Wie weit fahrt Ihr zu einem Treffen/SHG?

  • Naja, ob das so viel besser ist :? Oder ist dir das schlichtweg egal?

    Ja, ist besser. Ich war am WE auf 2 Geburtstagen und hatte definitiv keine Kapazität für Smalltak (zudem ich noch zusätzlich eine Freundin besucht habe).
    Meist spreche ich nur mit Freunden oder anderen Informatikern, Nerds, Metallern, Indie-Freaks usw. oder halt mit Leuten, die offen für ausgiebige "S"I-Diskussionen sind (bei mir jetzt z.B. Musik, Informatik, Wildkräuter, Pflanzen, Pilze, Literatur/Schreiben, Jura usw.).

    Gestern war ich auf einem Geburtstag aus dem Grund, dass es einer meiner besten Freunde ist, leider hatte von "meinen" Informatikern spontan sonst niemand Zeit (außer mein Partner). Die Leute neben mir wirkten so normal und eben auch bayerisch und so vom Land, was eh noch mal eine andere Welt ist. Kurz überlegt, ob ich mit denen eine beiderseitig nicht zufriedenstellende, verkrampfte, uninteressante Unterhaltung führen soll. Stattdessen an den anderen Tisch gegangen und den Vater von dem Freund von mir gefragt, ob er denn wirklich alle Geocaches im Großraum gemacht hätte. Da gab es dann kein Halten mehr, der hat sich so krass gefreut, dass er das wem erzählen kann, und er ist wirklich fanatisch, was das Thema betrifft im Gegensatz zu mir, für ihn ist das das halbe Leben :d
    Ich weiß schon, dass "komisch" ist, dass ich mit den anderen Leuten gar nicht gesprochen habe. Aber es hätte nicht funktioniert, das weiß ich. Du kennst mich ja auch persönlich und weißt, wie ich ungefähr bin ;)

    Vorgestern war ich auch auf einem Geburtstag, den ich mir wohl hätte sparen können, weil das ein Freund von meinem Partner ist (bin nur hin, weil mein anderer bester Freund meinte, er geht nur hin, wenn ich hingehe, und dann hab ich nicht nachgedacht :m(: ). Bis Leute da waren, die ich kannte, habe ich mit fast keinem geredet, bin teils auch einfach im Garten rumgelaufen. Habe wirklich keinen Sinn drin gesehen, die anderen Anwesenden (auch eher normal, vom Land) kennenzulernen. Erst, als "meine" beiden Leute kamen, war ich dann wieder richtig in Fahrt. Am Ende hab ich es noch geschafft, mit einer anderen Person auf der Feier Gespräche über Waldpilze und Obstbäume zu führen, wobei ich viele Fragen loswerden konnte.

    So konnte ich in beiden Fällen noch was rausholen. Geiler sind natürlich Feiern im Informatiker-Freundeskreis oder Aspie-Treffen oder z.B. der Chaos Communication Congress, wo ich auf Smalltalk einfach verzichten kann. (Ich führe nicht nur SI-Diskussionen, mit Freunden spreche ich natürlich auch viel über persönliche Dinge, aber das geht ja mit Fremden auch schlecht).

    Wenn du das besser hinkriegst, dann Glückwunsch (unironisch gemeint). Bin mittlerweile einfach froh, wenn ich gar nicht angesprochen werde. Es kostet so viel Energie und am Ende sag ich trotzdem was blödes oder die Leute wenden sich desinteressiert ab x(

  • Wenn du das besser hinkriegst, dann Glückwunsch (unironisch gemeint).

    Es kommt drauf an. (Beste Antwort, ich weiß.)

    Auf der Arbeit gelingt mir "Small Talk" recht gut. Wobei ich dort als "Nerd" wahrgenommen werde - was auch vollkommen okay ist - und da eben die Kollegen schon sich drauf eingestellt haben. Ob das bei meiner neuen Arbeit auch so ist? Ich hoffe doch. :d

    Im Privaten ist es halt abhängig davon, in welchem Kontext das stattfindet. Kenne ich die Leute gelingt mir das besser, wahrscheinlich wegen der Vertrautheit sowie der Sicherheit auch mal anecken zu können, bei Fremden klingt bei mir der "Small Talk" eher wie aus einem Ratgeber der Höflichkeiten vorgelesen.

