Spezielle Bewußtseinszustände
    ich würde gerne wissen, ob ihr auch die weiter unten beschriebenen Bewustseinszustände kennt bzw. ob sie etwas mit Autismus zu tun haben. Möglicherweise kennt ihr auch wissenschaftliche publikationen zu den Themen:
    Meditativer Zustand
    Mir fällt es etwas schwer den besagten Bewußtseinszustan genau zu beschreiben. Er trat insbesondere in Zusammenhang mit anstrengen sozialen Situationen auf. Dies war insbesondere während meiner Schulzeit der Fall. Wenn ich nur mit starker Anstrengung konzentriert dem Unterricht folgen konnte, driftete ich oft zu einem bestimmten Zeitpunkt weg - diesbezüglich vielleicht mit Sekundenschlaf vergleichbar. Ich war zwar noch körperlich anwesend, jedoch habe ich von meiner Umgebung nichts mehr mitbekommen. Ich hatte auch keine konkreten Gedanken - in gewisser Weise also eine Art meditativer Bewußtseinszutand. Als mir dies bewußt wurde, konnte ich wieder in meinen "normalen" Bewußseinszustand wechseln und dem Unterricht wieder folgen.

    Unfähigkeit Gedanken zu äußern
    In gewissen Situationen bin ich nicht in der lage meine Gedanken zu äußen. Die ist der fall obwohl ich nicht durch stress, Overload oder anderer Störfaktoren beeinträchtigt werde. Dieser zustand hält immer nur sehr kurz an, ist aber sehr störend und irritieren, da ich zu diesem Zeitpunkt zwar alles Mitbekomme, aber nicht intervenieren kann. Als etwas unpassender Vergleich fällt mir diesbezüglich nur ein Wachkomaartiger Zustand ein. Auch dort kann man allen Geschehnissen der Umgebung folgen und eigenen Gedanken nachgehen, ohne jedoch reagieren zu können.
    Neben Autismus könnte dies auch mit der Tatsache zu tun haben, dass ich ursprünglich Linkshänder bin und in meiner frühen Kindheit "umgeschult" wurde. Obwohl ich nun Rechtshänder bin, weist mein Gehirn ja weiterhin die Organisationstruktur für Linkshändigkeit auf.

    Diversity is a fact. Inclusion is an act.

  • Hallo.

    Ich weiß nicht ob wir das Selbe haben, - während ich Vollzeit im Backoffice in meiner Firma arbeitete hatte ich ständig so seltsame Zustände, dass ich wie leicht weggetreten war, und das um mich herum wurd irgendwie fern, als wäre ich kurz in Zeitlupen-Watte oder so, aber ohne, dass ich mich bewege. Außer, dass mein Oberkörper dann mitunter leicht nach vorn sank. Ich starrte dann z. B. auf den Monitor. Und nach ein paar Sekunden war ich wieder wach, und tippte weiter. Ich wusste in den Momenten aber in dem Moment, dass mir das gerade wieder passiert. Aber änderte nichts. Entweder kam ich irgendwann so wieder da raus, oder weil ein außergewöhnliches Geräusch auftrat, oder ich mit Namen gerufen wurde.

    Im vorigen Job hatte ich das nicht, hatte da aber auch permanent Kundendirektkontakt, und dafür stattdessen dann häufige Schwindelattacken und das Phänomen "Derealsierung".

    Ich kann dir aber leider nicht sagen, was das ist, weil mir das bislang auch keiner sagen konnte. Ich habe aber einige Symptome im Narkolepsie- und Autismusbereich, nur (bislang) klinisch nicht erfüllt. Aber meine Psychologin meinte, dass das für sie zu Autismus passt. Es gibt auch autistic seizures / Absencen. Das ist dann wie eine Art Trance-Zustand.
    Ansonsten gibt es noch katatone Symptome, die bei mehreren Störungen auftreten können.

    Das letzte, was du beschriebst, der letzte Absatz, erinnert mich spontan an Schlafparalyse (da kann man sich auch nicht mehr bewegen oder reden, auch wenn man das will. Manche erleben dabei manchmal Schlafhalluzinationen, manche manchmal nicht). Oder das ist das was ich beschrieb. In den Momenten, wo ich so seltsam in Trance bin, hab ich nicht ausreichend das Bedürfnis mich zu bewegen. Sowas hatte ich allerdings auch schon Mal nachts bei Aufwachhalluzinationen. Lag dann öfters halb ohne Decke und auf dem Rücken, was ich eigentlich gar nicht mag, und hatte aber keinerlei Impuls, meine Lage zu verändern, obwohl es mich störte, und schlief dann nach ner Zeit so wieder ein. Manchmal mit Hallus, manchmal ohne.
    Hatte aber auch schon Mal eine Schlafparalyse nachts, in der ich mich bewegen wollte, und nicht konnte.
    Im Narkolepsie-Forum ist auch jemand, der das so kennt, wobei ich nicht mehr weiß, ob er eine Diagnose hatte.

  • Meditativer Zustand
    Mir fällt es etwas schwer den besagten Bewußtseinszustan genau zu beschreiben. Er trat insbesondere in Zusammenhang mit anstrengen sozialen Situationen auf. Dies war insbesondere während meiner Schulzeit der Fall. Wenn ich nur mit starker Anstrengung konzentriert dem Unterricht folgen konnte, driftete ich oft zu einem bestimmten Zeitpunkt weg - diesbezüglich vielleicht mit Sekundenschlaf vergleichbar. Ich war zwar noch körperlich anwesend, jedoch habe ich von meiner Umgebung nichts mehr mitbekommen. Ich hatte auch keine konkreten Gedanken - in gewisser Weise also eine Art meditativer Bewußtseinszutand. Als mir dies bewußt wurde, konnte ich wieder in meinen "normalen" Bewußseinszustand wechseln und dem Unterricht wieder folgen.

