Umfrage für neuen inklusiven Fragebogen

  • In der Umfrage natürlich. Anscheinend hatte ich nicht ordentlich geklickt bei einer Frage und als ich zur nächsten Seite wollte, erschien eine Schrift in rot, die mich ermahnte, auf jede Frage zu antworten. Das fand ich sehr bedrohlich.

    Die rote Farbe soll wohl einfach nur deine Aufmerksamkeit auf sich ziehen. In schwarzer Schrift fällt es nicht so aus, wenn irgendwo etwas dazukommt, und dann würdest du dich vielleicht wundern, warum es nicht weitergeht.

    Die meisten Fragen sind unpräzise und aus der Außensicht.

    Wie sollte es denn auch anders sein? Die Fragen stellt ja immer ein anderer als der, der sie beantwortet.
    Wenn du einen Fragebogen haben willst, der aus deiner Innensicht geschrieben ist, müsstest du die Fragen selbst machen. Dann kannst du ihn aber nicht mit einer Umfrage testen, denn für jeden anderen ist deine Innensicht ja Außensicht.

    Dieser Fragebogen ist ja weitestgehend von Autisten erstellt, aber er ist deswegen offenbar auch nicht besser, als einer, der von nichtautistischen Fachleuten zusammengestellt ist.

    Ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll. (Georg Christoph Lichtenberg)
    Veränderungen führen deutlich öfter zu Einsichten, als dass Einsichten zu Veränderungen führen. (Milton H. Erickson)
    Morgen werde ich mich ändern, gestern wollte ich es heute schon. (Christine Busta)

  • Meiner Erfahrung nach neigen Autisten sehr dazu, sich Kleidung, in der sie sich wohlfühlen, gleich mehrfach auf Vorrat zu kaufen; am besten für den Rest des Lebens.

    8o . In den letzten Wochen habe ich gerade das gemacht. Fünf identische Jeans, zehn fast identische Poloshirts derselben Marke, 20 identische Socken und mehrmals die gleichen Schuhe. Meine Theorie ist dass wenn ich genug Klamotten auf Vorrat habe dann habe ich genug für den Rest meines Lebens und das wird meine Zukunftsängste lindern. Allerdings frage ich mich ob man fünf Jeans braucht. Halten sie nicht ewig?

    Dass meine Beiträge so oft editiert werden hat meistens aber nicht immer damit zu tun dass ich sowohl grammatikalische oder syntaktische wie auch stilistische oder einfache Schreibfehler nicht immer sofort sehe und sie deswegen nachträglich korrigieren muss.

    Einmal editiert, zuletzt von Unbewohnte Insel (14. Mai 2022 um 21:12)

  • Halten sie nicht ewig?

    Ich glaube Jeans können schon mehrere Jahrzehnte halten, kommt auf die Qualität und die Nutzung an. Als ich noch welche trug, scheuerten die irgendwann durch. Aber bei einigen Sachen muss man aufpassen, wenn man sie auf Vorrat kauft, weil die durch Nicht-Benutzung Materialermüdung erleiden. Turnschuhe z. B. sollte man nicht jahrelang ungetragen lagern. Die werden porös und der Kleber der Sohle löst sich. Ich habe dreimal die gleichen Turnschuhe (und hatte vorher schon zwei Paar davon. Werden wohl die letzten sein, weil das Modell ist von 2012 ist), wobei ich ein Paar fast täglich trage, aber die anderen hin und wieder, damit sie bewegt werden. Ebenso bei Kleidung mit Gummizügen. Wenn man die nicht regelmäßig benutzt, dann knirscht es und es ist Schluss mit der Elastizität.

    "Auf der Metaebene lässt sich Abstand gewinnen zum Geschehen. [...] Und dabei zeigt sich, dass es andere Perspektiven, andere Erlebensweisen und viel mehr Möglichkeiten für Lösungen gibt, als sich der Mensch in seiner alten kleinen Welt hatte träumen lassen." (Brit Wilczek)

  • Da würde ich auch sagen, dass das kein Klischee ist, sondern Wahrheit.

