Umfrage: Macht euch das Erreichen von Zielen glücklich?

  • Empfindet ihr Freude, wenn ihr ein Ziel erreicht? 83

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    Hallo, das folgende Thema beschäftigt mich schon länger und ich hoffe mit einer Umfrage mehr Überblick zu gewinnen ob es da tendenziell sehr verschiedene oder sehr ähnliche Erfahrungen gibt.

    Meist empfinde ich bei Tätigkeiten auf dem Weg zur Zielerreichung Grade wenn diese spannend/anspruchsvoll sind Freude, allerdings eher nicht wenn das Ziel dann (schon) erreicht ist. Und die Leere zwischen verschiedenen Dingen finde ich sehr unangenehm.

  • Ich habe mal das erste angegeben. Bei mir ist es aber auch so das je nachdem was es ist, es vorher auch schon schön sein kann.
    Ich kann aber sagen das zb mein Ziel nach Nürnberg zu kommen vorher weniger schön war, ich bin ja hier her weil es mir dort wo ich vorher war nicht gefallen hat und ich dort unglücklich war. Hier geht es mir jetzt besser, in vielen Belangen und Lebensbereichen, daher kann ich auch nach dieser Zielverwirklichung auch davon zehren.
    Bei kleineren Dingen zB wenn ich mir was spezielles kaufen will macht die Suche danach genau so viel Spaß wie das warten auf den Artikel und das Erhalten und benutzen des Artikels, jedoch verfliegt irgendwann die Freude daran und man bekommt Lust auf einen anderen Artikel wo man dann die gleichen Empfindungen hat. Ich vermute daher das man diese beiden Formen eines Ziels nur schwer miteinander vergleichen kann.

    Go bad or go home!

  • Kommt auf das Ziel an.
    Kleine Ziele machen mich exakt in dem Moment der Erreichung glücklich, z.B. den Abwasch erledigt, Küche aufgeräumt - spätestens bei der nächsten Mahlzeit ist ja wieder alles wie vorher und das Glück hat sich in Luft aufgelöst.
    Große Ziele wie neuer Job, neue Wohnung, neues Auto - das kann ich ja jeden Tag aufs Neue genießen und macht natürlich dann auch längerfristig glücklich (oder unglücklich...)

    Ich kann aber auch nicht sagen, dass ich mir wirklich Ziele setze. Die meisten Dinge mache ich einfach, weil mir danach ist. Auch längerfristige Dinge fangen mit einem spontanen "Ich tu einfach den ersten Schritt" an.

    _,.-o~^°´`°^~o-.,_Ich ess Blumen...,.-o~^°´`°^~o-.,_

  • Ich finde, dass das sehr stark von der Art des Ziels abhängt.

    Es gibt Ziele, deren Erreichung mit Anstrengung oder gar Ängsten verbunden ist. Freude kommt da schon logischerweise keine auf. Beispiele von mir: Schuldenfrei werden, dauerhafte EU-Rente erhalten. In beiden Fällen stand am Ende bei mir das Gefühl der Erleichterung im Vordergrund und in beiden Fällen war ich selbst überrascht, dass ich mich darüber so wenig freuen konnte. Vielleicht bin ich aber auch nur nicht so richtig fähig, die Erleichterung am Ende als Freude zu deuten.

    Und dann gibt es natürlich Ziele, bei denen es logisch ist, dass man während der Erreichung mehr Spaß oder Freude empfindet, als wenn es erreicht ist. Bei Puzzles, PC-Spielen o. Ä. zum Beispiel. In solchen Fällen freue ich mich kaum, dass das Ziel erreicht ist, denn dann ist der Spaß ja vorbei. Und da ist die Leere bis zum nächsten Ziel dann natürlich auch eher unangenehm.

    - Allein unter Menschen -

  • Die Probezeit Bestanden zu haben , die erste 1 in der Berufsschule sind Dinge ,die mich motivieren weiter zu machen.
    Es geht eben in Etappen . Ich kann nicht jetzt schon sagen das Meister und Techniker Weiterausbildung machen möchte. Erstmal das erste Ausbildung Jahr machen und die zwischen Prüfung.

    Hab auch Ängste vor dem überfordert sein, Leistungsdruck .