    Unfähigkeit Gedanken zu äußern
    In gewissen Situationen bin ich nicht in der lage meine Gedanken zu äußen. Die ist der fall obwohl ich nicht durch stress, Overload oder anderer Störfaktoren beeinträchtigt werde. Dieser zustand hält immer nur sehr kurz an, ist aber sehr störend und irritieren, da ich zu diesem Zeitpunkt zwar alles Mitbekomme, aber nicht intervenieren kann. Als etwas unpassender Vergleich fällt mir diesbezüglich nur ein Wachkomaartiger Zustand ein. Auch dort kann man allen Geschehnissen der Umgebung folgen und eigenen Gedanken nachgehen, ohne jedoch reagieren zu können.

    während ich Vollzeit im Backoffice in meiner Firma arbeitete hatte ich ständig so seltsame Zustände, dass ich wie leicht weggetreten war, und das um mich herum wurd irgendwie fern, als wäre ich kurz in Zeitlupen-Watte oder so, aber ohne, dass ich mich bewege. Außer, dass mein Oberkörper dann mitunter leicht nach vorn sank. Ich starrte dann z. B. auf den Monitor. Und nach ein paar Sekunden war ich wieder wach, und tippte weiter. Ich wusste in den Momenten aber in dem Moment, dass mir das gerade wieder passiert. Aber änderte nichts. Entweder kam ich irgendwann so wieder da raus, oder weil ein außergewöhnliches Geräusch auftrat, oder ich mit Namen gerufen wurde.

    Das hört sich für mich alles an, wie eine völlig harmlose Alltagstrance.
    Tatsächlich ist das so normal, dass wir das tagtäglich mehrfach erleben und es uns meist gar nicht bewusst wird (z.B. weil gar keine Notwendigkeit besteht, jetzt Gedanken zu äußern).

    Das kann insbesondere dann auftreten, wenn wir uns (wie im ersten Beispiel) zunächst stark konzentrieren und dann die Konzentration plötzlich nachlässt. Da schaltet sich der kritische Verstand für einen Moment ab, während die unbewussten Denkvorgänge ganz normal weiterlaufen. Es kann (wie im zweiten Beispiel) vereinzelt auch hinzukommen, dass man seine Gedanken nicht mehr äußern kann oder will. Und es kann (wie im dritten Beispiel) zu einer veränderten Zeitwahrnehmung führen.

    Wenn euch das unangenehm ist, könnt ihr versuchen, euch aus diesem Zustand herauszuzählen, zum Beispiel etwa so:
    Fünf: Mein Körper nimmt wieder Spannung auf
    Vier: Ich atme einmal tief ein und wieder aus
    Drei: Puls, Blutdruck und alle Vitalwerte nähern sich wieder den optimalen Werten im Wachzustand
    Zwei: Ich strecke einmal die Arme und Beine aus
    Eins: Mein Kopf wird wieder kühl und klar und
    Null: Ich bin wieder voll im Hier und Jetzt.

    Es ist aber eigentlich kein Grund zur Aufregung und geht auch von selbst wieder weg. Unangenehm ist es eigentlich nur, wenn man es nicht einordnen kann und sich Sorgen macht, dass es etwas krankhaftes ist. Es kann sogar als erholsam und nützlich empfunden und bewusst herbeigeführt werden, z.B. durch Meditation oder Selbst- oder Fremdhypnose.

    Ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll. (Georg Christoph Lichtenberg)
    Veränderungen führen deutlich öfter zu Einsichten, als dass Einsichten zu Veränderungen führen. (Milton H. Erickson)
    Morgen werde ich mich ändern, gestern wollte ich es heute schon. (Christine Busta)

  • Danke @Tuvok

    Für mich ist es nicht als zu schlimm, da ich auch keine schweren Unfälle hatte. Ich bin nur sehr neugierig, wie so etwas entsteht. Andererseits hab ich natürlich auch etwas Sorge mit dem Autofahren. Aber bislang schlug kein Psychiater oder Psychologe Alarm. Aber man weiß ja nie. Jedenfalls wenn ich vorher schlafe und besonders morgens Autofahre, klappt das wunderbar. Und beim Radfahren war ich damals immer erst weggetreten auf der Rückfahrt. Zu dem ich beim Autofahren überachtsam bleibe, wenn Menschen, Radfahrer oder Autofahrer in meiner Nähe sind, weil Autofahren sehr gefährlich ist. Dementsprechend macht mich das auch platt (RW). Da verbiete ich meinem Körper diese Entspannung. Und im Kundenjob ging das auch nicht. Daher Burnout. Scheint tatsächlich so zu sein, dass der Körper sich da erholen will.

    Meine Arbeitskollegen fanden meine Trancen auffällig, aber eher amüsant (ohne gemein zu sein). Durch sie wurde mir das erst näher bewusst. Und als ich das mit meinen Schlaf-Fahrradfahrten mal im alten ADHS-Forum erfragt hatte, fanden das die ADHSler, die mir da geantwortet hatten gruselig.^^ Sie sagten, so intensives kennen sie nicht. Wobei mir nur 2 oder 3 drauf geantwortet hatten, und als ich mich das nächste mal einloggen wollte, war das Forum weg. Ich könnte es aber noch mal im neuen ADHS-Forum stellen. Denke aber mittlerweile auch, dass das auch zu Autismus passen kann. Mein Bruder hat das ja auch. Und im Blackout-Thread gibt es auch ähnliche Erlebnisse.

