Hallo,
vor ein paar Jahren hatte ich von meinem damaligen Wohnort eine Betreuung für mich beantragt, da war ein anderes Amtsgericht zuständig. Es war alles problemlos verlaufen, der Richter beauftragte einen Psychiater um den Bedarf festzustellen, der Psychiater schrieb seine Beurteilung, ich bekam die Betreuung.
Dann war ich umgezogen und dadurch war ein anderes Amtsgericht zuständig. Es sollte der Betreuer wechseln, wo ich auch zugestimmt hatte und auch, das ich die Betreuung weiter brauche und möchte. Aber ich war mit dem für mich plötzlichen Wechsel überfordert, es gab kein Kennenlernen weshalb ich Angst hatte (aus früheren Erfahrungen) das der Betreuer meine Bedürfnisse falsch versteht und vielleicht zu meinem Nachteil handelt. Für das Gericht hat das scheinbar wie eine Verweigerung ausgesehen (leider gab es da keine Möglichkeit für ein Gespräch und keine Möglichkeit mich zu erklären) und sie haben mir über mich hinweg die Betreuung beendet und das war dann mein Problem. Ich dachte bisher das es ein Missverständis war, habe daran aber jetzt Zweifel.
Nach 2 Jahren ohne Betreuung habe ich jetzt wieder eine beantragt, weil das ABW die Hilfe beendet hat und ich ohne Hilfen überfordert bin.
Jetzt geht es aber schon los, das die Mitarbeiterin der Betreuungsbehörde scheinbar sehr engagiert versucht, mir eine Betreuung auszureden und mir am Telefon schon gesagt hat das ich keine bräuchte und keine bekommen würde. Sie meinte für Behördenangelegenheiten bräuchte man keine Betreuung, da gäbe es niederschwelligere Angebote die ich in Anspruch nehmen könnte. Also ich soll mich zum Beispiel selbst an die Rentenversicherung wenden wenn ich Hilfe brauche, oder an die jeweils betreffende Behörde.
Sie hat dann 3 oder 4x bei dem Telefonat gefragt wo genau mein Bedarf wäre. Ich habe gesagt, ich verstehe nicht worauf sie hinaus möchte. Sie dann wieder "Wo genau liegt denn ihr Bedarf?" Wenn sie die Frage nur widerholt, verstehe ich sie trotzdem nicht.
Ich kann mich eben nicht selbst mit der Rentenkasse oder anderen Behörden auseinander setzen, das ist ja genau das Problem. Natürlich kann ich mich an die Rentenversicherung wenden, aber bin dann trotzdem damit überfordert zu verstehen was sie zu mir sagen und auch anders herum, werde ich oft nicht verstanden von Behörden. Ich brauche deshalb ein Betreuer, damit das jemand übernimmt. Jemand wo versteht worauf die Behörde hinaus will, und jemand wo so antwortet das es die Behörde richtig versteht.
Das telefonisch zu besprechen und mit mir selbst war kontraproduktiv, weil ich mit der Betreuungsbehörde das gleiche Problem habe das selbst zu regeln. Das ich dann auch meinen Betreuungsbedarf nicht verständlich erklären kann, ist Teil meiner Probleme. Zusammen gefasst habe ich am Telefon leider totalen Blödsinn geredet, weil ich in Erklärungsnot und überfordert war und wahrscheinlich haben wir auch "aneinander vorbei" (Redewendung) geredet. Für mich ist es ein Widerspruch, das ich mich selbst mit der Betreuungsbehörde auseinandersetzen muss, wo ich doch gerade für so was Hilfe von einem Betreuer bräuchte.
Weil die damals auch meine Betreuung so schnell und plötzlich nach meinem Umzug beendet hatten, habe ich den eindruck das sie das vermeiden wollen weil es Geld kostet (da ich den Betreuer nicht bezahlen kann). Jetzt ruft die Mitarbeiterin von der Betreuungsbehörde sogar noch bei der Lebenshilfe an um irgendwie zu veranlassen das ich eher wieder ABW bekomme anstatt einen Betreuer. Mir hat es den Eindruck gemacht, als ob sie "mit aller Macht" (Redewendung) versucht eine Betreuung abzuwehren.
Jetzt bräuchte ich eigentlich einen Betreuer, der das mit der Behörde klärt und die Kommunikation übernimmt. Was kann ich denn machen, wenn die meinen Antrag ablehnen? Widerspruch ist schon klar, aber den werden sie sehr wahrscheinlich auch ablehnen. Kann man da jederzeit wieder einen Antrag stellen?
Ich werde überall nur abgelehnt wenn ich Hilfe bekommen möchte, die Lebenshilfe beendet das ABW, die Caritas hat keine Kapazität, die Autismustherapie scheitert an der Zuständigkeit der Beförderung. Sogar um Beratungshilfe zu beantragen brauche ich erst einen Anwalt, damit die Behörde mein Problem versteht. Auf mich als betroffene Person wirkt das alles, als ob ich nur als Kostenverursacher gesehen werde und gar nicht der Mensch dahinter, der Hilfe braucht. Ich bekomme keine berufliche Reha, muss seit Jahren um meine sowieso geringe Rente kämpfen und Schikanen über mich ergehen lassen. Begleitetes Wohnen funktioniert nicht, Soziotherapie funktioniert nicht. Ein Betreuer könnte ein paar Probleme beheben, wenn zumindest das Behördenzeug funktioniert und ich dann Hilfen bekomme die ich auch brauche.
Oder hätte ich vielleicht mit einem Schreiben vom Hausarzt oder einem Psychiater den Antrag auf Betreuung stellen sollen? Online stand formlos und vom vorherigen Amtsgericht kannte ich es nur so, das sowieso ein Psychiater meinen Bedarf feststellen würde.
LG IceQueen.