Hallo,
so weit ich weiß gilt Autismus als angeboren, und als nicht komplett therapier- oder heilbar. Vielleicht individuell zu bessern durch Lernen und Therapie, aber das grundlegende Einschränkungen lebenslang bestehen bleiben. Zumindest nach meiner Logik wäre es sonst ja auch therapierbar, wenn man alle autistischen Einschränkungen oder Schwierigkeiten durch Therapien ändern könnte.
Seit meiner Diagnose erlebe ich es aber quasi immer, das vor allem Behörden ständig von möglichen Besserungen ausgehen, Atteste zu autistischen Einschränkungen nach kurzer Zeit als veraltet nicht mehr akzeptieren, usw.
Ich wäre selbst froh, wenn Besserungen so einfach wären, wie sich das Behörden scheinbar vorstellen. Aber tatsächlich machen es mir diese unterstellten möglichen Besserungen nur zusätzlich schwer. Weil ich dann wieder den Behörden beweisen muss, das ich immer noch autistisch bin und immer noch diese und jene Einschränkungen habe. Also wieder zum Arzt und wieder versuchen das irgendwie verständlich zu beschreiben was man für Probleme hat.
Kürzlich war ich mit einem Gutachten von vor 3 Jahren bei einer Stelle, denen hat das ausgereicht. Jetzt geht es um die Beförderung zur Autismus Therapie, in demselben Gutachten steht auch das ich keine öffentlichen Verkehrsmittel nutzen kann. Denen ist das Gutachten zu alt. Natürlich kann sich das in 3 Jahren geändert haben, aber so kann man quasi für alle autistischen Einschränkungen argumentieren. Muss man denn quasi sein Leben lang beweisen, wenn sich irgendwelche Einschränkungen nicht gebessert haben?
Es gibt Infos zu Autismus mit genetischer Komponente und mit neurologischen Zusammenhängen. Auch wenn man durch Therapie und Training vielleicht etwas bessern kann, dadurch ändern sich weder meine Gene noch wird mein Gehirn normal.
Ich bin niemand wo sich auf seiner Autismus Diagnose ausruht, so zusagen kann sich eh nicht ändern, brauche ich mich nicht anstrengen. Aber ich persönlich finde es auch nicht gut, wenn ich mich ständig wieder für meine Einschränkungen rechtfertigen und diese beweisen muss. Autismus ist ja keine Persönlichkeitsstörung die vielleicht wieder nachlassen könnte. Jemand mit unterdurchschnittlicher Intelligenz muss doch auch nicht alle x Monate einen neuen IQ Test machen um nachzuweisen, das sich nichts gebessert hat.
Auf mich wirkt das als würde man meine Einschränkungen nicht ernst nehmen. Wenn ich den Bus nutzen könnte, wäre ich froh ohne noch mehr Probleme eine Autismustherapie machen zu können.
Wie oft müsste man sich denn neu begutachten lassen, damit das aktuell genug ist? Meine Asperger Diagnose ist auch schon um die 6 Jahre her, also könnte eine Behörde behaupten vielleicht würde ich durch Besserung nicht mehr die Kriterien für eine Asperger Diagnose erfüllen?
LG IceQueen.