Komorbidität ASS + ADHS

  • Für mich sind Menschen mit AS ( Asperger-Syndrom ) und Menschen mit AD(H)S ( Aufmerksamkeits.Defizit-Hyperaktivitäts-Störung) Menschen mit gegensätzliche Erkrankungen.

    Das sehe ich auch so.Ich kann diesen Doppeldiagnosen-Unfug nicht mehr hören.Jeder richtige ASler der schon mal die Gelegenheit hatte richtige ADHSler näher kennen zu lernen sollte schnell merken wie grotesk die Vorstellung ist daß beides gleichzeitig einer Person diagnostiziert wird.
    Stattdessen wird nur völlig besinnungslos irgendwas aus dem Internet nachgeplappert. :m(:

  • Wenn ein Kind mit ASS sich in der Schule ablenkt, z.B. malen oder verträumt aus dem Fenster sehen, dann sind die Kriterien für ein ADHS schnell erfüllt.

    Malen und verträumt aus dem Fenster sehen sollen ADHS beweisen?
    Soll das ein Witz sein?

    Einmal editiert, zuletzt von kitescreech (1. Juli 2022 um 02:39)

  • Das Verträumte kann wenn wohl eher auf ADS ohne H hinweisen.

    Edit: sah gerade, dass das weiter oben schon erwähnt wurde

    Einmal editiert, zuletzt von ifi (1. Juli 2022 um 03:35)

  • @Aldana
    @Hoppla
    @Emma04

    Ihr habt mich nicht verstanden. Ich spreche niemandem ab mehrfach behindert zu sein.

    Aber einen Menschen, der bekannt dafür ist , das er durch seine Behinderung sich lange hoch konzentriert bis ins Detail mit etwas beschäftigen kann und sich darin dann
    so vertieft, das er sich in seiner Selbstbezogenheit autistisch verliert und ein Mensch der durch seine Behinderung dadurch geprägt ist , das er seine
    ' Daueraufmerksamkeit ' auf etwas nicht lange halten kann, ob nun mit " H " oder ohne, gehören meines Erachtens nicht beide unter unter ein " Diagnosedach ".

    Ich finde das einfach sowas von unlogisch und schwer zu akzeptieren.

  • @sydney
    Auch bei ADS gibt es Hyperfokus, oft ebenso wie bei Autismus ausgelöst durch besonderes Interesse an etwas.
    Irgendwie hab ich den Eindruck, dass du sehr klischeehafte Vorstellungen von ADS hast. ADS ist genauso wenig bloß der klassenstörende Zappelphillipp wie Autismus eben nicht bloß der völlig in seine eigne Welt versunkene in der Ecke Sitzende und Schaukelnde ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Aldana (1. Juli 2022 um 13:10)

  • @sydney
    Ich kann dir sagen, dass bei mir erstmal ADHS festgestellt worden ist aber das nur als beiläufige Störung oder wie man das nennen will. Das Hauptproblem sagten sie damals, ist was anderes und sie meinten, es wäre AS und ich sollte in der Richtung das mal abchecken lassen. ADHS fällt aber wohl mehr auf und deswegen bin ich den Zeug erst mal nachgegangen. Warum sollte unter dem "Dach" AS auch nicht AD(H)S passen?

    Die höchste Form des Glücks ist ein Leben mit einem gewissen Grad an Verrücktheit. Erasmus von Rotterdam (1465/1469 - 1536)

  • @Nervenbündel

    Genau aus dem Grund wie Du beschrieben hast.

    - erst ist es ADHS , dann vielleicht doch nur eine beiläufige Störung und das Hauptproblem ist dann aber doch AS ???? :m(:

    Die ' Forschungshäuptlinge ' haben da was als Richtlinien in die Welt gesetzt , das es sogar jedem Diagnostiker schwer macht es auseinander zu " klamüsern" . Und das geht auf unsere Kosten ( RW ).

    Und ich persönlich finde einfach das unter dem " Dach" autistisch sein zu viel gestellt wird.( So habe ich das gemeint) .Da sind einzelne Bereiche zwar in dem jeweiligen Kriterienkatalog ( AS oder AD(H)S klar definiert und die unterschiedlichen Eigenarten aufgelistet, aber sie werden trotzdem unter einem Oberbegriff
    (ASS) zusammengefasst.

    Wenn ich zum Beispiel in eine Selbsthilfegruppe gehen wollte, werde ich mit einer anderen Form von Behinderung im Alltag konfrontiert, die mit meiner eigenen kaum was zu tun hat. Und das ,wo ich so schon genug Schwierigkeiten mit Menschengruppen habe. Deswegen versuche ich es erst gar nicht mehr.

    Wenn ich aber (als Beispiel ) eine Selbsthilfegruppe für Epileptiker aufsuche finde ich auch nur Menschen vor mit Problemen , die daraus entstanden sind und keine , die vielleicht auch Narkolepsie haben.

    Erst hatten wir DSM-IV dann ICD-10 und jetzt ICD- 11. Aber statt es einfacher wurde ,wird es immer komplizierter.
    Das alles ist nicht hilfreich weder für die Diagnostiker noch für uns als Betroffene. Und irgendwie ärgert mich das. :x

    Einmal editiert, zuletzt von sydney (2. Juli 2022 um 10:19) aus folgendem Grund: Erst geändert, dann doch nicht.