    Das Do ist der Weg. :prof:

  • Ich empfinde beim Erreichen von Zielen eher Erleichterung, bei kleinen und grossen. Das liegt wahrscheinlich daran dass ich generell nicht viel Zuversicht habe, das mir etwas gelingt, oder dass ich Glück habe. Woran diese mangelnde Zuversicht liegt weiss ich nicht, ich denke ich bin eben ein eher pessimistischer Mensch. Eigentlich habe ich fast alles erreicht, also es beruht nicht auf Erfahrung.
    Gerade habe ich etwas wirklich wichtiges erreicht. Ein grosses Lebensziel, was mir auch Sicherheit für die Zukunft bringt. Ich dachte immer, wenn ich das erreiche wird alles gut. Seltsamerweise bin ich aber in ein ziemlich tiefes Loch gefallen, und fühle mich so als ob ich das auch gar nicht verdiene. Das lustige ist, dass ich auf der sachlichen Ebene weiss dass das höchstwahrscheinlich nicht stimmt. Es hilft aber nicht gegen das Gefühl…

    edit: ich hab nicht abgestimmt.

  • Ein grosses Lebensziel, was mir auch Sicherheit für die Zukunft bringt. Ich dachte immer, wenn ich das erreiche wird alles gut. Seltsamerweise bin ich aber in ein ziemlich tiefes Loch gefallen

    So geht es mir sehr oft mit Zielen, grade größeren.
    Ich denke dann nicht, dass ich es nicht verdiene, sondern bin enttäuscht, dass sich keine positive Emotion dazu einstellt und ich nicht weiß wie es jetzt weitergehen soll, weil wenn es keine gefühlte Belohnung gibt (unabhängig von materiellen Belohnungen), ist es schwer sich ein neues Ziel zu stecken.

  • Eigentlich habe ich fast alles erreicht, also es beruht nicht auf Erfahrung.
    [...]
    Seltsamerweise bin ich aber in ein ziemlich tiefes Loch gefallen
    [...]
    edit: ich hab nicht abgestimmt.

    Dann frage ich mich was der Beitrag soll. Bei vielen (Lebens)Zielen gibt es zwischen NTs und ASS schon nicht unerhebliche Grundvoraussetzungen. Das ist ein Selbsthilfeforum und wahrscheinlich bist du die einzige hier (Mutmaßung) die alle (Lebens)Ziele erreicht hat. Sich dann noch beschweren, dass sich da kein Hochgefühl einstellt finde ich recht dreist.
    Ich habe abgestimmt und bin meilenweit entfernt (RW) auch nur ein Teilziel im Leben zu erreichen. Daher weiß ich, dass ich mehr Energie in das Erreichen der Ziele hineinstecke als ich durch das Erreichen herausbekomme. Da ist das Erreichen eher eine Entlastung als glückliche Begebenheit. Bei vielen Aspekten. Der Weg zum Ziel ist für mich überhaupt ein Erfolg. Glücklich würde ich mich nicht unbedingt bezeichnen, aber das ich eventuell auch Glück dabei hatte, trifft es eher.

  • Das Erreichen von Zielen macht mich glücklich und ich blicke auch gerne auf die erreichten Ziele zurück allerdings hält der Zustand nicht ewig an. Es gibt immer wieder neue Dinge zu tun und nur ein einziges Ziel im Leben wäre mir zu langweilig. Allerdings gibt es auch Ziele, die ich mein ganzes Leben versuche zu erreichen aber es nicht schaffe und wenn ich das schaffen würde dann wären etwas mehr Kraftreserven bei mir vorhanden weil diese Ziele so viel Kraft und Anstrengung gekostet haben.

  • @platzhalter Sowas kann es geben. Z B.: bei Depressionen, oder bei Borderline kann es die "innere Leere" geben. Manche Leute, die tollen Status haben, bringen sich plötzlich um. Vielleicht wissen sie selbst nicht genau warum, aber das Gefühl lässt sie nicht los. Vielleicht haben manche nur zu sehr nach etwas gelebt, was als Maßstab galt. Oder manche stellen dann fest, dass es nicht das ist, was sie brauchen.
    Z. B. meine Freundin, die ich als selbstunsichere Persönlichkeit einstufe, wurd sich erst kurz vorm Bachelor klar, dass sie doch kein Lehramt will, weil sie diese soziale Situation einfach nicht kann. Sie sagte, sie war zu der Zeit schwer depressiv deswegen und wegen anderem. Sie wüsse nicht mal so genau. Aber der Leistungsdruck z. B., vor allem durch ihre Mutter.
    Und viele wissen nicht, was sie nach ihrem Abi machen sollen, was ich auch lange verrückt fand, weil ich so froh gewesen wäre, wenn ich hätte studieren dürfen. Aber die haben sich vielleicht zuvor erst Mal vor allem darauf konzentriert das Abi zu schaffen, um es überhaupt zu schaffen, oder weil ihnen andere Perspektiven / Traumentwicklungen fehlten, und weiter noch nicht geschaut. Oder weil sie die passenden Umstände hatten, ihr Abi machen zu können, und dabei einen so geraden oder homogenen Lebenslauf, dass sie noch keine stärkeren Tendenzen verspürten.


