in eigener Welt leben, haha ich habs!

  • die NTs sagen das Autisten in einer eigenen Welt leben, ich war am überlegen ob ich da ein wortwörtliches Viedo mach, z.B. einen halben Globus auf den Kopf setzen, nur dann kam mir das von einen Vogel Strauß aus den Comics in den Sinn.. also stecken Autisten gerne den Kopf in den Sand?
    RW dazu: Den Kopf in den Sand stecken ist eine Redewendung und bedeutet so viel wie: Eine drohende Gefahr nicht sehen wollen, die Augen vor unangenehmen Realitäten verschließen oder bestimmte Tatsachen einfach nicht zur Kenntnis nehmen wollen oder eine bevorstehende körperliche oder geistige unangenehme Arbeit nicht sehen wollen, also glatt zu ignorieren.

    das ist dann wohl als eigene Welt gemeint, oder doch nicht? oder welche Welten habt ihr?

  • Ich verstehe das anders: "In einer eigenen Welt leben" hat für mich nichts mit Flucht zu tun, sondern wenn 9 Personen im Raum sich über das Thema X Gedanken machen und darüber diskutieren, denkt die 10. über Y nach und bekommt vom Thema X nichts mit. Wenn sie plötzlich von Y zu reden beginnt, ist das für die übrigen 9 am Thema vorbei.

    2 Mal editiert, zuletzt von Delfinane (14. Mai 2022 um 15:04)

  • Ich verstehe das anders: "In einer eigenen Welt leben" hat für mich nichts mit Flucht zu tun, sondern wenn 9 Personen im Raum sich über das Thema X Gedanken machen und darüber diskutieren, denkt die 10. über Y nach und bekommt vom Thema X nichts mit. Wenn sie plötzlich von Y zu reden beginnt, ist das für die übrigens 9 am Thema vorbei.

    achso, danke! Bin schon 42Jahr alt, da hab ich diese Gruppensachen schon vergessen :)

  • Für mich ist das der mentale Rückzug aus der Außenwelt in die "Innenwelt"/ oder der Fokus aus eine spezielle Sache und nichts anderes. Entweder, weil das Interesse gerade so groß ist (Beispiel SI, etwas lesen), dass alles andere ausgeblendet wird oder als "sensorische Notbremse" gegen Reizüberflutung. Wie ein "Notaus", das sämtliche Sinneskanäle schließt, weil sonst der Meltdown droht. Vielleicht gehört bei Autismus auch beides zu einem gewissen Grad (Hyperfokus/Notaus) zusammen, bedingt einander zum Teil.

    Mein Pädagogiklehrer (studierte Physiker und Psychologe) in der Oberstufe (es war etwa 2004) war so progressiv, dass er mal im Unterricht sagte, dass Autisten nicht zu wenig von ihrer Umwelt mitbekämen, sondern zu viel und der Rückzug, die autistische "Abschottung", eine Schutzreaktion sei, weil das Aufnehmen aller Sinneseindrücke zu viel wäre, die Verarbeitung nicht hinterher kommt.

    Meine Tante sagte über mich als Kleinkind auch wörtlich, dass ich in meiner eigenen Welt gewesen sei. Nicht ständig, aber oft genug, als dass es auffiel. Heute hingegen habe ich viel mit Reizüberflutung zu kämpfen. Früher, in meiner Kindheit, konnte ich besser filtern und mich viel häufiger und einfacher in "meine Welt" zurückziehen.

    "Auf der Metaebene lässt sich Abstand gewinnen zum Geschehen. [...] Und dabei zeigt sich, dass es andere Perspektiven, andere Erlebensweisen und viel mehr Möglichkeiten für Lösungen gibt, als sich der Mensch in seiner alten kleinen Welt hatte träumen lassen." (Brit Wilczek)

  • Es hat für mich auch etwas mit Selbstgenügsamkeit zu tun. Mit mir selber zufrieden alleine sein, mich kaum mit den Themen der anderen Menschen beschäftigen oder Kontakt suchen. Ich habe früher auch öfter gesagt, ich bin in meiner eigen Blase, da wusste ich noch nichts von meinem Autismus und den Begriff Filterblase gab es auch noch nicht.

    .........................................................................................................................
    Glaub nicht alles, was du denkst.
    .........................................................................................................................

  • Ich finde generell auch, dass dieser Rückzug in die eigene Welt eher etwas heilsames ist als etwas problematisches. Kann sein, dass das "normale" Menschen anders sehen, aber ich bin immer dann mit nichts mehr zurecht gekommen, wenn ich keine Rückzugsräume mehr hatte und am laufenden Band von Geräuschen, kommunikativen Anforderungen , etc traktiert wurde.

  • das ist dann wohl als eigene Welt gemeint, oder doch nicht? oder welche Welten habt ihr?


    Hallo,

    für mich hat "in der eigenen Welt leben" etwas mit der individuellen unterschiedlichen Wahrnehmung zu tun. Ich nehme in einer Situation anderes wahr als ein NT, bei mir hat anderes Priorität oder ich interpretiere und schlussfolgere Gegebenheiten anders, fasse etwas anders auf als ein NT in derselben Situation. Das definiere ich dann mit meiner eigenen Welt. Was für mich auch heißt, das weder die NT Welt noch meine Welt richtiger oder falscher ist, sondern beide Welten paralell nebeneinander existieren.

    LG IceQueen.

  • Gäbe für mich 2 Interpretationsvarianten:

    1. Die Welt anders wahrnehmen und erleben als der Durchschnitt es tut (dazu wäre es sinnvoll zu wissen was der Durchschnittliche überhaupt wahrnimmst/empfindet/erlebt)

    2. Tatsächlich im Kopf eine eigene imaginäre Welt haben, in der man parallel Erfahrungen, Gefühle usw erlebt.

    Bei mir ist beides der Fall.

  • meine Welt wär auch das ich mich aus Silvester/Neujahr raushalt hab das 2016 gedreht, und noch in gleicher Nacht veröffentlicht.

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

  • Gäbe für mich 2 Interpretationsvarianten:

    1. Die Welt anders wahrnehmen und erleben als der Durchschnitt es tut (dazu wäre es sinnvoll zu wissen was der Durchschnittliche überhaupt wahrnimmst/empfindet/erlebt)

    2. Tatsächlich im Kopf eine eigene imaginäre Welt haben, in der man parallel Erfahrungen, Gefühle usw erlebt.

    Bei mir ist beides der Fall.

    Ist bei mir auch so. Ich bin da schon mal sehr tief in meinen Gedanken und vergesse Dinge um mich herum und stelle mir Dinge vor, die entweder passiert sind oder die passieren sollten. Wie der Durchschnitt die Welt so wahrnimmt fällt mir auch teilweise sehr schwer und es strengt mich an. Die neurotypischen Menschen haben ganz andere Prioritäten als ich und machen sich oft über ganz andere Dinge gedanken.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!