    Ansonsten hatte die Kitaärtzin meines autistischen Kindes meinen Mann und mich gebeten, zu beobachten, ob die Trance-Zustände bei unserem Kind potentiell eher autistisch oder epileptisch sind. Unsere Einschätzung ist autistische. Nach dem Video was ich von dem einen Mädchen sah, welches sowohl epileptische, als auch autistische hat, konnte ich das auch noch mal gut einordnen.

    Wenn ich in den Sitz-Trance-Zuständen tagsüber war am PC, fand ich die auch entspannend und wollte da nicht raus.

    Das beim Fahrradfahren konnte ich hingegen nicht steuern. Der Moment, wo ich da rein gerate ist mir unterbewusster. Manchmal, wenn ich drin bin, stelle ich das dann aber fest, wobei ich dann noch halb in Trance bin. Und selten habe ich richtige Blackouts. Außer früher mit dem Radfahren meiner gewohnten Strecke vom Stall. Da war ich fast täglich für einen gewissen Abschnitt komplett weg (RW). Da dachte ich ein bisschen "gruselig". Aber das war mir dann damals auch egal. Hatte nur Pferde im Kopf.

    Auf Pferden passiert mir das auch mit der Halb-Trance. Ein Mal galoppierte mein Pony dabei von 0 auf 100 los, - ich hatte die Zügel komplett "hingegeben" beim "Trockenreiten", und schaffte es innerhalb von Sekunden, die Zügel wieder aufzunehmen, und drauf zu bleiben, - nur meine Gerte (benutzte ich nicht, aber Reitlehrerin wollte, dass ich die nehme) wollte runterfallen, und dann fiel ich doch noch runter, weil ich versuchte die besser zu greifen, und das Pony dann in die Kurve ging xD.

  • @Surprised
    @Four
    @Tuvok
    Danke für die Antworten :)

    Ich weiß nicht ob wir das Selbe haben, - während ich Vollzeit im Backoffice in meiner Firma arbeitete hatte ich ständig so seltsame Zustände, dass ich wie leicht weggetreten war, und das um mich herum wurd irgendwie fern, als wäre ich kurz in Zeitlupen-Watte oder so, aber ohne, dass ich mich bewege. Außer, dass mein Oberkörper dann mitunter leicht nach vorn sank. Ich starrte dann z. B. auf den Monitor. Und nach ein paar Sekunden war ich wieder wach, und tippte weiter. Ich wusste in den Momenten aber in dem Moment, dass mir das gerade wieder passiert. Aber änderte nichts. Entweder kam ich irgendwann so wieder da raus, oder weil ein außergewöhnliches Geräusch auftrat, oder ich mit Namen gerufen wurde.

    Das schein sehr ähnlich meinem meditativen Zustand zu sein.

    Ansonsten hatte die Kitaärtzin meines autistischen Kindes meinen Mann und mich gebeten, zu beobachten, ob die Trance-Zustände bei unserem Kind potentiell eher autistisch oder epileptisch sind. Unsere Einschätzung ist autistische. Nach dem Video was ich von dem einen Mädchen sah, welches sowohl epileptische, als auch autistische hat, konnte ich das auch noch mal gut einordnen.

    Ich leide meinerseits auch an Epilepsie. Sie ist jedoch nicht genetisch bedingt, sondern Folge einer Operation. Daher kann ich Epilepsie als Ursache für meine tranceartigen Zustände ausschließen. Natürlich bin ich mir bewußt dass Epilepsie verschiedene Ursachen haben kann und in zahlreichen Erscheinungsformen auftritt.

    Diversity is a fact. Inclusion is an act.

  • hallo @Four
    hallo @madrugada

    Ich habe sofort an Absencen ( plötzlich auftretende Geistesabwesenheit / leichte Form der Epilepsie ) gedacht. Ich kenne das natürlich. Und ich verstehe die Kitaärztin bei Euch, @Four, nicht. Wie wollt ihr als Laien erkennen können, ob es eher autistisch oder epileptisch ist ? Das interessiert mich persönlich jetzt total.
    Gibt es diese Art Trancezustände auch rein autistisch? Und wo ist der Unterschied?
    Ich nenne diese ' Aussätzer ' kleine Anfälle, da ich mein Bewußtsein nicht verliere und auch nicht umfalle , auf dem Boden liege und krampfe.
    Es fühlt sich so an wie, man träumt so mit dem Blick irgendwohin in die Leere. Ich bekomme alles um mich herum mit, aber ich bin in diesem Augenblick körperlich wie
    festgesogen und kann mich nicht dagegen wehren. Und ich kann auf Ansprache auch nicht antworten, auch wenn ich höre was da jemand sagt. Außenstehende haben mir auch gesagt ,das es aussieht wie dahinträumen und nicht ganz bei der Situation zu sein.
    Das 'bekannte' mit den Fingern vor meinen Augen zu schnippen funktioniert aber nicht um mich daraus zu lösen. Es dauert aber nie lange, vielleicht zwei Minuten. Danach fühle ich mich körperlich entspannter und kann dann ganz normal weitermachen mit dem wo ich gerade war.

    Liegt es an der Häufigkeit, das es Epilepsie ist? Ich hatte das damals bis zu zehn Mal am Tag. Musste darüber auch Buch führen. Als sie dann endlich die richtigen Medikamente gefunden hatten ( war ja nicht so einfach weil ich ja auch noch die "Großen" hatte , zum Glück nicht tagsüber sondern aus dem Schlaf, heraus in der Nacht) hörten diese Abwesenheitszustände ganz lange total auf .
    Ich nehme immer noch die selben Medikamente und habe toi,toi,toi schon über Jahre keine " Großen " mehr gehabt und " Kleine " sehr sehr selten.

