Fehlende Team-/Kompromissfähigkeit

  • Hallo,

    ist es für euch auch ein Graus, mit anderen im Team zu arbeiten? Macht ihr Dinge auch viel lieber alleine bzw. könnt nur allein effektiv arbeiten?

    Für mich war es schon immer Horror, in Gruppen zu arbeiten, auch schon in der Schule und im Studium. Ich bin durch Gruppensituationen sowieso schon reizüberflutet und kann nicht klar denken. Und dann soll man noch irgendwas Produktives schaffen…

    Wenn ich mit anderen zusammenarbeite, denke ich die ganze Zeit: Wenn ich allein wäre, würde ich die Aufgabe von Grund auf ganz anders angehen. Dann könnte ich alles im Detail korrekt machen, wie ich will. In der Gruppe muss ich mich immer auf Kompromisse einlassen und das hasse ich unglaublich.

    Letztens hatte ich eine Fortbildung. In jeder Kategorie, wo ich allein arbeiten musste, hatte ich alle Punkte, nur bei einer Teamaufgabe nicht. In der Uni war es auch so. Aufgaben alleine liefen total gut, Gruppen-Referate/-Projekte furchtbar…

    Gestern musste ich ausnahmsweise ein Kundengespräch im Team mit einem Kollegen führen. Normalerweise spreche ich mit Kunden immer allein. Auch das war zu zweit mit meinem Kollegen total anstrengend und frustrierend für mich, weil ich nicht damit klarkomme, wenn noch ein anderer dabei ist, der das Gespräch in andere Richtungen lenkt, als ich es allein tun würde. Dann muss ich erst mal diese andere Richtung, in die etwas gelenkt wird, „verarbeiten“.

    Auch in anderen Hinsichten habe ich das Problem mit „Teamarbeit“ bzw. Kompromissen, z.B. bei Gruppentreffen. Je größer die Gruppe, desto kompromissfähiger muss man sein und kann immer weniger allein bestimmen. Deshalb hasse ich Gruppentreffen und -gespräche. Auch Zusammenwohnen mit jemandem ist für mich kaum vorstellbar, weil ich grundlegende Dinge (Raumgestaltung, Essen/Essenszeiten) nur ganz allein entscheiden will.


    Geht es euch ähnlich?
    Kann es mit Asperger-Sein zusammenhängen, dass man nicht fähig zu Teamarbeit und Kompromissen ist? Oder habe ich einfach einen schlechten/überheblichen Charakter, weil ich denke, ich könnte allein alles besser? :|

  • Oder habe ich einfach einen schlechten/überheblichen Charakter, weil ich denke, ich könnte allein alles besser?

    Ich denke nicht, dass das das Problem ist. Du hast ja nicht geschrieben, die anderen machen nur "Murks" oder so, sondern es wiederholt sich in deinen Beschreibungen, dass sie es "anders" machen, als du es machen würdest und das ist das Problem. Du willst es allein machen, weil du es auf deine Art machen willst und alles, was davon abweicht, fühlt sich für dich falsch an. Egal, was die Ursache dafür ist, ich sehe es nicht als Charakterschwäche.
    Mir geht es leider auch so, ich will selbst bestimmen. Kann ich das nicht, würde ich mich am liebsten ganz raushalten. Zum Glück komme ich bei meiner Arbeit so gut wie nie in solche Situationen, kenne das hautsächlich aus Schulungssituationen. Vielleicht hilft es dir, einmal darüber nachzudenken, welche Vorteile das Ergebnis betreffend eine solche Gruppenarbeit haben könnte (ich mache Verhaltentherapie, da habe ich gelernt, Dinge auch mal anders zu betrachten).

  • Ich kenne die Situation nur zu gut und mache die Aufgaben am liebsten alleine, weil ich mich dann viel besser darauf konzentrieren kann und man nicht noch Smalltalk nebenher betreiben muss -nur die Aufgabe ist dann Thema für mich.

    Außerdem kann ich es nachvollziehen alleine wohnen zu wollen. Auch ich kann mir nicht vorstellen mit jemandem zusammenzuleben, weil ich es zu sehr schätze in meinen eigenen vier Wänden die Kontrolle und die Rückzugsmöglichkeit zu haben.

  • Gruppenarbeiten fand ich auch immer furchtbar, so unberechenbar und ich fühlte mich dann immer fehl am Platz und ratlos, was ich tun soll.