    ASS und ADHS ist aber häufig komorbid, und viele ADHSler gehen gerne auf Partys. Ich kann mich bei der Frage immer nur schwer entscheiden. Weil ich jeden Tag Psychologie u. A. in der medizinischen Nationalbibliothek lese. Und aber nach Möglichkeit gern Wochenends auf Partys tanzen gehe.
    Zu dem der Begriff "Party" für einige NT auch in erster Linie Smalltalk bedeutet. Irgendwo gab es mal so fragen, was man für ne Party am wichtigsten findet. Da konnte man ankreuzen, die Leute, oder Musik oder die Getränke oder so. Aber ich weiß den Bezug nicht mehr. Für mich ist eine Party ohne gute Musik keine Party. Aber auch braucht es mittanzende Leute dazu, die wenig affektiert sind. Ich liebe daher elektronische Discotheken. Oder auch Metal Clubs. Auf das Reden kann ich den größten Teil einer Party sehr gut verzichten. Ab und zu vielleicht mal ein intrressantes gespräch gemeinsam spontan ok. Aber immer wenn ein gutes Lied kam, verließ ich sofort jede Unterhaltung.
    Und genau das war eine Frage, die bei mir weniger Autismus gab. Ich hab mich letztlich wieder dafür entschieden, dass ich lieber auf eine Party gehe, weil ich das Tanzen zu lauter Musik neben netten, ebenfalls eher schweigsamen Leuten total liebe und selten so habe. Lesen kann ich ja jeden Tag.

  • Turnschuhe z. B. sollte man nicht jahrelang ungetragen lagern.

    Und Sketchers Schuhe mit Memory Foam?

    Dass meine Beiträge so oft editiert werden hat meistens aber nicht immer damit zu tun dass ich sowohl grammatikalische oder syntaktische wie auch stilistische oder einfache Schreibfehler nicht immer sofort sehe und sie deswegen nachträglich korrigieren muss.

  • Und Sketchers Schuhe mit Memory Foam?

    keine Ahnung. Ich habe von solchen Schuhen noch nie gehört. Ich denke, dass es auf die genauere Beschaffenheit des Materials und die Lagerdauer zusammen ankommt.

    "Auf der Metaebene lässt sich Abstand gewinnen zum Geschehen. [...] Und dabei zeigt sich, dass es andere Perspektiven, andere Erlebensweisen und viel mehr Möglichkeiten für Lösungen gibt, als sich der Mensch in seiner alten kleinen Welt hatte träumen lassen." (Brit Wilczek)

  • ASS und ADHS ist aber häufig komorbid, und viele ADHSler gehen gerne auf Partys. Ich kann mich bei der Frage immer nur schwer entscheiden. Weil ich jeden Tag Psychologie u. A. in der medizinischen Nationalbibliothek lese. Und aber nach Möglichkeit gern Wochenends auf Partys tanzen gehe.Zu dem der Begriff "Party" für einige NT auch in erster Linie Smalltalk bedeutet. Irgendwo gab es mal so fragen, was man für ne Party am wichtigsten findet. Da konnte man ankreuzen, die Leute, oder Musik oder die Getränke oder so. Aber ich weiß den Bezug nicht mehr. Für mich ist eine Party ohne gute Musik keine Party. Aber auch braucht es mittanzende Leute dazu, die wenig affektiert sind. Ich liebe daher elektronische Discotheken. Oder auch Metal Clubs. Auf das Reden kann ich den größten Teil einer Party sehr gut verzichten. Ab und zu vielleicht mal ein intrressantes gespräch gemeinsam spontan ok. Aber immer wenn ein gutes Lied kam, verließ ich sofort jede Unterhaltung.
    Und genau das war eine Frage, die bei mir weniger Autismus gab. Ich hab mich letztlich wieder dafür entschieden, dass ich lieber auf eine Party gehe, weil ich das Tanzen zu lauter Musik neben netten, ebenfalls eher schweigsamen Leuten total liebe und selten so habe. Lesen kann ich ja jeden Tag.