    Ich selbst freue mich noch nach einer Zielerreichung, wenn ich daran denke. Anfangs bin ich meist erst noch zu durcheinander wegen vielem Alltagschaos. Aber in Momenten wo mir das wieder einfällt oder ich darüber gezielt nachdenke, was ich erreicht habe, freue ich mich dann manchmal oder blicke zufrieden kurz dahin.

    Ziele setze ich mir aber auch nur selten fest, wenns nicht gefühlt unbedingt sein muss. Beim Thema Arbeiten denke ich für mich strenger, wenn auch ich immer auf der Kippe zum nächsten Burnout stehe. Wenn ich die Arbeit am Tag geschafft hab, bin ich danach erleichtert. Aber dann nicht glücklich. Aber bislang auch noch nicht zu kaputt darin, wobei ich ja auch nur Homeoffice habe.
    Aber ich gedenke häufiger mir etwas idealerweise bald vorzunehmen, wenn es mir möglich ist. Z. B. einen Anruf tätigen, einen wichtigen Brief, einen Haushaltsplan erstellen, den einhalten. Nur Festgelegtheit setzt mich unter Druck. Je offener ich mir Zeiten lasse, desto besser läuft es bei mir. Wenn es klappt, freue ich mich.

    Einmal editiert, zuletzt von Four (16. Januar 2022 um 21:45)

  • Ich kann aber auch nicht sagen, dass ich mir wirklich Ziele setze. Die meisten Dinge mache ich einfach, weil mir danach ist.

    Oder weil ich weiß, dass es unangenehme Folgen haben wird, wenn ich es nicht mache (Kontrolle beim Zahnarzt).

    In einem der vielen Threads von @oneman ging es vor kurzem auch um Ziele, auch da habe ich geschrieben, dass ich mit dem Begriff "Ziel" nicht allzu viel anfangen kann. Klar kann ich mich freuen, wenn etwas klappt. Als ich vor vielen Jahren mit Muskeltraining angefangen habe, habe ich mich über den langsamen Fortschritt schon gefreut. Aber ich hatte nie "das Ziel", innerhalb eines Jahres einen bestimmten Prozentsatz an Gewichtszunahme (die aufgelegten Gewichte meine ich, nicht mein Körpergewicht) zu erreichen. Gleiches gilt für Schwimmen oder, früher, Joggen. Habe ich gemerkt, dass ich schneller werden kann oder an einer Technik etwas verändern kann, dann habe ich das gemacht und mich über den Erfolg gefreut.

    Dieses Jahr will ich, Corona hin oder her, zwei richtig schöne Urlaube verbringen. Auch das würde ich aber nicht als Ziel bezeichnen. Klappt es so, ist es gut. Fällt einer doch flach, geht die Welt nicht unter.

    "Ich kämpfe nicht, ich behaupte mich." - "Ich will nicht siegen, ich will sein." (Georg Kaiser)

  • Ich kann darauf nicht mit einem „Klick“ antworten, da es sehr darauf ankommt, was es für ein Ziel ist. Ist es etwas, was mir schwer fällt, worauf ich keine Lust habe oder dass mir von anderen auferlegt wurde, so empfinde ich große Erleichterung, wenn ich es geschafft habe und der Weg dahin ist… schwer und von viel Prokrastination geprägt.

    Ist es ein Ziel, dass ich mir im Rahmen meiner eigenen Interessensgebiete gesetzt habe, so erfüllt mich der Weg dahin mit Freude und auch das Erreichen, danach fühle ich aber eben dann diese unangenehme Leere bis zum Ausdenken/Ausarbeiten eines nächsten „Zieles“.

    Da ich sehr oft vom Smartphone aus schreiben muss, gelingt es mir manchmal aus Zeitgründen nicht alle Tippfehler zu sehen und zu korrigieren, auch wenn es mich beim späteren nachlesen sofort sehr stört, dann aber nicht mehr zu korrigieren sind.

  • Ich bin heute noch Glücklich, eine Frau und zwei Kinder zu haben. Das hätte ich mir in meiner Jugend nie gewagt zu erhoffen.
    Ich bin auch heute noch glücklich eine technische Ausbildung zu haben. Ich über ein SI als Beruf aus.
    Ich bin heute noch glücklich, ein halbes Jahr in Brasilien gelebt zu haben. Ich habe in dieser Zeit so unglaublich viel über das Leben und Alternativen zur europäischen Lebensweise gelernt.