    Nichts beschleunigt Dich so sehr wie ein Linearmotor.

  • Ich fahre zu einem Treffen...
    - für einen Nachmittag zum Zusammensein, zum Quatschen (?), vielleicht zu einem Museumsbesuch so bis eine Stunde Auto oder Regionalverkehr,
    - für eine Ganztagesaktivität (Tageswanderung) bis ca. 200 km Bahn einfach, mit dem Auto wären mir 2x 200 km am Tag zuviel,
    - wenn mich das Ziel besonders interessiert, fahre ich auch mal 2 Std. und mehr ICE.

    Aber die Fahrt mit dem ICE macht die Sache eben auch zu einer Kostenfrage. Wie @Abendstern oben gehöre ich allerdings zu denen, die ganz gern Zug fahren, so wie grade eben im ICE 584 irgendwo im Kraichgau. Und der Zug ist trotz Uhrzeit wenig besetzt.

    Zum nächsten Treffen brauch ich nur ein paar Minuten mit dem Fahrrad.

    "Ich kämpfe nicht, ich behaupte mich." - "Ich will nicht siegen, ich will sein." (Georg Kaiser)

  • Es kommt drauf an. (Beste Antwort, ich weiß.)

    Auf der Arbeit gelingt mir "Small Talk" recht gut. Wobei ich dort als "Nerd" wahrgenommen werde - was auch vollkommen okay ist - und da eben die Kollegen schon sich drauf eingestellt haben. Ob das bei meiner neuen Arbeit auch so ist? Ich hoffe doch.

    Im Privaten ist es halt abhängig davon, in welchem Kontext das stattfindet. Kenne ich die Leute gelingt mir das besser, wahrscheinlich wegen der Vertrautheit sowie der Sicherheit auch mal anecken zu können, bei Fremden klingt bei mir der "Small Talk" eher wie aus einem Ratgeber der Höflichkeiten vorgelesen.

    Ich führe an der Arbeit kaum Smalltalk, bei den Leuten, mit denen ich enger zusammenarbeite, gibt es genug gemeinsame Interessen, sodass das i.d.R. nicht nötig ist :d Oder man ist sich so nahe, dass man auch über persönliche Dinge redet.
    Mit manchen Leuten spreche ich auch einfach gar nicht. Da ich keinen direkten Kundenkontakt habe, besteht auch hier keine Notwendigkeit.

    bei Fremden klingt bei mir der "Small Talk" eher wie aus einem Ratgeber der Höflichkeiten vorgelesen.

    Ich weiß ja gar nicht genau, was ich sagen müsste :roll: Ist nicht so, als hätte ich das irgendwie gelernt. Es gibt einfach Dinge, wo ich mittlerweile sage, da werde ich nichts rein investieren, weil das Begabungslevel so niedrig ist, dass ich es lassen kann. Das gilt bei mir auch für andere Dinge, z.B. Auto fahren. Mir ist schon bewusst, dass man das auch anders sehen kann. Ich war zu oft (auch mit Partner, wo es auch nicht besser ist) in der Situation, dass wir/ich uns echt bemüht haben bzgl. Smalltalk und dann die Leute bei der nächst besten Gelegenheit weggelaufen sind. Wenn man dann nicht mal genau weiß, was man falsch gemacht hat, ist das schon sehr verunsichernd und auf sowas kann ich persönlich verzichten.

  • Ist nicht so, als hätte ich das irgendwie gelernt.

    Naja, ich habe von anderen Personen abgeschaut und dann sind das halt so Standard-Floskeln die ich dann quasi abspule, einfach um den Leuten das "gute Gefühl" eines "Small Talks" zu geben. Dass das keinen tieferen Gehalt hat ist ja für uns klar, aber offenbar brauchen NTs sowas ja.

    Es gibt einfach Dinge, wo ich mittlerweile sage, da werde ich nichts rein investieren, weil das Begabungslevel so niedrig ist, dass ich es lassen kann

    Solche Dinge habe ich auch: "lächeln" damit mich Leute "sympathisch" finden. Wenn ich jemanden mag oder eine gewisse Vertrautheit/Sicherheit habe, passiert das von allein, aber bei Fremden (Kunden/neue Arbeitskollegen etc.) fällt mir das schwer und es klappt trotzdem kaum bis gar nicht. Bestenfalls wirke ich dann "neutral".
    Mittlerweile sage ich mir da mittlerweile auch, warum überhaupt Mühe und Zeit investieren - lieber sollte ich diese Eigenart akzeptieren lernen.