    Aber in meinem aktuellen Job im Team arbeiten ist für mich ok. Jemand anders muss seine Aufgabe erledigen, damit ich anschließend meine Aufgabe erledigen kann und umgekehrt. Das ist mehr so eine Wechselseitigkeit und nicht, dass man gleichzeitig das Gleiche tun muss wie bei einer Gruppenarbeit. Da ich überwiegend per Chat die Kollegen anspreche, fällt es mir auch leicht mein jeweiliges Anliegen zu formulieren. Ich bin dabei sehr sachlich und korrekt und in den meisten Fällen gelingt es mir so meine Aufgaben gut zu erledigen. Mir macht es sogar Spaß, so ein kleines Rädchen in einer gut geölten Maschine zu sein (RW).

    Gruppensituationen erlebe ich hauptsächlich nur durch die Forentreffen. Das sind lockere Begegnungen ohne einen bestimmten Anspruch an mich. Damit kann ich umgehen und das sogar genießen. Gruppensituationen im Job sind für mich dagegen furchtbar, ich möchte mit den allermeisten Kollegen nicht auf einer privaten Ebene interagieren. Das beschränke ich auf meine engsten Kollegen aus meiner Abteilung. Das finde ich zwar auch anstrengend, aber mit den wenigen Leuten kann ich das ab und zu handeln auch mal berufliches und privates zu vermischen.

    Ich habe mal versucht in einer Beziehung zu leben und es war sehr viel Stress auch wegen der vielen Kompromisse, die man eingehen muss. Seit sehr vielen Jahren lebe ich alleine und bin Single. Den Zustand präferiere ich. Fast alle Dinge laufen exakt so, wie ich sie brauche. Gestört wird das nur durch die Nachbarn, die durch ihr Verhalten manchmal in mein Leben vordringen.

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    Glaub nicht alles, was du denkst.
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  • Ja, sowas war immer schrecklich.
    Ich hatte mich in Gruppenarbeiten selten getraut, etwas zu sagen.
    Außerdem wurde ich eh nie beachtet.
    Bei Präsentationsvorbereitungen hingegen hatte man mir oft die Aufgaben gegeben und die anderen haben lieber was gespielt.
    Wenn ich was falsch gemacht hatte, gab es noch Beschimpfungen.
    Ich mache die Dinge am liebsten so, wie ich sie für richtig halte.

  • Ich habe auch ein großes Problem mit Teamarbeiten. Allein kann ich Aufgaben eigentlich immer sehr gut bewältigen, aber mit zwei oder mehr Personen zusammenzuarbeiten fällt mir unglaublich schwer.
    Bei Gruppenarbeiten fühle ich mich immer unsichtbar, ich versuche zwar manchmal, mich zu beteiligen und mache selbst ein paar Vorschläge, aber ich hab dann oft das Gefühl, dass die anderen meine Vorschläge gar nicht beachten oder nur zum Schein auf sie eingehen. Am Ende machen sie dann doch alles so, wie sie es wollen.

    Bei Referaten in der Schulzeit war es oft so, dass ich die ganze Arbeit allein gemacht und meinem Referatspartner dann einfach meine Notizen zugeschickt habe, damit er sie vortragen kann. Das war mir auch eigentlich ganz recht so, weil das Referat dann genau so geworden ist, wie ich es geplant hatte und ich keine schlechten Kompromisse eingehen musste, die – meiner Meinung nach – auf Kosten der Qualität gegangen wären.

  • Das kommt sehr darauf an,

    1. was für ein Verhältnis ich zu den anderen habe. Ist es freundschaftlich und von Vertrauen geprägt, ist Teamarbeit leichter.
    2. was für eine Rolle ich übernehme. Bin ich zum Beispiel nur fürs Protokoll, für die Dokumentation o.Ä. zuständig, dann ist Teamarbeit auch nicht problematisch.
    3. um welche Art Arbeit es sich handelt. Ist es was Organisatorisches, hat meist jeder im Team seine eigene Aufgabe, und dann ist Teamarbeit auch nicht schlimm.

