Fernlehrgang - noch jemand?

  • Eigentlich ist der Bereich eher überlaufen. Strenggenommen bin ich aktuell ja auch in einer Führungsposition. Aus der möchte ich ja gerade raus.

    Das mit dem "überlaufen sein" wird sich nach den zu erwartenden Berentungen der nächsten Jahre aber vermutlich schnell ändern. Und eine Führungsposition muss man ja nicht machen, wenn man nicht möchte. Da sollte sich doch etwas schönes finden lassen. :)

  • @Theta
    Kannst du nochmal etwas deutlicher erklären was du jetzt beruflich machst und was du dir genau von einem Studium der Literaturwissenschaften erhoffst? Möchtest du den Bereich also komplett wechseln?

    Bei mir ist ein Zweitstudium an einer Fernuni aus beruflichen Gründen gerade auch aktuelles Thema.

    Habe sehr viel über Fernunis recherchiert und vielleicht könnte für dich auch ein sogenannter nichtkonsekutiver Weiterbildungsmaster etwas sein?
    Das heißt, du brauchst dafür kein fachlich passendes Grundstudium als Zulassungsvoraussetzung.

    Doch begann auch er in Menschengestalt, und er tappte im Dunkeln, und seine Taten waren zufällig, bis ihm offenbart wurde, wer er sei und was er solle.
    – Peter Høeg, Fräulein Smillas Gespür für Schnee

  • Da sollte sich doch etwas schönes finden lassen.

    Nachdem die letzten 20 Jahre auf dem Arbeitsmarkt sich sehr schwierig gestaltet haben, bräuchte es da mehr als aufmunternde Worte, um mich da vom Gegenteil zu überzeugen.

    Kannst du nochmal etwas deutlicher erklären was du jetzt beruflich machst und was du dir genau von einem Studium der Literaturwissenschaften erhoffst? Möchtest du den Bereich also komplett wechseln?

    Aktuell bin ich im Bereich der Archivierung. Generell herrscht da die Ansicht vor, dass das eine sehr ruhige, strukturierte Arbeitsumgebung wäre, die sogar besonders geeignet für Menschen wäre, die nicht so belastbar sind. Tatsächlich besteht die Arbeit aber darin, dass man selbst fortwährend Ordnung ins Chaos bringen muss. Praktisch alle, die eine entsprechende Ausbildung machen, stellen dann fest, dass der Arbeitsalltag gar nicht ihren Vorstellungen entspricht.

    Das führt dann dazu, dass dort ein großer Fachkräftemangel besteht. Wer gut strukturiert denken kann, kann aber als Jurist oder Informatiker viel mehr Geld verdienen, weshalb sich in der Archivierung lauter unterschiedlichste Geisteswissenschaftler tummeln, die letztlich keine Ahnung von der Arbeit haben. das verschärft die Situation dann noch. Abgesehen davon, dass Dinge zu sortieren und zu ordnen für mich die abwegigste Tätigkeit ist, finde ich diese chaotische Arbeitsumgebung unglaublich anstrengend.

    An der Literaturwissenschaft an der Fernuni spricht mich an, dass es in Richtung Vergleichender Literaturwissenschaft zu gehen scheint und dort verschiedene Erzählformen behandelt werden.

    Habe sehr viel über Fernunis recherchiert und vielleicht könnte für dich auch ein sogenannter nichtkonsekutiver Weiterbildungsmaster etwas sein?
    Das heißt, du brauchst dafür kein fachlich passendes Grundstudium als Zulassungsvoraussetzung.

    Diese Art Studiengänge scheinen ja entweder in Richtung Wirtschaft zu gehen, was mich nicht interessiert (etwas in Richtung Marketing ginge vielleicht noch). Alternativ würden die auf dem aktuellen Job aufbauen, aus dem ich aber ja gerade raus will. Das scheint ja auch eher von Privatunis angeboten zu werden, die besonders viel Geld kosten.

  • Tätigkeiten im Bereich der Archivierung hätte ich mir tatsächlich auch etwas passender vorgestellt hinsichtlich ruhiger Arbeitsumgebung. Aber es scheint ja leider, wie du es beschreibst, doch sehr stressig zu sein. Auch, dass du für Personalertätigkeiten hinzugezogen wirst klingt anstrengend.

    Deine Überlegung an der FUH Literaturwissenschaften zu studieren, erscheint mir nun nachvollziehbarer bzw. greifbarer. Preislich und auch hinsichtlich der Qualität der Lehre scheint die FUH sehr attraktiv zu sein. Wichtig wäre vielleicht für dich zu prüfen, in welchem Umfang und wo Präsenzzeiten/Klausurabnahmen einzuplanen sind.