    (Was bei Kundenkontakt einigermaßen unpraktisch ist... :? )

    Wenn man dann nicht mal genau weiß, was man falsch gemacht hat, ist das schon sehr verunsichernd

    Absolut. Generell finde ich die Unsitte, kein Feedback mehr zu bekommen und stattdessen einfach kommentarlos "weglaufen" absolut daneben. Wenn man nicht weiß was das Problem war, kann man daran auch nicht arbeiten und sich dieses auch nicht in anderen Situationen ins Bewusstsein rufen. Wobei ich hilfreiches Feedback auch nur von wenigen Arbeitskollegen und guten Freunden bekomme - zumindest kann ich diese auch mal fragen, wie dies und jenes auf andere gewirkt hat und was hätte besser laufen können. :roll:

    Nichts beschleunigt Dich so sehr wie ein Linearmotor.

  • Vielleicht hat man gar nichts so sehr falsch gemacht, dass man den Fehler in Worte kleiden könnte. Die NTs "fühlen" dass das Gespräch nicht so richtig "läuft" oder das alles gesagt ist und suchen woanders an einem anderen Gespräch teilzunehmen dass ihren Kommunikationsbedürfnissen mehr entspricht. Außerdem scheint es mir absolut unüblich unter NT zu sagen "ich beende jetzt das Gespräch mit dir weil..." selbst wenn man einen Grund nennen könnte.

    Ich erinnere mich an einen ehemaligen Klassenkameraden den keiner mochte.

    Weil wir beide zu den Außenseitern gehörten, ergab es sich dass wir gelegentlich miteinander zu tun bekamen.

    Auch mir war er unsympathisch, aber warum wurde mir erst sehr viel später klar, als er schon längst nicht mehr in meiner Klasse war.

    Es war das Gesamtkonzept seines Auftretens, das mich (und vermutlich auch viele Andere) störte. Er war ein Bisschen zu laut und geschwätzig, ein Bisschen zu selbstverliebt und angeberisch, ein Bisschen zu egoistisch, ein Bisschen zu aufdringlich... Keine seiner unangenehmen Eigenschaften waren (isoliert betrachtet) so ausgeprägt, dass man sie ihm nicht verziehen hätte, wenn angenehme Seiten erkennbar gewesen wären. Die traten aber nicht in Erscheinung (wenn es sie denn überhaupt gab). Er "nervte" einfach jeden der mit ihm sprach nach kurzer Zeit. Für mich war er das Musterbeispiel eines "Energievampirs" mit dem zu reden mich noch viel mehr anstrengte als mit durchschnittlichen Menschen.

    Das hätte ich aber seinerzeit nicht so explizit ausdrücken können, wenn er mich gefragt hätte warum ich ihn nicht mag.

    Ich habe meinerseits oft erlebt dass ich passiv an einem Gespräch teilnahm, aufmerksam zuhörte um eine Gelegenheit zu finden bei der ich mich einbringen konnte und plötzlich stand ich alleine da. Einem war eingefallen dass er noch was Dringendes mit jemandem besprechen musste den er gerade vorbeigehen gesehen hatte und so verließ er die Gesprächsrunde. Offenbar war er die Persönlichkeit gewesen, die die Runde zusammengehalten hatte und nachdem er weg war, fokussierten auch die zwei oder drei anderen (außer mir) ihre Aufmerksamkeit auf anderes.

    Offenbar bedarf es nicht unbedingt eines Fehlers um stehen gelassen zu werden. Es reicht, wenn einen die anderen als unwichtig für die Unterhaltung empfinden und diese Empfindung muss nicht einmal auf Bewusstseinsebene bestehen.

    Für mich stellt sich dann meist das Problem, dass ich keine neuen, potentiellen Gesprächspartner finde. Vor allem nicht, wenn ich die Anwesenden wenig oder gar nicht kenne. Eigentlich könnte ich an dieser Stelle jedes Mal meine Teilnahme an der Veranstaltung beenden und meist tue ich das auch sehr bald.

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