    Schlimm ist es hingegen, wenn im Team gemeinsam ein Ergebnis präsentiert werden soll und es sich dabei um einen Gegenstand handelt, bei dem es unterschiedliche Meinungen, Herangehensweisen gibt. Kommt es dann zu endlosen Grundsatzdiskussionen, finde ich das zermürbend und uneffektiv. Ich leide auch bei einer Fortbildung, wenn in kurzer Zeit eine Gruppe übungshalber eine Präsentation erstellen soll und jemand dabei ist, der fachlich schlampt oder die Sache auf die allzu leichte Schulter nimmt (RW).

    "Ich kämpfe nicht, ich behaupte mich." - "Ich will nicht siegen, ich will sein." (Georg Kaiser)

  • Ich kann dich gut verstehen. Ich habe mit Teamarbeit auch große Probleme.

    In der Schule haben viele gejubelt, wenn es um Partnerarbeit ging. Ich hingegen dachte mir: "Och nee, nicht schon wieder!" Allein kann ich einfach schneller arbeiten und es gibt keine Diskussionen.

    Ich erinnere mich, dass ich letzten Winter kurz vor Weihnachten allein in einem Raum gearbeitet habe, weil alle anderen Leute aus meiner Gruppe schon Urlaub hatten. Da kamen oft Sprüche wie: "Arme Sakura, muss hier allein in dem Raum arbeiten!"
    Und ich dachte mir nur: "Hä? Ist doch angenehm!"

  • Bei mir klappt es mit Teamarbeit wenn,
    a) die Aufgaben klar verteilt sind, und
    b) jede/r in dem, was er/sie zu tun hat, auch kompetent ist.

    Wenn jeder macht, was man gerade für nötig hält, werde ich wahnsinnig. Wenn jemand etwas macht, was eigentlich meine Aufgabe ist, erst recht. Und wenn andere keine anständigen Ergebnisse abliefern, auch.

    Bisher hatte ich immer angenommen, dass, wenn dann Probleme auftreten, es die anderen sind, die nicht teamfähig wären... :?

    Bei Arbeiten, bei denen ein wenig Kreativität gefragt ist, finde ich es dann durchaus oft hilfreich, 1-2-3 Leute zu haben, mit denen man sich besprechen kann.

  • Team != Team

    Wenn mit "Team" gemeint wird, dass man zusammenhockt und alles gemeinsam macht, dann kann man mich auch in den Hof schicken, Kreise drehen. Ist effizienter.
    Wenn "Team" bedeutet, dass man bestehende Fähigkeiten kombiniert und die Gruppenkommunikation vor allem an den Schnittstellen zwischen den verschiedenen Aufgabenbereichen stattfindet, dann klappt es wunderbar.
    Moderne Managementmethoden gehen auch in die Richtung, soweit ich das mitbekomme.

    Aber eigentlich ist es nichts ungewöhnliches, dass im Zusammenhockteam ineffizient gearbeitet wird. Nur fühlen viele Menschen sich halt wohl, so die Verantwortlichkeit für die Ergebnisse auf die Gruppe abwälzen zu können.
    Nicht ohne Grund sind solche Teamideen vor allem in "kreativen" Bereichen - also Bereichen, in denen es keine/kaum rational überprüfbaren Ergebnisse gibt - sehr beliebt.

  • ist es für euch auch ein Graus, mit anderen im Team zu arbeiten? Macht ihr Dinge auch viel lieber alleine bzw. könnt nur allein effektiv arbeiten?

    Ja. Kommt bisschen auf die Personen an. Ich muss im Moment mit einem unangenehmen Kollegen im Team arbeiten und es stresst mich sehr. Ich wache immer mit Bauchschmerzen auf.

  • Team != Team

    Wenn mit "Team" gemeint wird, dass man zusammenhockt und alles gemeinsam macht, dann kann man mich auch in den Hof schicken, Kreise drehen. Ist effizienter.
    Wenn "Team" bedeutet, dass man bestehende Fähigkeiten kombiniert und die Gruppenkommunikation vor allem an den Schnittstellen zwischen den verschiedenen Aufgabenbereichen stattfindet, dann klappt es wunderbar.
    Moderne Managementmethoden gehen auch in die Richtung, soweit ich das mitbekomme.

    Aber eigentlich ist es nichts ungewöhnliches, dass im Zusammenhockteam ineffizient gearbeitet wird. Nur fühlen viele Menschen sich halt wohl, so die Verantwortlichkeit für die Ergebnisse auf die Gruppe abwälzen zu können.
    Nicht ohne Grund sind solche Teamideen vor allem in "kreativen" Bereichen - also Bereichen, in denen es keine/kaum rational überprüfbaren Ergebnisse gibt - sehr beliebt.