    Gut beschrieben, Four.
    Ich gehe auch gerne auf Parties und das stand einer Diagnose überhaupt nicht entgegen. Denn ich unterscheide mich sehr von Nichtautisten hinsichtlich meiner Präferenzen dabei. Tanzen ist mein einziger Antrieb hinzugehen, mir sind Parties mit möglichst wenig anderen Leuten am liebsten und ich gehe auch nur sehr ungern in Begleitung weg. Für Nichtautisten ist hingegen wohl typisch, dass sie sehr ungern alleine weggehen, sie mögen keine leeren Parties und Tanzen ist für die meisten nur Nebensache.

  • @Aldana Cool, dass du auch gerne tanzt :). Mit dem "geringer" Autismus meinte ich, dass das bei den Testbögen vermutlich weniger Autismus bedeutet, oder es zeigt nur den Autismus-Typen an. In der Diagnostik hab ich das aber auch gesagt, dass ich gern auf Partys gehe. Das wurde aber nicht in meinen Bericht erwähnt. Und die wissen auch, dass ich gerne Wissenschaften lese.

    Ganz so leer mag ich die Tanzfläche nicht, weil ich sehr auffallend tanze. Aber auch bloß nicht zu voll. Ich gehe aber dennoch auch auf die Tanzfläche, wenn da keiner ist. Auch tanze ich oft in den Fluren, wenn ich da gerade stehe, oder beim Laufen. Am wichtigsten ist natürlich genügend Platz für jeden zum Tanzen. Aber ansonsten hab ich es auch gern, wenn ein paar Gleichgesinnte mittanzen nebendran (am besten sind alle zum DJ ausgerichtet), die auch sonst nichts groß im Hinterkopf haben, wie primitiv antanzen oder einen in ein längeres Gespräch verwickeln. Lustiges oder tiefsinniges Antanzen, als würde man sich nonverbal kurz irgendwas tänzerisch erzählen, ist ok und manchmal auch schön. Und in Elektrodiscos hatte ich es oft, dass man wortlos miteinander oder nebeneinander her tanzen konnte, ohne dass man sich dann verpflichtet gefühlt hat miteinander zu reden, und wenn der ein oder andere aber was sagte, wurde das auch nicht abgeschmettert, und auch nicht groß ausgeweitet, sondern man redete kurz, als wäre man seelenverwandt. Und wenn man sich dann später wieder irgendwo sah, wank man sich lieb zu. Oder mancher setzte sich auch mal kurz dazu.

    Ich war auch schon ein paar Mal alleine hin, wenn ich unbedingt wollte, aber sonst niemand. Dann fehlten mir zwar andere als Schutzschilder, fürs z. B. Vorlaufen, dass ich mich erst Mal in Ruhe an die heutige Situation gewöhnen kann. Und ich schickte andere auch gern zum Getränke bestellen, weil man muss ja sich auffallend bemerkbar machen an der Bar bei Getümmel, um nicht ewig zu warten und dabei Augenkontakt. Und man steht im Licht, muss durch die Leute laufen, und ist nicht mehr versteckt in der Menge. Demnach war ich aufgeregter. Aber ich habe es nie bereut. Das Tanzen und die emotionale Stimmung der Gleichgesinnten hat es wieder rausgehauen (RW).

    Ich ging gerne mit meinem kleinen schrägen (RW) Freundeskreis hin. Aber oft hatte ich dann auch das Gefühl, dass ich irgendwie trotz, dass sie selbst unkonventioneller waren, nicht so Gruppen-sozial bin, weil ich einfach in meine Welt abdriftete auf der Tanzfläche und auf fast nichts mehr reagierte, während die anderen immer mal wieder kurz was miteinander sprachen, oder sich umsahen. Manchmal nahm ich ihre Hände oder tanzte sie singend an und sie tanzten so zurück. Aber meistens tanzte ich für mich allein, bzw. wir parallel nebenher. Das war mir manchmal etwas unangenehm, aber es hat so einen Spaß gemacht, und sie haben nie was dagegen gesagt. Es war überwiegend harmonisch für alle. Und auch wenn sie dabei waren, war ich oft auch ohne sie auf der Tanzfläche, auch wenn sie gern tanzten, tanzte ich gerne noch mehr.
    Und diese Leidenschaft war anderen sehr auffällig (im positiven. Wenn auch manche dachten, dass ich Zeugs nehmen würde).