    Ich finde das total interessant was Du @Four so schreibst über das Fahrrad fahren. Ich habe durch Zufall beim Schwimmen mal festgestellt, das meine Beine nicht betroffen sind. Beruhigend, weil ich erst seitdem mich wieder traue auch mal alleine ins Wasser zu gehen. Ich kann mich ja per Beinschlag die wenigen Minuten gut über Wasser halten.

    Auto fahren würde ich mich nicht trauen. Mein Horror ist, ich verliere die Kontrolle über den Wagen und nehme wohlmöglich jemandem das Leben, weil ich nicht adäquat reagieren konnte. Als die Medikamente dann anschlugen hätte ich nach zwei Jahren anfallsfrei einen Führerschein machen können/ dürfen. Aber dies Dosis schränkte das
    Reaktionsvermögen stark ein.

  • Das beim Fahrradfahren konnte ich hingegen nicht steuern. Der Moment, wo ich da rein gerate ist mir unterbewusster. Manchmal, wenn ich drin bin, stelle ich das dann aber fest, wobei ich dann noch halb in Trance bin. Und selten habe ich richtige Blackouts. Außer früher mit dem Radfahren meiner gewohnten Strecke vom Stall. Da war ich fast täglich für einen gewissen Abschnitt komplett weg (RW). Da dachte ich ein bisschen "gruselig". Aber das war mir dann damals auch egal. Hatte nur Pferde im Kopf.

    Das zeigt eigentlich nur, dass der eigentlich ziemlich komplexe Prozess des Radfahrens -insbesondere bei einer bekannten Strecke- weitestgehend automatisiert und unbewusst stattfindet, so dass man es sich leisten kann, mit den Gedanken abzuschweifen, ohne dabei z.B. die Fähigkeit zu verlieren, die Balance zu halten.
    Beim Autofahren können auch Halbtrancen entstehen, zum Beispiel, wenn man auf einer Strecke unterwegs ist, die man schon ganz oft gefahren ist. Wenn man dann ausnahmsweise eine andere Ausfahrt von der Autobahn nehmen will und plötzlich feststellt, dass man wie gewohnt weitergefahren und die Ausfahrt verpasst hat.

    Ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll. (Georg Christoph Lichtenberg)
    Veränderungen führen deutlich öfter zu Einsichten, als dass Einsichten zu Veränderungen führen. (Milton H. Erickson)
    Morgen werde ich mich ändern, gestern wollte ich es heute schon. (Christine Busta)

  • Hallo Sydney,

    Wie wollt ihr als Laien erkennen können, ob es eher autistisch oder epileptisch ist ?

    sie hatte das umschrieben, und wir wussten beide, was sie meinte. Mein Mann meinte, er sieht beruflich beides öfters. Und ich hab zuvor bereits ein paar Videos zuvor darüber geschaut, wie epileptische Absencen aussehen. Meine Psychologin meinte dann noch zu meinen Zustandbeschreibungen, das wär für sie autistisch. Dann las ich was über autistic seizures und sah ein Video von einem Mädchen, welches m. E. beide Absencen-Formen hat. Hatte zuvor ansonsten noch Videos über epileptische Absencen gesehen. Aber 100%ig sicher bin ich mir nicht.

    Gibt es diese Art Trancezustände auch rein autistisch? Und wo ist der Unterschied?

    Es soll autistische Absencen geben. Aber ob die rein autistisch sind weiß ich nicht. Oder katatone Symptome, wie Stupor u. ä. Das kann bei verschiedenen Störungen vorkommen und mitunter schwierig zuordbar sein.
    Es gibt auch noch psychogene Absencen. Allgemein stehend für Stressreaktion. Ist vielleicht das selbe wie bei den autistischen, nur dass man dazu halt Autismus haben muss.
    Und Sachen wie paroxysmaler Dämmerzustand las ich, aber das passt nicht zu dem was ich habe mit dem fluchtartigem Reagieren.

    Den Unterschied empfinde ich in dem Video, welches ich in folgendem Thread gepostet habe. Da stehen auch die Zeiten, die ich dazu meine.
    "Trance"? "Autistic seizure"

    Ansonsten hat Youtube viele Videos über epileptische Absencen, wo die stärker auftreten, teils mit Wegknicken.

    Oder hier eine Beschreibung:

    Bei den einfachen Absencen ist nur eine Bewusstseinspause zu bemerken, während bei den komplexen Absencen noch vielfältige weitere Merkmale hinzukommen.
    Bei den einfachen Absencen handelt es sich um eine plötzlich beginnende und endende Bewusstseinspause, die einige Sekunden selten bis zu einer
    halben Minute lang andauert. Der Blick ist starr und leer, die Gesichtszüge sind ausdruckslos. Das Kind hält bei der gerade durchgeführten Tätigkeit inne und nimmt diese nach Beendigung der Absence wieder auf. Tritt eine Absence während des Sprechens auf, so wird die Sprache unterbrochen oder das Kind spricht langsamer; geht es gerade, dann bleibt es wie angewurzelt stehen: isst es gerade, so führt es das Essen nicht zum Mund. In Schulheften kann man unterbrochene Schriftzüge erkennen. Gewöhnlich reagiert das Kind nicht auf Ansprache. Absencen treten bevorzugt in der Zeit nach dem Aufwachen auf.

