Es gibt folgende 2 Threads, die sich über das Pro Achterbahn-Fahren aussprechen. Auch damals in einem ehemaligem Hochsensibilitätsforum fuhren interessanter Weise viele gerne "harte" Fahrgeschäfte. Nur wenige nicht. Und in den Threads äußerten sich auch nur wenige dagegen. Wobei es in den Threads darum geht, wer es gerne macht.
Acherbahnen und andere Fahrgeschäfte
Welche Achterbahn seid ihr zuletzt gefahren
Ich kann keine "harten" Fahrgeschäfte fahren, da kriege ich schon bei der visuellen Vorstellung einen Overload.
Was ich mag und nicht mag
Die für mich schwierigsten Sachen, die ich je fuhr:
Als Kind wollte ich mal in eine harmlose Kinderachterbahn und habe die ganze Zeit geschrien, und wollte raus. Das hatte ich so nicht kommen sehen (RW).
Im Alter von ca. 18 J. ich mich mal in die "Super-Mouse", die ging, bis auf, dass der Waggon in den Kurven außen so weit raus stand, dass das Unbehagen in mir auslöste. Es war aber mehr Anstrengung, als Spaß. Auch, weil der Wagon so hart in die Kurven reinfuhr, und man so weit nach unten sehen konnte.
Im Alter von 25 J. freundete ich mich dem Alpenexpress an. Das machte mir sogar dann Spaß. Im selben Park lief ich aber die Treppen wieder hinunter bei, glaub der dort genannten Bobbahn. Wobei ich da fast reingegangen wäre. Und hinzu kam, dass sehr viele Leute da hinter uns waren, was mich auch nervös machte. Eine normale Bobbahn, allerdings mit Handbremse, an nem Hügel woanders, bin ich mal gern gefahren.
Ein Mal und fast nie wieder ging ich in ein Fahrgeschäft wie Krake. Dabei hatte ich das Gefühl rauszufallen, hielt mich fest, und fixierte meinen Blick auf den Waggonboden, weil es sich mir zu sehr drehte. Nachtrag: Vergessen, - das 2. Mal, wo ich in sowas ähnliches auf Wunsch von anderen Kollegen rein ging, musste der Leiter das Gefährt anhalten, weil ich lauthals in Panik verfiel. Glücklicherweise merkte der das, weil da wenig los war. Das war ca. 18 Jahre später, 23 J. war ich da.
Und meine Arbeitskollegen, die mich mit in den Park überredet hatten (regelmäßiges Jahresevent in meiner früheren Firma), logen mich an, dass die Eurosat eine Geisterbahn sei (ich sagte denen, in Geisterbahnen gehe ich zwar auch nicht mehr, aber ginge gerade so noch), damit sie mich in eine Achterbahn mit reinbekommen. Immerhin hatte ich sie so weit überzeugen können von meiner Angst, dass sie sich mit der Eurosat die harmloseste der Brutalsten aussuchten.... Ich fühlte mich aber danach trotzdem scheiße. Mobbing gab es da zwar nicht. Aber irgendwo war es das schon. Wobei sie vielleicht auch wollten, dass ich die Angst verliere. Aber Spaß hatten sie auch: Meine beste Kollegin hat sich köstlich amüsiert, und konnte vor Bauchschmerzen eine Zeit nicht mehr lachen. Aber mein Kollege, der neben mir saß, hatte danach kurz Ohrenschmerzen. Ich konnte ein Mal auch nicht mehr schreien, als es ein Mal aprupt nach unten ging, hatte ich Angst, dass gleich ein Looping kommt. Ich hatte die Augen die ganze Zeit zu, obwohl es ziemlich dunkel war, und versucht keinen Panikanfall zu kriegen.
Die hatten mich auch noch in diese sich drehenden Tassen auf einer sich zusätzlich drehenden Plattform überredet, wo ich mich auch auf einen Wagonpunkt versuchte zu fixieren, und mir sagte "Gleich ist es vorbei, - keine Panik kriegen. Wobei man die Tasse selbst steuern konnte, und zur Not hätte ich den Panikanfall da zu gelassen, damit sie aufhören.