  • Wieso auf unsere Kosten?

    Die Frage ist ja, was will man mit einer Diagnose. Abgesehen von Selbsterkenntnis (auch ein wichtiges Thema, keine Frage) brauche ich Diagnosen für 2 Dinge:

    1. Hilfe im Alltag (Pflegegrad, ambulant betreutes wohnen etc)
    2. Therapie

    Für beide Punkte gilt: je mehr desto besser. Und es nimmt einem ja keiner was weg nur weil er auch mehrere Diagnosen hat. Was mich stört sind Leute die KEINE Einschränkungen im Alltag haben und dann so tun als wäre ja alles easy und jeder müsste genauso einfach zurecht kommen weil man ja „nur“ ein bisschen anders ist. Diese autistic pride Bewegung halte ich da für sehr gefährlich. Die wollen nämlich Leuten die Hilfe brauchen Hilfen wegnehmen wenn man das zu Ende denkt. Ich bin nicht „nur“ anders, ich habe zB so starke Probleme mit Reizüberflutung dass ich halt im Alltag alleine nicht lebensfähig bin und nicht zurecht komme.

    Una est catena quae nos alligatos tenet, amor vitae

  • ' Daueraufmerksamkeit ' auf etwas nicht lange halten kann, ob nun mit " H " oder ohne, gehören meines Erachtens nicht beide unter unter ein " Diagnosedach ".

    ADHS'ler können auch einen Hyperfokus entwickeln.

    Das H steht übrigens nicht nur für hyperaktiv sondern auch für impulsiv.

  • @Tux

    Da hast Du recht mit dem Hyperfokus. Nur bei ADHS ist dieser aber nicht selektiv steuerbar. Bei AS aber. Der Grund, warum manche IT-Firmen sie mittlerweile gerne einstellen.

  • @Zebra

    Das ist doch genau, das was ich meine.

    Aber nicht je mehr, desto besser.

    Das Richtige ausgesucht für den Einzelnen . Mehr Qualität !!! Nicht Quantität!!!

    Dann musst Du Dich mit Deinen Schwierigkeiten auch nicht mehr benachteiligt fühlen gegenüber denen, die weniger betroffen sind. Und die Autistic Pride Day - Bewegung nicht als Gefahr empfinden. Denn sie wollen ja keine Hilfe für sich. Sie wollen an dem Tag nur feiern und gleichzeitig damit für Dich und andere kämpfen, das vieles an Hilfen besser gemacht werden muss für die Jenigen die es brauchen.

  • Aber es passt halt nunmal nicht jeder perfekt in nur EINE Schublade. Dann ist es irgendwie Glückssache an welchen Diagnostiker man zuerst gerät. Bei mir war auch zuerst der Verdacht auf ADS da, dann indirekt das Asperger (über die Klassenlehrerin meines Sohnes als der ins Gymnasium kam) dann das emotional-instabile.
    Klar würde man jetzt einen Klischee Autisten und mich vergleichen würde ich weniger autistisch wirken.
    Durch das impulsive weicht man da schon ab. Der Chef in der Klinik in der ich jetzt bin findet mich auch nicht diagnosewürdig autistisch aber da die Diagnose aus Köln stammt zweifelt er sie auch nicht aktiv an.

    Da finde ich an der Stelle den ICD 11 gut. Es gibt jetzt ja nur noch Persönlichkeitsstörung (mit Schweregraden) anstatt dass jeder unbedingt in eine Schublade passen muss (außer Borderline. Das gibt es noch extra)

    Una est catena quae nos alligatos tenet, amor vitae

  • - erst ist es ADHS , dann vielleicht doch nur eine beiläufige Störung und das Hauptproblem ist dann aber doch AS ????

    Nein, es war von Anfang an deutlich, dass ADHS eine Rolle spielt, das hatten die Experten nach ein paar Minuten raus. Später stand im Bericht bzw. das wurde am Ende auch gesagt, dass ADHS nicht das Hauptproblem ist aber wahrscheinlich was aus dem AS-Bereich. Warum sollte das eine und das andere nicht zusammen existieren können? Es gibt auch Leute, die haben AS und sind zwischendurch auf einmal verwirrt und wissen davon. Man kann ja auch Heuschnupfen haben und gleichzeitig eine Katzenhaarallergie und womöglich noch Qorona, einen Herzinfarkt, Rheuma, Nierensteine und irgendwo Arthrose.

    Die höchste Form des Glücks ist ein Leben mit einem gewissen Grad an Verrücktheit. Erasmus von Rotterdam (1465/1469 - 1536)

  • Wie merkt man eigentlich, ob man tatsächlich Schwierigkeiten mit der sozialen Interaktion hat oder ob man sich nur einbildet, diese Schwierigkeiten zu haben?

    Ich denke anhand der Konsequenzen. Z. B. Häufigkeit und Schweregrad an Missverständnissen, Fehleinschätzungen, Probleme Beziehungen aufzubauen (und zu halten), Nicht-Integriert-Sein...

    "Auf der Metaebene lässt sich Abstand gewinnen zum Geschehen. [...] Und dabei zeigt sich, dass es andere Perspektiven, andere Erlebensweisen und viel mehr Möglichkeiten für Lösungen gibt, als sich der Mensch in seiner alten kleinen Welt hatte träumen lassen." (Brit Wilczek)

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