    Ich hatte in der Firma manchmal Texte irgendwo aufgehört und im anderen Kontext fortgesetzt und konnte mich daran nicht erinnern. Kann aber auch das "automatische Verhalten" von der Narkolepsie sein. Beim automatischen Verhalten können Fehler auftreten, müssen aber nicht. Genau wie Erinnerungen können an den Zustand auftreten, aber auch nicht.

    Und ich kann auf Ansprache auch nicht antworten, auch wenn ich höre was da jemand sagt.

    Ich wache dann ein wenig langsam aber sicher auf, wenn mich jemand anspricht oder etwas außergewöhnliches passiert. Bin aber erst wieder reaktiv, wenn ich ganz draußen bin (RW). Umgebungsgeräusche nehme ich gedämpft wahr.

    Liegt es an der Häufigkeit, das es Epilepsie ist?

    Das weiß ich nicht. In dem Video von dem Mädchen hat sie m. E. beides öfters. Ich sah mal ein Video, das ich gerade nicht wieder finde, von einer blonden Frau, die ca. alle 30 Sekunden epileptische Absencen hatte.
    Und bei manchen knickt noch der Oberkörper weg.
    Ich las, bei epileptischen Absencen sei das Bewusstsein komplett weg. Und die Augen sehen dann leer aus. Bei den anderen starrt man eher.

    Autismus und Epilepsie kann aber auch zusammen auftreten. Aber das was du hast, da bist du ja halb bei Bewusstsein.


    Nun fand ich gerade z. B. noch das zu allgemeinen Bewusstseinsstörungen bei Epilepsie:

    Ausgedehnte kortikale Defizitsymptome im „unresponsive wakefullness syndrome“ oder im minimal-bewussten Zustand gehen einher mit einer kompensatorischen Überaktivität der Wecksysteme. Die Befunde bei Anfällen könnten analog erklärt werden. Die Propagation des Anfalls mündet in einer diffusen kortikalen Inhibition (Bewusstseinsstörung) und tiefe Strukturen reagieren sekundär mit einem Weckversuch.

    Eine schwere Bewusstseinsstörung nach akuter Hirnschädigung äußert sich typischerweise zunächst als Koma; einem Zustand, in dem die Patienten weder in der Lage sind, die Augen zu öffnen noch Kontakt aufzubauen, selbst auf stärksten Reiz.Das Koma kann in einen Status übergehen, in dem die Augen des Patienten intermittierend geöffnet sind (Wachheit). Eine Kontaktfähigkeit bzw. Hinweise, die auf ein Bewusstsein hinweisen, sind jedoch auch hier nicht erkennbar. Ein solcher Zustand wird als Syndrom reaktionsloser Wachheit bezeichnet. Dieser Zustand geht bei gewissen Verhaltensweisen, die auf eine bewusste Wahrnehmung der Umwelt hindeuten, in die das Syndrom des minimalen Bewusstseins (SMB) über. Hier ist eine Blickfixation und das Befolgen einfacher Aufforderungen möglich.

    (...)

    Der Patient ist in einem bewusstlosen Zustand. Seine Augen sind intermittierend geöffnet mit einem starren Blick im Wechsel mit Phasen geschlossener Augen und ruhiger Atmung. Auf verbale Reize zeigt der Patient keine Reaktion, auf Schmerzreiz kann er ggf. erwachen bzw. vegetative Reaktionen (Beschleunigung von Puls und Atmung) zeigen.
    Der Patient ist weiterhin weder imstande sprachliche Äußerungen zu tätigen, noch gezielt auf äußere visuelle, akustische, taktile Reize zu reagieren. Es sind jedoch kurze Augen- und Kopfbewegungen ohne Zielrichtung möglich. Arme und Beine sind in einer fixierten Beuge-Streck-Stellung. Der Muskeltonus ist erhöht. Darüber hinaus kann der Betroffene motorische Automatismen mit Kaubewegungen und Gähnen zeigen, sowie ggf. Primitivreflexe. Hirnnervenfunktionen (Pupillenreaktion,Okulozephaler Reflex,Kornealreflex, VOR, Würgereflex) und spinale Reflexe sind in unterschiedlichem Ausmaß erhalten.
    Die vegetative Funktion ist erhalten. Dabei können Phasen von Tachykardie, Hyperpnoe und vermehrten Schwitzen vorkommen. Der Patient zeigt eine Blasen- und Stuhlinkontinenz.

    (...)
    Syndrom des minimalen Bewusstseins (SMB): Diese Differenzierung ist sehr schwierig und unterliegt einer Fehlerquote von bis zu 40 %

    Hmm, Harn- und Stuhlinkontinenz habe ich dabei nicht.

    Also wirklich genau kann ich es nicht sagen. Aber mein Kind und mein Vater sind immer nur sehr starr, wenn sie das haben, starren dabei und nesteln dabei noch tranceartig. Wie ich bei meinen Blackouts aussehe, weiß ich nicht. Manchmal ruft mich meine Mutter wach, wenn ich dadrin bin. Und dann reagiere ich ca. auf das 2. oder 3. Rufen. Auch so bei meinem Kind und Vater.

    Beruhigend, weil ich erst seitdem mich wieder traue auch mal alleine ins Wasser zu gehen. Ich kann mich ja per Beinschlag die wenigen Minuten gut über Wasser halten.

    Ok cool. Ich hatte nach meiner letzten Synkope Angst, aber hatte bislang nur 2. Und hab mir ne Schwimmkrause für den Hals geholt. Ist halt dann nicht so angenehm zu schwimmen. Aber gab mir viel Sicherheit nach meiner letzten Ohnmacht.
    Absencen-mäßig drifte ich auch beim Schwimmen ab, merkte ich letztes Mal, und hatte mich dann kurz etwas erschrocken, als ich das feststellte. Kann aber mit meinem nun stärkerem Bewusstsein darüber zusammen hängen, irgendwie sowas zu haben. Und früher im Badesee mit Luftmatratze war ich ein Mal für eine Sekunde fast eingepennt und abgerutscht und hatte mich dadurch erschrocken, dass ich wieder wach wurde.