    Allerdings war ich glücklich, als ich einen Stromlaufplangenerator programmiert hatte. Auch kurz danach machte mich der Stolz auf mich selbst glücklich. Jetzt allerdings bemerke ich, dass ich auch andere Programme automatisieren will und das Ziel hat sich verschoben.

    Es war nur eine Stufe einer Entwicklung, wie im Nachhinein gesehen bisher alle Ziele.
    Die Familie verändert sich, die Kinder wachsen auf. Das Ziel ist jetzt, ihnen einen guten Start ins Leben zu verschaffen und immer noch verheiratet zu sein, wenn die Kinder längst ausgezogen sind.
    Ich arbeite nicht mehr als Elektrotechniker, sondern als Anlagenplaner mit den selben Programnen. Ich habe gerade die Erlaubnis erhalten, ein Programm aufzubereiten und zu Automatisieren.
    Ich habe mir gerade in Brasilien ein Haus gekauft. Wenn sie politische Situation dort besser wird und die Armutskriminalität sinkt, möchte ich dort wohnen.

    So gesehen bin ich mit den Auswirkungen meiner Ziele Glücklich. Aber aus diesen Zielen sind einige Zeit nach erreichen neue Ziele erstanden. Ich denke, dass das Leben durch Veränderungen, oder besser gesagt Entwicklungen definiert wird. Es würde stillstehen, hätte ich keine Ziele, auf die ich hinarbeite.

    Es gibt Menschen, die schwimmen immer mit dem Strom. Andere schwimmen oft gegen den Strom. Und ich finde den verdammten Fluss nicht!

  • Ziele (wie To Do Listen im Alltag) zu erreichen führt bei mir meistens zu Erleichterung und Entspannung. Ich würde aber nicht sagen, dass es mich immer glücklich macht.
    Ist es ein größeres Ziel auf das man länger hinarbeitet kann dies auch (sehr) glücklich machen. Wobei das andererseits (und leider öfter) auch zu einer Leere fühlen kann, weil ich erreicht habe was ich erreichen wollte und mir nun dieses Ziel als Hintergedanke und Motivation im Alltag fehlt. Es fühlt sich dann falsch an und ich fühle mich haltlos und rastlos. Wenn ich in einer eher depressiveren Phase bin kann ich dadurch auch richtig in ein Loch fallen (RW) und meine Depression wird schlimmer. Es kann sogar selbst eine depressive Phase auslösen.
    Ich gebe mir viel Mühe meine Gedanken und Gefühle positiv zu lenken, aber gerade bei großen Zielen ist das nicht immer möglich.

    Einmal editiert, zuletzt von Nix (17. Januar 2022 um 17:36)

  • Ich konnte nicht abstimmen, da es schon zu lange her ist dass ich ein Ziel erreicht habe und auch dass ich glücklich war. Ich meine richtig glücklich, nicht oberflächlich und eigentlich gehts mir scheiße.
    Ziele wie zB die Berufsausbildung zu machen haben mich nicht glücklich gemacht. Dinge von denen ich dachte sie machen mich glücklich, haben mich nicht glücklich gemacht, Dinge die mich früher glücklich gemacht haben, machen mich heute umso trauriger, weil ich merke dass es nur ein Etappenziel war und ich den Rest gerade verbocke (zB Ehe). Ich hab ne Menge Ziele die ich wahrscheinlich nie erreichen werde, weil ich die falsche Person dazu bin.

  • Wenn du dir Ziele setzt, die du auf Grund deiner Persönlichkeit nicht erreichen kannst, dann sind es die falschen Ziele. Aber vllt. habe ich dich auch falsch verstanden.

  • Es gibt so unbedeutende Ziele, wie ein Buch zu Ende gelesen zu haben oder eine Serie zu Ende geguckt zu haben, die mich in ein Loch fallen lassen. Das ist vielleicht so, weil der Weg so schön war und er plötzlich zu Ende ist. Manchmal zögere ich diesen Weg daher heraus, um das Ziel nicht so schnell zu erreichen.

    Es gibt aber andere Ziele, wie z.B. nach acht Jahren Arbeitslosigkeit wieder einen Job zu haben, wo der Weg nicht schön war, aber das erreichte Ziel mich dauerhaft zufriedener macht. Der Weg zu diesem Ziel war vielleicht nützlich und lehrreich, aber nicht schön.

    Vielleicht gibt es noch mehr Unterschiede bei verschiedenen Zielen, ich habe noch nicht vollständig drüber nachgedacht. Abstimmen konnte ich daher nicht.

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    Glaub nicht alles, was du denkst.
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    Einmal editiert, zuletzt von kim (17. Januar 2022 um 19:30)

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