    Bringt die Problematik wunderbar auf den Punkt. Echte Teamarbeit ist in meinen Augen auch nur die zweite Auffassung, das andere ist nichts weiter als Sozialbedürfnis befriedigendes Gruppenkuscheln.

  • Teamideen

    Wahscheinlisch meintest Du damit was anderes, aber "Teamideen" gibt es nicht.
    Es hat immer ein einziger Mensch eine Idee.

    Auch macht Teamarbeit nur Sinn, wenn die Fähigkeiten der Mitglieder auf ähnlischen Stand sind und/oder sich ergänzen.
    Ich habe viel Teamarbeit erlebt, die schneller und besser gelaufen wäre wenn man zuerst die Hälfte vom Team entlassen hätte.
    Manschmal sogar alle bis auf einen.

  • Wahscheinlisch meintest Du damit was anderes, aber "Teamideen" gibt es nicht.Es hat immer ein einziger Mensch eine Idee.

    Auch macht Teamarbeit nur Sinn, wenn die Fähigkeiten der Mitglieder auf ähnlischen Stand sind und/oder sich ergänzen.
    Ich habe viel Teamarbeit erlebt, die schneller und besser gelaufen wäre wenn man zuerst die Hälfte vom Team entlassen hätte.
    Manschmal sogar alle bis auf einen.

    Besser formuliert: Solche Ideen über die Funktionsweise von Teams.

  • Wahrscheinlich meintest Du damit was anderes, aber "Teamideen" gibt es nicht.Es hat immer ein einziger Mensch eine Idee.

    Auch macht Teamarbeit nur Sinn, wenn die Fähigkeiten der Mitglieder auf ähnlischen Stand sind und/oder sich ergänzen.
    Ich habe viel Teamarbeit erlebt, die schneller und besser gelaufen wäre wenn man zuerst die Hälfte vom Team entlassen hätte.
    Manschmal sogar alle bis auf einen.

    You made my day. Perfekt auf den Punkt gebracht. :lol:


  • Wahscheinlisch meintest Du damit was anderes, aber "Teamideen" gibt es nicht.Es hat immer ein einziger Mensch eine Idee.

    Hier möchte ich dir gern widersprechen: Person A kann eine erste Idee haben ("Lasst und einen Kuchen backen"), und Person erweitert/varriiert/verfeinert diese Idee ("Au ja, einen Schokoladenkuchen"/"Gute Idee, aber der Backofen ist kaputt. Machen wir stattdessen lieber einen Pudding" etc.).

  • @Dinkelbrei
    Kuchen backen ist aber keine originelle Idee.
    Ich dachte eher an Ideen wie "lass uns Schiffe mit Schiffschrauben statt Schaufelräder antreiben, es wird effizienter", zu eine Zeit woh es noch keine Schiffsschrauben gab.

    Solche Ideen können nur in ein einziger Kopf entstehen, die Umsetzung bedarf aber fast immer ein Team.

    Die Bedeutung von solche "große Menschen" wird oft maßlos übertrieben, z.B. "Carl Benz erfand das Auto" (alleine?), oder ganz verschwiegen , z.B. wenn eine Firma als Erfinder von etwas gilt.

  • @Dinkelbrei
    Kuchen backen ist aber keine originelle Idee.
    Ich dachte eher an Ideen wie "lass uns Schiffe mit Schiffschrauben statt Schaufelräder antreiben, es wird effizienter", zu eine Zeit woh es noch keine Schiffsschrauben gab.

    Solche Ideen können nur in ein einziger Kopf entstehen, die Umsetzung bedarf aber fast immer ein Team.

    Die Bedeutung von solche "große Menschen" wird oft maßlos übertrieben, z.B. "Carl Benz erfand das Auto" (alleine?), oder ganz verschwiegen , z.B. wenn eine Firma als Erfinder von etwas gilt.

    Ich weiß nicht, ob Originalität hierbei das entscheidende Kriterium muss. Sicher, mit dem Beispiel wollte ich meinen Gedanken so weit wie möglich runterbrechen (RW), aber ob ich nun die Dessert-Frage oder das weltweite Energieproblem lösen möchte, ändert doch nichts an der Tatsache, dass irgendeine "Idee" benötigt wird. Und naturwissenschaftliche Nobelpreise werden ja auch gern an 2-3 Leute vergeben, die gemeinsam eine Lösung/Antwort (=Idee?) für eine wissenschaftliche Frage hatten.