    Ich nehme immer noch die selben Medikamente und habe toi,toi,toi schon über Jahre keine " Großen " mehr gehabt und " Kleine " sehr sehr selten.

    Das freut mich.

    Mein Horror ist, ich verliere die Kontrolle über den Wagen und nehme wohlmöglich jemandem das Leben, weil ich nicht adäquat reagieren konnte.

    Ja, die Sorge habe ich auch bekommen.

  • Das zeigt eigentlich nur, dass der eigentlich ziemlich komplexe Prozess des Radfahrens -insbesondere bei einer bekannten Strecke- weitestgehend automatisiert und unbewusst stattfindet, so dass man es sich leisten kann, mit den Gedanken abzuschweifen, ohne dabei z.B. die Fähigkeit zu verlieren, die Balance zu halten.

    Das kann sein. Dachte ich mir auch mal. Dass mein Körper da vielleicht einfach nur seine Energie gut verteilt. So lange mir keine Unfälle passieren. Bei manchen sollen so ja auch Unfälle passieren.

  • Wow. So viel! Wie immer bei Dir @Four sehr informativ. Danke erst einmal , das muß ich mir in aller Ruhe noch mal alles ansehen. Da werde ich etwas Zeit brauche
    darauf zu reagieren . :) Melde mich später nochmal.

  • Ich habe sofort an Absencen ( plötzlich auftretende Geistesabwesenheit / leichte Form der Epilepsie ) gedacht. Ich kenne das natürlich. Und ich verstehe die Kitaärztin bei Euch, @Four, nicht. Wie wollt ihr als Laien erkennen können, ob es eher autistisch oder epileptisch ist ? Das interessiert mich persönlich jetzt total.
    Gibt es diese Art Trancezustände auch rein autistisch? Und wo ist der Unterschied?
    Ich nenne diese ' Aussätzer ' kleine Anfälle, da ich mein Bewußtsein nicht verliere und auch nicht umfalle , auf dem Boden liege und krampfe.

    Ich denke, wie schon erwähnt, dass meine Absencen keine epileptischen Anfälle sind, da sie vor allem in meiner Kindheit und Jugend auftraten. Dies war in der Regel in Situationen bei denen ich mich stark anstrengen mußte, um beispielsweise dem Unterricht zu folgen. Sie traten also nur in Zusammenhang mit äußeren Stressfaktoren auf. Einmal geschah dies bei Einem Handballspiel, weshalb ich den ball nicht kommen sah und erst nach dem Ruf meiner Mitspieler aus der Absence "aufwachte".
    Seitdem ich nicht mehr anstrengenden sozialen Situationen ausgesetzt bin bzw. mich nur so viel äußeren Reitzen aussetze, wie ich vertrage, haben auch meine Absencen aufgehört. Daher sehe ich die Ursache darin ,dass ich Autist bin.
    Meine epileptischen Anfälle sind dem gegenüber die Folge einer fehlgeschlagenen OP vor drei Jahren, bei der mein Sehzentrum geschädigt wurde. Die Anfälle äußern sich bei den fokalen Anfällen - da sie von dem geschädigten teil meines Sehzentrum ausgehen, durch optische Erscheinungen. So habe ich ein ausgeprägtes Flimmern oder sehe sich überlagernde Bilder. Vor der Einnahme von Medikamenten hatte ich zwei große Anfälle, bei denen ich das Bewußtsein verlor. Anschließend funktionierte mein Langzeitgedächtnis nicht mehr, ich war desorientiert und völlig erschöpft. Nachdem ich dann einige Zeit geschlafen hatte "funktionierte mein Gehirn wieder wie gewohnt." Außerdem stehen meine epileptischen Anfälle in keiner Beziehung zu äußeren Faktoren und scheinen rein endogen gesteuert.

    @sydney
    Die Schilderung deiner Absenzen scheinen jedoch einen Bezug zur Epilepsie zu haben. Da du auch unter Epilepsie leidest hätte ich noch einige Fragen dazu, wenn du diese beantworten magst:
    Ist deine Epilepsie genetisch bedingt oder wie bei mir die Folge eines Hirntraumas?
    Nimmst du auch Lamotrogin gegen die Anfälle? Wie sind die Erfahrungen mit deinem Medikament?
    Wie du bin ich nicht völlig anfallsfrei, aber die Epilepsie hat sich deutlich verbessert und ich bin optimistisch, dass ich keine großen Anfälle mehr haben werde.
    Sind die Anfälle endogen gesteuert oder gibt es äußere Faktoren, die diese auslösen)

    Diversity is a fact. Inclusion is an act.