  • Dieser Fragebogen wurde partizipativ entwickelt, das heißt gemeinsam mit Autist*innen.

    Dieser Fragebogen ist ja weitestgehend von Autisten erstellt, aber er ist deswegen offenbar auch nicht besser, als einer, der von nichtautistischen Fachleuten zusammengestellt ist.

    Zwischen partizipativ und weitestgehend ist ein großer Unterschied. Oder weißt du mehr?

    z.B. die Frage "Es würde mich stressen, wenn ich spontan einen anderen Weg zur Schule/Arbeit nehmen müsste." finde ich ungünstig. Ich weiß, dass ein "ja" erwartet wird (klischeehaft), aber ich weiß IMMER einen Alternativweg, weil ich es sehr wichtig finde, nicht die Orientierung zu verlieren. Also muss ich "nein" antworten.

    Außerdem hat mich gestresst, dass die Antwortmöglichkeiten plötzlich von 7 auf 4 reduziert wurden.

  • In der Diagnostik hab ich das aber auch gesagt, dass ich gern auf Partys gehe.

    Wurdest du daraufhin gefragt, wie du das tust, was deine Motivation dabei ist, was dir dabei besonders Spaß macht etc.? Ein guter Diagnostiker sollte das nämlich bei dieser Aussage tun.

  • Zwischen partizipativ und weitestgehend ist ein großer Unterschied. Oder weißt du mehr?

    Ich kann nicht behaupten, dass ich es wüsste.
    Aber von den Unterzeichnern

    Hannah, Sophia, Tobias und Marik

    ist wohl nur Tobias

    tatsächlich an der LMU. Die anderen drei scheinen die Autisten zu sein, die mitgewirkt haben. Ob da auch nur eine einzige Frage dabei ist, die von Tobias Schuwerk kommt, erscheint mir zweifelhaft.

    z.B. die Frage "Es würde mich stressen, wenn ich spontan einen anderen Weg zur Schule/Arbeit nehmen müsste." finde ich ungünstig. Ich weiß, dass ein "ja" erwartet wird (klischeehaft), aber ich weiß IMMER einen Alternativweg, weil ich es sehr wichtig finde, nicht die Orientierung zu verlieren. Also muss ich "nein" antworten.

    Du musst gar nichts. Wenn dich schon die Vorstellung, irgendwann mal einen anderen Weg nehmen zu müssen, so sehr stresst, dass du dir eine oder mehrere Alternativen bereithältst, könntest und dürftest du hier durchaus mit "ja" antworten, auch wenn es dir vielleicht nicht gefällt, damit einem Klischee zu entsprechen.

    Außerdem hat mich gestresst, dass die Antwortmöglichkeiten plötzlich von 7 auf 4 reduziert wurden

    Nicht plötzlich, denn es war vor Beginn der Umfrage angekündigt worden:

    2.1 Verwendete Fragebögen:
    a. Demographische Daten: Alter, Geschlecht, aktueller Wohnort (Land), Diagnose(n), Grad der Behinderung (falls zutreffend)
    b. Introspektives Predictive Processing Inventar (IPPI): Das IPPI ist ein neuentwickelter Selbstbeurteilungsfragebogen, der das Ausmaß der Beeinträchtigung durch autistische Merkmale erhebt. Die Fragen zum eigenen Erleben und Umgang mit Informationen sind auf einer Skala von 1 bis 7 zu beantworten.
    c. Autism-Spectrum Quotient (AQ):Der AQ ist ein sehr etabliertes Selbstbeurteilungsmessinstrument, das ebenfalls autistische Persönlichkeitseigenschaften misst. Es werden 50 Aussagen getroffen, die in einer vierstufigen Skala zu bewerten sind.
    d. Broad Autism Phenotype Questionnaire (BAPQ):Der BAPQ ist ein Selbstbeurteilungsfragebogen, der autistische Persönlichkeitseigenschaften im klinischen und nicht-klinischen Spektrum erhebt. Es sind 36 Aussagen auf einer Skala von 1 bis 6 zu beurteilen.

    Und es passiert auch nicht innerhalb des neu entwickelten Fragebogens, sondern beim Übergang zum alt bekannten AQ (den zumindest ich bestimmt schon mehrere Dutzend mal ausgefüllt habe).

    Ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll. (Georg Christoph Lichtenberg)
    Veränderungen führen deutlich öfter zu Einsichten, als dass Einsichten zu Veränderungen führen. (Milton H. Erickson)
    Morgen werde ich mich ändern, gestern wollte ich es heute schon. (Christine Busta)

  • Wurdest du daraufhin gefragt, wie du das tust, was deine Motivation dabei ist, was dir dabei besonders Spaß macht etc.? Ein guter Diagnostiker sollte das nämlich bei dieser Aussage tun.

    Ich weiß nicht mehr genau, aber ich habe ein bisschen über das Feiern erzählt. Ich weiß nämlich noch, dass ich der 1. Psychologin davon berichtet hatte, dass ich auf meine Freundinnen auch aufgepasst hatte, dass die nicht so viel trinken, und aber auch gesteuert, wie viel sie trinken können, oder wann wieder. Dann habe ich ihr bestimmt auch davon berichtet, dass ich gerne tanze und warum. Die 1. Psychologin redete auch nicht so viel, weil ich in der Sitzung bis zum Ende der Zeit viel geredet hatte, und sie das interessant fand. Es kamen aber schon ein paar Fragen von ihr zusammen. Sie hat auf die Zeit geachtet. Sie schrieb sogar während ich redete, teils ohne mich dabei anzusehen, und sagte, wir müssen manche Themen nun so stehen lassen. Dass sie sich noch mal melden würde, falls ihr dazu noch was fehlt. Ich rede normalerweise wenig. Aber zu dem was sie mich fragte fiel mir viel ein und ich fühlte mich überwiegend wohl bei ihr.

    Ansonsten war mir vor Ort nicht eingefallen, dass ich in dieser Disco eine starke Routine hatte all die Jahre seit dem ich das 1. Mal da war (jetzt feiere ich nicht, weil ich junge Mutter bin, und lebe auch nicht mehr in dem Ort wegen dem Berufsleben, was ich antreten musste, um zu Hause an meinen Eltern psychisch nicht zu sterben, (wodurch auch mein tägliches beim selben Pferdestall-Sein wegfiel)), neben zwei weiteren Routinen, wovon ich eine schon genannt hatte, und hatte das dann per Mail an sie, in ca. einer halben DIN-A4-Dokumentlänge, nachgesandt. Davon steht nichts im Bericht. Nur, dass ich gern musiziere. Aber die wiederholt genannte Routine von einer Sendung, die ich 10 Jahre lang zu einem bestimmten Essen guckte erwähnten sie. Die ich auch vor Ort genannt hatte. Kann also sein, dass sie die Mail nicht mit einbezogen oder vielleicht auch nicht gelesen hat.

    Ansonsten (kurz)


    Am meisten wurde ich über das Verhältnis zu meiner Mutter befragt. Von 3 Diagnostikern die selben Fragen, wenn ich antwortete mit "schwierig" auf "Wie ist das Verhältnis zu ihren Eltern." Und ansonsten fand die 2. Psychologin mein SI Psychologie näher interessant. Das wurde aber auch nicht im Brief erwähnt, obwohl sie sich dazu Notizen gemacht hatte (welche Wissenschafts-Magazine ich früher schon las). Ansonsten wurde ich z. B. noch gefragt, ob ich lieber spontan sei oder eher routiniert. Ich sollte mich da für eine Variante entscheiden. Und dann sagte ich spontan, weil ich Druck nicht mag. Ich bin gern frei in meiner Tagesplanung. Integriere aber auch gerne Regelmäßigkeiten, und mache ja auch schon seit ein paar Jahren Wochenpläne, seit dem bei mir alles durcheiander ist. Ich bin aber eher verzweifelt unter Druck zu stehen, als ohne engmaschige Rituale. Dieser Aspekt ist vermutlich eher ADHS. Auch wenn ich das ein oder andere Ritual habe und mich damit besser fühle.

    Einmal editiert, zuletzt von Four (15. Mai 2022 um 20:13)

  • Ihr schreibt:

    Wir überprüfen einen neu entwickelten Fragebogen zur Messung autistischer Eigenschaften.