    Auch Ideen für Schiffsschrauben kommen ja nicht aus dem nichts, irgendeine Art von Schraube in Zusammenhang mit Bewegung wird es bereits gegeben haben. Wikipedia schreibt da auch von "den Erfindern der Schiffsschraube".

  • Bei mir ist es bei Gruppenarbeiten immer so, dass ich mich am Anfang versuche extrem zurückzuhalten, zum Schluss aber doch alles alleine mache. Ich habe mich dann auch schlecht gefühlt, wollte ich doch den anderen nichts wegnehmen. Aber manchen kommt das auch ganz gelegen. Irgendwie merken die, dass ich das eigentlich besser alleine kann und dann lassen die mich halt machen. Für mich ist das natürlich eine erhöhte Belastung, daher wäre es mir eigentlich recht, würden sich andere mehr beteiligen.

    Das ist auch insgesamt bei sozialer Interaktion bei mir so. Beim Chatten, miteinander Schreiben, Telefonieren, real miteinander Reden. Mich lässt man machen, das ist fürs Gegenüber wohl recht bequem. Von mir lässt man sich unterhalten.

    Da das mir unendlich viel abverlangt, suche ich mir jetzt ganz genau aus, wen ich näher an mich heranlasse. Anders endet das für mich einfach im Desaster.

    Ich bin mein eigenes Team. ;)

    Bzgl. Gruppen bzw. Gruppentreffen kam es mir dann auch schon unter, dass mich manche als Bedrohung sehen und auf Basis dessen ausgrenzen oder rausschmeißen. Da wollen dann andere den Ton angeben und sehen in mir eine Gefahr. ;)

    Ich gebe aber nicht aus Rechthaberei den Ton an, sondern einfach aus Kompetenz. Ich will gar nicht, aber es kommt einfach. Mir liegt das irgendwie. Schließlich habe ich mich so unendlich viel mit diesem ganzen sozialen Gedöns auf bewusster Ebene auseinandergesetzt, da muss ja irgendwann mal was bei rauskommen.

    Daraus machen konnte ich aber noch nicht so viel, da mich andere mit ihrem "aggressiven Führungsstil" bisher eben immer weggebissen haben. Da komme ich mir als sehr teamfähig vor und andere wirken auf mich sehr teamunfähig.

    Ich denke, der große Unterschied ist, ob man nicht zu Kompromissen bereit ist, weil man einfach mehr Durchblick hat als andere, oder, ob man nicht zu ihnen bereit ist, weil man einfach nur dem Selbstzweck wegen Recht haben und sein Ego durchsetzen möchte. Das wird in der Praxis gerne mal verwechselt, vielleicht ist das auch ein Grund für die Antipathie gegenüber (Asperger-)Autisten.

  • Ich gebe aber nicht aus Rechthaberei den Ton an, sondern einfach aus Kompetenz. Ich will gar nicht, aber es kommt einfach. Mir liegt das irgendwie. Schließlich habe ich mich so unendlich viel mit diesem ganzen sozialen Gedöns auf bewusster Ebene auseinandergesetzt, da muss ja irgendwann mal was bei rauskommen.

    Oh wie kommt mir das bekannt vor! Interessanterweise arbeite ich jetzt in einem Bereich, in dem ich als Quereinsteigerin neu bin - und meine etablierten Kompetenzbereiche liegen in anderen Abteilungen. Ich muss also gut aufpassen, hier nur meine Meinung zu sagen, wenn man mich explizit danach fragt - und das mache ich auch ganz konsequent. Allerdings muss ich mir jetzt wortlos inkompetente Leistungen der anderen Abteilungen angucken... Naja, irgendwie ist es aber auch ganz entlastend, denn es ist eben nicht mehr mein Schuh (RW).

    Wirklich viel gebracht haben mir meine fachlich kompetenten Positionen aber auch nicht. Bekanntermaßen steigen ja nicht unbedingt die kompetentesten Leute auf, sondern die lautesten. Auch wirkt es auf andere offenbar stur, wenn ich auf meiner Meinung beharre, während ich es eigentlich ganz natürlich finde. Wenn ich von etwas nicht überzeugt wäre, würde ich es nicht als meine Position einbringen.

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