  • @Four

    Also. Ich habe das jetzt die Links noch nicht alle gelesen , die Du gepostet hast. Ich gucke sie mir aber noch an. Ich möchte sagen, das ich toll finde wie Du damit umgehst vor allem eben auch für Dein Kind .
    Ich kann von mir gar nicht genau sagen, ob mein Asperger nicht auch eine Folge der Chronischen Krankheit ist ,weil das gibt es ja auch, das jemand autistische Züge wegen einer Krankheit entwickelt. Ich habe so viel gelesen und mich darüber informiert, bis ich irgendwann den Kaffee auf hatte (RW). Denn egal was ich las, es half mir ja nicht
    in meinem Alltag und auch nicht dabei mit dem Ganzen klar zu kommen.
    Jetzt hole ich Dich @madrugada mit ins Boot :) . Meine ersten großen Anfälle mit allem was da so zugehört hatte ich plötzlich mit 18J. total unerwartet Nachts. Ich wurde wach, hatte eingenässt , und war am Atmen wie nach einem Dauerlauf. Danach war ich irgendwie panisch, ohne mir das erklären zu können und am nächsten Tag konnte ich vor Musekelkater in den Beinen kaum gehen. Unser damaliger Hausarzt tippte auf Magnesiummangel. Es war auch nicht so, das es mir schlecht ging oder irgendetwas
    dramatisches gesundheitlich vorgefallen war. Ganz im Gegenteil. Ich hatte mein Fachabi in der Tasche ,wollte mit meiner damaligen Freundin zusammenziehen, meinen Führerschein machen und mich bei der Kripo bewerben für eine Ausbildung.
    Manesium half nicht und ich bekam eine Überweisung für die Neurologie ins städtische Krankenhaus von Dortmund.
    Dann kamen die üblichen Untersuchungen wobei ich erwähnen muss das es noch kein MRT gab und auch kein CT.
    Dort hatte ich dann unter ärztlicher Beobachtung nach provozierten Schlafentzug und Flimmerlampe beim EEG den ' ärztlich dokumentierten generalisierten ' Anfall. Das einzige was sich dir Neurologen nicht erklären konnten waren ich hatte keine typischen Krampfpotentiale in der EEG-Aufzeichnung, keinen Herdbefund. Ich habe die im übrigen bis heute nicht.
    Eine Neurologin, Jahre später, hat mal zu mir gesagt, da meine Epilepsie wie aus ' heiterem Himmel ' kam (RW) und an nichts festzumachen ist ,ich große Chancen habe ,das sie mit den Wechseljahren auch plötzlich wieder verschwindet. Ich hatte erst gedacht, das das ein aufmunternder Scherz sein sollte, aber nein, es soll wohl auch Studien drüber geben was mit dem kompletten Wegfall von Hormonen sich auch allerhand verbessern kann, wenn der Körper ,gerade bei der Frau das
    " gebärfähig sein" endlich loslassen darf. ;) Jetzt bin ich in den Wechseljahren ( schon seit fünf Jahren die Antiepileptika fordern so ihren Preis was die Nebenwirkungen betrifft. )
    @madrugada. Ich bin fünfundfünzig , die Medikamente nach denen Du fragtest kenne ich nicht. Ich kenne Phenydan, Rivotril , Mylepsinum und andere .

    Seit 2003 nehme ich Tegretal retard ( Carbamazepin) vier Stück täglich. Und somit komme ich zu meinem Asperger . Denn auch genau zu der Zeit wurde in Bethel diese Umstände als Anfallsauslöser diagnostiziert. Das Reizüberflutung mein Thema war wusste ich schon länger, aber das es mit Autismus zu tun hat nicht. Da bei mir die
    hochsensible Verarbeitung von Reizen hinzu kommt reagiere ich wohl auf Überstimmulierung statt mit einem Meltdown mit einem Anfall. Und der Shutdown kommt dann
    immer danach. Komplett abgeschaltet eben.
    Und wie das oft so ist , verdanke ich der endgültigen Diagnose dem angenehmen Zufall ,das ich mit meinem damaligen Psychotherapeut in eine Affäre rutschte und er einen Bruder mit AS hatte und sich darauf spezialisiert hatte.

    Mittlerweile weiß ich einfach was mich reizüberflutet. Das fängt beim nicht ins Kino gehen an und hört auf, das ich, wenn ich im Zug sitze nicht lesen sollte , weil der schnelle Schattenwechsel von Licht sich auf den weißen Seiten des Buches zwischen die Buchstaben mischt.

    Das meine Art zu reden immer eher was von einer Oberlehrerin hat und meine Pedanterie alles immer 180 % machen zu müssen ein AS typisches Merkmal ist womit ich mich oft selbst überfordere. Naja. Und so weiter.

    Ich mag Menschenansammlungen nicht ,gar nicht, da werde ich orientierungslos. Und zum Glück ist eine Beratung in meinem Beruf ja immer nur an einer Person gekoppelt gewesen.

    @madrugada das mit der fehlgeschlagenen OP ist heftig. Was man ,jeder für sich so alles verarbeiten muss.

    Muss ich jetzt aber noch erzählen. Das mit dem Handballspiel ,was Du erwähntest hatte ich in der Schule beim Völkerball. Auf grund von Absencen , ob nun epileptisch oder autistisch, keine Ahnung, aber der Ball hat mich voll getroffen und ich ging zu Boden. War immer ein gern erzählter Lacher. War aber okay. Ich fand das hinterher auch eher zum Schmunzeln.

  • Das hört sich für mich alles an, wie eine völlig harmlose Alltagstrance.
    Tatsächlich ist das so normal, dass wir das tagtäglich mehrfach erleben und es uns meist gar nicht bewusst wird

    Es ist aber eigentlich kein Grund zur Aufregung und geht auch von selbst wieder weg. Unangenehm ist es eigentlich nur, wenn man es nicht einordnen kann und sich Sorgen macht, dass es etwas krankhaftes ist.

    Ich könnte es aber noch mal im neuen ADHS-Forum stellen. Denke aber mittlerweile auch, dass das auch zu Autismus passen kann. Mein Bruder hat das ja auch.


    Ich habe Tuvok so verstanden, dass er mit "wir" in seinem Text "wir Menschen" meinte. (Und nicht etwa "wir Autisten".)