    Dass dann wieder viele alte, ausgelutschte Fragen dabei sind, finde ich frustend. Zum Beispiel die Frage nach Theater oder Museum: Dass ich ganz entspannt ins Theater gehe, mir einen Randplatz hole, es genieße, dass Stücke heute oft ohne Pause gegeben werden - schon mal gehört? Dass umgekehrt Museen oft interaktiv sind, dass man Dinge tun muss, die andere (!) Besucher mitverfolgen können - schon mal gehört? Hinter eurer Frage steckt ein Kulturbild der frühen zweiten Häfte des 20. Jahrhunderts.

    Auch "Bibliothek oder Party" ist arg altbacken, auch unlogisch. Party in meinem Jazzclub? Aber klar geh ich da gern auf 1 bis 2 Stunden und ein 2 oder 3 Biere hin. Umgekehrt: Was würde ich zur gleichen Zeit in einer Bibliothek tun? Da gehe ich hin, hole ein paar Bücher und bin nach zehn min wieder weg. Das ist doch keine Alternative für ein Abendprogramm!

    "Wenn sich die Fahrpläne öffentlicher Verkehrsmittel in meiner Nachbarschaft ändern, bringt mich das völlig aus dem Konzept."
    An meiner Straßenbahnhaltestelle fahren vier Linien im Zehn-min-Takt. Kommt die Sieben nach einem Fahrplanwechsel statt um 17 nach um 19 nach, dann nehm ich halt die Neun um 18 nach - keine Katastrophe.

    "Wenn ich eine Auswahl aus mir unbekannten Dingen treffen muss (z. B. Speisen im Restaurant), fühle ich mich schnell überfordert."
    Meistens finde ich es einfach nur lästig, 25 Pizza-Varianten durchzulesen. Pizza Margherita reicht.

    "Ich telefoniere nicht gerne, weil ich nicht weiß, wann die andere Person was sagen wird."
    Die Begründung ist nicht schlüssig. 1. Ich telefoniere überhaupt nicht gerne, und zwar besonders, weil ich weiß (oder fürchte), was die andere Person sagen wird. 2. Gegen kurze sachliche Gespräche habe ich gar nichts: Tischreservierung im Lokal z.B.

    "Es reizt mich nicht, meine Lieblingsband live zu hören, weil ich ihre Musik am liebsten so mag, wie sie auf der CD klingt."
    Die Frage setzt voraus, dass man eine Lieblingsband hat. Ich habe keine. Ich bin neugierig auf gute Musik, aber ich bin kein Teenie, der in Dauerschleife irgendwelchen Kommerz-Pop hört.

    Und so weiter.

    "Ich kämpfe nicht, ich behaupte mich." - "Ich will nicht siegen, ich will sein." (Georg Kaiser)

  • Dass dann wieder viele alte, ausgelutschte Fragen dabei sind, finde ich frustend. Zum Beispiel die Frage nach Theater oder Museum: Dass ich ganz entspannt ins Theater gehe, mir einen Randplatz hole, es genieße, dass Stücke heute oft ohne Pause gegeben werden - schon mal gehört? Dass umgekehrt Museen oft interaktiv sind, dass man Dinge tun muss, die andere (!) Besucher mitverfolgen können - schon mal gehört? Hinter eurer Frage steckt ein Kulturbild der frühen zweiten Häfte des 20. Jahrhunderts.

    Auch "Bibliothek oder Party" ist arg altbacken, auch unlogisch. Party in meinem Jazzclub? Aber klar geh ich da gern auf 1 bis 2 Stunden und ein 2 oder 3 Biere hin. Umgekehrt: Was würde ich zur gleichen Zeit in einer Bibliothek tun? Da gehe ich hin, hole ein paar Bücher und bin nach zehn min wieder weg. Das ist doch keine Alternative für ein Abendprogramm!

    Diese Beispiele sind allerdings gar nicht aus dem neu entwickelten Fragebogen, sondern aus dem"alten, ausgelutschten" AQ, der nur zu Vergleichszwecken hier mit abgefragt wird.

