Asperger und Hochsensibilität

  • Sie passen bei Weitem nicht zu 100% hier hinein, die zwei Stellen aus Richard von Weizsäckers Buch "Vier Zeiten", die ich mit Euch teilen will; da ich jedoch keinen besseren Faden fand, und es sich nicht lohnen würde, einen neuen zu eröffnen, sollen sie hier hinein kommen.
    Es handelt sich um Anmerkungen über seine Eltern, aus denen sich, wie ich finde, gegebenenfalls fruchtbare Anregungen gewinnen ließen. Zu seinem Vater:
    "Man konnte an ihm beobachten, was die ganze Familie ein wenig kennzeichnete: Wir müssen offenbar erst innere Barrieren überwinden, bis wir zu glauben bereit sind, dass Gefühle bleiben, was sie sind, sobald wir sie wahrnehmbar aussprechen. Diese Scheu oder Zurückhaltung mag verständlich sein. Aber sie ist auch eine Schwäche; denn die meisten Menschen wollen doch die Wärme und Anteilnahme spüren und hören, statt sie erraten zu müssen. Gleichviel, mein Vater äußerte sich lieber in Kategorien des Verstandes. Hielt er jemandes Betragen für verwerflich, so nannte er ihn nur dumm."
    Über seine Mutter Marianne schrieb er:
    "Meiner Mutter war es in ihrer Jugend schwergefallen, sich den damaligen gesellschaftlichen Gepflogenheiten anzupassen. [...] Schon mit ihrem Konfirmationsspruch: "Habe Deine Lust an dem Herrn. Er wird Dir geben, was Dein Herz wünscht," war sie nicht zufrieden. Es verlangte sie nach Herausforderungen, nicht nach Verheißungen. [...] Bälle, zumal Hofbälle, empfand sie als anstößig und ertrotzte sich das in der Familie höchst ungewöhnliche Recht, die Teilnahme an solchen Veranstaltungen abzusagen. Beim Kartenspiel mit ihren Eltern hielt sie mehr oder weniger wahrnehmbar eine ernsthafte Lektüre unter dem Tisch auf den Knien."

    Man muss die Menschen nehmen, wie sie sind. Ich mich auch.

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