    Die privaten Fernunis sind in der Tat sehr teuer und die nicht konsekutiven Weiterbildungsmaster inhaltlich für dich wahrscheinlich nicht so spannend oder beruflich brauchbar. Andererseits ist es natürlich auch mit maximaler Flexibilität verbunden. Das kann aber auch genauso gut zur Herausforderung werden, schließlich muss man sich da sehr gut selbst organisieren und strukturieren können, was mir z.T. sehr schwerfällt bei meiner Neigung alles zu zerdenken.

    Ich fühle mich regelrecht „erschlagen“ von diesem Überangebot an Studiengängen/ Spezialisierungen und wie man solch ein teures Zweitstudium überhaupt finanziell stemmen kann.

    Mein Weg hat mich z.B. von Kunstgeschichte und Komparatistik (abgebrochen) über ein abgeschlossenes Studium an der Kunsthochschule bis zum Quereinstieg im Sozialen Bereich geführt.
    Ich sehe mich nun mit dem Druck konfrontiert, ein Zweitstudium aufzunehmen um beruflich mehr Perspektiven und vor allen Dingen mehr Auswahl zu haben, um mich nicht auf einer schlechtbezahlten herausfordernden Stelle „auszubrennen“.


    Ich hoffe auf jeden Fall, dass es für dich einen gangbaren und passenden Weg aus deiner derzeitigen Stelle gibt und dir das Studium an der FUH zusagt. Vielleicht könntest du danach im universitären Umfeld fündig werden?
    Einige berichten ja, dass es dort mitunter auch für Autisten angenehme Nischen gibt und dort große Vielfalt an der Tagesordnung ist.

    Doch begann auch er in Menschengestalt, und er tappte im Dunkeln, und seine Taten waren zufällig, bis ihm offenbart wurde, wer er sei und was er solle.
    – Peter Høeg, Fräulein Smillas Gespür für Schnee

  • Tätigkeiten im Bereich der Archivierung hätte ich mir tatsächlich auch etwas passender vorgestellt hinsichtlich ruhiger Arbeitsumgebung. Aber es scheint ja leider, wie du es beschreibst, doch sehr stressig zu sein. Auch, dass du für Personalertätigkeiten hinzugezogen wirst klingt anstrengend.

    Mein Wissen über Archivierung stammt ja nur aus diesem einen Job, deswegen weiß ich nicht, ob es überall so ist. Es könnte auch da Nischen geben. Für mich ist das Arbeitsfeld aber generell nicht so interessant. Damals bei der Bewerbung war nicht so richtig klar, worum es gehen würde.

    Das ist eben eine sehr kleine Firma, da gibt es keine eigene Personalabteilung. Und weil ich in der Abteilungsleitung bin, soll ich in Personalentscheidungen auch einbezogen werden. Das ist eigentlich ja eigentlich auch ganz sinnvoll, obwohl ich mit den Neuzugängen meist nicht übermäßig viel zu tun habe. In der Vergangenheit ist es aber umgekehrt auch schon vorgekommen, dass ich jemanden einarbeiten musste, in dessen Einstellung ich gar nicht einbezogen worden war. Das ist dann wieder ein Beispiel für die schlechte Organisation.

    Weil ich die eigentliche Archivierung nie so spannend fand, war ich anfangs ja sogar froh, wenn ich auch andere Sachen machen konnte. Nur sind das dann immer mehr Aufgaben geworden.

    Ich fühle mich regelrecht „erschlagen“ von diesem Überangebot an Studiengängen/ Spezialisierungen

    Die Hochschulen (gerade die kleineren und unbekannteren) stehen ja auch in Konkurrenz zueinander und wollen durch diese vorgetäuschte Diversifikation Studenten zu sich locken. Letztlich kann sich eine große Hochschule mit mehr Studenten und Lehrenden aber wohl ein viel breiteres Studienangebot leisten und so eine größere Spezialisierung für die Studenten bieten, auch wenn das im Namen des Studiengangs dort gar nicht zum Ausdruck kommt.

  • @Theta
    Bist du schon weitergekommen mit der Entscheidungsfindung?
    Berichte gerne mal, wie es dir damit geht und wie sich das Studium an der FUH gestaltet.

    Doch begann auch er in Menschengestalt, und er tappte im Dunkeln, und seine Taten waren zufällig, bis ihm offenbart wurde, wer er sei und was er solle.
    – Peter Høeg, Fräulein Smillas Gespür für Schnee

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