Was ich als Kind sonst mochte, aber ab der späten Jugend nicht mehr:
Kettenkarussell, Autoscooter, Geisterbahn und Riesenrad.
Wobei ich im Autoscooter immer darauf mit Spaß, aber auch etwas Not, abzielte, auszuweichen, und das auch immer schaffte, - nur ein einziges Mal fuhr ich dabei gegen die Wand, als mich jemand einkesselte. Ich wollte immer schon gerne Autofahren.
Geisterbahn schlug mir mit der Zeit zu sehr auf die Nerven, weil ich so schreckhaft bin. Die durften auch nie zu hart sein. Aber das reizte mich ansonsten etwas.
Ein Mal bekam ich Panik in so einem seltsamen Kirmes-Ding, wo man durchlaufen musste, und an einer Stelle Luft rausschoss an die Beine. Heute würde ich einfach drüber springen. Ich wusste ja wo in etwa es rauskommt, durch den Vordermann. Aber das eine Mal, wo ich dadrin war, hatte ich totale Angst, getroffen zu werden, dass ich lange wartete.
Was ich immer noch gern mag sind leicht wippende Rundkarussels mit festen Waggons, und mittlerer Geschwindigkeit, - dürfen dabei auch leicht auf und ab gehen, leichte Achterbahnen wie Alpenexpress, und langsame Zug- & Boot-Bahnen, wo man sich die Gegend drin ansehen kann. Wasserbahnen sind auch ok, aber auch sehr aufregend.
Kirmes an und für sich war für mich als Kind aushaltbar bis reizvoll, weil dort im Dorf sonst nichts los war. Wobei ich dort wie auch sonst nur dahin ging, wo nicht zu viel los war, und mich ansonsten in eine Ecke stellte, und wartete bis wieder mehr Platz zum Laufen frei war, oder eine Pause zu machen.
Kennt ihr dazu interessantere Links oder Stichworte?
„Das grundlegende Problem“, so Strupp im Interview mit TRAVELBOOK, „ist bei jeder Form von Bewegungskrankheit der sogenannte Mismatch.“ In diesem Fall liegt es an der Balance, die laut dem Neurologen auf drei Kanälen basiert: den Augen, den Gleichgewichtsorganen im Innenohr und den Informationen aus der Haut, den Gelenken und den Muskeln. „Liefern diese alle die gleichen Informationen ans Gehirn, ist alles gut. Erst wenn einer – oder alle drei – unterschiedliche Infos senden, kommt es zum Mismatch und damit zu Schwindel, Übelkeit und Erbrechen.“
Wikipedia "Tiefensensibilität"
Auf Spielplätzen rutschte ich am liebsten. Beim Schaukeln bekam ich immer Kopfschmerzen. Auch bei zu schnellem oder zu langem Drehen auf dem Drehkarussell. Allerdings mochte ich eine Zeit lang gern mich an der Turnstange im mehrfach-aneinandergereihten Kreis drehen.
Je älter ich werde, desto empfindlicher werde ich in Höhen- und Drehsachen.
Hingegen mag ich immer noch alles gern, was schnell geradeaus geht, mit nur leichten Schwankungen bis zum Driften.
Ein sehr eindrückliches Erlebnis war auch der Beginn meiner Höhenangst mit 25 Jahren. Ich ging eine Rutschentreppe im Freibad hinauf, weil ich Wasserbadrutschen liebe. Und die Treppe wackelte plötzlich minimal. Nur ganz leicht. Und der Wind bließ. Und dann bekam ich Panik, klammerte mich fest, und ging ganz langsam wieder runter. Seit dem kann ich auch auf anderen Höhen nicht mehr ruhig stehen. Zuletzt z. B. lief ich nen 65m Leuchtturm hoch, der oben, draußen, auch umzäunt war. Aber ich musste mich mit dem Rücken und den Händen an die Wand klemmen, und setzte nur einen Schritt von der Tür weg. Das war schon ein Erfolgserlebnis. Früher hingegen machte mir sowas nichts aus, und mein Traum war mal Paraglyding. Wenn auch ich mich in keine Flugzeuge setze.
Kontrollängste allgemein haben bei mir eigentlich nicht zu-, sondern sogar abgenommen.