    Aber bei den anderen Beispielen gebe ich dir Recht. Da hätte man bessere Fragen machen können.
    Und man hätte natürlich auch den neue erstellten Fragebogen mit einem besseren von den älteren vergleichen können.
    Den SRS finde ich zum Beispiel wesentlich besser.

    Ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll. (Georg Christoph Lichtenberg)
    Veränderungen führen deutlich öfter zu Einsichten, als dass Einsichten zu Veränderungen führen. (Milton H. Erickson)
    Morgen werde ich mich ändern, gestern wollte ich es heute schon. (Christine Busta)

  • Ich finde grundsätzlich, dass ich solche Fragen schwer beantworten kann, denn es kommt drauf an, auf so Vieles:
    - Wenn der andere Mensch Autist ist, geht die Kommunikation gut.
    - Ich habe eine Tagesform, die mich manchmal befähigt, Kompromisse zu machen, manchmal nicht.

    Ich könnte mir vorstellen, dass Autist:in ist, wer Probleme mit Fragebögen hat! Sie verallgemeinern und sind unpräzise.

  • Party finde ich sehr abhängig von der Definition.

    Natürlich meide ich eine Disco, wenn dort Musik gespielt wird die ich nicht mag, und man tanzen "muss" und sich überwiegend betrunkene Menschen dort seltsam, oder aufdinglich verhalten. Natürlich meide ich eine Gartenparty, wenn dort NT smalltalk nötig/üblich ist und es um Themen geht, die mich nicht interessieren. Oder für mein Empfinden blödsinnige Trinkspiele o.ä. auf Geburtstagspartys. Mal davon abgesehen, zu wessen Party ich auch gehen sollte ohne Freunde zu haben.

    Eine Party ohne Musik, mit Gesprächen über Themen die mich auch interessieren und mit z.B. Physik-Experimenten anstatt Trinkspielen würde ich vielleicht nicht vermeiden. Eine "Aspie Party" wo eben die autistischen Vorlieben und Bedürfnisse berücksichtigt werden, würde ich vielleicht auch nicht meiden. Aber das definiert ein vermutlich neurotypischer Fragebogenersteller wohl eher nicht als Party.

    Vielleicht sollte man dann tatsächlich genauer nachfragen, ob man lieber in eine Bibliothek oder zu einer neurotypischen Party gehen würde.

    Was ich aber auch nicht nachvollziehen kann ist, wenn solche Fragebögen für Umfragen "gemeinsam mit Autist*innen" entwickelt wurden, warum es dann trotzdem noch so viel zu bemängeln gibt. Den mitentwickelnden Autisten müssten doch unschlüssige oder missverständliche Fragen auch auffallen.

    LG IceQueen.

  • Ich finde grundsätzlich, dass ich solche Fragen schwer beantworten kann, denn es kommt drauf an, auf so Vieles:
    - Wenn der andere Mensch Autist ist, geht die Kommunikation gut.

    Würde es dir also leichter fallen, die gleichen Fragen zu beantworten, wenn sie dir von einem autistischen Menschen vorgelesen würden?

    Ich finde die Vorstellung, eine Kommunikations - Störung mittels ( normierter ) Kommunikation zu evaluieren, sehr nichtautistisch.

    Ich finde die Vorstellung, eine Kommunikations - Störung ohne normierte Kommunikation zu evaluieren. unrealistisch.

    Ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll. (Georg Christoph Lichtenberg)
    Veränderungen führen deutlich öfter zu Einsichten, als dass Einsichten zu Veränderungen führen. (Milton H. Erickson)
    Morgen werde ich mich ändern, gestern wollte ich es heute schon. (Christine Busta)

  • unrealistisch!

    Man kann aus langen Texten Schlüsselwörter herausfiltern. Oder die Meta-Ebene beurteilen, also Schwierigkeiten mit dem Ausfüllen als Kriterium nehmen. Oder autismusgerecht formulieren: konkrete Situationen statt allgemeinem Verhalten.

    Würde es dir also leichter fallen, die gleichen Fragen zu beantworten, wenn sie dir von einem autistischen Menschen vorgelesen würden

    Wenn der andere Mensch mir dieselben Fragen vorlesen würde, natürlich nicht. Dann wäre es ja nicht seine Kommunikation.

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