Ich habe als Kind eher wenig geredet, eigentlich nur, wenn man mich dazu aufgefordert hat. Kann mich noch dran erinnern, dass meine Eltern immer meinten, ich müsste mal mehr mit anderen reden, weil die sonst denken würden, ich wollte nichts mit ihnen zu tun haben. Also habe ich das versucht umzusetzen, wobei ich bis heute glaube, dass man einfach gemerkt haben muss, dass ich nicht rede, weil ich reden möchte, sondern, weil ich es soll.
Irgendwann war mir das dann aber zu mühsam und ich habe wieder damit aufgehört. Als ich dann im Rettungsdienst anfing, da haben mich immer mal wieder Leute gefragt, was ich meine, was sie haben könnten, indem sie mir ihre Symptome nannten. Also die meinten das nicht als Quiz, sondern wollten ernsthaft Tips von mir. Gut, ich war medizinisch halt sehr interessiert, und wenn ich mir einen Reim auf die genannten Symptome machen konnte, hab ich quasi einen Fachvortrag gehalten, samt Fremdwörtern, die die anderen nicht verstanden. Einmal meinte eine Bekannte dann, ich solle sie nicht damit zutexten, das wolle sie doch gar nicht wissen. Ich war da ziemlich perplex, immerhin hatte sie mich doch um Rat gefragt, nur um mir dann mitzuteilen, dass sie den nicht hören will. "Dann frag mich nicht," sagte ich, und das hat sie auch wirklich nie wieder getan.
Wenn mich etwas wirklich interessiert kann ich mich so dafür begeistern, dass ich auch mal nen langen Monolog darüber halte. Kommt in der Regel nicht so gut an. Man sagte mir dann schon, ich sei ein Spinner, oder verpeilt, aber harmlos.