    Mich wundert es, dass es, weil hier Schreibende ggf. Autismus oder ADHS haben, dann etwas "zu Autismus passendes", "ein mit ADHS zusammenhängendes Phänomen" oder "autistische Absencen" sein soll.


    Beim Autofahren können auch Halbtrancen entstehen, zum Beispiel, wenn man auf einer Strecke unterwegs ist, die man schon ganz oft gefahren ist. Wenn man dann ausnahmsweise eine andere Ausfahrt von der Autobahn nehmen will und plötzlich feststellt, dass man wie gewohnt weitergefahren und die Ausfahrt verpasst hat.

    Das kenne ich auch als ganz typisches "Alltagsphänomen" von leichtem (ganz normalem, und weit verbreiteten) dissoziativem Zustand.
    Und beim Autofahren auf der Autobahn, besonders bei langen Strecken und gleichförmiger Strecke (und wenig los) können solche Zustände - und durch die lange Gleichförmigkeit - dann auch verstärkt zu Müdigkeit, Unaufmerksamkeit oder sogar Sekundenschlaf führen.

  • Ich kenne diese temporäre Abwesenheit bei dem Fahren (Fahrrad) bekannter Strecken auch und halte sie nicht für etwas spezifisch Autistisches.

    Ich habe z. B. vor ein paar Wochen/Monaten meinen Weg zur Arbeit geändert, weil nun ein neuer Radschnellweg fertiggestellt ist und der neue Weg viel besser ist als der alte. Es kommt aber, wenn ich zu sehr "in Gedanken" bin vor, dass ich vergesse rechtzeitig auf den neuen Weg abzubiegen und es erst viel später bewusst bemerke. Daran, dass ich dem Moment weitergefahren bin, kann ich mich dann natürlich nicht bewusst erinnern. Ich kann es nur aus meinem aktuellen Standpunkt ableiten.

    Genauso gibt es einen Radschnellweg, den ich einen Sommer fast täglich abends rauf- und runtergefahren bin. Irgendwann wollte ich bewusst darauf achten, ob auf der gesamten Strecke Laternen stehen, um zu wissen, ob ich dort auch im Dunkeln fahren könne. Ich driftete aber immer irgendwann - vielleicht dann, wenn keine Laternen mehr kamen? - mit meiner Aufmerksamkeit von dieser Aufgabe weg. Wenn ich wieder daran dachte, konnte ich nicht mehr sagen, wie es den letzten Kilometer nun war.

    "Auf der Metaebene lässt sich Abstand gewinnen zum Geschehen. [...] Und dabei zeigt sich, dass es andere Perspektiven, andere Erlebensweisen und viel mehr Möglichkeiten für Lösungen gibt, als sich der Mensch in seiner alten kleinen Welt hatte träumen lassen." (Brit Wilczek)

  • @sydney Danke für deine ausführlichen Antworten. :)
    Da ich jedoch aus einer Bibliothek schreibe, und ich nur eine Stunde Zugang zum Internet habe, kann ich momentan darauf nicht eingehen.

    Diversity is a fact. Inclusion is an act.

  • Ich kenne diese temporäre Abwesenheit bei dem Fahren (Fahrrad) bekannter Strecken auch und halte sie nicht für etwas spezifisch Autistisches.

    Ich habe Tuvok so verstanden, dass er mit "wir" in seinem Text "wir Menschen" meinte. (Und nicht etwa "wir Autisten".)

    So war es auch gemeint. Die Beispiele aus dem Eingangspost fallen für mich alle in die Kategorie "typische Alltagstrance" und können ebensogut bei Nichtautisten auftreten.

    Mich wundert es, dass es, weil hier Schreibende ggf. Autismus oder ADHS haben, dann etwas "zu Autismus passendes", "ein mit ADHS zusammenhängendes Phänomen" oder "autistische Absencen" sein soll.

    Ich weiß nicht, ob es "autistische Absencen" gibt oder nicht. Ich habe selbst noch nichts erlebt, was ich nicht genauso gut oder besser mit "normaler Alltagstrance" erklären könnte, ohne es mit Autismus in Verbindung zu bringen.

    Ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll. (Georg Christoph Lichtenberg)
    Veränderungen führen deutlich öfter zu Einsichten, als dass Einsichten zu Veränderungen führen. (Milton H. Erickson)
    Morgen werde ich mich ändern, gestern wollte ich es heute schon. (Christine Busta)

  • Ich habe hier in diesem Thread bisher still mitgelesen.
    Als es um die Epilepsie ging, bin ich hellhörig geworden.

    Bei mir war das EEG von Anfang an auffällig. Eine erhöhte zelebrale Erregbarkeit war Messbar und mein MRT hat z.B. eine ventrikelasymmetrie ergeben.
    Da ich zwischenzeitlich auch mal stärker abdrifte (aber beim schnipsen vor dem Gesicht komme ich zu mir), musste ich aufgrund der Auffälligkeiten ein Schlafentzugs-EEG machen lassen. Daraufhin wurde wohl eine Absencen Epilepsie festgestellt.

    Aber irgendwie passt es dann doch wieder nicht so ganz. Ich weiß nicht wie ich das am besten beschreiben soll. Denn solche Zustände passieren eben wenn mir etwas zuviel wird und ich mich abschalte.
    Dann starre ich gedankenverloren in die Welt und habe deswegen schon sehr seltsame Reaktionen erlebt.

    Irgendwann habe ich dann einfach gesagt, dass das sicher damit zusammenhängt, dass ich empfindlicher auf Reize reagiere und das möglicherweise einfach sichtbar wird im EEG. Aber ich weiß es nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von Emma04 (1. Juli 2022 um 11:13)

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